Früher Drogen-, nun Medikamentenkonsum

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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just_a_thought
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Früher Drogen-, nun Medikamentenkonsum

Beitrag Mo., 22.12.2008, 15:20

Hallo! Ich weiß nicht genau, wie ich meine Frage formulieren soll, aber ich versuch es mal. Vor über 7 Jahren habe ich Drogen konsumiert (Amphetamine, Cannabis, Halluzinogene). Es war keine lange Zeit, aber eine intensive. Im Jahr 2000 hab ich damit aufgehört. Nun bekomme ich aber seit 2005 immer wieder Benzodiazepine verschrieben (ich brauche nur zum Arzt zu gehen, bekomme sie förmlich nachgeschmissen, ohne danach zu fragen). Außerdem gibt mir eine gewisse Person zeitweise Ritalin. Meine Frage mag nun ziemlich naiv klingen, aber ich möchte trotzdem eine Meinung von anderen Personen hören (die vielleicht selbst schon Erfahrungen mit Drogen haben): Seht ihr da einen Zusammenhang, findet ihr den Medikamentenkonsum in Ordnung? Das ist mir nur grad so durch den Kopf geschossen.
Rotation

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Eve...
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Beitrag Mo., 22.12.2008, 17:11

Ja, es GIBT einen Zusammenhang und
nein, es ist nicht in Ordnung -
was Du auch zumindest schon ahnst, denn die Frage tauchte ja nicht aus dem luftleeren Raum auf. Sie ist gar nicht naiv: Ich denke, Dein Unterbewusstsein teilt Dir auf diese Weise mit, dass Du den derzeitigen Weg nicht einfach weitergehen solltest.

Du betäubst Dich offenbar völlig ohne Grund mit den Dingern; es klingt, als seien es Bonbons, so wie Du davon schreibst

Von denen war ich abhängig, und ich kann Dir sagen, es ist nichts anderes als Drogen. Es sind tief in die Psyche eingreifende, bewusstseinverändernde Stoffe, sie machen etwas mit Dir, sie verändern auf Dauer Dein Wesen, und sie gefährden Deine Gesundheit.
Niemand drängt sie Dir auf - auch die Ärzte nicht, die sie leichtfertig verschreiben. Es liegt also ganz in Deinem eigenen Verantwortungsbereich, wie Du damit weiter umgehst.

Ich kann Dir nur aus meiner eigenen Erfahrung dringend davon abraten, sie ohne medizinischen Grund weiter zu schlucken; falls Du noch nicht abhängig bist, kannst Du es unversehens werden. Sei Dir künftig darüber bewusst, wenn Du sie weiter nehmen solltest: Es ist Hardcore!

Und der Entzug ist alles andere als einfach, wünsch ich meinem ärgsten Feind nicht.

Versuch mal, sie wegzulassen - Du merkst dann, ob Du schon abhängig bist.

Alles Gute!

Gruß, Eve

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just_a_thought
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Beitrag Mo., 22.12.2008, 18:50

Hallo @Eve: ich nehm die Benzos nicht täglich, wenn dann nur 3 Tage hintereinander, dann wieder 2 Wochen gar nicht und so...also körperlich abhängig bin ich nicht...
Beim ersten Mal, als ich sie verschrieben bekam (war Alprazolam), gab es einen Grund, nämlich soziale Angstzustände. Beim zweiten Mal (das war vom Hausarzt) bekam ich sie als Schlafmittel (ebenfalls Alprazolam). Die Packung hat ein dreiviertel Jahr gehalten. Nun hab ich keine Angstzustände mehr, oder fast keine, hab aber für eine (einmalige) Krisensituation Clonazepam bekommen. Die sollte ich laut Psychiater täglich nehmen, hab auch gefragt, wann ich sie absetzen kann, wegen Abhängigkeit, der meinte, das is egal, damit werden wir schon fertig, erst mal nehmen Sie die weiter. Das ist nun schon 3 Monate her. Hab sie aber nach einer Woche Einnahme selbst abgesetzt, ohne dem Arzt davon zu sagen und ohne Entzugserscheinungen. Jetzt nehm ich sie ab und zu (wie oben beschrieben). Das dumme ist halt, dass ich immer große Packungen bekomme, und immer welche übrig bleiben, auch wenn ich keine mehr brauche. Die nehm ich dann sozusagen ohne Grund...muss noch drüber nachdenken...

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Eve...
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Beitrag Mo., 22.12.2008, 22:34

Hallo rotation!

