Lebensgefährte bipolar

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Hope2397
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Lebensgefährte bipolar

Beitrag Fr., 06.10.2017, 13:56

Hallo ihr Lieben

Momentan befinde ich mich in einer sehr schwierigen Situation.

Vor 6 Monaten habe ich mich Hals über Kopf verliebt
Die ersten 4-6 Wochen waren ganz wundervoll. Ein aufrichtiger, liebevoller Mann...
Und plötzlich war er anders
Statt Nähe nur noch Distanz
Keine lieben Worte, , keine Küsse etc
Ich wusste nicht, woran es liegt. Natürlich habe ich nachgefragt aber ich erhielt nur die Antwort, es würde nicht an mir liegen.
Klar, ich hab ihm nicht geglaubt. Durch diese Distanz und Ungewissheit fiel es mir schwer, zu essen...
Ich war der Meinung, er ekelt sich vielleicht vor mir, da ich mit Kleidergröße 38/40 nicht unbedingt Modelmaße habe.
Ich weiß bis heute nicht, was nicht stimmt
Versuche, meine Gefühle auszusprechen, aber auch das ist der falsche Weg. Ich verärgere ihn dadurch nur
Wenn ich Pech habe, meldet er sich dann einige Tage überhaupt nicht bei mir
Zur Zeit bin ich zu Besuch bei Verwandten, ohne ihn. Ich habe ihm jetzt eindeutig zu verstehen gegeben, dass er mir das Krankheitsbild unbedingt näher bringen muss, damit ich damit umgehen kann.

Habt ihr Tipps für mich, wie ich mit ihm umgehen und reden kann?
Was muss ich beachten?

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candle.
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Beitrag Fr., 06.10.2017, 14:05

Hallo!
Hope2397 hat geschrieben: Fr., 06.10.2017, 13:56 Habt ihr Tipps für mich, wie ich mit ihm umgehen und reden kann?
Warum willst du denn damit umgehen?
Ich würde erstmal warten was sich weiterhin tut, denn 4 Monate sind ja noch nichts quasi so zeitlich gesehen für eine Beziehung. Und dir geht es jetzt schon schlecht damit was ja auch nicht gut ist.

Woher weißt du denn dass er Bipolar ist, wenn er dir nichts gesagt hat? Und was ist mit dir?

Viele Grüße!
candle
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Hope2397
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Beitrag Fr., 06.10.2017, 14:14

Nun Er hat bipolar mal in den Raum geworfen, ohne weiteres dazu zu sagen
Es ist mir auch im Gespräch nicht unbedingt bewusst gewesen sondern erst einige Tage später
Sein Verhalten mir gegenüber ist häufig sehr verletzend, aus diesem Grund habe ich mich an eine gute Freundin gewandt, die zufällig auch im psychologischen Bereich tätig ist.

Aufgrund dessen frage ich hier einfach nach Hilfestellung für Gespräche, damit ich ihm nicht vor den Kopf stoßen und ihn nicht zum ausrasten bringe.
Vielleicht bekomme ich ja Tipps und kann einfach dazu lernen.
Ich persönlich habe keine Erkrankung in diesem Bereich, möchte einfach hier im Forum dazu lernen um Dinge vielleicht besser zu verstehen

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candle.
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Beitrag Fr., 06.10.2017, 14:19

Hope2397 hat geschrieben: Fr., 06.10.2017, 14:14 Sein Verhalten mir gegenüber ist häufig sehr verletzend, aus diesem Grund habe ich mich an eine gute Freundin gewandt, die zufällig auch im psychologischen Bereich tätig ist.
Und was sagt deine gute Freundin? Wenn sie dich gut kennt und vom Fach ist, gibt es doch kaum eine bessere Auskunft als ihre?
Aufgrund dessen frage ich hier einfach nach Hilfestellung für Gespräche, damit ich ihm nicht vor den Kopf stoßen und ihn nicht zum ausrasten bringe.
Also ich würde da schnell die Finger von ihm lassen, wenn er schon jetzt ausrastet, wird das in Zukunft eher nicht besser werden.

