Mein Bruder (31) wird immer 'verrückter'
Mein Bruder (31) wird immer 'verrückter'
Hallo allerseits,
darf mich kurz vorstellen: Bin 35, verh., lebe ein ziemlich geordnetes Leben mit Haus & gutem Job, Elten geschieden, habe noch einen jungen Bruder mit 31. Er ist seit jeher das Problemkind in unserer Familie.
Ich fasse mal kurz sein Leben zusammen: Er hat jede Ausbildung abgebrochen, ca. über verschiedene 10 Jobs und immer von selber gekündigt, war seit kleinauf ein notorischer Lügner, seit er 13-14 ist ein Dauerkiffer. Mein Vater hat meinen Bruder immer finanziell unterstützt - sicher ein Riesennachteil an der ganzen Geschichte. Er hat immer lange Beziehungen gehabt, immer Mädchen/Frauen die viel schwächer waren und die Lügengeschichten von ihm geglaubt haben.
In den letzen 2-3 Jahren ist er uns noch fremder geworden, er verfiel in eine richtige starke Depression, nahm 20 kg, jeden Tag gekifft bis zum Einschlafen oder sowieso nicht Schlagen gegangen.
Dann ging auch die letzte Beziehung in die Pinsen, jetzt leber er seit 14 Monaten bei meinem Vater im Haus, hat dort ein kleines Zimmer. Hat mittlerweile jeden Kontakt zu all seinen Freunden abgebrochen, inklusive mir, meiner Mutter und Großeltern.
Nur mein Vater (gleichzeitig sein Geldgeber ) hat noch einen halbswegen Draht zu ihm. Doch auch er hat direkt Angst mittlerweile. Mein Bruder ist extrem agressiv, beschuldigt all anderen Familienmitglieder für sein mittlerweile sehr verkorkstes Leben. Er sieht nichts ein, geht immer auf Konfrontation, habe mittlerweile Angst das es bald so richtig eskaliert.
Er is extrem spirituell geworden, postet mittlerweile 7-8 Stunden täglich verschiedenste Sachen im Facebook, auch dort attackiert er andere Leute die im wiedersprechen. Er hat seit ca. 1 Jahr überhaupt keine REALEN KONTAKTE mehr.
Die ganze Situation ist wirklich extrem belastend, kein Mensch erreicht ihn mehr, dadurch wirklich sehr intelligent ist macht es die Situation noch schwerer. Meine Mutter & Ich sind eindeutig für eine Zwangseinweisung, keine Ahnung wie das funktoniert hier in Ö. Mein Vater - der leider sein ganzes Leben lang viel zu gutmütig ist/war - weiß selber überhaupt nicht wie es weitergehen soll.
Habt Ihr vl.Erfahrungen mit so einem Familienmitglied ? Was könntet ihr mir für Tipps geben ?
Danke im Voraus!
LG Geri
darf mich kurz vorstellen: Bin 35, verh., lebe ein ziemlich geordnetes Leben mit Haus & gutem Job, Elten geschieden, habe noch einen jungen Bruder mit 31. Er ist seit jeher das Problemkind in unserer Familie.
Ich fasse mal kurz sein Leben zusammen: Er hat jede Ausbildung abgebrochen, ca. über verschiedene 10 Jobs und immer von selber gekündigt, war seit kleinauf ein notorischer Lügner, seit er 13-14 ist ein Dauerkiffer. Mein Vater hat meinen Bruder immer finanziell unterstützt - sicher ein Riesennachteil an der ganzen Geschichte. Er hat immer lange Beziehungen gehabt, immer Mädchen/Frauen die viel schwächer waren und die Lügengeschichten von ihm geglaubt haben.
In den letzen 2-3 Jahren ist er uns noch fremder geworden, er verfiel in eine richtige starke Depression, nahm 20 kg, jeden Tag gekifft bis zum Einschlafen oder sowieso nicht Schlagen gegangen.
Dann ging auch die letzte Beziehung in die Pinsen, jetzt leber er seit 14 Monaten bei meinem Vater im Haus, hat dort ein kleines Zimmer. Hat mittlerweile jeden Kontakt zu all seinen Freunden abgebrochen, inklusive mir, meiner Mutter und Großeltern.
Nur mein Vater (gleichzeitig sein Geldgeber ) hat noch einen halbswegen Draht zu ihm. Doch auch er hat direkt Angst mittlerweile. Mein Bruder ist extrem agressiv, beschuldigt all anderen Familienmitglieder für sein mittlerweile sehr verkorkstes Leben. Er sieht nichts ein, geht immer auf Konfrontation, habe mittlerweile Angst das es bald so richtig eskaliert.
