Meine Mutter und ihr Messie-Syndrom
Meine Mutter und ihr Messie-Syndrom
Hallo zusammen,
Ich bin verzweifelt und guter Rat ist teuer.
meine Mutter ist 57, wohnt seit Jahren alleine ( mein Vater hat sich vor mehr als 25 Jahren von Ihr Scheiden lassen ), seitdem hatte sie zwar hin und wieder Beziehungen die aber alle nicht lange hielten, die letzten ~15 Jahre lebt sie alleine.
meine Mutter hatte es im Leben nie einfach, musste mich alleine großziehen und hart arbeiten gehen, sie hat keine Freunde o.ä. da sie damals von Polen nach Österreich mit meinem Vater gekommen ist und sie alles hinter sich gelassen haben.
Mit Verwandten in Polen ist sie zerstritten sofern sie nicht bereits verstorben sind.
die Beziehung zu mir war schon immer sehr distanziert, sie hatte in den Anfangsjahren als uns mein Vater verließ ein Alkoholproblem, war jeden Tag betrunken und hat mich - damals 7 Jahre alt - täglich geschlagen und mich dafür verantwortlich gemacht
Mittlerweile bin ich alt genug um zu verstehen was sie hat durchleben müssen weshalb ich ihr das ganze nie vorgeworfen habe, nur ist dadurch unsere Beziehung eben immer schon sehr distanziert gewesen bzw ist es auch nach wie vor.
Zugegeben, ich besuche sie sehr unregelmäßig da ich mit meiner Familienplanung, meinem Job und dem Haus bauen sehr gefordert werde.Dennoch habe ich immer darauf geachtet das ich mich regelmäßig melde.
Wir hatten es daheim schon immer sehr unordentlich, aber seitdem ich ausgezogen bin wurde es von Jahr zu Jahr schlimmer, immer wieder habe ich sie darauf angesprochen und oft haben wir uns gestritten weil sie immer der Meinung wäre ich würde sie bevormunden wollen.
Immer wieder hat sie mir versprochen das sie sich selbst darum kümmert und was machen will.
Immer wieder habe ich auch versucht, wenn ich bei ihr war, alte Sachen wegzuschmeissen die sie nicht mehr braucht, es endete jedoch immer darin das sie mich aus der Wohnung rauswarf
letzte Woche bekam ich von Ihr einen Anruf, sie würde gerne - ein wenig - aufräumen ob ich ihr helfen könne - ich war natürlich gleich voll dabei, hab mir Urlaub genommen, die Frau mit Kind und Freundinnen zum shoppen geschickt und die Ärmel hochgekrempelt.. doch keine 2 Stunden später warf Sie mich wieder raus, weil sie sich von den Sachen wieder mal nicht trennen konnte die ich einfach nur wegschmeissen wollte.
Jetzt denkt man sich, okay, wie schlimm kann es schon sein?
Sehr schlimm.
leider darf ich hier keine Links zu Fotos posten wie es in der Wohnung aussieht, ( Zitat "Du musst im Forum seit 2+ Tagen angemeldet sein und zumindest 3 Posts beigetragen haben, bevor Du Links posten darfst." ) ich würde selbige jedoch nachreichen sofern möglich.
Wenn ich es versuchen müsste zu beschreiben
In jedem Raum türmen sich alte elektronische Geräte, neue unbenutzte Geräte die sie nie benutzt und benutzen wird, sehr viel Kleidung und Schuhe, die teilweise noch komplett verschweißt seit Jahren in Kartons liegen, Bücher ohne Ende (ein Zimmer ist VOLL mit Büchern bis an die Decke ), Krimskrams von 1€ Läden etc.
Man hat im Endeffekt in jedem Raum einen schmalen Gang um überhaupt irgendwohin zu kommen.
die Tatsache das sie auch noch mittlerweile 5 Katzen hat macht es - vor allem geruchstechnisch - nicht besser
Wir haben uns heute derart heftig gestritten das sie damit gedroht hat sich auf der Stelle das Leben zu nehmen sollte ich nicht sofort verschwinden und das sie weder mit mir, meiner Frau, noch meinen Kindern jemals etwas zutun haben möchte. Sie behauptet ich würde Sie terrorisieren und sie würde nicht auf mich hören da sie ja Älter ist und es ihre Sache ist wie sie lebt.
