Mir geht's so unglaublich schlecht und immer schlechter

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Lilly111
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Beitrag Do., 15.12.2011, 09:56

Tante Käthe hat geschrieben:
Lilly111 hat geschrieben:Kümmere dich jetzt um eine Pflegestelle für die Tiere. Solange du es noch kannst. Wenn du erstmal zwangseingewiesen bist oder in der Notaufnahme landest,
.
nur mal als Beispiel, find ich nicht gut und ist wieder anmaßend....und Druckmittel pur.....
Was soll das nützen?
Vielleicht wach werden?

Cola berichtet hier von umfangreichen, wiederholten Drogenerfahrungen. Die wird sie wohl kaum mit gut zureden und 'alles nicht so wild' in den Griff bekommen. Da müssen mE Profis ran, ambulant oder stationär. Sie möchte aber beides nicht. Weil ihr Umfeld davon Wind bekommen könnte. Der Konsum und die damit teilweise einhergehende Verwahrlosung dürfte dem Umfeld aber auch nicht verborgen bleiben. Man glaubt als Süchtiger ja immer, dass man alle täuschen kann. Stimmt aber nicht.
(Ich rede nicht aus eigener Erfahrung, hatte aber mal einen drogenabhängigen Freund. Heute kann ich ihn auf dem Friedhof besuchen. Ich habe das "ganze Programm" mit Vertuschung, Schönreden, mehreren Suizidversuchen, Notaufnahme, Psychiatrie und und und alles durch.)

Es gibt doch nur zwei Möglichkeiten:
Entweder sie kommt allein wieder aus dem Sumpf raus - dafür scheint mir die Abhängigkeit nach ihren Schilderungen hier schon zu groß zu sein.
Oder sie holt sich professionelle Hilfe. Welcher Art auch immer. Freiwillig, solange sie dazu noch in Lage ist. Unfreiwillig, wenn sich die Abwärtsspirale weiter dreht.

Lilly
... as stubborn as a mule.

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leuchtturm
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Beitrag Do., 15.12.2011, 10:32

als mein drogensüchtiger Sohn merkte, dass er nicht mehr zurechtkam, es ihm mental immer mieser ging, hat er sich selbst in eine psychiatrische klinik eingewiesen.
Und da er sozusagen "freiweillig" gekommen war, und keine Gefahr für andere oder für sich darstellte, kam er auch nicht in die geschlossene Abteilung.

Unfreiwillig Hilfe holen? wie soll das gehen?

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Tante Käthe
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Beitrag Do., 15.12.2011, 10:36

Lilly111 hat geschrieben:Vielleicht wach werden?
Mmh, glaub nicht, dass man davon wach wird.... eher der umgedrehte Fall könnte (muss nicht) eintreten....
Lilly111 hat geschrieben:Die wird sie wohl kaum mit gut zureden und 'alles nicht so wild' in den Griff bekommen.
Das war auch nich thematisiert Und bagatellisieren des Konsums war hier wohl auch nicht der Fall
Lilly111 hat geschrieben:Man glaubt als Süchtiger ja immer, dass man alle täuschen kann. Stimmt aber nicht.
Aber das ist nun einmal leider die Welt, in der sich sicher einige Süchtige bewegen und daher immer mehr abschotten..... Ausseneinflüsse schwierig....
Lilly111 hat geschrieben:Oder sie holt sich professionelle Hilfe. Welcher Art auch immer. Freiwillig
das ist zweifelsfrei richtig
Lilly111 hat geschrieben:solange sie dazu noch in Lage ist. Unfreiwillig, wenn sich die Abwärtsspirale weiter dreht.
....ehe eine unfreiwillige Hilfe in Kraft tritt, das dauert..... manchmal/bzw. meistens zu lange und ob diese dann auf Dauer wirksam ist, sei dahin gestellt....

Ein schwieriges Thema, allerdings musste ich lernen, dass alle Drohgebärden nicht den gewünschten Effekt haben....

