Kranke Frau und Mutter

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Franz
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Kranke Frau und Mutter

Beitrag Do., 12.04.2018, 16:23

Meine Frau wurde in Ihrer Kindheit sexuell missbraucht und von ihren Eltern jahrelang gedemütigt. Ihre Probleme waren aber nie eine große Beeinträchtigung.
Letzten Sommer konnte sie plötzlich das Haus nicht mehr verlassen und hat sie für eine Therapie entschlossen. Ihr wurde Escipalopram und Trittico verschrieben. Nach ein paar Wochen Therapie war sie dann wie ausgewechselt. Wir hatten den wunderbarsten Herbst und meine Frau war für eine Weile wirklich wieder sie selbst mit allen ihren guten Seiten. Die Diagnose lautete komplexe posttraumatische Belastungsstörung.
Im November ist unsere Beziehung dann abgekühlt, bis sie mir schließlich gestanden hat, das sie sich in ihren Therapeuten verliebt hat. Der hat die Behandlung natürlich eingestellt und ihr geraten, sich eine weibliche Therapeutin zu suchen. Sie hat ihn dann eine Weile gestalked, das Thema beschäftigt sie aber auf jeden Fall unverändert bis heute.
Sie hat wieder eine Therapie versucht. Die Therapeutin in Supervision kannte sie. Sie hat die Therapie wie einen Besuch bei einer Freundin angelegt. In der zweiten Sitzung wurde sie dann wegen Nähe abgelehnt. Seitdem will sie keine Therapie.
Sie hat nach dem Abbruch der Therapie beim ersten Therapeuten ihre Vergangenheit immer wieder durchgekaut. Sie hat sich spontan in den Kopf gesetzt unsere Ehe segnen zu lassen, mit dem Priester und dem Restaurant gesprochen. Danach hat sie Feindbilder gesucht und die Beziehung zu Ihrer Schwester und dann zu meiner Mutter beendet.
Im Februar ist die Situation gekippt. Von einem Tag auf den anderen hat sich ihre Liebe in Hass verändert. Sie hat gesagt, dass sie sich neu erfunden hat. Das Escipalopram hat sie als Ursache für Beschwerden angesehen.. Mit der anfänglichen Unterstützung unseres Homöopathen und alleine hat sie es abgesetzt.

Sie hat eine einfache Erklärung für jedes Problem. In ihrer Welt ist die Ursache für alles nur die Tatsache, dass sie mich nicht mehr liebt. Sie bezeichnet mich als schlimmer, als ihren Vater!
Wir haben uns auf eine Paartherapie geeinigt. Ihren Vorschlag, ein Paar, das Lebens- und Sozialberatung macht, habe ich abgelehnt und auf eine ausgebildete Psychologin bestanden.
Vor dem Termin war sie sehr aufgeregt und hat am Vormittag entschieden nicht zu der Therapie zu gehen. Sie war unterwegs und hat auch etwas getrunken. Ich konnte sie dann überzeugen. Nach 5 Minuten, in denen sie mich und die Therapeutin beschimpft hat, ist sie gegangen. Ich habe sie dann nocheinmal sehr problemlos zu einer Therapie, diesmal bei dem von ihr vorgeschlagenen Paar, überreden können.
Sie hat wieder geschimpft und ist über mich hergezogen. Nach 20 MInuten haben uns die beiden buchstäblich hinausgeworfen. Mit den Worten "Du braucht psychiatrische Hilfe und wir können Euch nicht helfen" haben sie uns gebeten zu gehen. Sie hat bei dem Paar auch erzählt, dass sie eine neue Therapeutin hat, die sie aber aufgrund ihres Zustands aktuell nicht unterstützen kann. Sie wird agressiv und ausfällig, wenn sie über mich redet und fokusiert alle Emotionen auf unsere Beziehung.

Bis vor zwei Wochen war sie depressiv und momentan manisch. Aktuell scheint es wieder umzuschlagen. Sie steht auf dem Standpunkt, sich scheiden lassen zu wollen, spricht mit mir nicht und hat sich seit zwei Wochen mehr im Griff, als je zuvor. Sie ist ruhig, lächelt und hat wohl den Alkoholkonsum daheim aufgegeben. Sie macht jetzt auch Yoga. Augenscheinlich merkt man ihr nichts an. Allerdings dem Haushalt, wo Sauberkeit und Ordnung ihr immer wichtig waren. Jetzt herrscht Unordnung, gewaschene Wäsche wird gestapelt und Putztätigkeiten reduziert.
Momentan erzählt sie unseren Kindern immer wieder ihre Vorhaben, erzählt, dass ich ausziehe, oder dass sie auszieht, je nach Tagesverfassung. Die Kinder nimmt das sichtlich mit. Gestern hat sie es auch nicht geschafft die Hausübung mit der Ältesten zu machen.

