Autoaggression nach Alkohol

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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sermon
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Autoaggression nach Alkohol

Beitrag Di., 20.07.2010, 12:22

Hallo,

ich schildere mal mein Problem. Ich bin eigentlich ganz normal. Trinke in der Woche eigentlich gar kein Alkohol (außer ich muss => anderes Thema), ab und zu rauche ich mal ne Tüte. Allerdings alle 6- 8 Wochen übertreibe ich maßlos. Dann "schließe" ich mich ein ( bin dann alleine) und trinke sehr viel Alkohol (so fast 2 flachen schnaps können das schon werden). Ich werde dann anscheinend sehr aggressiv und tue mir selber weh, habe dann Blutergüsse oder mache meine Sachen kaputt die ich ganz gerne mag. Danach bin ich erstmal 2 tage verkatert, aber dann fühle ich mich wie gereinigt, bin nicht mehr so nervös, töte meinen Herpes wie auch Erkältung und nehme ein Kilo ab. Fühle mich danach einfach super wie nach einer Beichte.Dann ist auch wieder gut (sozusagen wie ein Besuch beim Nervenarzt ). Ich bin zu dem Schluss gekommen : Ich trinke Alkohol um betrunken zu werden, nicht weil ich cool sein möchte oder weil es so gut schmeckt). Habe ich ein ernstes Problem, geht es anderen auch so ? Habe ich eine spezielle Form von Alkoholismus. Was kann ich dagegen tun. Das schlimme ist , es stellt sich so nach 6 Wochen immer eine gewisse Vorfreude auf mein Komasaufen ein. Bin ich krank ?

Danke

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Nico
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Beitrag Di., 20.07.2010, 12:29

sermon hat geschrieben:
Habe ich eine spezielle Form von Alkoholismus.
JA
sermon hat geschrieben: Was kann ich dagegen tun.
Keinen Alkohol trinken
sermon hat geschrieben: Bin ich krank ?
JA
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Eve...
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Beitrag Di., 20.07.2010, 12:31

Ja, Du hast ein ernstes Problem, mit Sicherheit. So etwas dürfte unter "Quartalstrinken" laufen und stellt eine bestimmte Form der Abhängigkeit dar; vor allem in Zusammenhang mit der von Dir benannten "reinigenden" Wirkung klingt das sehr fatal.

Du weißt, was 2 Flaschen Schnaps für den Körper bedeuten? Was meinst Du, wie lange er diese exzessiven Mengen gesund durchhält?

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Nico
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Beitrag Di., 20.07.2010, 12:44

z.B.:

Gamma-Typ:
Für diesen Typ ist die Bezeichnung "Rauschtrinker" gebräuchlich, da sich hier Phasen der starken Berauschung mit längeren abstinenten Phasen abwechseln. Typisch für den Gamma-Alkoholiker ist, dass er - hat er einmal zu trinken begonnen - nicht mehr aufhören kann, selbst dann, wenn er bereits das Gefühl hat, genug zu haben. Dies wird als Kontrollverlust bezeichnet. Das Vermögen, auch längere Abstinenzphasen einzuhalten, wiegt die Vertreter dieses Alkoholiker-Typus in trügerischer Sicherheit - sie sind überzeugt, nicht abhängig zu sein.

Quelle: NetDoktor.at
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sermon
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Beitrag Di., 20.07.2010, 13:06

Danke,
aufgrund der antworten sollte ich mal zum doctore gehen ! Für mein Verständnis ist das schon son Unding alleine Alkohol zu trinken, und dieses noch zu verheimlichen sollte mir zu denken geben. Ich werde dem Alkohol für längere Zeit entsagen und mehr kiffen, ist billiger, macht nicht dick und ist gesünder. Werde aber auf keinen Fall aufhören mich abzulenken, wie soll man sonst funktionieren.

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Nico
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Beitrag Di., 20.07.2010, 13:10

Das ist deine Entscheidung.
Ablenken kann man sich aber auch mit Sport, einem guten Buch, schöner Musik und und und und........
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Eve...
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Beitrag Di., 20.07.2010, 13:56

Kiffen statt Alk - klar, Deine Entscheidung. Mag wohl "gesünder" sein.

Wobei mir die Aussage: "Werde aber auf keinen Fall aufhören mich abzulenken, wie soll man sonst funktionieren" schon bedenklich erscheint. In meiner Sucht-Therapie hab ich seinerzeit genau das Gegenteil gelernt, nämlich, mich "unabgelenkt" auszuhalten; einfach wars nicht, hat mich aber seit mehr als 20 Jahren clean gehalten ...

Aber wie gesagt, Du triffst natürlich die Entscheidungen für Dich.

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Offy
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Beitrag Di., 20.07.2010, 16:00

Hallo sermon,

vielleicht wäre es für dich mal interessant, eine Suchtberatungsstelle aufzusuchen.
Mir scheint es ein wenig, als würdest du deine Entscheidungen aus Unwissenheit, gepaart mit ein wenig Trotz (?) treffen.
Lass dir besser mal erklären, dass man eine Sucht nicht mit einer anderen besiegen kann. Kiffen kann nämlich auch zur Sucht werden (wenn es nicht schon soweit ist).
Heute weinte ich –
aber keine Träne benetzte eine Blume.
Still, leise und nutzlos!
Werde ich auch so von der Welt gehen?

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Schneekugel
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Beitrag Mi., 21.07.2010, 08:58

sermon hat geschrieben:Danke,
aufgrund der antworten sollte ich mal zum doctore gehen ! Für mein Verständnis ist das schon son Unding alleine Alkohol zu trinken, und dieses noch zu verheimlichen sollte mir zu denken geben. Ich werde dem Alkohol für längere Zeit entsagen und mehr kiffen, ist billiger, macht nicht dick und ist gesünder. Werde aber auf keinen Fall aufhören mich abzulenken, wie soll man sonst funktionieren.
Yop, ich mein ausgehend von Arsen und Zyankali ist sicher auch eins "gesünder" als das andere...

Wie man sonst funktionieren soll? Man ist bereit Hilfe zu akzeptieren, sucht dann gemeinsam mit seinem Helfer die Ursachen warum man nicht funktionieren kann, und macht sich dann an die Arbeit diese Ursachen zu beseitigen oder aufzuräumen. Und langsam hört man auf nicht zu funktionieren, hört auch auf zu funktionieren sondern beginnt allmählich zu leben.

Was kann passieren, wenn du diesen Weg mal versuchst? Maximal stehst du wieder da wo du ja jetzt auch schon bist.

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