Besser du kümmerst dich um dich selbst und fragst dich mal warum du das auf dich nehmen willst?!

candle
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Hope2397
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Beitrag Fr., 06.10.2017, 14:25

Meine Freundin ist zwar so zu sagen vom Fach, kennt die Erkrankung jedoch nur vom Studium her und meinte, ich könnte ja einfach in Foren Angehöriger und Betroffener mal nachlesen.
Und das habe ich getan.
Ich möchte die Beziehung nicht aufgeben, nur weil "böse Geister" es verhindern, dass er so ist, wie zuvor
Erst mal wollte ich das Gespräch, welches er mit mir führen möchte, abwarten und dann eine Entscheidung treffen, ob und wie es weiter geht.
Verletzend war er häufig, wenn er die Medikamente nicht genommen hat.
Vielleicht klammere ich mich auch an einem Strohhalm fest, ich weiß es nicht.
Ich selbst werde mich nächste Woche um eine Gesprächstherapie bemühen, einfach, um Dinge wieder klarer zu sehen

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leuchtturm
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Beitrag Sa., 07.10.2017, 10:26

Hope2397 hat geschrieben: Fr., 06.10.2017, 14:25 Ich möchte die Beziehung nicht aufgeben, nur weil "böse Geister" es verhindern, dass er so ist, wie zuvor
Erst mal wollte ich das Gespräch, welches er mit mir führen möchte, abwarten und dann eine Entscheidung treffen, ob und wie es weiter geht.
"böse geister"?

ich denke, das ist ER.
das ist EINE seite seiner persönlichkeit und gehört zu ihm.

die frage ist wirklich: warum überlegst du, dir das dauerhaft anzutun?


shesmovedon
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Beitrag Sa., 07.10.2017, 10:44

Bipolarität ist eine schwere Krankheit, eine Psychose. Das sind sehr wohl auch "böse Geister" und nicht einfach ein schlechter Charakter. Wenn sein Verhalten denn mit seiner Krankheit zusammenhängt, was durchaus durch depressive Phasen ausgelöst sein kann.

Wichtig wäre halt, dass dein Freund seine Medikamente regelmäßig nimmt, sonst wird das nix mit gut funktionierender Beziehung und es bleibt ein ständiges Auf und Ab. Inwieweit alle Verhaltensweisen mit seiner Krankheit zu tun haben, wirst du wohl erst mit der Zeit herausfinden.

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Ysp.
Helferlein
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Beitrag Do., 02.11.2017, 21:54

Hi Hope2397,

eigentlich sollte in den ersten Monaten einer Beziehung die "rosa-rote Brille" komplett die Sicht vernebeln. Stellst Du aber nun schon während dieser Zeit für Dich gravierende Probleme fest, solltest Du wirklich überlegen, ob diese Beziehung für Dich gesund, zukunftstfähig, ausgewogen ist. Denn eigentlich erkennt man die eigentlichen Macken/Probleme wesentlich später...

Denn, soweit ich mich recht erinnere, hält diese erste "Verliebtheit" bis zu 1,5 Jahren an, danach muss entweder "echte Liebe" entstanden sein, oder die Beziehung wird höchstwahrscheinlich zerbrechen... In diesem Stadium hat man dann auch die "rosa-rote Brille" abgelegt und sieht all die kleinen und großen Mängel des Partners und entscheidet sich, ob man damit leben kann/will oder ob gegenseitige Kompromisse eine intensivere Beziehung ermöglichen können.
Auch hat Goethe (sorry, keine Quellenangabe, hab dies vor ca. 20 Jahren mal irgendwo gelesen :roll: ) mal gesagt, dass man sich auch alle ca. 7 Jahre in einer Beziehung neu verlieben muss, damit sie weiter fortbesteht. Kann dies aus meiner eigenen Erfahrung auch grob bestätigen, da alle Menschen reifen & sich persönlich weiterentwickeln. Entweder läuft dies weiterhin synchron mit der Entwicklung des Partners, oder es wird evtl. enden...

Fakt ist, wenn Du jetzt schon massive Probleme/psychische Belastungen deinerseits/ einseitiges Geben-und-Nehmen feststellt, dann würde ich mich möglichst schnell aus dieser Beziehung befreien. Sie kann nur ungesund für Dich sein.
Und ein "Helfersyndrom" hat nichts mit wirklicher Liebe zu tun - man kann helfen, aber nur, wenn man sich stabil abrenzen kann. Dies ist in einer Liebesbeziehung fast unmöglich.

Deshalb, beende am besten die Beziehung, bevor Du noch weiter hineingezogen wirst.

Beste Grüße,
Ysp.
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There's a hole in our soul that we fill with dope. And we're feelin' fine.
- Marilyn Manson -

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