Grüssle Käthe
Es ist schwieriger eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom
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münchnerkindl
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Beitrag Do., 15.12.2011, 11:09

leuchtturm hat geschrieben:als mein drogensüchtiger Sohn merkte, dass er nicht mehr zurechtkam, es ihm mental immer mieser ging, hat er sich selbst in eine psychiatrische klinik eingewiesen.
Und da er sozusagen "freiweillig" gekommen war, und keine Gefahr für andere oder für sich darstellte, kam er auch nicht in die geschlossene Abteilung.
Hab zwar nie Drogen genommen, ging mir genauso als ich wegen einer anderen Sache am Ende war.

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(e)
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Beitrag Sa., 17.12.2011, 12:41

@Cola: Also wenn Du nicht direkt von akuten Suizidgedanken sprichst, sondern Dich dagegen wehrst, kannst Du doch auch zu einer ambulanten Therapie gehen.
Lieben Gruß
elana

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Cola
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Beitrag Mo., 19.12.2011, 18:20

Elana hat geschrieben:@Cola: Also wenn Du nicht direkt von akuten Suizidgedanken sprichst, sondern Dich dagegen wehrst, kannst Du doch auch zu einer ambulanten Therapie gehen.
Ich hab' ja auch keine akuten Suizidgedanken. Also ich will mich jetzt nicht sofort umbringen oder so.
Aber ich hab halt irgendwie Angst, wenn ich so von meinem Alltag erzähle und wie ich so lebe und das Alles, dass ich dann eben aus diesem Grund irgendwie zwangeingewiesen werde.

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(e)
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Beitrag Mo., 19.12.2011, 18:32

@Cola: Ne, wegen den Drogen wird man nicht zwangseingewiesen, mein Bruder war heroinsüchtig, er ging letzten Endes freiwillig in die Klinik oder wenn er eine Gerichtsauflage hatte wegen Diebstahl für den Konsum. Aber sonst blieb alles ambulant.
Lieben Gruß
elana

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Cola
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Beitrag Mo., 19.12.2011, 18:40

Elana hat geschrieben:@Cola: Ne, wegen den Drogen wird man nicht zwangseingewiesen, mein Bruder war heroinsüchtig, er ging letzten Endes freiwillig in die Klinik oder wenn er eine Gerichtsauflage hatte wegen Diebstahl für den Konsum. Aber sonst blieb alles ambulant.
Ja, aber es sind ja auch nicht nur die Drogen, sondern eben auch noch ein paar andere Dinge.
Das mit den Drogen habe ich ja auch echt schon ziemlich reduziert. Also im Vergleich zu früher. Ich hab' ja auch wochenlang gar nichts mehr genommen.

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Beitrag Mo., 19.12.2011, 18:45

Was machst Du denn Auffälliges? Also ich bin auch ungewöhnlich, hab aber auch nur ambulant Therapie. Das auch freiwillig.
Lieben Gruß
elana

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Cola
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Beitrag Mo., 19.12.2011, 18:57

Elana hat geschrieben:Was machst Du denn Auffälliges?
Ja, also warum ich das mit der Zwangseinweisung denke, dass hängt zum Beispiel damit zusammen, dass ich zum Beispiel gerade echt viel zu wenig esse. Und das weiß ich halt auch. Aber da geht es mir halt auch nicht darum irgendwie abzunehmen. Mir ist es echt vollkommen egal, wie ich aussehe und rumlaufe. Ich könnte auch 100 Kilo wiegen, das wäre genauso ok.
Aber mittlerweile bin ich halt schon 2 kg im Untergewicht nach so einem BMI-Rechner im Internet.
Und irgendwie kriege ich es echt nicht hin so zu essen, dass ich nicht abnehme.
Heute hab ich zum Beispiel nur ein paar Rosinen gegessen.

Aber ich gehe halt nicht einkaufen. Weil ich nicht raus gehen will oder kann. Und das ist halt schon so das zweite Problem. Das ich eben noch nicht mal so diesen ganz normalen Alltag auf die Reihe kriege.

