Wie verhalten?? Freund ist Heroinabhängig...

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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*Alice*
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Wie verhalten?? Freund ist Heroinabhängig...

Beitrag Mo., 08.09.2008, 01:09

Hallo zusammen!
Schön, das es ein Forum gibt, wo man ähnliche Probleme wiederfindet. Meine Frage wäre an Euch, wie ich mich meinem Freund am besten gegenüber verhalten soll. Ich würde gerne von Leuten Rat hören, welche selber abhängig waren und welche Hilfe am wertvollsten war. Mein Freund nimmt so einiges an Drogen, ist aber von Heroin abhängig. Er nimmt es schon ein paar Jahre und ist seit etwas über ein Jahr täglich am konsumieren, wobei er aber noch nie gespritzt hat. Eigentlich hab ich schon alles probiert. Es toleriert, ich war sauer, enttäuscht, ihm nachspioniert, mitgemacht... Wir waren auch einige Male schon kurzzeitig getrennt. Zur Zeit versucht er wieder auf eigene Faust zu entgiften, hat aber vor drei Tagen eine "Ausnahme" gemacht und wollte heute schon wieder, was in einem großen Streit zwischen uns endete. Er sagt, wenn ich ihn so unter Druck setzte schafft er es nie. Das ist mir klar, dass ausschließlich sein eigener Wille zählt. Aber soll ich es einfach so hinnehmen und mir ansehen, wie er sich kaputt macht. Er sagt, dass er nicht von heute auf morgen ganz aufhören kann sondern nur gelegentlich konsumieren will. Ist sowas denn möglich wenn man mal abhängig war? Unsere Beziehung wird auf lange Sicht daran scheitern, wenn sich nichts ändert. Ich will ihn nicht erpressen, aber ist das nicht normal, mit dem ständigem Stress, Geldsorgen, Mangel an Liebe, Zärtlichkeiten und Sex. Nur sind da seine Probleme, wogegen meine lächerlich erscheinen... Hält eine Beziehung dieses Ungleichgewicht lange aus? Er meint, wenn ich ihn wirklich liebe, gebe ich ihm Zeit. Es ist sehr schwierig für mich, weil er ein so toller Mensch ist, nur die Sucht in ihm hasse ich, aber sie gehört leider (momentan) zu ihm.

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Otherwise
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Beitrag Mo., 08.09.2008, 07:25

Hi Alice,

hier im Forum gibt es schon einige solcher Themen, lies dich dort mal ein, vielleicht findest du ja Anhaltspunkte für dich oder User die du gerne ansprechen würdest.

Guck mal:

(Ex)Freund ist Drogenabhängig:
viewtopic.php?f=9&t=5035

Sucht des Freundes bringt mich zur Selbstverletzung:
viewtopic.php?f=9&t=5014

Heroinabhängiger Freund:
viewtopic.php?f=9&t=350

Tipp von mir:
Sucht und Beziehung:
viewtopic.php?f=9&t=31

Im Thread Sucht und Beziehung schreiben viele Angehörige wie du über die den Alltag mit einem süchtigen Freund - vielleicht findest du hier ein wenig Beistand.

Alles Liebe,
wenn du noch fragen hast, frag einfach!

lg
sensi

Seit ich dich liebe, bin ich nur ich, wenn ich nicht mehr nur ich bin!

Ich bin dankbar, dass ich erkannt habe, was Leben wirklich heißt!


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helpless71
Helferlein
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Beitrag Mo., 08.09.2008, 08:22

hallo alice,

es tut mir leid soetwas zzu lesen.

aber ich denke, wenn er nicht wirklich GANZ abstinent leben will wird er es nicht schaffen. gerade bei heroin ist das problem, das nimmste nicht mal zwischendurch wie andere sich ein bier trinken.

und wenn man damit aufhören will dann geht es mener meinung nur von heut auf morgen, und das am besten in einer klinik zur entgiftung. und am allerbesten eine langzeittherapie hinterher schieben.