Was soll ich tun? Ich habe ihr bereits mehrfach angeboten das wir zu einem Psychologen gehen, sie versteht das ganze aber nur als Angriff und behauptet das ich "sie fertig machen" wollen würde.
Das ist das nächste Problem - sie denkt das ausnahmslos JEDER gegen Sie ist und ihr nur schlechtes antun will weshalb Sie mittlerweile mit der kompletten noch lebenden Verwandschaft zerstritten ist.
Ich bin gegangen mit den Worten das ich sehr für sie hoffe das sie erkennt das sie Hilfe braucht und das wenn es so weit ist, ich auch für sie da sein werde nur bezweifel ich das es jemals besser wird weil ich mir das jetzt nun seit 5 Jahren mit ansehe.
Ich weiß leider einfach nicht mehr weiter.
Ich bin verzweifelt und guter Rat ist teuer.
meine Mutter ist 57, wohnt seit Jahren alleine ( mein Vater hat sich vor mehr als 25 Jahren von Ihr Scheiden lassen ), seitdem hatte sie zwar hin und wieder Beziehungen die aber alle nicht lange hielten, die letzten ~15 Jahre lebt sie alleine.
meine Mutter hatte es im Leben nie einfach, musste mich alleine großziehen und hart arbeiten gehen, sie hat keine Freunde o.ä. da sie damals von Polen nach Österreich mit meinem Vater gekommen ist und sie alles hinter sich gelassen haben.
Mit Verwandten in Polen ist sie zerstritten sofern sie nicht bereits verstorben sind.
die Beziehung zu mir war schon immer sehr distanziert, sie hatte in den Anfangsjahren als uns mein Vater verließ ein Alkoholproblem, war jeden Tag betrunken und hat mich - damals 7 Jahre alt - täglich geschlagen und mich dafür verantwortlich gemacht
Mittlerweile bin ich alt genug um zu verstehen was sie hat durchleben müssen weshalb ich ihr das ganze nie vorgeworfen habe, nur ist dadurch unsere Beziehung eben immer schon sehr distanziert gewesen bzw ist es auch nach wie vor.
Zugegeben, ich besuche sie sehr unregelmäßig da ich mit meiner Familienplanung, meinem Job und dem Haus bauen sehr gefordert werde.Dennoch habe ich immer darauf geachtet das ich mich regelmäßig melde.
Wir hatten es daheim schon immer sehr unordentlich, aber seitdem ich ausgezogen bin wurde es von Jahr zu Jahr schlimmer, immer wieder habe ich sie darauf angesprochen und oft haben wir uns gestritten weil sie immer der Meinung wäre ich würde sie bevormunden wollen.
Immer wieder hat sie mir versprochen das sie sich selbst darum kümmert und was machen will.
Immer wieder habe ich auch versucht, wenn ich bei ihr war, alte Sachen wegzuschmeissen die sie nicht mehr braucht, es endete jedoch immer darin das sie mich aus der Wohnung rauswarf
letzte Woche bekam ich von Ihr einen Anruf, sie würde gerne - ein wenig - aufräumen ob ich ihr helfen könne - ich war natürlich gleich voll dabei, hab mir Urlaub genommen, die Frau mit Kind und Freundinnen zum shoppen geschickt und die Ärmel hochgekrempelt.. doch keine 2 Stunden später warf Sie mich wieder raus, weil sie sich von den Sachen wieder mal nicht trennen konnte die ich einfach nur wegschmeissen wollte.
Jetzt denkt man sich, okay, wie schlimm kann es schon sein?
Sehr schlimm.
leider darf ich hier keine Links zu Fotos posten wie es in der Wohnung aussieht, ( Zitat "Du musst im Forum seit 2+ Tagen angemeldet sein und zumindest 3 Posts beigetragen haben, bevor Du Links posten darfst." ) ich würde selbige jedoch nachreichen sofern möglich.