Es gibt also zwei aktuelle Probleme, abseits der Tatsache, dass sie mich und unsere Beziehung als Schlüssel zu allen Beeinträchtigungen sieht.
Einerseits beeinträchtigt sie unsere Kinder mit ihren ständig wechselnden Plänen und natürlich auch mit ihren Stimmungswechseln und andererseits scheint sie auch im Haushalt, aber vor allem in der Kinderbetreuung Defizite zu entwickeln.
Sie hat angeblich den Frauennotruf angerufen, weil ich sie subtil fertigmachen will, redet mit dem Kindergarten und der Lehrerin unabgestimmt über eine Scheidung. In erster Linie sind mir die Kinder wichtig. Kann ich ihr Verhalten als psychische Gewalt gegenüber auslegen und damit vielleicht eine Einweisung wegen Fremdgefährdung erreichen? Ist der Psychosozialen Notdienst, das Kriseninterventionszentrum, die Polizei, oder sonst eine Institution vielleicht eine Hilfe, die ich in Anspruch nehmen sollte?
Ich kann nur tatenlos zusehen, und abwarten. Eigentlich würde ich mich gerne aktiv um eine Verbesserung der Situation bemühen. Hat jemand vielleicht eine Idee, Adresse, oder Empfehlung für mich?

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shesmovedon
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Beitrag Do., 12.04.2018, 17:24

Also einweisen lassen kannst du sie bei dem, was du erzählst nicht. Auch wenn das von außen betrachtet wohl eine gute Idee wäre. Aber du kannst dir einen Termin beim psychosozialen Dienst machen und dich dort beraten lassen.
Die Krankheit ist bei ihr scheinbar letztes Jahr voll ausgebrochen, dass du jetzt für alles herhalten musst, ist für dich natürlich sehr schwierig.
Mit ihrem Therapeuten steckte sie vermutlich eher in einer Übertragung, die er hätte versuchen sollen mit ihr aufzulösen, anstatt die Therapie abzubrechen. Vielleicht war es aber auch eine Verhaltenstherapie, diese Therapeuten können mit Überzragung oft nicht so viel anfangen und lernen auch nicht, wie man diese auflöst.

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Philosophia
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Beitrag Do., 12.04.2018, 18:35

Und vielleicht hat sie sich gegenüber dem Therapeuten schon so unheimlich gruselig verhalten, dass er das Weite gesucht hat. Wenn hinterher von Stalking die Rede war, erscheint mir das verständlich. Meine Mutter war auch so stalkingmäßig drauf und war in der Therapie übergriffig...
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Sinarellas
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Beitrag Do., 12.04.2018, 19:41

Schlendrian hat alles gesagt dazu. Empfinde das als recht passend.
Ich kann verstehen wie du dich fühlst, respekt für das Durchhaltevermögen.
Aber denke auch an dich selbst, denn du kannst sie nicht retten und ihr auch nicht helfen wie du es gerne hättest. Sie muß da durch, zur Not allein (ohne dich, aber mit pro. Unterstützung).
..:..

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RoboCat
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Beitrag Sa., 14.04.2018, 14:46

Hallo Franz,

das liest sich alles sehr dramatisch. Man möchte meinen, dass deine Frau zum Drama neigt, aber wir kennen sie nicht und haben hier nur deine Schilderung vor uns.

Ich habe mal ein paar Textstellen herausgesucht, die mich stutzig machen. Ich glaube dir, dass du das beste für sie willst, aber so wie ich es sehe hast du auch deinen Anteil an ihrem Zustand. Das halte ich für total normal und es soll kein Vorwurf sein. VIelleicht helfen dir meine Anmerkungen zu meinen Gedanken, die ich beim Lesen hatte:

"Ihre Probleme waren aber nie eine große Beeinträchtigung."

Hätte sie es erzählt, wenn sie ein Problem gewesen wären? Kann es sein, dass du dinge übersehen hast? Missbrauch ist jetzt nicht gerade ein Smalltalk Thema, leider wollen die wenigstens Menschen da groß drüber reden, gerade wenn sie es persönlich nicht betrifft.

"Wir hatten den wunderbarsten Herbst und meine Frau war für eine Weile wirklich wieder sie selbst mit allen ihren guten Seiten."

Sie soll für dich funktionieren?

"Sie hat gesagt, dass sie sich neu erfunden hat."


Ist ihr gutes Recht, aber "darf" sie das aus deiner Sicht?

