Mein Mann und ich sind im Moment in einer ganz brenzligen Lage.
Er musste (mit Sicherheit nicht freiwillig!) über 10 Jahre immer höhere Dosen Morphin nehmen, zum Schluss 2 x 100 mg MST - wegen massiver Wirbelsäulenschäden. Im MRT sieht das nur noch wie ein Trümmelfeld aus - dass er damit Schmerzen haben MUSS, ist absolut klar! Nur es kann im Moment kein Neurochirurg operieren wegen seinem schlechten Allgemeinzustand.
Dann kam es zur Katastrophe: Atemdepressionen durch das Morphin - zum Glück war er zu dem Zeitpunkt ohnehin im Krankenhaus und kam sofort auf die Intensivstation.
Da haben sie einen totalen Entzug vom MST gemacht und ihm statt dessen Polamidon gegeben. Das hat er nicht vertragen, Übelkeit, Erbrechen usw.
Entlassen worden ist er als Pflegefall aus dem Krankenhaus. Der Hausarzt hat dann umgestellt auf Transtec-Pflaster 70. Und zuätzlich als peripher wirkendes Schmerzmittel Novalgin.
Es ging auch eine Weile ganz gut zu Hause - und seit 5 Tagen ging es wieder los: Entzugssymptome, als ob er gerade eben erst dabei ist, als ob alles von vorne los geht! - Im Moment geht es sogar bis zu Wahnvorstellungen, dass ich ihn umbringen will, ich kann ich nicht anfassen, er zuckt vor mir zurück ... aber auf der anderen Seite hat er wahnsinnige Angst vor dem Krankenhaus - kann ich sehr gut verstehen, weil er da "rollstuhlmobil", wie man das so schön nennt, reingegangen ist und als Pflegefall wieder rausgekommen.
Mir tut die Behandlung durch ihn so furchtbar weh - aber ich sage mir, das ist nicht er selbst, sondern nur seine Wahnvorstellungen. Ich opfere mich für ihn auf, habe sogar meine Arbeit (ich habe in genau jenem Krankenhaus gearbeitet!) aufgegeben, aber er tritt mich im Moment nur "mit Füßen" im übertragenen Sinn.
Er führt auch an, dass ihm alles wehtut (Ganzkörperschmerz), z.B. der kleine Pieks beim BZ-Messen ist für ihn schon Folter (nach seinem Empfinden).
Kann das der nächste Schub vom Morphinentzug sein, sozusagen eine "Welle"? - Hat jemand eine Idee, was ich machen kann? Ich möchte ihn gerne hier zu Hause behalten, weil ich ihm das andere nicht zumuten will. Der Hausarzt meint, es wäre kurz vor einer Zwangseinweisung, wenn wir das hier nicht schaffen.
Was kann man hier mit "Bordmitteln" zu Hause noch machen? Wie lange kann so ein Schub denn dauern?
Ich bin dankbar für jeden Rat und jeden Tipp dazu.
LG von einer sehr verzweifelten Vivian
Opiatabhängigkeit - Entzug - wie lange noch?
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Liebe Vivian
Ich finde diese Situation sehr heikel für Dich und Deine Familie, aber auch für Deinen Mann. Es wäre verantwortungsvoller, ihn in der Klinik behandeln zu lassen. Es kommt jetzt sicher nicht darauf an, ob er dagegen ist, da er sowieso davon ausgeht, dass Du ihn umbringen willst. Also mehr kannst Du ihn nicht mehr gegen Dich aufbringen. Also weise ihn ein. Sonst tut er Dir am Ende noch etwas an im Wahn.
Mein heroinsüchter Bruder war auf Entzug und überlebte das mit der Klinik sehr gut, das ist halb so schlimm.
Ich finde diese Situation sehr heikel für Dich und Deine Familie, aber auch für Deinen Mann. Es wäre verantwortungsvoller, ihn in der Klinik behandeln zu lassen. Es kommt jetzt sicher nicht darauf an, ob er dagegen ist, da er sowieso davon ausgeht, dass Du ihn umbringen willst. Also mehr kannst Du ihn nicht mehr gegen Dich aufbringen. Also weise ihn ein. Sonst tut er Dir am Ende noch etwas an im Wahn.
Mein heroinsüchter Bruder war auf Entzug und überlebte das mit der Klinik sehr gut, das ist halb so schlimm.
Lieben Gruß
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
elana
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