Substanzen weg, Beziehung weg, Leere da.

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Substanzen weg, Beziehung weg, Leere da.

Beitrag Mo., 26.10.2009, 15:23

Hallo erstmal
Bin 24 Jahre alt und männlich
Also zuallerst zu meiner Person. Hab einen guten Job, Wohnung und es gäbe eigentlich nicht allzuviel warum ich unglücklich sein könnte.

Bin nun auch Antidepressiv eingestellt und bekomme Zoldem verschrieben weil ich nicht wirklich schlafen kann.

Nun hat sich mein Beziehungspartner nach einem Jahr verabschieded, da sie meinte meine Drogenproblematik unterschätzt zu haben.
Hab ne längere Karriere hinter mir.
15-18 Jeden Tag kiffen
17-vor 2 Wochen. Alle möglichen Drogen in aller möglicher Kombination zu unterschiedlichsten Zeiten...
Etwas konkreter: bis vor 2 Wochen ein halbes Jahr durchgehend auf Benzos ( Lorazepam und diazepam ), und Tramal.

Und dann halt einmal im Monat auf verschiedenen Festivitäten alle möglichen Partydrogen.

Ich hatte dann auf eben so einem Festl ( GOA-Party ), eine wundervolle Frau kennengelernt, mit der ich mich sofort super Verstanden hatte. ( beide nicht ganz nüchtern) und wie es so kam haben wir uns dann die nächsten Tage auch nüchtern gesehen und verliebt.

Am Anfang war auch alles ok, hab benzos und tramal abgesetzt....
Jedoch immer wenn ich alleine war, war mir extrem Langweilig, ( die Decke stürzt einem auf den Kopf usw. ) und ich fing wieder an. Diesmal verschwieg ich ihr meinen Konsum. Sie war recht verwundert über meine sexuelle Leistungsfähigkeit ( wer Tramal nahm weiß was ich mein ), und super froh dass ich nicht verklemmt oder verschlössen wäre. ( was sich in Realität jedoch schon bin )

Einzig und allein mein Libido ist extrem reduziert und ich hatte eigentlich nicht wirklich Lust auf Sex. Das hinterfragte sie auch und ich meinte, ich merke wahrscheinlich nur nicht wenn sie Lust drauf hätte und denke sie sonst zu überfordern. ( eine Glatte lüge, war nur nicht manns genug )

Vor 2 Wochen dann wieder auf einer Veranstaltung zusammen fort. Sie auf 2 lines speed, ich auf geschätzten 8 schmeiß mir noch einen LSD Trip.
Ende der Geschichte: Freundin meint ich sei vollkommen unzurechnungsfähe, und habe meinen Konsum sowas von nicht unter kontrolle, dass es ärger nicht mehr ginge.

Tja. Nun hab ich den Entschluß gefasst: Weg von allen Drogen, wieder zur Psychotherapie usw.


Ich fühl mich echt LEER und ausgebrannt, meine Therapeuten meinte ich will meine Leere nur künstlich mit Drogen bzw. und jetzt kommts, mit Frauen füllen.
Da hat sie nicht so unrecht.
Sie sagte dann auch ich solle überlegen über was ich Trauere.
Es ist nicht die Freundin sondern einfach das alleinesein und die Angst wieder voll in die Szene abzurutschen. ( wie bei Ende der letzten Beziehung. )
Von meinen Eltern hatte ich früher zwar alles bekommen, jedoch keine Grenzen gesetzt. Sie sind nicht Schuld, Schuld ist man selber.

Nun kann ich praktisch niemanden von Freunden treffen, da alle durch die Bank Drogen nehmen und ich dies eingentlich nicht mehr will, und auf der anderen Seite bin ich zu schüchtern und hab zu ein minderes Selbstbewusstsein um neue Leute kennenzulernen. ( weiß nichtmal wo ). Dies ging mit Drogen bedeutend einfacher.

Nun bin ich umgezogen, so dass ich wieder alleine Lebe ( war in einer WG ) und übe mich daran mich selber kennenzulernen, Grenzen wahrzunehmen und Freude zu empfinden. Es fällt mir echt schwer und ich seh mich nicht wirklich aus.