Wenn ich es versuchen müsste zu beschreiben
In jedem Raum türmen sich alte elektronische Geräte, neue unbenutzte Geräte die sie nie benutzt und benutzen wird, sehr viel Kleidung und Schuhe, die teilweise noch komplett verschweißt seit Jahren in Kartons liegen, Bücher ohne Ende (ein Zimmer ist VOLL mit Büchern bis an die Decke ), Krimskrams von 1€ Läden etc.
Man hat im Endeffekt in jedem Raum einen schmalen Gang um überhaupt irgendwohin zu kommen.
die Tatsache das sie auch noch mittlerweile 5 Katzen hat macht es - vor allem geruchstechnisch - nicht besser
Wir haben uns heute derart heftig gestritten das sie damit gedroht hat sich auf der Stelle das Leben zu nehmen sollte ich nicht sofort verschwinden und das sie weder mit mir, meiner Frau, noch meinen Kindern jemals etwas zutun haben möchte. Sie behauptet ich würde Sie terrorisieren und sie würde nicht auf mich hören da sie ja Älter ist und es ihre Sache ist wie sie lebt.
Was soll ich tun? Ich habe ihr bereits mehrfach angeboten das wir zu einem Psychologen gehen, sie versteht das ganze aber nur als Angriff und behauptet das ich "sie fertig machen" wollen würde.
Das ist das nächste Problem - sie denkt das ausnahmslos JEDER gegen Sie ist und ihr nur schlechtes antun will weshalb Sie mittlerweile mit der kompletten noch lebenden Verwandschaft zerstritten ist.
Ich bin gegangen mit den Worten das ich sehr für sie hoffe das sie erkennt das sie Hilfe braucht und das wenn es so weit ist, ich auch für sie da sein werde nur bezweifel ich das es jemals besser wird weil ich mir das jetzt nun seit 5 Jahren mit ansehe.
Ich weiß leider einfach nicht mehr weiter.
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Hallo Manfred und willkommen hier im Forum
Letzten Endes kannst du deine Mutter nicht "retten". Und vielleicht bist du als Angehöriger auch gar nicht die richtige Person um deiner Mutter zu helfen, weil da viel zu viele unausgesprochene Erwartungen und alte Verletzungen usw. in die Quere kommen können. Und beim Messie-Syndrom ist das Sammeln und Horden ja auch meistens Symptom von tieferen Problemen, von daher ist es sicherlich sinnvoll, wenn sie sich da von Fachleuten helfen lässt, die sich mit dem Thema wirklich auskennen.
Was du tun kannst: Für sie da sein, wenn sie signalisiert, dass sie Hilfe in Anspruch nehmen will und sie dabei unterstützen, dass sie diese (externe) Hilfe auch bekommt.
Für dich: Du kannst für dich vielleicht nach einer Selbsthilfegruppe schauen für betroffene Angehörige, wenn dich das Thema überhaupt nicht loslässt. Das kann manchmal helfen, mit so einer schwierigen Situation umzugehen, wo man ja doch irgendwie hilflos ist.
Dass du aufgrund eurer nicht ganz einfachen Beziehung auf Distanz gegangen bist, ist kein Verbrechen und ich finde, du musst dich dafür nicht schuldig fühlen.
Alles Gute!
lisbeth
Das glaube ich dir gerne. Und ich glaube dir auch den Zustand der Wohnung (auch ohne Fotos ) und dass dich das alles sehr belastet.
Letzten Endes kannst du deine Mutter nicht "retten". Und vielleicht bist du als Angehöriger auch gar nicht die richtige Person um deiner Mutter zu helfen, weil da viel zu viele unausgesprochene Erwartungen und alte Verletzungen usw. in die Quere kommen können. Und beim Messie-Syndrom ist das Sammeln und Horden ja auch meistens Symptom von tieferen Problemen, von daher ist es sicherlich sinnvoll, wenn sie sich da von Fachleuten helfen lässt, die sich mit dem Thema wirklich auskennen.
Was du tun kannst: Für sie da sein, wenn sie signalisiert, dass sie Hilfe in Anspruch nehmen will und sie dabei unterstützen, dass sie diese (externe) Hilfe auch bekommt.
