Probleme mit altem Konsumenten-Kreis

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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Beitrag Di., 09.03.2021, 12:51

chrysokoll hat geschrieben: Di., 09.03.2021, 12:39 du bist also mitnichten clean oder von der Sucht runter sondern kiffst "nur noch" täglich.
Nunja.... du machst dir meiner Meinung nach gehörig was vor.
Schau mal ich war vor 3-4 Jahren noch auf bis 600mg Oxycodon... - jetzt kiffe ich nur noch täglich... JA

und auch das wird langsam aber sicher weniger.

Genau so gut könnte man sagen ich bin süchtig nach Sport, weil ich 5x die Woche zum training gehe.

Wie gesagt bin jetzt seit 2 Jahren stabil von Opiaten und chemischen Drogen weg. Ich glaube da darf ich paar Joints am Tag rauchen... und hey es geht auch ohne. Das kiffen ist mehr körperliche Entspannung, mir tut vieles weh nach der Arbeit, nach dem aufstehen...

ausserdem komme ich ja von selbst schon runter... lasse die Joints morgens weg usw..

bist du dir sicher das ich mir was vor mache? oder ist es nicht eher so das ich meinen Konsum langsam immer mehr runter schraube

und klar ziel ist natürlich aus mal das kiffen ganz sein zu lassen... aber MUSS ich das jetzt sofort? nein!

das kann ich auch nächstes Jahr angreifen oder übernächstes Jahr....

und um so weniger ich rauche um so weniger macht es auch Spass.

da mache ich mir jetzt keine Sorgen... ;)

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chrysokoll
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Beitrag Di., 09.03.2021, 12:53

Nun, das ist typisches Suchtverhalten und Ausreden.
Ja, du machst dir was vor.
Wenn es so einfach ohne Joints geht - ja, dann lass die doch "einfach" weg

Ich denke diese Ex-Kumpels können dir auch deshalb noch so viel, weil du ja mitten drin in der Sucht bist.
Und deine Drogen ja auch irgendwo kaufen musst.

Es ist deine Entscheidung da wegzukommen, und zwar ganz.

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Beitrag Di., 09.03.2021, 13:02

chrysokoll hat geschrieben: Di., 09.03.2021, 12:53 Ich denke diese Ex-Kumpels können dir auch deshalb noch so viel, weil du ja mitten drin in der Sucht bist.
Und deine Drogen ja auch irgendwo kaufen musst.
ich kaufe weit weg von denen....

und wenn ich dir jetzt sage das das kiffen weg lassen gerade in Arbeit ist... bist du dann zufrieden?

wer sagt das ich jetzt sofort damit aufhören muss? weder meine Gesundheit oder sonst wer sagt das

so lange ich freiwillig meinen Konsum schon runter schraube... ist doch alles gut. Ich hatte letztes Jahr schon mal ne Phase wo ich ne Woche lang nichts zu rauchen hatte... ging genau so... das muss ich zu geben.

also Ziel ist momentan im Sommer ein Wochenendkiffer zu sein...

was anderes wäre jetzt wenn ich aufs Training/Sport schei*en würde und lieber zu Hause bleibe und kiffe... dann würde ich dir absolut Recht geben.


Edit: schau mal heute wenn ich nach Hause komme werde ich erstmal einen Joint rauchen... das gebe ich zu.

Letzte Woche wo wir täglich um die 15 Grad hatten ging ich nach der Arbeit erst mal eine Stunde laufen... ohne überhaupt nur ans kiffen zu denken. Ich glaube ich bin da auf den richtigen weg.

Wenn dann müsste ich mir mehr über meine Handysucht Gedanken machen.

Anders sieht es aus wenn sich mein Single-Status demnächst mal ändern sollte.. da habe ich Abends jemanden zum reden usw.

Ich hab hald momentan auch nur Mary Jane... :evil: ;)

aber trotzdem danke für den Denkanstoss. Ich werde ihn mir zu Herzen nehmen.

Der Hauptgrund warum ich kiffe ist Momentan das Winter-Wetter und der Lockdown.. ich kann hald auch nichts machen sonst.