man kann nicht "ein bisschen süchtig sein" - das ist wie "ein bisschen schwanger" das gibts es nicht. sonst hätten all die leute ja kein sucht problem, wenn das klappen würde mit hier und da mal was nehmen.

und zieh dich aus der verantwortung raus! von wegen zeit geben und so. klar die zeit kannst ihm geben, wenn er wirklich komplett weg will von den drogen, und da solltest du hinter ihm stehen - auch mit rückschlägen. aber da er dies offenbar nicht will, denke ich persönlich - es ist sinnlos!

denke an dich und schaue in deine zukunft - wo soll sie enden mit jemandem der nicht weg will von den drogen?

alles liebe helpless
Shit happens! - Life goes on!

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*Alice*
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Beitrag Mo., 08.09.2008, 16:45

Danke für Eure Antworten!

@ Sensitive, die Links helfen mir wirklich weiter, stöber gleich noch mehr!! Wie sieht es bei Dir aus? Hab in Beiträgen von Dir gelesen, das Du selber abhängig warst. Bist Du völlig weg von dem Zeug oder noch in einem Programm? Und als Du abhängig warst, was würdest Du im Nachhinein sagen, dass es Dir eher geholfen hat, wenn Dich Freunde und Familie annehmen mit Deiner Suchtkrankheit oder Dir strenge Grenzen geben? Wahrscheinlich ist das aber auch bei jedem anderes... Hoffe jedenfalls das Du übern Berg bist und von den harten Drogen weg!

@ Helpless, vielen Dank auch für Deine Antwort! Ja ich denke auch, dass er es nicht schaffen wird z.B. alle zwei Wochen mal etwas zu nehmen. Vl geht das wenn man nie wirklich süchtig war. Ich hab auch früher ab und zu mitkonsumiert aber hatte nie ein richtiges verlangen danach... Aber auf Dauer ist das schon sehr schwierig.
Für eine Langzeittherapie bin ich auch. Leider er weniger. Wir waren ein paar Mal bei einem Heiler, aber bisher hat das in bezug auf seine Sucht nicht sehr viel gebracht. Leider.
Ich denke auch das völlige Abstinenz, von heut auf morgen das wirksamste ist. Mein Freund denkt aber, dass es für ihn besser sei "langsam" aufzuhören. Ich glaube er macht sich da was vor und auf lange Sicht wird er wieder täglich etwas nehmen. Zwar macht er gerade einen Entzug zu Hause mit Methadon, aber dennoch nimmt er etliche Benzos jeden Tag. Dabei geht es ihm körperlich gar nicht schlecht, dass er sie unbedingt bräuchte. Es ist einfach dieses ewige suchen nach Rausch!

Ich weiß nicht ob es soweit kommen muss, dass ein stark Drogenabhängiger erst alles verlieren muss, bevor er merkt das es so nicht klappt? Manche sagen, erst wer richtig am Ende ist kommt da wieder raus... Andererseits ist es doch auch gut jemanden zu haben der einem Beistand gibt und für einen da ist.
Bei meiner Beziehung habe ich leider manchmal das Gefühl ihm evtl. im weg zu stehen. Als ich letztens zwei Wochen nicht da war und er nur auf sich gestellt, war sein Wille viel größer von den Drogen weg zu kommen und sein leben zu ändern. Sonst helfe ich in Notsituationen aus, kaufe ein und "leihe" ihm Geld. Kann es sein, dass ich seine Sucht nur verlängere? Und er ohne mich schon auf dem Weg wäre wirklich "clean" zu werden? Das wäre sehr erschreckend und würde wirklich für eine Trennung sprechen.
Meine andere Frage ist, ob es denn effektiv wäre ihm ein Limit zu geben, bzw ihn unter Druck zu setzten und mit einem Beziehungsende zu drohen. Das ist sehr gemein und für meinen Freund wär ein Beziehungsaus sehr schlimm und wahrscheinlich würde er anfangs noch mehr Drogen nehmen. Bei der Drogenberatung wurde mir das vorgeschlagen. Ich solle ihm sagen, dass er 3 Monate Zeit hat und wenn er bis dahin nicht weg von den Drogen ist, bin ich es. Mein Freund hat sich gar nicht darauf eingelassen. Er meint er tut es für sich und für keinen anderen... Und er ist dabei aufzuhören, das ist jetzt über ein halbes Jahr her...