"In ihrer Welt ist die Ursache für alles nur die Tatsache, dass sie mich nicht mehr liebt. Sie bezeichnet mich als schlimmer, als ihren Vater!"

Vielleicht stimmt das. Gefühle verändern sich.

"Sie wird agressiv und ausfällig, wenn sie über mich redet und fokusiert alle Emotionen auf unsere Beziehung."

Und das geschieht aus deiner Sicht vollkommen anlasslos? Warum denkst du, hat sie es "auf dich abgesehen"? Vielleicht, weil sie sich aus einem bestimmten Grund trennen möchte, es aber nicht kann? Ist sie denn finanziell von dir abhängig?

"Sie steht auf dem Standpunkt, sich scheiden lassen zu wollen"

Könntest du das akzeptieren?

"Die Kinder nimmt das sichtlich mit. Gestern hat sie es auch nicht geschafft die Hausübung mit der Ältesten zu machen."


Führt ihr eine klassische Hausfrauenehe? Also da würde es mich nicht wundern, wenn sie eines Tages halt einfach auch mal durchknallt. Wir leben immerhin im 21. Jahrhundert, Kind, Kirche, Küche, damit wird heute niemand mehr ein Leben lang glücklich...

Warum unterstützt du sie nicht bei der Betreuung eurer Kinder (Stichwort Hausaufgaben) ?


Einerseits beeinträchtigt sie unsere Kinder mit ihren ständig wechselnden Plänen und natürlich auch mit ihren Stimmungswechseln und andererseits scheint sie auch im Haushalt, aber vor allem in der Kinderbetreuung Defizite zu entwickeln.

wie gesagt, es wundert mich nicht...gerade den letzten Satz finde ich allerdings schon ganz schön anmaßend deiner Frau gegenüber. Du bist doch nicht ihr Pädagoge...

Sie hat angeblich den Frauennotruf angerufen, weil ich sie subtil fertigmachen will, redet mit dem Kindergarten und der Lehrerin unabgestimmt über eine Scheidung.

Sieht so aus, als möchte sie sich tatsächlich von dir trennen und ihren engen Lebensbereich, den sie mit dir hatte, einfach noch mal erweitern, bevor sie alt und grau wird.

Vielleicht hast du ihr eine ganze Weile ein leichtes und gutes Leben geboten, das sie gerne angenommen hat. Sie war finanziell versorgt, konnte Mutter werden - und hat dabei sich selbst vergessen. Könnte das sein?

Gruß, robocat
:axt:


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Franz
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Beitrag Mo., 16.04.2018, 15:15

Hallo Robocat!

Nun ja, Hausarbeit ist ein Job, wie jeder andere. Natürlich kann man das negativ und als Einschränkung sehen. Ich denke, dass die Arbeit durchaus fordernder und anspruchsvoller ist, als ein bezahlter Job. Dummerweise musste ich meinen Beitrag kürzen, weil nur 5000 Zeichen akzeptiert werden.

Zu den Zitaten:

- Sie ist mit ihrem Mißbrauch immer offen umgegangen und wir hatten eine tolle Beziehung. Es gab trotzdem immer wieder depressive Phasen. Über die letzten Jahre haben wir immer offen über alles gesprochen. Ich denke also nicht, dass ich etwas übersehen hätte.

- Sie soll auch nicht für mich funktionieren, sondern unbeschwert sein. Das war sie im Herbst. Dass sie dabei gezeigt hat, dass sie mich liebt ist nur ein Aspekt von vielen. Sie konnte das Leben genießen und das war wunderbar, wenn man weiß, wie selten ihr das zwischen Existenzängsten und detailverliebtem Perfektionismus gelingt.

- Sich neu zu erfinden ist eine tolle Sache. Sich in dem Zusammenhang aber von allem zu lösen, was Halt und Sicherheit gibt, beunruhigt. Ist natürlich ihre Sache. Ich kenne sie eben anders, als sie momentan ist und glaube nicht, dass sie damit so glücklich ist, wie sie glaubt.

- Ihr Vater war nicht nur psychisch krank, sondern auch straffällig. Was er ihr angetan hat, ist mit keiner Strafe wiedergutzumachen! Ich kommentiere nicht, dass Du zur Diskussion stellst, dass ich schlimmer wäre, als er.

- Ein Symptom ihrer Krankheit ist es Kleinigkeiten viel zu viel Bedeutung zu geben. Wir sind beide voneinander finanziell abhängig, weil ich alleine nicht die Kinderbetreuung und die Wohnung finanzieren könnte.