Nunja. Irgendeiner ein paar Ratschläge was man so tun könnte ? ( Selbstfindung, Freunde finden, Motivation sammeln, Abstinent bleiben usw. )

lg

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Nurse_with_wound
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Beitrag Di., 27.10.2009, 02:31

gehst du arbeiten?
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Dusselchen
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Beitrag Di., 27.10.2009, 10:02

Da steht das er einen guten Job hat .... :D

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Beitrag Di., 27.10.2009, 11:06

Jo arbeiten gehe ich. Das sind eines der Dinge von denen ich Kraft schöpfe kommt mir so vor. Arbeit gibt Struktur

lg
Thomas

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Beitrag Di., 27.10.2009, 13:22

Hallo
Arbeit gibt Struktur
ja das stimmt, sorry ich war müde und schlaflos ggleichzeitig und habs überlesen.
Arbeit kann aber auch neuen sozialen Kreise bieten, oder nehmen die Arbeitskollegen auch Drogen?

Dann ist das die Antwort, die Zeit mit neuen Tätigkeiten füllen, Hobbies, lesen, sport treiben, klettern was weiss ich. Dann kommen auch neue soziale Kontakte zustande.
Ich kenne das Gefühl mich zu langweilen , Gefühl der Leere auch wenn ich , abhängig von Substanzen war ich noch nie. Kannte aber welche die sich alles reingeschmissen haben, bzw einen der es extrem betrieben hat, so dass er bereits irgendwelche Koordinationsstörungen bekommen hat, und er hat so anfang bis mitte 20 auch aufgehört, hat er gesagt als ich ihn mal in der Stadt getroffen hatte. Er ging dann nicht mehr auf Parties. Ich denke von Partydrogen wie Extasy Speed LSD kann man loskommen.

Ach noch was, früher habe ich gedacht die coolsten Leute gehen auf Parties sind beliebt und können feiern. Ähm, bis ich über besseres belehrt wurde, nein eher das Gegenteil ist der Fall. Leute die alles andere machen , die Interessen haben etc finde ich mittlerweile viel cooler.
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urknall
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Beitrag Di., 27.10.2009, 14:55

Hi Te

Also meine lage ist ähnlich wie deine, ich hab vor kurzen kalt h entzogen, nach 10 jahren umgang damit und einige zeit durchgehend drauf, auf recht hohen mengen sodass der entzug recht übel wurde, trotzdem zog ich das durch, geschafft habe ich es glaube ich ech eigentlich aus interesse das mal selber einfach zu erleben da ich davor körperlich nicht wirklich drauf war.

Deine situation ist insofern blöder weil du hast 2 dinge verloren 1. freundin 2. drogen (oder umgekehrt, es ist keine schande das so zu sehen), es ist logo das es dir schlecht geht, allerdings, du hast Drogen abgesetzt, vergiss nicht das in deinen kopf alles drunter und drüber geht, die chemie in der marille ist nach einen entzug (vorallem weil bei dir benzos dabei waren) vollkommend hinüber, ein paar wochen ist man nichtmal fähig ansatzweise etwas wie glück zu empfinden und man hätte nichtmal die kraft an sich selber rumzufummeln um etwas positives zu spüren , es ist als wenn man in einen leeren kalten raum sitzen würde, alleine und das für immer ohne aussicht auf besserung, sich an kleinen dingen zu erfreuen ist schlicht nicht möglich, man ist nicht fähig richtig zu empfinden. Das gute ist die besserung lässt zwar auf sich warten aber sie wird kommen, es wird besser aber das braucht seine zeit. Du musst WISSEN das was du fühlst nicht wirklich ganz echt ist, es ist nachwievor quasi eine entzugserscheinung und zwar die quälendste von allen, helfen kann dir keiner und durch musst du einfach selber, schaffen kannst es es wenn du weißt das es das wert ist aufzuhören und du auch weißt das dein leben dann besser wird.

Guck wir haben unsere köpfe mit glücksgefühlen versorgt die wir uns gekauft haben, wir haben sie nicht verdient und das was du jetzt z.b spürst ist der preis für diese sünde, die allerdings wie ich finde eine der menschlichsten ist die es gibt, wir wollen nunmal an glücksgefühle kommen und das mit so wenig aufwand wie möglich, aber echte muss man sich erarbeiten, gekaufte rächen sich. im grunde bezahlen wir nur den preis für unsere gefühlsschummelei, ich finde ihn selber ziemlich gerecht auch wenn es so elend ist.

Ich kann dir nur wünschen das du einfach die zähne zusammenbeist, am besten treibe sport und versetz dir selber a-tritte sooft es geht, auf keinenfall versumpere daheim in der bude und seier herum wie arm du nicht jetzt bist.. das führt zum rückfall weil man dann aufgibt und arm bist du nicht sondern selber schuld.. wie alle anderen unserer sorte auch.

viel glück

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