Habe ich ein ernsthaftes Alkoholproblem?

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Kasumi92
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Habe ich ein ernsthaftes Alkoholproblem?

Beitrag Di., 07.01.2014, 20:32

Naja ich habe eigentlich nie wirklich getrunken mich hat der Alkohol nie interessiert.
Ich bin 21 Jahre alt und hab vor ca einen halben Jahr angefangen meine Probleme mit Alkohol runterzuspülen. Aber das Seltsame ist das es nur fasenweise mache das heißt ich trinke ein paar Wochen und dann kämpfe ich wieder ein paar Wochen erfolgreich dagegen an und dann fang ich wieder an zu trinken an weil ich mich nicht mehr unter Kontrolle habe. Ich habe so viele Probleme und weis nicht wie ich damit umgehen soll ich habe Angst dass ich in die Sucht gerate. Ich kann es immer noch nicht glauben dass es mir schon wieder passiert ist ich habe gemeint ich hab es überwunden . Also habe ich schon ein ernsthaftes Problem mit Alkohol?

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leuchtturm
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Beitrag Di., 07.01.2014, 20:50

ja, dein Verhalten deutet schon auf ein ernsteres Problem hin.
Ich würde mir unbedingt Hilfe holen, bei den AAs oder bei einer anderen Beratungsstelle. Hausarzt kann sicherlich auch weiterhelfen!

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Seelenhunger
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Beitrag Di., 07.01.2014, 20:54

Du hast schon ein Problem ,wenn Du deine Probleme mit Alkohol herunterspülst.Damit erfùllt der Alkohol schon eine Funktion und es ist kein Genuss mehr.Es gibt auch sogenannte Quartslstrinker,die halten es wochenlang ohne Alkohol aus,doch dann trinken sie wieder ekzessiv.
Ich kann bei Dir nicht beurteilen wie weit Du schon ein Problem hast.Es hört sich zumindest nach Missbrauch an.

Ich würde mich an deiner Stelle an eine. Suchtberatungstelle wenden und mich beraten lassen.
Noch hast Du es in der Hand mit dem Alkohol aufzuhören bevor es zu noch einem größeren Problem führt
LG Seelenhunger
LG Seelenhunger

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Thread-EröffnerIn
Kasumi92
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Beitrag Di., 07.01.2014, 21:51

hmm danke für die offene und erliche Antwort

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Toutirabien
sporadischer Gast
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Beitrag Fr., 05.09.2014, 16:19

Hallo,
ich hätte eine Frage. Wie beurteilt ihr es, wenn man zum Einschlafen regelmäßig Wein trinkt und es dabei oft genug nicht bei einem Glas bleibt? Wenn man generell große Probleme mit dem Durchschlafen hat und das seit Kindertagen (als man auch schon mit Schlafmitteln ruhig gestellt wurde).
Danke für die Auskünfte.

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hope_81
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Beitrag Fr., 05.09.2014, 17:38

Sobald du etwas benutzt um einen gewissen Zustand zu erreichen, ist es missbrauch unabhängig was es ist.
Trinkst du Alkohol um zu schlafen ist es missbrauch, isst du Schokolade um Gefühle wegzudrücken, ist es missbrauch.
Schaust du fern um zu vergessen, ist es missbrauch.

Sobald du etwas nicht mehr um der Sache willen tust fängt missbrauch an. Eigentlich relativ einfach.

Wenn du Schlafprobleme hast, dann wende dich an einen Arzt und erarbeitet gemeinsam eine Lösung.
Übrigens ist es ein Irrglaube, dass Alkohol den Schlaf fördert, ganz im Gegenteil verschlechtert sich dein Schlaf,
die REM- Phasen bleiben aus, du schläfst nicht tief usw. Es ist also das mit Abstand schlechteste was du tun kannst.

Das schreibt dir eine trockene Alkoholikerin, die einmal genauso dachte- leider.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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peppermint patty
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Beitrag Fr., 05.09.2014, 17:43

Hallo Toutirabien,

ich deine Frage wirklich ernst gemeint? Ich meine die Begriffe "regelmäßig" und "zum Einschlafen" sagen doch schon alles bzgl Missbrauch, oder?

Ich denke du möchtest dich wahrscheinlich hier nur absichern, dass deine eigenen Gedanken stimmen, oder? Denkst du über das Aufhören nach?

LG,
pp

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Toutirabien
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Beitrag Fr., 05.09.2014, 18:26

Danke für die Antworten.
Ja, ich wollte mich absichern, ob meine Gedanken stimmen. Es geht nicht um mich, sondern um eine Person, die mir nahe steht - was nicht heißen soll, dass ich suchthaftes Verhalten nicht auch kennen würde (möchte mich also keineswegs als "Gesunde" über denjenigen stellen).
Ich weiß, ich kann da wohl nicht viel tun und es ist auch nicht meine Aufgabe, die betreffende Person zu "bessern" oder zu "heilen" - das Ganze (Missbrauch von Substanzen zum Einschlafen und wieder Aufwachen) hat wohl schon in der Kindheit, durch die Mutter, begonnen, um ein sehr ängstliches Kind zu händeln.
Aber das Wissen darum, dass diese Person ein Problem mit Alkohol hat (zusätzlich zu vielen anderen Problemen), hilft ein bisschen, einige Verhaltensweisen vielleicht besser einzuordnen.