Für dich: Du kannst für dich vielleicht nach einer Selbsthilfegruppe schauen für betroffene Angehörige, wenn dich das Thema überhaupt nicht loslässt. Das kann manchmal helfen, mit so einer schwierigen Situation umzugehen, wo man ja doch irgendwie hilflos ist.
Dass du aufgrund eurer nicht ganz einfachen Beziehung auf Distanz gegangen bist, ist kein Verbrechen und ich finde, du musst dich dafür nicht schuldig fühlen.
Alles Gute!
lisbeth
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― Anne Lamott
― Anne Lamott
Danke für deine Worte
Ich fürchte auch das ich nicht der richtige bin Ihr zu helfen, nur was soll ich tun damit sie selbst drauf kommt das sie Hilfe braucht?
Ich rede mit Ihr über dieses Thema seit mindestens 5 Jahren und es ist einfach keine Besserung in Sicht, im Gegenteil, ich habe große Sorge das es schlimmer wird und Ich weiß einfach nicht was ich tun soll, sie lässt einfach nichts und niemanden an sich ran und wird von Jahr zu Jahr verbitterter
Es ist dermaßen zugemüllt das sie selbst, ausser mir, seit Jahren keine Besucher mehr daheim hatte, ich habe ja noch nicht einmal meine Frau und Kind bei meiner Mutter daheim gehabt was eigentlich schon traurig genug ist
Ich fürchte auch das ich nicht der richtige bin Ihr zu helfen, nur was soll ich tun damit sie selbst drauf kommt das sie Hilfe braucht?
Ich rede mit Ihr über dieses Thema seit mindestens 5 Jahren und es ist einfach keine Besserung in Sicht, im Gegenteil, ich habe große Sorge das es schlimmer wird und Ich weiß einfach nicht was ich tun soll, sie lässt einfach nichts und niemanden an sich ran und wird von Jahr zu Jahr verbitterter
Es ist dermaßen zugemüllt das sie selbst, ausser mir, seit Jahren keine Besucher mehr daheim hatte, ich habe ja noch nicht einmal meine Frau und Kind bei meiner Mutter daheim gehabt was eigentlich schon traurig genug ist
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Hallo Manfred,
weißt du, jeder Mensch hat auch das Recht auf sein eigenes Leid. Das, was für andere schier unerträglich ist, ist für einen vielleicht ein Schutz. Vielleicht die einzige Möglichkeit, im Leben zurecht zu kommen.
Deine Mutter ist nicht bereit für Veränderung. Aus welchen Gründen auch immer.
Ich weiß, wie es ist, wenn man versucht, die eigene Mutter zu retten. Ich kenne dieses Gefühl der Hilflosigkeit etc. so gut. Besser ist es mir erst gegangen, als ich angefangen habe zu akzeptieren, dass sie sich nicht ändern wird. (Und das bedeutet nicht, dass ich es vollständig akzeptiert habe. Es ist immer wieder nur eine Annäherung.)
Vielleicht wäre eine Selbsthilfegruppe für Messie-Angehörige etwas für dich, falls es so etwas gibt?
weißt du, jeder Mensch hat auch das Recht auf sein eigenes Leid. Das, was für andere schier unerträglich ist, ist für einen vielleicht ein Schutz. Vielleicht die einzige Möglichkeit, im Leben zurecht zu kommen.
Deine Mutter ist nicht bereit für Veränderung. Aus welchen Gründen auch immer.
Ich weiß, wie es ist, wenn man versucht, die eigene Mutter zu retten. Ich kenne dieses Gefühl der Hilflosigkeit etc. so gut. Besser ist es mir erst gegangen, als ich angefangen habe zu akzeptieren, dass sie sich nicht ändern wird. (Und das bedeutet nicht, dass ich es vollständig akzeptiert habe. Es ist immer wieder nur eine Annäherung.)
Vielleicht wäre eine Selbsthilfegruppe für Messie-Angehörige etwas für dich, falls es so etwas gibt?
Es ist in Ordnung, mich zu akzeptieren.