Und ich hab schon so Suizidgedanken oder zumindest so was ähnliches. Oder eher so das Gefühl mir selbst schaden zu müssen. Also ich will mich nicht umbringen. Aber manchmal ist da einfach dieses kranke Gefühl, was mich dazu bringt einfach solange gegen eine Wand zu schlagen bis ich meine Hand vor Schmerzen nicht mehr bewegen kann und solche ähnlichen Sachen.

Also das sind jetzt halt so ein paar Beispiele. Und wegen solcher Dinge hab' ich Angst zwangeingewiesen zu werden.
Weil die halt echt gestört sind.

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Beitrag Mo., 19.12.2011, 19:03

Huhu Cola

2 kg im Untergewicht, damit wirst Du noch nicht zwangseingewiesen. Ich würd halt in der Thera alles ansprechen, auch die Suizidgedanken und Selbstverletzungstendenzen, aber die weisen Dich sowieso erst ein, wenn Du Dich damit in Lebensgefahr bringst. Hab gerade erst von jemandem gehört, der echt sehr viel anstellen musste, bis er zwangseingewiesen werden DURFTE. Die Stationen sind überfüllt. Also nur Mut, such Dir einen ambulanten Thera, dann wird´s auch wieder besser mit Dir! Schreib doch dann gleich mit im Thread Therapieüberlegungen zwischen den Stunden.
Lieben Gruß
elana

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Tante Käthe
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Beitrag Mo., 19.12.2011, 20:25

....Cola, Du setzt Dich scheinbar doch sehr mit Dir selbst auseinander, siehst und kennst ganz genau Deine Schwachpunkte, aber scheinst - so sehe ich es gerade - diese überzubewerten.... Zwangseinweisung ne, denke ich mal, da müsstest Du m. E. auf allen Vieren krabbeln und unterwegs einschlafen UND es müsste jemand darauf energisch aufmerksam machen.... incl. der Gefahr für Andere....

Dein Gewicht, pah, ich find es nicht schlimm, ok, ich habe 20 kg über normal und würde wohl bei 2 kg unter normal ne Party feiern, allerdings dürfte ich nicht in den Spiegel schaun die Falten würden dann Bände sprechen....**gg aber insgesamt ist das doch dann bei dir soweit ok....
Na und ist Dein Handeln nicht die FOLGE Deines Lebensstils.... das kannst Du ändern, wenn Du es schaffst und möchtest.... Kann es sein, dass sich diese Suizidgedanken einfach dazwischen hängen, ohne, dass Du es eigentlich willst.....

Ich wünsch Dir sehr, dass Du einen WEg, auch wenn er länger sein mag, findest, und Du damit klar kommen kanst.

Lg Käthe
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Otherwise
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Beitrag Di., 20.12.2011, 10:50

Hallo Cola,

wegen den von dir beschriebenen Dingen wird kein Mensch zwangseingewiesen. Zwangseinweisungen sind überhaupt viel seltener der Fall, als man vielleicht denken mag. Wie andere schon vor mir schreiben: Um zwangseingewiesen zu werden muss man schon eine Gefährdung für andere darstellen und was weiß ich für Dinge machen.
Ich glaube auch, dass du dich zu viel analysierst und das analysierte dann überbewertest.

Klar ist - du brauchst irgendeine Art der Hilfe. Allerdings steht es meines Erachtens nach nicht so schlimm um dich, dass du jetzt eine 24Std-Rund-um-die-Uhr Kontrolle über Dritte notwendig hättest. Vielleicht hilft es dir ja schon einen sogenannten Lebensberater aufzusuchen? Das ist lapidar gesagt die Vorstufe eines Therapeuten.

