dich zu lesen, da geht einem echt das Herz auf!
Du kannst mächtig mächtig stolz sein auf dich, dass du so ne Entwicklung hingelegt hast - und weitermachst.
Ne Therapie rechnet sich nicht in "Zeit und Stunden", sondern eher danach, wie man den Boden unter seinen Füßen fester bekommt, eigenen Stand entwickeln kann etc.
Und da ist es auch wichtig, sich auch in Zukunft Thera-Unterstützung zu "erlauben", nicht nur "wenn nötig", sondern auch schon dann, wenns einem einfach mal gut tut.
Wut und Enttäuschung musst du nicht 1:1 mit "Opferrolle" gleichsetzen.Amarok hat geschrieben: Was ich noch gar nicht kann, ist, meine Wut und Enttäuschung gegenüber meinen Eltern abzulegen, irgendwie hänge ich immer noch ein wenig in der Opferrolle drin.
Wütend und enttäuscht bist du ja zurecht von deinen Eltern. Und da immer mal wieder "hinwüten", ist ne gesunde Reaktion.
Ich mach bei mir die Opferrolle daran fest, ob ich noch "Wiedergutmachung" oder sowas wie ein "Einsehen" und "Entschädigung" von den Tätern einfordere für mich selber. Solange ich das tue, häng ich da noch im Opfersein.
Enttäuschung und Wut über das Versagen meiner Täter an mir wird mich wohl immer ein Stück weit begleiten. Darf es auch! Das rückt mMn die Bedeutung dessen, was passiert ist, ins rechte Licht und hilft mir wegzukommen von relativieren, runterspielen, "War doch nicht so schlimm" und "Ist ja jetzt vorbei"-Denken, das nur der Verdrängung dienen soll.
Wo ich tatsächlich in mir drin "durch" bin, verarbeitet hab, mich mit meinen Verletzungen ausgesöhnt hab, lässt Wut und Enttäuschung ganz von alleine nach. Da spüre ich dann an der inneren Freiheit, dass ich wieder was weggearbeitet bekommen hab. Da merke ich dann, dass die Wut, die Enttäuschung nicht mehr "mich" hat, sondern ich bin dann halt wütend oder enttäuscht.
Mal. Und es vergeht dann auch wieder. Da ist dann kein "Würgegriff" mehr an meiner Seele.
Ich wünsch dir jetzt erstmal gute Erfahrungen mit "raustreten und dich zeigen", und dass du da gute "Freiheiten" kennenlernst, die dich "reich" machen.