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- Beiträge: 2908
Ich würde ihr nochmals anbieten, beim Aufräumen und Ausmisten mitzuhelfen. Ändert sich nichts, würde ich den Tierschutz verständigen. Unter diesen Bedingungen Katzen zu halten ist Tierquälerei.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)
(Konfuzius)
Dass sie um Hilfe bittet, ist ja schon Mal vielversprechend. Aber ich denke, obiges ist der Knackpunkt: Egal ob Messie oder nicht: Du kannst natürlich nicht über ihren Kopf hinweg festlegen, was weggeworfen wird... und es wirkt nach außen schon so, dass du hier auch recht massiv auftrittst. Andererseits ist es natürlich witzlos, wenn sie alles behalten will. Vielleicht schafft ihr es, euch vorher zu verständigen, wie ihr damit umgeht.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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― Anne Lamott
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- Beiträge: 3551
Hallo Manfred,
in so einem Fall kann man eigentlich nur eines machen: zum Betreuungsgericht gehen, dort den Fall vortragen und einen Betreuer für sie bestellen lassen. Die schauen dann mal bei ihr vorbei und leiten weitere Hilfe, sofern möglich und nötig ein. Klingt schlimmer als es ist. Es ist zumindest ein NEUTRALES Hilfsangebot, ohne die emotionalen Mutter-Kind-Verstrickungen. Vielleicht kann sie es von denen besser annehmen.
Und ja, auch wenn ein Messi tief in sich drin eine Veränderung möchte, und um Hilfe bittet: in der konkreten Aufräumsituation können sie nicht anders. Da wird jeder zum Feind. Noch schlimmer ist es für sie, wenn man einfach ihre Sachen wegwirft, das geht für einen Messi gar nicht klar.
Als ich meiner Zeit mit einem Messi verheiratet waren, aus naheliegenden Gründen bald schon in getrennten Wohnungen, war ich viel in entsprechenden Selbsthilfe-Foren für Messi-Angehörige unterwegs, und ganz ehrlich: das taugt hinten und vorne nicht. Messis unter sich wollen nicht über ihre tiefer- und zugrundeliegende Probleme sprechen, Messis tauschen sich nur darüber aus, dass das gemeinem Umfeld sie nicht versteht und wie man noch mehr Ausreden findet, sich nicht stellen zu müssen. Was einen Messi NICHT interessiert, ist, was IHR Problem mit ihren Angehörigen machen. Sie sind ja schließlich das arme missverstandene Opfer...deswegen sind die Klagen und das Leid der Angehörige auch TABU in solchen Foren, man wird notfalls auch rausgeworfen.
Ich weiß, das klingt sehr hart und nach bösen Vorurteilen. Meine Erfahrungen waren diesbezüglich allerdings über Jahre hinweg sehr einschlägig. In der Rückschau ergibt es für mich auch Sinn: Hinter dem Messie-Syndron VERSTECKEN sich andere schwerliegende psychische Ursachen. Mit der Betonung auf "sich verstecken". Das heißt, Verdrängung und Vermeidung ist per se Teil des Problematik. Deswegen ist jede Konfrontation damit auch DER Feind schlechthin. Daraus können sie sich erst befreien, wenn sie bereit sind, sich ihren wahren Problemen zu stellen. Aber das tun sie nicht, weil sie hinter dem Problem "Wohnung"/Müll verstecken. Alles dreht sich dann nur noch ums Horten, Sammeln oder Aufräumen. Sie WOLLEN nicht tiefer blicken. Egal wie unbewusst. Sich hinter dem Müll/Messi-Problem zu verstecken ist ihnen alle Mal lieber. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.
Von daher... wenn es eines gibt, worauf du NICHT hoffen solltest: auf Rücksicht seitens deiner Mutter gegenüber dir als Angehörigen bzw. was es MIT DIR macht. Wird nicht passieren. Würde nämlich das ganze Problem ad absurdum führen. Es wäre ein Paradox. Nochmals: die oberste Devise eines Messie bedeutet verdrängen, verdrängen und vermeiden, koste es, was es wolle! Und ja, dazu sind sie durchaus bereit, sogar ihre Liebsten... ihre Kinder, Eltern, Ehepartner... zu verlieren und aufzugeben. Denn die Angst, sich den wahren Problemen zu stellen - das Vermeiden um jeden Preis! - ist größer als jede Liebe, ist größer als jedwedes Blutsband.