Tja, weißt Du ... - ich hab die Tabletten damals aufgrund einer aktuten Krisensituation bekommen; dass es anfänglich auch für Dich eine Begründung von Seiten des Arztes für die Medis gegeben haben musste, lag auf der Hand.

Der Arzt mit seiner merkwürdigen Aussage ("Frau X, wir warten mal ab - Sie nehmen die Tabletten brav ein/weil ich es sage - und wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, können wirs immer noch rausziehen" ) scheint mir nicht sehr vertrauenswürdig.

Woher will er wissen, dass Du aus einer einmal eingetretenen Abhängigkeit so locker wieder herauszuholen bist? Woher will er wissen, dass nicht für ihn unkontrollierbare Dinge sich entwickeln können?
Ich jedenfalls würde solche Medikamente nicht länger als maximal 1 Woche verschreiben, wäre ich Arzt.

Dass Du sie inzwischen tatsächlich ohne Grund weiternimmst, deutet darauf hin, dass sich bereits etwas in Richtung psychischer Abhängigkeit bewegt hat. Du bist als ehemalige Drogenkonsumentin um so mehr gefährdet.

Du magst denken, ich dramatisiere; in der Hinsicht bin ich aber als gebranntes Kind äußerst hellhörig, und man kann bei dem Suchtpotential von Benzos nicht vorsichtig genug sein.

Okay, Du denkst drüber nach ...

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anarchistin
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Beitrag Di., 23.12.2008, 09:17

Nun bekomme ich aber seit 2005 immer wieder Benzodiazepine verschrieben (ich brauche nur zum Arzt zu gehen, bekomme sie förmlich nachgeschmissen, ohne danach zu fragen).
medikamenten, drogen...die grenzen verschwimmen bin ich der meinung. medikamente (wie zb benzos) sind teilweise sogar in der auswirkung VIEL schlimmer als so manche droge. ich hab viel und lage zeit benzos konsumiert. es war eine meiner schlimmsten süchte. also fast schon miene haupt-sucht eigtl. und weisst du wie sch* der entzug davon ist. vor allem psychisch. grauslich kann ich dir sagen. und die benzos machen extrem viel kaputt im hirn. ich bin kein biologe oder arzt- aber ich merke an mir selbst das die im kopf wirklich nen höllenschaden anrichten. ich finde es wirklcih schlimm das die ärzte so sorglos mit einer derart süchtig machenden substanz umgehen und kann nur drüber den kopf schütteln
meine bitte an dich: lass es sein, unterschätz die benzos nicht....
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Politox
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Beitrag Mi., 28.01.2009, 16:44

Dem kann ich mich nur anschließen. Der Entzug von Benzos ist das Grausamste was der "Markt" zu bieten hat.
Ich war über 1 Jahr abhängig davon, tgl. mehrere verschiedene zusammen. Ein "glücklicher" Umstand hat mir nen ganzen Koffer davon "an Land gespült". Und schwupps, war die Abhängigkeit da.
Und es gibt eine Menge Ärzte, die diese Tabletten verschreiben wie Aspirin, da kann ich ebenfalls nur zustimmen. Fahrlässig ist das!

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just_a_thought
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Beitrag Mi., 11.02.2009, 23:14

Nur um mal upzudaten: Danke für die Antworten. Ich hab aufgehört, Benzos zu nehmen, ohne Entzugserscheinungen zu bekommen, und die noch übrigen weggeworfen. Mein neuer Arzt weiß, dass ich nicht die Gefahr einer Abhängigkeit eingehen möchte und wird mir höchst wahrscheinlich auch keine verschreiben. Wenn ich welche habe, dann nehm ich sie einfach zu oft, deshalb ist es besser, keine mehr zu bekommen. LG, rotation

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sunnyanka
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Beitrag Do., 26.03.2009, 10:21

eins kann ich dir raten nimm die scheiß tabletten nicht solange,glaub mir der entzung ob seelisch oder körperlich ist hammerhart.ich glaube aber nicht das die vergangenheit was damit zutun hat. hör auf solange du noch kannst,diese scheiße ist meist der anfang vom ende.ich weiß wovon ich rede,schlage mich seit 10 jahren mit sucht rum
also alles gute u lass es sein
lg sunnyanka

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Beitrag Do., 26.03.2009, 10:55

sehr gut! lass nur die finger davon. ein süchtiger mensch bleibt EWIG ein süchtiger mensch. bei vielen verlagert sich die sucht nur. zb von drogen hin zu tabletten, oder von alkohol zu magersucht, kaufsucht zu bulemie...etc etc...

aber super das du aufghört hast und noch besser das du keinen entzug hattest...der ist näml. wirklich schlimm
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