@hopeless81: Nur eine Frage, weil ich das nicht ganz verstehe: Gibt es wirklich Leute, die Alkohol "um der Sache willen" trinken? Du meinst wahrscheinlich, einfach zum Genießen, oder? Aber dann hätten ja Jugendliche, die trinken, um lockerer zu werden, z. B. auf Parties, auch schon ein Problem mit Alkohol bzw. würden ihn missbrauchen. Aber viele davon werden ja zum Glück nicht abhängig... Mir hätte vielleicht ein bisschen Alkohol ab und zu ganz gutgetan, um lockerer zu werden. Aber ich fand nichts daran, mich vollzudröhnen und habe daher Parties in meiner Jugend immer vermieden (aus Angst, weil ich eben auch nicht der kommunikativste und unbeschwerteste Typ bin)...was vielleicht auch problematisch ist...

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hope_81
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Beitrag Fr., 05.09.2014, 18:31

Ja, ich meine rein des Genusses wegen.
Natürlich ist es missbrauch, wenn man ihn trinkt um locker zu werden. Jetzt ist natürlich nicht jeder gleich Alkoholiker, der
ein Glas trinkt, damit er aus sich herauskommt. Aber jemand, der ohnehin schon mit Minderwertigkeit und einem schlechten
Selbstbewusstsein behaftet ist, der kann schnell in die Falle tappen.
Viele Jugendliche trinken ja vor allem aus Neugierde. Das hat dann wiederum nichts mit Missbrauch zu tun.
Ich glaube niemand, der sein erstes Glas trinkt, trinkt es unter de Vorsatz lockerer zu werden.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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Toutirabien
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Beitrag Fr., 05.09.2014, 18:58

OK, danke.
Ich glaube, im oben beschriebenen Fall hat es nur sekundär etwas mit Genuss zu tun, wenn überhaupt. Da wird es, wie gesagt als Schlafmittel, durchaus funktional eingesetzt. Ist echt schlimm, dass diese Gewohnheit bzw. das Gefühl, auf so ein Mittel angewiesen zu sein, schon seit der Kindheit besteht.

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Verocasa
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Beitrag Fr., 05.09.2014, 19:01

Hm, ich finde nicht, dass jeder Gebrauch von Substanzen gleich Missbrauch ist, der einen bestimmten Zustand verändern bzw. erreichen möchte. Dann müsste praktisch ja jede Medizin unter "Missbrauch" eingeordnet werden, z. B. Kopfwehtabletten, um die Schmerzen loszuwerden usw., streng genommen auch Kaffee, um munter zu werden und sogar Nahrung, um satt zu werden. Missbrauch betrifft m. M. nach eher Häufigkeit bzw. Regelmäßigkeit und Menge.

Sicherlich sind aber die Grenzen fließend und nicht immer einfach zu bestimmen, und es kommt auch auf das Rausch- und Suchtpotential der Substanzen an. Insbesondere ist Vorsicht bei labilen Menschen angezeigt, die ohnehin zum problematischen Gebrauch von Alkohol bzw. Drogen neigen.

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Toutirabien
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Beitrag Fr., 05.09.2014, 19:17

Danke, Verocasa, auch für deine Meinung. Da hast du natürlich auch recht, Viel-Kaffeetrinker bezeichnen sich zwar scherzeshalber als süchtig, aber ernsthaft würde ihnen wohl niemand eine Sucht zusprechen. Mir fällt halt nur auf, dass dieser Person z. B. eine Weinflasche, die bei mir rumsteht, explizit auffällt, also es scheint eine gewisse Sensibiliät dafür vorhanden zu sein. Und der Weinkonsum, zusätzlich zum Feierabendbier, findet schon nahezu täglich statt. Also ein Grenzbereich zu problematischem Verhalten ist sicher erreicht, aber ob es ein handfestes Problem ist, werdet ihr mir sicherlich auch nciht sagen können, das stimmt schon. DAs ist wohl individuell verschieden.

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Verocasa
Forums-Insider
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Beitrag Sa., 06.09.2014, 10:00

Toutibarien,

vielleicht ist wichtig, zu unterscheiden zwischen Missbrauch und Sucht. Missbrauch ist wohl am ehesten zu verstehen als eine sporadische Sache, und ist Sucht nicht das, in das man in Folge dadurch hineingeraten kann?

Letztlich wird die Person, um die es Dir geht, selbst ein Auge auf sich haben müssen; Du kannst sie zwar darauf hinweisen, was Du beobachtest, aber entscheiden muss und wird sie - egal wie sehr sie Dir am Herzen liegt: Sie ist (sicherlich) erwachsen und somit für sich selbst verantwortlich.

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