Um noch eines oben drauf zu setzen, ich weiß es hart, aber nichtsdestotrotz: ich an deiner Stelle würde mit sofortiger Wirkung den Kontakt abbrechen. Diesen Kampf kannst du nicht gewinnen.
in so einem Fall kann man eigentlich nur eines machen: zum Betreuungsgericht gehen, dort den Fall vortragen und einen Betreuer für sie bestellen lassen. Die schauen dann mal bei ihr vorbei und leiten weitere Hilfe, sofern möglich und nötig ein. Klingt schlimmer als es ist. Es ist zumindest ein NEUTRALES Hilfsangebot, ohne die emotionalen Mutter-Kind-Verstrickungen. Vielleicht kann sie es von denen besser annehmen.
Und ja, auch wenn ein Messi tief in sich drin eine Veränderung möchte, und um Hilfe bittet: in der konkreten Aufräumsituation können sie nicht anders. Da wird jeder zum Feind. Noch schlimmer ist es für sie, wenn man einfach ihre Sachen wegwirft, das geht für einen Messi gar nicht klar.
Als ich meiner Zeit mit einem Messi verheiratet waren, aus naheliegenden Gründen bald schon in getrennten Wohnungen, war ich viel in entsprechenden Selbsthilfe-Foren für Messi-Angehörige unterwegs, und ganz ehrlich: das taugt hinten und vorne nicht. Messis unter sich wollen nicht über ihre tiefer- und zugrundeliegende Probleme sprechen, Messis tauschen sich nur darüber aus, dass das gemeinem Umfeld sie nicht versteht und wie man noch mehr Ausreden findet, sich nicht stellen zu müssen. Was einen Messi NICHT interessiert, ist, was IHR Problem mit ihren Angehörigen machen. Sie sind ja schließlich das arme missverstandene Opfer...deswegen sind die Klagen und das Leid der Angehörige auch TABU in solchen Foren, man wird notfalls auch rausgeworfen.
Ich weiß, das klingt sehr hart und nach bösen Vorurteilen. Meine Erfahrungen waren diesbezüglich allerdings über Jahre hinweg sehr einschlägig. In der Rückschau ergibt es für mich auch Sinn: Hinter dem Messie-Syndron VERSTECKEN sich andere schwerliegende psychische Ursachen. Mit der Betonung auf "sich verstecken". Das heißt, Verdrängung und Vermeidung ist per se Teil des Problematik. Deswegen ist jede Konfrontation damit auch DER Feind schlechthin. Daraus können sie sich erst befreien, wenn sie bereit sind, sich ihren wahren Problemen zu stellen. Aber das tun sie nicht, weil sie hinter dem Problem "Wohnung"/Müll verstecken. Alles dreht sich dann nur noch ums Horten, Sammeln oder Aufräumen. Sie WOLLEN nicht tiefer blicken. Egal wie unbewusst. Sich hinter dem Müll/Messi-Problem zu verstecken ist ihnen alle Mal lieber. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.
Von daher... wenn es eines gibt, worauf du NICHT hoffen solltest: auf Rücksicht seitens deiner Mutter gegenüber dir als Angehörigen bzw. was es MIT DIR macht. Wird nicht passieren. Würde nämlich das ganze Problem ad absurdum führen. Es wäre ein Paradox. Nochmals: die oberste Devise eines Messie bedeutet verdrängen, verdrängen und vermeiden, koste es, was es wolle! Und ja, dazu sind sie durchaus bereit, sogar ihre Liebsten... ihre Kinder, Eltern, Ehepartner... zu verlieren und aufzugeben. Denn die Angst, sich den wahren Problemen zu stellen - das Vermeiden um jeden Preis! - ist größer als jede Liebe, ist größer als jedwedes Blutsband.
Um noch eines oben drauf zu setzen, ich weiß es hart, aber nichtsdestotrotz: ich an deiner Stelle würde mit sofortiger Wirkung den Kontakt abbrechen. Diesen Kampf kannst du nicht gewinnen.