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anarchistin
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Beitrag Mo., 08.09.2008, 17:36

hey,

also ich muss erst mal was zu diesem thema hier sagen:
dass er nicht von heute auf morgen ganz aufhören kann sondern nur gelegentlich konsumieren will

es gibt so "junkie-lügen" - zb:
ich nehme nur gelegentlich drogen
ich habe das heroin im griff
ich weiss was ich tue
ich habe ja ein sooo schlechtes leben hinter mir
ich fange bald mit dem entzug an UND
ich habe kein problem

war da was dabei das du kennst?

ich denk nicht das dir hier wer einen adäquaten rat geben kann denn wenn er nicht will geht gar nix.
es ist also völlig egal was du tust (nachspionieren, ausflippen, vorhaltungen machen, betteln...). du machst damit weder was besser noch schlechter.
liebst du ihn und hältst du das aus: bleib bei ihm.
liebst du ihn und macht es dich krank das er sich kaputt macht: nur schnell weg bevor er dich mitzieht.
ich denk das sind so die ratschläge die du kriegen kannst.
die basics sozusagen;-)

leider leider kann ich dir da nix andres sagen...
ich war selbst jahrelang süchtig (an der nadel zwar- aber sucht ist sucht) und ich hatte auch 2 süchtige freunde. also kennich quasi beide seiten...
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*Alice*
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Beitrag Mo., 08.09.2008, 20:09

Hallo Anarchistin! Danke für Deine Antwort! Ja einige dieser Junkie Lügen kenn ich. Aber ich glaube ihm, jedenfalls dem nicht süchtigem Teil in ihm, das er wirklich aufhören will. Er leidet sehr unter seiner Sucht. Schon als Kind hat er vom Arzt Antidepressiva bekommen und als Jugendlicher schon früh mit kiffen an gefangen, alle Drogen durch, bis zum Heroin... Er kennt quasi ein Leben ohne Substanzen gar nicht mehr. Der Wille zum aufhören ist schon da, aber anscheinend ist der Wille (noch) nicht groß genug.
Wann kam bei Dir der entscheidende Wendepunkt wo Du WIRKLICH aufhören wolltest? Kam der langsam oder von heut auf morgen??
Also meinst Du es ist egal wie ich mich verhalte? An seiner Sucht kann ich sowieso nichts ausrichten? Kann ich sie den mit meinem Verhalten verschlimmern, wenn ich ihm Geld für seine Drogen gebe wenn er affig ist? Ich glaube halt, dass er durch mich einen Halt hat, dass er halbwegs mit den Drogenbesorgen und nehmen klarkommt. Wär ich weg hätte er viel mehr Probleme als jetzt.

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anarchistin
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Beitrag Do., 11.09.2008, 07:59

Wann kam bei Dir der entscheidende Wendepunkt wo Du WIRKLICH aufhören wolltest? ich konnte einfach nicht mehr und wollte nur noch sterben. dann hab ich mal innegehalten und nachgedacht: ich hatte ja noch mein ganzes leben vor mir und wollte SO auf keinen fall mehr weitertun..naja..und dann wurde ich schwanger

du kannst mit deinem verhalten schon ein wenig deinen freund beeinflussen. aber geld würd ich ihm net geben. auch würd ich ihm net alles abnehmen- sonst lässt er sich ganz entspannt nieder und vertraut drauf das du ihm schon sein leben irgendwie richtest. und so geht das halt nicht. für ihn da sein, ihn unterstützen- ja- aber alles in gesundem mass. er muss eben auch merken das er auch dazu was beitragen muss. ausreden gibts so viele warum man gerade keinen entzug macht oder machen kann...im endeffekt ist das alles blödsinn.. wenn man will- macht man den entzug und packt ihn auch. gut, rückfälle gibts immer-aber wenn man will- dann packt man das. ausserdem hat er ja dich- du unterstützt ihn ja eh- er hätt also nen riesen grund aufzuhören: die liebe
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Otherwise
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Beitrag So., 14.09.2008, 13:44