Ausserdem hatte ich letztes Jahr um diese Zeit noch Panik das ich wieder Rückfällig werde ohne kiffen... langsam merke ich aber das es eben nicht so ist. Das dauert hald auch seine Zeit...

Genau so wie der Opiat-Entzug seine Zeit brauchte...

Edit2: wenn ich jetzt an die Drogenberatung zurück denke mache ich eigentlich genau alles Richtig. Die haben es mir ja mit den Opiaten damals schon so vorgeschlagen.. ich solle nicht sofort nach der Arbeit konsumieren usw.

Und was mache ich sobald das Frühjahr da ist? Jedenfalls nicht kiffen sofort nach der Arbeit.

Recht geben würde ich dir wenn ich sagen würde NEIN das kiffen bleibt. Komme was wolle.. Aber das ist ja nicht der Fall.

Mein erstes Ziel ist es jetzt erstmal lange von den Opiaten weg zu kommen. Und es ist eigentlich auch normal das man in dieser Zeit viel kifft.

Was bringt es mir wenn ich jetzt sofort aufhöre und im Sommer vielleicht einen Opiat-Rückfall habe? Will da erstmal stabil werden... nichts überstürzen.

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Malia
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Beitrag Di., 09.03.2021, 14:21

Wie würdest du einen Alkoholiker nennen, der jahrelang Schnaps gesoffen hat und jetzt nur noch 5 Flaschen Bier am Tag trinkt?
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
Franz Kafka

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Beitrag Di., 09.03.2021, 14:42

Malia hat geschrieben: Di., 09.03.2021, 14:21 Wie würdest du einen Alkoholiker nennen, der jahrelang Schnaps gesoffen hat und jetzt nur noch 5 Flaschen Bier am Tag trinkt?
Na ist doch super würde ich sagen. Ich wollte das selbe Beispiel vorhin auch schon bringen... ist das selbe wie wenn ich jeden Tag 3 Flaschen Vodka getrunken hätte und jetzt nur noch 2-3 Bier. Klasse Leistung und besser als der Schnaps.

Vielleicht hört er ja mit Biertrinken auch noch irgendwann auf.

Ich reduziere meinen Konsum (von selbst) und halte meine gesteckten Ziele ein. Der Rest ist ganz allein meine Sache.

Ich mache das alles durch und nicht "ihr"

wo ich euch aber Recht geben würde ist, dass ich mich vielleicht wegen den Kiffen etwas zu sehr in die Kumpelzgeschichte rein stresse.

Ich muss keinem von euch etwas beweisen. Ich habe spontan mit den Opiaten aufgehört und werde das so auch mit dem Kiffen irgendwann machen. Den Zeitpunkt wähle ich, wie bei den Opiaten selbst, und nicht wenn das Personen sagen die zu meiner Suchtgeschichte nix sagen können.

Wie gesagt Ziel war erstmal keine Opiate.. habe ich erreicht. Dann nach einem Jahr war das nächste Ziel nicht mehr 24/7 kiffen. Auch das habe ich jetzt erreicht. Ob ich jetzt noch dieses Jahr auf Null gehe oder nächstes Jahr das ist muss ich wissen. Da redet man sich leicht vorm PC würde ich mal sagen.

Ausserdem reduziere ich meinen Konsum ja gerade runter

Jeder wie er am besten klar kommt oder nicht?

Trotzdem natürlich danke für eurer gutes zureden - nicht Falsch verstehen bitte!

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Malia
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Beitrag Di., 09.03.2021, 15:09

Klar,wie jeder Mensch hast du das Recht auf deinen eigenen Weg - selbst dann, wenn er dich ins Elend führen sollte.
Es ist nur so: du schreibst von Problemen mit Leuten aus deiner Welt und diese Probleme haben auch mit deinem Konsum von Rauschmitteln zu tun.
Das wirst du aber vielleicht erst erkennen, wenn du wirklich clean bist.
Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du auf deine Weise den Absprung schaffst.
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
Franz Kafka


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Beitrag Di., 09.03.2021, 15:19

Pogo, ich sehe das so, wie du es siehst - also nicht, dass du nicht gerade mit dem Kiffen noch eine Baustelle hast (hast du schon!) - aber das du das alles in deiner Zeit lösen musst, und nicht weil Leute irgendwo sagen, du hättest ein Problem und das musst du jetzt, sofort, für immer lösen. So geht sowas immer schief.