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "
Danke für eure Antworten, je mehr ich darüber nachdenke bzw. über Messi-Syndrom nachlese umso deutlicher wird mir das ich eigentlich machtlos bin und gerade diese Machtlosigkeit bringt mich zu verzweifeln.
Jemanden vom Amt/Gericht etc. vorbeizuschicken würde nichts bringen, Sie würde unter gar keinen Umständen jemanden in die Wohnung lassen den sie nicht kennt. Außerdem würde sie sofort wissen das ich denjenigen geschickt habe und dann würde Sie wohl möglich auch noch das Schloss auswechseln und ich hätte gar keinen Zugang mehr zu Ihr.
Ich kann nur hoffen das Sie wirklich eines Tages zur Vernunft kommt und sich helfen lassen will.
Jemanden vom Amt/Gericht etc. vorbeizuschicken würde nichts bringen, Sie würde unter gar keinen Umständen jemanden in die Wohnung lassen den sie nicht kennt. Außerdem würde sie sofort wissen das ich denjenigen geschickt habe und dann würde Sie wohl möglich auch noch das Schloss auswechseln und ich hätte gar keinen Zugang mehr zu Ihr.
Ich kann nur hoffen das Sie wirklich eines Tages zur Vernunft kommt und sich helfen lassen will.
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- Beiträge: 2908
Haben sich die Nachbarn denn noch nicht über den Geruch beschwert? Und was ist mit den Tieren?
Inspiziert der Vermieter die Wohnung nicht von Zeit zu Zeit?
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)
(Konfuzius)
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- Beiträge: 3551
Die vom Amtsgericht kennen sich mit genau solchen Situation ja aus! Die klopfen dann trotzdem mal an. Selbst wenn sie nicht reinkommen, haben die ihre geschulte Art und Weise, mit so jemanden zu reden.
Beispiel, dass meinen Ex-Mann damals wohl überzeugt hat...(der hat die auch nie sofort reingelassen!)...dass ihm erklärt wurde, dass es für ihn wesentlich besser aussehe und auch rechtlich besser für ihn wäre, wenn er sich freiwillig einen Betreuer suche als wenn das Gericht ihn dazu verdonnert. Das tat er dann auch, weil: das kleinere Übel. Die Betreuung fand das übrigens AUSSERHALB der Wohnung statt. Der Betreuer war in zwei Jahren nur einmal da. Die sind nämlich NICHT dafür da, dort aufzuräumen, sondern zu helfen, Papier- und Behördenkram und Psychotherapie und Co zu organisieren.
Und mal ehrlich: gibt es was zu verlieren? Nicht wirklich. Versuch mach klug. Und wenn sie auf deine Sorge hin so beleidigt reagiert, dass sie das Schloss auswechselt... dann sei froh! Ist zwar sicherlich erst mal sehr hart, aber langfristig dann besser so!
Und denk daran: von alleine wird es nicht besser! Also, wenn du das mit dem Gericht versuchst, könnte das schief gehen. Es könnte helfen oder auch nicht. Aber wenn du NICHTS versucht, wird sich definitiv nichts ändern und es wird auf jeden Fall schiefgehen.
Beispiel, dass meinen Ex-Mann damals wohl überzeugt hat...(der hat die auch nie sofort reingelassen!)...dass ihm erklärt wurde, dass es für ihn wesentlich besser aussehe und auch rechtlich besser für ihn wäre, wenn er sich freiwillig einen Betreuer suche als wenn das Gericht ihn dazu verdonnert. Das tat er dann auch, weil: das kleinere Übel. Die Betreuung fand das übrigens AUSSERHALB der Wohnung statt. Der Betreuer war in zwei Jahren nur einmal da. Die sind nämlich NICHT dafür da, dort aufzuräumen, sondern zu helfen, Papier- und Behördenkram und Psychotherapie und Co zu organisieren.
Und mal ehrlich: gibt es was zu verlieren? Nicht wirklich. Versuch mach klug. Und wenn sie auf deine Sorge hin so beleidigt reagiert, dass sie das Schloss auswechselt... dann sei froh! Ist zwar sicherlich erst mal sehr hart, aber langfristig dann besser so!