- Eine Scheidung kann ich natürlich akzeptieren. Dass die Entscheidung aber buchstäblich innerhalb weniger Tage, im Umfeld einer akuten psychischen Krise und in Form einer 180°-Wende erfolgt, fällt mir schwer zu akzeptieren. Klar, kann alles passieren, aber mit unserer Vorgeschichte ist es doch recht unwahrscheinlich. Schließlich hatten wir tatsächlich eine ausgezeichnete und sehr vertrauensvolle Beziehung. Im Jänner hat sie quasi unsere Hochzeit geplant, mit dem Priester telefoniert und auch mit dem Lokal, wo wir die Tafel machen wollten.

- Im Fall der Hausübung bin ich nach einem normalen Arbeitstag nach Hause gekommen. Meine Frau musste zu einem Elternabend und ich habe bei der Übergabe erfahren, dass ich zwei Kinder baden soll, 4 Betten überziehen und dann noch die Hausübung machen. Damit habe ich kein Problem, aber die Zeit nach 18h, wenn alle drei Kinder daheim und hungrig sind und auch schon müde werden, ist einfach nicht die Zeit für Hausübungen. Normalerweise hole ich die Kinder vom Kindergarten und gehe mit ihnen noch raus, aber an dem Tag musste ich länger arbeiten und meine Frau wollte die Kinder freiwillig früher holen, als sonst.
Es ist tatsächlich völlig egal, ob wir in der "klassischen" Beziehung leben, sie also im Haushalt arbeitet, oder wir beide verdienen und sie finanziell zum Haushalt beiträgt. Es funktioniert nur, wenn beide sich an die Abmachungen halten und ihren Teil erfüllen. Der Kürzung des Textes ist zum Opfer gefallen, dass dieses Verhalten in keiner Weise ihrer Überzeugung und ihren Werten entspricht. Für sie ist und war der Haushalt und die Kindererziehung immer sehr wichtig. Das ist eine beunruhigende Entwicklung, daher habe ich es erwähnt, nicht weil ich armer chauvinistischer Mann dann selbst etwas tun musste.

- Die Defizite äußern sich in Dingen, die sie tut und dabei etwas vergisst. Ich springe gerne ein, bisher war sie aber in dieser Hinsicht eine Koryphäe. Termine und andere Dinge hatte sie im kleinen Finger. Besonders schwierig, dass es nicht ein vollständiges Nicht-Machen ist, sondern eine halbherzige Erledigung. Wenn die Jause der Kinder nicht passt, oder sie nicht passend zum Wetter gekleidet sind, ist das ein Problem. Sie akzeptiert auch nicht, dass ich das komplett übernehme, sondern besteht darauf, dass sie ihre Aufgaben selbst erledigt.

- Natürlich kann es sein, dass sie sich scheiden lassen will und natürlich kann es sein, dass sie sich selbst vergessen hat. Allerdings hat sie das weder jemals erwähnt, noch sonstwie erkennen lassen, dass ihr etwas fehlt, oder sie unglücklich ist. Sie hat einen sehr umfangreichen Freundeskreis und unternimmt auch regelmäßig etwas mit verschiedenen Freundinnen. Es ist sicher nicht so, wie Du Dir das vorstellst und sie lustlos den ganzen Tag daheim sitzt und darauf wartet, dass ich von der Arbeit kommen, um mir mein Essen zu servieren. Dieses Rollenbild ist überholt, aber Haushaltsmanagement gibt es immer noch.

Ich nehme aus Deinem Statement mit, dass es nichts mit ihrer Erkrankung zu tun hat, sondern die Ursache für ihr Verhalten in ihrem Job, also der "klassischen Hausfrauenehe", wie Du sie nennst, liegen muss.
Ich nehme das einmal so zur Kenntnis, denke darüber nach und versuche das, nach Möglichkeit, mit ihr abzuklären, wenn sie wieder einmal mit mir spricht.

LG

Franz

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Fundevogel
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Beitrag Mo., 16.04.2018, 17:55

Hallo Franz,

ich empfehle dir die Website für Angehörige psychisch Erkrankter: www.hpe.at. Dort findest du Telefonzeiten pro Bundesland und für akute Erste Hilfe auch eine Liste der Kriseninterventionszentren.