Ich denke, um seine Süchte in den Griff zu bekommen, braucht es keinen Druck von Außen, kein Dudu, sondern wirklich innerlich das Gefühl, dass man jetzt gerade aufhören möchte. Und deshalb ermutige ich dich, da bei dir zu bleiben. Du hast nämlich wirklich schon einiges geschafft. Trotzdem finde ich den Gang zum Psychologen nicht ganz unwichtig, damit dir der Rücken gegen deine ehemaligen Kumpels gestärkt wird, dir geholfen wird, dass alles mit Abstand zu betrachten, nicht so sehr an dich ranzulassen. Außerdem ist die Situation für die stressig und vielleicht kannst du im Rahmen der Therapie Antistressübungen lernen. Oder du fängst jetzt unabhängig von einem Therapeuten mit sowas an - autogenes Training etc. (wobei ich persönlich das nicht mag, aber du könntest das ja zum Beispiel probieren, um dir Ausgleich zu schaffen). Wenn das nicht passt, passt vielleicht was anderes. Ich mag zum Beispiel Atementspannung unglaublich gerne, komme da bei mir an.
Ich hab an Gestern nicht gedacht und nicht an Morgen
Es ist Nacht, ich steh am Fenster
Und für einen Augenblick leb ich im Jetzt

von: Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen

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Malia
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Beitrag Di., 09.03.2021, 15:25

Es dürfte nur schwierig werden, einen Therapeuten zu finden, der trotz Suchtverhalten behandelt.
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
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Beitrag Di., 09.03.2021, 19:35

Erstmal muss ich sagen das ich seit meinem Opiatentzug vor fast 2 Jahren, noch mit niemandem darüber gesprochen habe. Also im RL
Paar Beiträge in den Foren aber direkt mit jemandem darüber gesprochen habe ich nicht.

Darum hat mir auch das Schreiben mit euch verdammt gut getan. Ich bin vorhin ne Stunde spazieren und habe auch überlegt ob ich jetzt kiffen darf oder nicht. Also ich habe dann erstmal aufgeräumt aber auch gekifft nach der Arbeit. Und dann beim Spaziergang eben viele Gedanken gemacht über mein Cannabiskonsum.

Klar MUSS ich euch auf der einen Seite recht geben ABER den Zeitpunkt muss ich schon selbst wählen. Und eben auch ohne Druck von außen.

Ich dachte vorhin echt ich muss JETZT aufhören. Aber das stimmt nicht. Das ging ja auch bei den Opiaten ständig schief dieses ICH MUSS JETZT


Nein ich höre schon noch mit dem kiffen und irgendwann sogar noch ganz mit dem Rauchen auf. Aber alles zu seiner Zeit.


Vielleicht hätte ich sagen sollen ich bin clean*

Also mit Stern. Wenn man mal Opiatsüchtig WAR und dann nur noch kifft kann man sagen man ist clean. Zumindest von den Opiaten. Was anderes habe ich ja nicht behauptet.


Hatte sogar nach 3 Monaten nach paar Bier probiert ob ich jetzt wirklich clean bin oder ob das nur eine Phase ist. Also ich habe was genommen und mir ging es dann richtig beschissen. Und ich verbinde opiatkonsum jetzt immer mit diesem beschissen Gefühl und eben mit mindestens n halben Jahr Entzug. Der dauerte bei mir so lange. Also nix mit 2 Wochen. Wäre am liebsten nach nem Monat noch die Wände hoch. Ohne kiffen hätte ich das nie geschafft. Bin auch am 5 Tag schon wieder zur Arbeit. Das war auch sehr entscheidend.