Und denk daran: von alleine wird es nicht besser! Also, wenn du das mit dem Gericht versuchst, könnte das schief gehen. Es könnte helfen oder auch nicht. Aber wenn du NICHTS versucht, wird sich definitiv nichts ändern und es wird auf jeden Fall schiefgehen.
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "
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Sollte man meinen, sagt der gesunde Menschenverstand. Leider hat das alles mit gesunden Menschenverstand nichts zu tun.Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Sa., 24.08.2019, 20:01 Haben sich die Nachbarn denn noch nicht über den Geruch beschwert? Und was ist mit den Tieren?
Inspiziert der Vermieter die Wohnung nicht von Zeit zu Zeit?
Nachbarn schauen weg bzw. sind ebenso machtlos wie die engsten Angehörige, und der Vermieter DARF NICHT in die Wohnung ohne Erlaubnis. Und selbst wenn, gilt immer noch das Persönlichkeitsrecht. Es ist IHRE Sache. Punkt. Solange keine Kakerlaken aus ihrer Wohnung in die Nachbarwohnung kriechen...
... und selbst wenn, versuch mal als Vermieter so jemanden rauszuklagen. So gut wie keine Chance!
Mein Ex-Mann hat einmal beinahe die ganze Bude abgefackelt, weil ein Papierstapel Feuer fing. Trotzdem: nichts zu machen.
Einzig und alleine eine Hausdurchsuchung der Polizei (... aus anderem Grunde)... brachte dann was ins Rollen, nachdem DIE das Amtsgericht einschalteten, und er nur noch die Wahl hatte, sich "freiwillig" einen Betreuer zu suchen oder dazu verdonnert zu werden.
Er wohnte dort sogar noch eine ganze Weile...(2 bis 3 Jahre?) nach unserer Trennung/Scheidung. Irgendwann verzog er in einer fast schon Nacht- und Nebelaktion zu seiner damals neuen Flamme ins Weit-weit-weg-Land. Bin bis heute noch neugierig, was genau da vorgefallen sein mag... Zwangsräumung nach mehren Jahren Gerichtskrieg und nicht geöffneter Einschreiben? Ich werde es wohl nie erfahren!
"Auch andere Wege haben schöne Steine. "
Eine vollgestellte Wohnung alleine, ist sicherlich noch kein Grund initiativ zu werden.
Liebe Grüße
stern
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(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
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Ein Vermieter hat nicht das Recht einfach so vorbei zu schauen, man muss einem Vermieter im Prinzip die Wohnungstür gar nicht öffnen. Der hat ohne Zustimmung in der Wohnung seiner Mieter nichts zu suchen
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
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Der Vermieter muss einen triftigen Grund haben, und er muss sich sich eine Woche vorher ankündigen. Als Grund reicht es aus, die mitvermieteten Einbauten zu prüfen, um sie ggf. instand setzen zu lassen.Pianolullaby hat geschrieben: ↑Sa., 24.08.2019, 21:54 Ein Vermieter hat nicht das Recht einfach so vorbei zu schauen, man muss einem Vermieter im Prinzip die Wohnungstür gar nicht öffnen. Der hat ohne Zustimmung in der Wohnung seiner Mieter nichts zu suchen
Keineswegs. Wohnungen dürfen meist (wegen des Gewichtes) nicht bis unter das Dach vollgestapelt werden. Und die Haltung von 5 (!) Katzen muss nicht einmal toleriert werden, wenn Tierhaltung nicht generell verboten ist.Kellerkind hat geschrieben: ↑Sa., 24.08.2019, 21:08 Nachbarn schauen weg bzw. sind ebenso machtlos wie die engsten Angehörige, und der Vermieter DARF NICHT in die Wohnung ohne Erlaubnis. Und selbst wenn, gilt immer noch das Persönlichkeitsrecht. Es ist IHRE Sache. Punkt. Solange keine Kakerlaken aus ihrer Wohnung in die Nachbarwohnung kriechen...
Komisch, dass hier erwähnt wird, dass der Vermieter nicht "einfach so" in die Wohnung darf. So weit ich hier lese, war dieser Punkt unstrittig.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)
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