Er is extrem spirituell geworden, postet mittlerweile 7-8 Stunden täglich verschiedenste Sachen im Facebook, auch dort attackiert er andere Leute die im wiedersprechen. Er hat seit ca. 1 Jahr überhaupt keine REALEN KONTAKTE mehr.
Die ganze Situation ist wirklich extrem belastend, kein Mensch erreicht ihn mehr, dadurch wirklich sehr intelligent ist macht es die Situation noch schwerer. Meine Mutter & Ich sind eindeutig für eine Zwangseinweisung, keine Ahnung wie das funktoniert hier in Ö. Mein Vater - der leider sein ganzes Leben lang viel zu gutmütig ist/war - weiß selber überhaupt nicht wie es weitergehen soll.
Habt Ihr vl.Erfahrungen mit so einem Familienmitglied ? Was könntet ihr mir für Tipps geben ?
Danke im Voraus!
LG Geri
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Ich weiß nicht, wie es in Österreich ist, aber in Dtl. geht Zwangseinweisung nicht so einfach (glücklicherweise!). Außerdem ist ein Psychiatrieaufenthalt keine Kur und kann die Situation noch verschlechtern. Holt euch irgendwo mal fundierten Rat. Meine kurze Googlelei hat folgende Seite hervorgebracht. https://www.gesundheit.gv.at/leben/suiz ... fonnummern
Ich weiß nicht, wie der sozialpsychiatrische Dienst in Österreich funktioniert, aber in Dtl. wäre meine Empfehlung diesen zu kontaktieren.
Habe gerade gesehen, dass du scheinbar aus der Steiermark bist. Da wäre das Beratungsangebot für dich da: http://www.plattformpsyche.at/
Ich weiß nicht, wie der sozialpsychiatrische Dienst in Österreich funktioniert, aber in Dtl. wäre meine Empfehlung diesen zu kontaktieren.
Habe gerade gesehen, dass du scheinbar aus der Steiermark bist. Da wäre das Beratungsangebot für dich da: http://www.plattformpsyche.at/
Hallo,
vielen lieben Dank für deine Hilfe! So wie du sagst ist ein Psychiatrieaufenthalt sicher nicht immer das gelbe vom Ei !
vielen lieben Dank für deine Hilfe! So wie du sagst ist ein Psychiatrieaufenthalt sicher nicht immer das gelbe vom Ei !
Nein, aber da muss man abwägen und das können eher Fachleute. Womöglich könnt ihr arrangieren, dass dein Bruder mal ein Gespräch mit jemandem vom Fach führt und die wissen eher als wir in einem Forum und letztlich unbekannterweise, was da los ist und wie ihm zu helfen ist. Psychiatrie kann natürlich nicht ausgeschlossen werden, aber in einem Forum eine Zwangsunterbringung zu unterstützen, davon bin ich weit entfernt. Da müssen Fachleute ran.
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Die Psychatrie und insbesondere die geschlossene ist auch nicht dafür da zu therapieren im eigentlichen Sinne, sondern nur um dich vor dir selbst und anderen zu schützen. Dich am Leben zu erhalten, bis soweit stabil, dass überhaupt eine Therapie Sinn macht.
..:..
Eine Zwangseinweisung ist nur möglich, wenn er für sich und/oder für andere Menschen eine Gefahr für Leib und Leben darstellt. Dafür muss schon sehr viel vorgefallen sein, zum Beispiel Mord- und/oder Selbstmordversuche.geri82 hat geschrieben:Meine Mutter & Ich sind eindeutig für eine Zwangseinweisung, keine Ahnung wie das funktoniert hier in Ö.
Davon abgesehen würde ihm ein Aufenthalt in der Psychiatrie auch nichts bringen, dort werden die Patienten nur sediert und nach zwei, drei Wochen wieder auf die Straße gesetzt – und alles wäre wieder beim Alten.
Funktioniert genauso. Kann ich auch empfehlen. Weniger für Deinen Bruder, geri82, sondern mehr für Dich und Deine Mutter.MariJane hat geschrieben:Ich weiß nicht, wie der sozialpsychiatrische Dienst in Österreich funktioniert, aber in Dtl. wäre meine Empfehlung diesen zu kontaktieren.
Da liegt leider genau das Problem, sobald dieses "Thema" angesprochen wird, schaltet mein Bruder auf stur und agressiv! Beschuldigt alle anderen das Sie verrückt wären....
Meiner Meinung hat er komplett Blick auf die Realität verloren! Nur mein Vater könnte ihm den Geldhahn zudrehen, er hat aber direkt Angst vor ihm, seine Wutausbrüche werden immer unkontrollierter !!
Ich denke halt er hätte wirklich alles erreichen können in seinem Leben, durch sein ewiger Lügerei und eben 15 Jahre kiffen sieht das Endergebnis nun genauso aus! Und im Unterbewusstsein weiß er dass auch sicher....