Hi Alice,
Aber ich glaube ihm, jedenfalls dem nicht süchtigem Teil in ihm, das er wirklich aufhören will.
Ich muss dich enttäuschen, weil es diesen Teil von ihm nicht gibt.
Und ich kann dir auch ganz einfach erklären wieso es diesen Teil nicht gibt:

Nehmen wir an, es gäbe den Teil an ihm. Dieser Teil würde sich entweder

* zu einem Arzt begeben und um Substituierung bitten, welche ihm zumindest einmal helfen würde vom illegalen Heroinkonsum wegzukommen. Wenn er einen Arzt erwischt, der gut substituiert, wird dieser darauf achten, dass die Dosis des Ersatzmedikamentes von Monat zu Monat gesenkt wird.

* für einen Entzugsplatz mit anschließender Therapie anmelden. Ich habe in einem anderen Thread schon geschrieben: Egal wie lange die Wartezeit ist, ob er nun weitergiftelt und nach ein paar Monaten nichts passiert, oder ob er weitergiftelt und in ein paar Monaten die Möglichkeit besteht einen Entzug zu machen, macht keinen Unterschied, falls er als Gegenargument die Wartezeit bringt.

Das klingt sehr hart von mir, aber ich darf so hart sprechen, weil ich selbst süchtig bin und mich für einen Therapieplatz angemeldet habe. Du kannst viele hier im Forum fragen, wie oft sie mir schon gepredigt haben, dass dies der einzige Weg sei. Aber damals wollte ich gar nicht aufhören, es hat mir mir noch viel zu viel Spaß gemacht. Und jetzt, wo ich wirklich etwas ändern und bewegen will, habe ich kapiert, dass ich nur mit Hilfe - also Therapie, mein neues Leben starten kann. Anders geht es nicht. Und solange ein Mensch nicht soweit ist, solange wird er sich weiter kaputt machen. Du kannst dich verhalten wie du willst, es wird nichts an der Situation mit ihm ändern. Du kannst ihm ja erzählen oder zeigen was ich hier schreibe - und schau wie er reagiert. Gäbe es diesen Teil in ihm von dem du sprichst, wird er etwas tun. Aber solange du das nicht siehst, kannst du nicht davon ausgehen, dass es einen nicht süchtigen Teil in ihm gibt. Reden kann man viel...

lg
sensi

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Schockomuffin09
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Di., 25.11.2008, 22:20

Mein Ex Freund ist Heroinsüchtig...
Ich weiß nicht was ich mache soll kann mir bitte jemand helfen?
Wir sind schon ein Jahr getrennt und es gab kein Tag an dem ich nicht an ihn gedacht hab...
Ich hab ihn kennen gelernt da hat er noch nie drogen genommen ja sein Vater ist ja schon lange tot und seine Mutter will nix mehr mit ihm zu tun haben und seine Freunde hat er auch alle verloren außer seine Drogenkollegen...
Ich will ihn da unbedingt raus helfen aber ich weiß nicht wie ich kämpfe schon ein Jahr um ihn und er meldet sich auch wieder bei mir aber wenns drauf ankommt dann sagt er ein Treffen doch wieder ab oda kommt erst gar nicht...ich kann erst wieder ruhig schlafen,wenn ich weiß das es ihm gut geht...Er war ein paar Monate inner geschlossenen Klinik wir haben jeden Tag getelet und er war so wie früher aber als er raus kam hat er sich sofort wieder Drogen geholt vor kurzem sollte er zur Therapie nach Hamburg aber da ist er wieder abgehauen er ist doch eigentlich sooo ein guter Mensch
Bitte gibt mir einen Rat ich weiß echt nicht mehr weiter im mom schreibe ich ihm briefe das ich für ihn da bin aber ich glaube das interessiert ihn nicht