Für mich sieht es so aus als wäre das Verhalten deiner Frau eine Folge der unbehandelten komplexen PTBS, vielleicht auch eine psychische Dekompensation und sie versucht mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln ihre Not zu bewältigen. Therapie wäre sicher angebracht für sie - habe es nicht richtig mitgekriegt, ist sie in psychiatrischer Behandlung wegen der Medikation? Wäre vielleicht ein erster Schritt für sie, der Gang zu einem Psychiater.
Fundevogel


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Franz
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Beitrag Mi., 18.04.2018, 15:08

@Fundevogel: Mit der Online-Beratung der HPE bin ich schon in Kontakt. Die Antworten dauern immer ein paar Tage. Wahrscheinlich werde ich einen Termin zu einem Beratungsgespräch vereinbaren.
Der Therapeut, in den sie sich verliebt hat, hat sie damals zu eine Psychiaterin geschickt. Die hat ihr Escipalopram verschrieben, das sie aber mittlerweile eigenmächtig abgesetzt hat. Momentan nimmt sie nur pflanzliche Beruhigungsmittel, soweit ich das beurteilen kann.

Sie hat mir gestern erzählt, dass sie am Montag einen neuen Termin bei jemanden hat. Nachdem der Eintrag auf unserem Familienkalender mit Dr. beginnt gehe ich mal vorsichtig von einer Psychiaterin aus. Auch unter dem Namen habe ich nur zwei Psychiaterinnen gegoogelt und und keine Psychotherapeutin. Eine ist quasi ums Eck neben ihrem Yogastudio, in das sie neuerdings geht. Sie meint, dass sie Unterstützung bei der Scheidung braucht und deswegen eine Therapie machen will.
Wie Schlendrian richtig angemerkt hat scheint die Sache mit dem Therapeuten eine Übertragung gewesen zu sein. Das hat er ihr auch gesagt, wenn ich richtig im Gedächtnis habe, was sie mir damals erzählt hat. Der Hass auf mich und die Beziehung sind wohl auch eine Projektion. Sie sagt ja auch häufig, dass ich schlimmer wäre als ihr Vater.

Momentan ist sie noch sehr beherrscht und betont ruhig, man merkt aber, dass sich die Stimmung wieder verändert. Sie zieht sich wieder häufiger zurück und war gestern (ich war eine Nacht beruflich unterwegs und bin erst gestern Abend wieder gekommen) seit langem wieder so richtig fertig und sichtlich überfordert. Trotzdem steht sie auf dem Standpunkt, dass ich sie ständig fertigmache, was ich mit keiner Handlung tue. Ich verhalte mich ruhig und gehe ihr, wenn möglich, aus dem Weg. Im Haushalt versuche ich mich von meiner besten Seite zu zeigen und unterstütze sie, wo es geht. Trotzdem bin ich momentan das Feindbild. Sie hat gestern gesagt, ich hätte gewonnen und sie lässt die Kinder bei mir und zieht aus. Ich hoffe mal, dass die Psychiaterin, oder Therapeutin ihr hilft das eigentliche Problem zu sehen.

Außerdem hat uns das Jugendamt vorgeladen, weil ihnen "eine Sorge wegen unserer Kinder" gemeldet wurde. Mal sehen, was dort passiert. Interessant, was das veranlasst hat, aber ich vermute, dass sie sich selbst dort gemeldet hat, oder ihr Anruf beim Frauennotruf das zur Folge hat. So wie sie tageweise drauf ist und vor allem war würde es mich aber auch nicht wundern, wenn der Kindergarten, oder die Schule etwas gemeldet hätte. Problematisch kann nur sein, dass sie eben den Standpunkt vertritt, dass ich sie fertigmache. Als Mann ist man da ja automatisch in einer schlechteren Position und ihren Zustand in einem kurzen Gespräch richtig zu deuten und zu erkennen, dass es nichts mit einem gewalttätigen Mann zu tun hat, ist sicherlich nicht einfach für eine außenstehende Sozialarbeiterin.

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Virtu
Helferlein
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Beitrag Mi., 18.04.2018, 21:40

Franz hat geschrieben: Do., 12.04.2018, 16:23 Bis vor zwei Wochen war sie depressiv und momentan manisch. Aktuell scheint es wieder umzuschlagen.
Wie kommst darauf? Wurde eine bipolare Erkrankung diagnostiziert?
Das meine ich ganz neutral, weil ihr Verhalten würde dem entsprechen, allerdings hätte sie dann eine Krankheit und ihr Benehmen wären größtenteils sozusagen Symptome davon.
Franz hat geschrieben: Do., 12.04.2018, 16:23 Hat jemand vielleicht eine Idee, Adresse, oder Empfehlung für mich?
Du könntest einen Psychiater aufsuchen und im Rahmen einer sogenannten Fremdanamnese zu klären versuchen, was deine Frau wirklich so verändert hat. Bei mir war das vor 20 Jahren auch so, da ist meine Mutter zu einem Psychiater gegangen und hat ihm von mir erzählt und der hat gesagt - der ist bipolar.

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