Meiner Meinung hat er komplett Blick auf die Realität verloren! Nur mein Vater könnte ihm den Geldhahn zudrehen, er hat aber direkt Angst vor ihm, seine Wutausbrüche werden immer unkontrollierter !!
Ich denke halt er hätte wirklich alles erreichen können in seinem Leben, durch sein ewiger Lügerei und eben 15 Jahre kiffen sieht das Endergebnis nun genauso aus! Und im Unterbewusstsein weiß er dass auch sicher....
Dann könnt Ihr da nichts machen. Um therapierbar zu sein müsste eine Krankheitseinsicht vorhanden sein.geri82 hat geschrieben:Da liegt leider genau das Problem, sobald dieses "Thema" angesprochen wird, schaltet mein Bruder auf stur und agressiv!
Dake für die vielen lieben Antworten!
Ich für mich werde sicher demnächst eine Hilfe beanspruchen, mich beschäftigt und belastet dieses Thema zulange schon!
Für meinen Bruder hoffe ich das mein Vater endlich irgendwie den 1.Schritt setzen kann.
Ich für mich werde sicher demnächst eine Hilfe beanspruchen, mich beschäftigt und belastet dieses Thema zulange schon!
Für meinen Bruder hoffe ich das mein Vater endlich irgendwie den 1.Schritt setzen kann.
Dein Vater könnte auch einen sozialpsychiatrischen Dienst in Anspruch nehmen, um sich beraten zu lassen. Vielleicht kann man für Deinen Bruder etwas in die Richtung betreutes Wohnen organisieren.
Danke das ist auf jeden Fall ein guter Vorschlag. Mein Vater hat ja für mich einen großen Teil der Schuld. Er war sein Leben lang immer viel zu weich bzw. hat ihm alles durchgehen lassen.
Es sollte jetzt nicht um Schuldzuweisungen gehen. Es scheint eher so, dass dein Bruder Hilfe brauchen könnte (und ihr als Familie sie ebenfalls braucht) und diese Hilfe solltet ihr ihm und euch organisieren.
Ja wir als Familie brauchen Sie sicher genauso! Im Grunde habe ich vor 10 Jahren gewusst das es mit meinem Bruder so endet, vl. nicht ganz so schlimm, und ich denk mir einfach wenn mein Vater ihm nicht IMMER finanziell unterstützt hätte, sonderm ihm weit früher schon richtige Hilfe besorgt hätte, würde es jetzt nicht ganz so dramatisch aussehen!
Aber es ist so wie es ist, ich wünsche mir nur sehnlichst das er sich bald helfen lässt !!
Dein Vater hat eben das getan, was er für richtig hielt, wollte vielleicht nicht sehen, dass dein Bruder eine andere Art von Unterstützung benötigt und das ist menschlich, zumal er vielleicht auch keine ERfahrungswerte hinsichtlich psychischer Erkrankung (die ja auch erst einmal von Fachleuten festgestellt werden muss) hat. Ich würde mich eher auf das Hier und Jetzt konzentrieren und da heißt es: Hilfe suchen, für euch und ihn. Alle anderen Gedanken ala HätteWäreWenn sind Energieverschwendung und bringen euch als Familie nicht weiter, sondern entzweien euch womöglich nur. Denn dein Vater hat sicher sein Bestes gegeben und ihm da Vorwürfe zu machen, wo er vermutlich in der Situation (er lebt im selben Haus mit deinem Bruder) die meiste Hilfe benötigt- neben deinem Bruder- ist eher nicht zielführend und hilfreich.
DANKE!! sehr schöner Beitrag ,der es schön auf den Punkt trifft! Durch meine Schuldzuweisungen wird sicher nichts besser, habe ich jetzt auch verstanden.MariJane hat geschrieben: ↑Do., 13.12.2018, 13:43 Dein Vater hat eben das getan, was er für richtig hielt, wollte vielleicht nicht sehen, dass dein Bruder eine andere Art von Unterstützung benötigt und das ist menschlich, zumal er vielleicht auch keine ERfahrungswerte hinsichtlich psychischer Erkrankung (die ja auch erst einmal von Fachleuten festgestellt werden muss) hat. Ich würde mich eher auf das Hier und Jetzt konzentrieren und da heißt es: Hilfe suchen, für euch und ihn. Alle anderen Gedanken ala HätteWäreWenn sind Energieverschwendung und bringen euch als Familie nicht weiter, sondern entzweien euch womöglich nur. Denn dein Vater hat sicher sein Bestes gegeben und ihm da Vorwürfe zu machen, wo er vermutlich in der Situation (er lebt im selben Haus mit deinem Bruder) die meiste Hilfe benötigt- neben deinem Bruder- ist eher nicht zielführend und hilfreich.
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