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anarchistin
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 27
Beiträge: 1902

Beitrag Mi., 26.11.2008, 08:04

er ist sicher ein guter mensch- streitet sicher niemand ab- aber kurz und bündig gesagt:
DU kannst ihm nicht helfen. du siehst ja selbst das er nicht WILL. da kannst du dich am kopf stellen und es wird nix helfen. sei für ihn da aber gib ihm kein geld oder sonstige hilfestellung. sei für ihn einfach nur da- quasi als missing link zur "normalen gesellschaft". zur normalität. sei stabil und bedränge ihn nicht aufzuhören. wenn er allerdings selbst mal sagt: hilf mir bitte ich will gern aufhören- dann unterstütz ihn und geh zb gemeinsam mit ihm zur therapie ... aber fang nicht an für ihn seine wege zu erledigen...das muss er schön selbst tun.

leider kann ich dir da nix andres sagen...leider...
wie man aber hier im forum sieht gibt es immer wieder leute die den ausstieg schaffen...
noch viel zu wenige aber immerhin...
kopf hoch.
falls du lust hast kannst du ja mal auf meiner (unserer - sensi und ich) hp vorbeischaun:
http://neueidee.beepworld.de/
und mich anschreiben...
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Otherwise
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Beitrag Mi., 26.11.2008, 10:53

Hallo Alice,

eigentlich weiß ich nur zu gut, dass alle Buchstaben die wir schreiben nur bis zu einem gewissen Punkt zu dir Dringen. Irgendwo ist dann diese "ich liebe ihn doch"-Mauer, die nichts mehr durchlässt.

Ich möchte dir kurz von mir erzählen, obwohl hier eh schon etliches von mir steht - aber ich bin irgendwie ein neuer Mensch geworden.
Ich liebe meinen "Freund" auch. Ich hab ihn als cleanes junges Mädel "genommen", hab mich verliebt, fand das auch irgendwo interessant, wollte ihm helfen. Er tat mir echt leid irgendwie. Und weil ich eh schon lang in ihn verliebt war hat das gepasst. Ich wollte ihm nur schnell helfen, dann wäre ja alles gut.

Große Kacke, sowem kann niemand helfen. Doch, einen Menschen gibts da schon. Ahnst sicher wen ich meine, oder? Ja klar, er selbst kann sich helfen.

Ich weiß das ganz genau. Ich musste mir auch selbst helfen. ALLES was anarchistin sagst stimmt. Du kannst nix machen. Ich war jetzt auf Entzug. Da konnte mir keiner helfen. Wer denn auch? Ich durfte ja noch nicht mal Besuch haben. Wer soll da bitte helfen??? Das kann er nur alleine machen. Andere Möglichkeit wirklich! gesund zu werden gibts nicht. Substitution ist zwar gut aber NUR stabilisierung. Das ist die halbe Möglichkeit.

Als ich noch nicht drauf war, hatte ich auch immer große Angst, dass er sich verändert und mich nicht mehr lieben könnte, wenn er clean ist. Da sieht man ganz deutlich wie elendiglich klein ich mich gefühlt habe. Jetzt wo ich clean bin, bin ich selbstbewusst das ma sich andere anmachen *looool*. Enorm geil.
Aber das tut auch ihm gut, weil er sieht, dass ich nicht mehr alles (eigentlich nix - gestern hat er seine tabs vergessen, ich hab ihm nix gebracht - früher war mal) für ihn mache - denn es ist SEINE sucht, meine nimmer. Indem ich wieder Bewusstsein für mich gefunden habe lernt er wieder auf seinen Füßen zu stehen.
Das große Problem an diesen Menschen die sich an andere hängen ist ja oft das sie total unselbstständig sind.
Ist das bei euch auch Thema?

Könnte ewig weiterschreiben

lg
sensi

Seit ich dich liebe, bin ich nur ich, wenn ich nicht mehr nur ich bin!

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