Ich habe mich selbst auch lange Zeit mit allerlei seltsamen Ausreden gegen eine Therapie gestellt. Mal wars dieser Grund, mal wars jener Grund, der einzig wahre Grund war: Ich wollte einfach nicht. Ich wollte meine Sucht weiter ausleben und mir keinesfalls verbieten lassen, mein geliebtes Cola oder sonstwas zu nehmen.
Wenn du dir schon die Mühe machst hier viele Beiträge zu schreiben um Hilfe zu bekommen, sei doch wenigstens so ehrlich und sag "hey Leute, ich mach keine Therapie, haltet den Mund" oder sonst was - vielleicht beginnen die Redner hier dann ja mit anderen Lösungsvorschlägen. Das ist es doch was du willst oder? Du willst ja nix mehr von Therapie hören - na dann sag es auch! Die Menschen hier werden dir wegen einer ehrlichen Aussage nicht den Rücken kehren. Und wahrlich helfen kann dir hier eh keiner - wir können dir nur Tipps und Denkanstöße geben - handeln kannst so oder so nur DU alleine.

Und gegen den Drang sich selbst zu verletzen gibt es Skills - google mal danach. Auf Therapie hat man mir empfohlen zB ein Gummiringerl ums Handgelenk zu tun und es schnalzen zu lassen, wenn der Drang wieder kommt. Das tut auch weh ist aber nicht gefährlich. Von diesen sogenannten Skills gibt es einige, die auch weh tun aber nicht gefährlich sind. Vielleicht hilft dir das ein Stück weit weiter sodass du dir deine Hände nicht ruinierst.

Alles Gute,
otherwise

Seit ich dich liebe, bin ich nur ich, wenn ich nicht mehr nur ich bin!

Ich bin dankbar, dass ich erkannt habe, was Leben wirklich heißt!


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Idefix2
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Beitrag Di., 06.03.2012, 15:35

Hi Cola, nachdem ich jetzt den ganzen Thread verfolgt habe würde mich interesssieren wie es dir geht.

LG Idefix

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tutnichtszursache
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Beiträge: 15

Beitrag Fr., 08.06.2012, 21:54

Cola hat geschrieben:
leuchtturm hat geschrieben: vielleicht, weil es dir so saumäßig besch..... geht, dass du das Zeug nie wieder anrühren willst: gesundheitlich, finanziell, freundesmäßig, familiär......
Ja, deshalb will ich ja auch im Moment gar nichts mehr nehmen ...

Aber Drogen sind ja auch nicht nur schlecht. Aber das kann halt auch niemand verstehen, der da noch nie engeren Kontakt mit hatte.

Und es hängt ja auch mein ganzes Leben irgendwie damit zusammen, meine Freunde und alles.
Ich kann ja nicht von heute auf morgen das alles für immer sozusagen wegschmeissen. Das ist doch logisch, dass mir das irgendwie Angst macht.
Also ich find's zumindest verständlich.
Nennen wir jetzt die "Drogen" einfach sachlich "chemische Substanzen" und bleiben wir sachlich dann lautet die Frage: Was ist denn nun der Unterschied zwischen Drogen-Medikamente-chemische Substanzen ?

Nun: Mit Drogen wird Politik gemacht. Daher auch der Name Drogenpolitik (= Macht und Kontrolle) . Das hat nichts mit Drogenwahrheit oder Drogenphilosophie oder Drogenpsychologie oder Drogenbiologie zu tun.

Daher: Diese Substanzen sind nur Werkzeuge. Je nachdem wer damit was und wie machen will hat das eben die Effekte wie bei jedem Werkzeug.

Beispiel: Ein Hammer ist ein effektives Werkzeug, aber man kann sich damit auf den Finger hauen. Das tut weh, aber ist dann er Hammer "Schuld" ? (Weil ja jeder immer nach dem Schuldigen sucht)

Wo viel Licht, da viel Schatten.

Es ist also gar nicht nötig bestimmte Substanzen als "Drogen" zu verteufeln. Das verdunkelt nur die Sachlage.

"Ich werde nie wieder Drogen nehmen", das mag sich hübsch anhören für einige. Was ist aber mit "ich werde niemals wieder Medikamente nehmen." Hört sich komisch an weil du glaubst (!) Medikamente wären irgendwie gesünder und richtiger ? Eben das ist die Programmierung durch emotionsgeladene Wörter.

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