Hab sogar die letzten Wochen bisschen wieder über meinen Konsum von Opiaten nachgedacht... ziemlich viel sogar. Aber no way das ich mir da noch mal was hole. Den Entzug habe ich mir gemerkt. Wie gesagt nach nem halben Jahr ging es einigermaßen und nach über nem Jahr fühlte ich mich wie neu geboren und auch wieder normal.

War schön der Entzug. Nach 4 Monaten dachte ich ich kann fliegen so schön war es :)

Ich war ja schon so weit das ich dachte ich komme nie mehr davon los und werde in substi und einer Entgiftung nach der anderen enden.

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Beitrag Mo., 15.03.2021, 09:20

Malia hat geschrieben: Di., 09.03.2021, 14:21 ....
Hey Malia

auch dir wollte ich noch kurz sagen, dass ich mir deine Beiträge zu Herzen genommen habe... und so wie es kam ging mir Gestern der Rauch aus und ich habe erstmal keinen Nachschub organisiert.

Ich freue mich irgendwie aufs nüchtern werden die nächste Zeit...

auch wenns sicher nicht einfach wird im Lockdown

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Malia
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Beitrag Mo., 15.03.2021, 11:51

Ich freue mich irgendwie aufs nüchtern werden die nächste Zeit...
Jetzt hab ich Gänsehaut.
Ich wünsch dir von Herzen, dass du die Schwierigkeiten, die Nüchternheit auch mit sich bringt, mit Mut uind Neugier angehen kannst.
Bei einem gewissen Stande der Selbsterkenntnis und bei sonstigen für die Beobachtung günstigen Begleitumständen wird es regelmäßig geschehen müssen, dass man sich abscheulich findet.
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Beitrag Mo., 15.03.2021, 20:17

Malia hat geschrieben: Mo., 15.03.2021, 11:51
Jetzt hab ich Gänsehaut.
Danke dir!

Mut Neugier und eine gehörige Portion Lebensfreude... alles da :)

Hätte ich zwar nie gedacht das das so schnell so kommt aber irgendwie geht es gerade von alleine.

Hab auch keinen Suchtdruck und bin ganz entspannt im Kopf.

Ich würde sogar sagen es ist wie Erholung im Kopf. Glaube das tut mir allgemein mal ganz gut.


Auch jetzt einen zu rauchen wäre mir viel zu anstrengend

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Beitrag Mo., 07.06.2021, 05:33

So heute habe ich meine 3 Monate ohne Cannabis voll und habe diese auch durchgehalten. Auch wenn es mir das lange Wochenende über schwer fiel und ich kurz davor war mir was zu "gönnen"

Ich bin stark geblieben und heute bin ich auch so richtig Stolz drauf. Ist im Lockdown echt ne Leistung würde ich mal sagen.


Die Probleme von denen ich Anfangs hier schrieb, sind in den Hintergrund getreten bzw treten immer mehr in den Hintergrund.

Sind aber dennoch da. Werden aber als Drogenheinischeiß (Kokser) abgetan und langsam aber sicher nicht mehr ernst genommen

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Sydney-b
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Beitrag Mo., 07.06.2021, 08:04

Es ist mega, was du in den letzten Monaten und Jahren geleistet hast.
Hut ab und herzlichen Glückwunsch!

Ich wünsche Dir weiterhin: stay clean!

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Beitrag Mo., 07.06.2021, 10:34

Sydney-b hat geschrieben: Mo., 07.06.2021, 08:04 Es ist mega, was du in den letzten Monaten und Jahren geleistet hast.
Hut ab und herzlichen Glückwunsch!
war nicht einfach bis hierher... - aber dennoch so schön, dass ich es fast nochmal durchleben möchte.

Wenn man dann aufwacht aus dieser jahrelangen Opiatphase und die Gefühle wieder zurück kommen.... diese freude die man spürt... vor allem ich dachte schon mal ich komme nie wieder davon los.

Das mit dem Cannabis hat mir mal gar nichts ausgemacht.

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