Hallo,
Ich habe folgendes Problem:
Seit einem Jahr befindet meine Mutter sich in Analyse. Es geht ihr schon seit langem sehr schlecht, aber seit der Therapie wurden natürlich verschiedene Themen zutage gebracht, was sie noch empfindlicher, ängstlicher usw. macht. Ich kenne das aus meiner eigenen Therapieerfahrung und erinner mich an die schwierige Zeit, als Alles hochgeholt wurde, bevor es dann besser wurde.
Nun ist eines der Hauptprobleme (bzw. ein Symptom), dass meine Mutter keine einzigen nahestehenden Menschen an ihrer Seite hat (außer mir - und ich schaffe das nicht alleine und sie kann ihre Sorgen nicht bei mir abladen weil sie sonst Schuldgefühle quälen) dh es gibt keinen Mann, Eltern, Geschwister, Freunde ect. - sie ist komplett allein! (seit 7 Jahren ca)
Nun sagte sie mir gestern, sie wolle die Therapeutin wechseln, weil sie bis heute kein Vertrauen zu ihr gefunden hat und sie andauernd zu schnelle Schlüsse zieht und nicht richtig zuhört ect.
Aus meiner Perspektive kann ich das natürlich überhaupt nicht einschätzen, ob die Therapeutin wirklich nicht die Richtige für sie ist, oder ob es an der verschobenen Wahrnehmung ect. liegt.
Nun ist die Therapeutin wiedermal im Urlaub, vor einer Woche hatte meine Mutter einen sehr sehr schlimmen Zusammenbruch, seitdem sind alle Ängste und Symptome wieder sehr heftig und nun steht sie alleine da und es gibt wieder niemanden, an den sie sich wenden kann. Überhaupt, diese Therapeutin zu finden war schon ein Akt (es gab mehrere Erste Stunden bei verschiedenen) und ich weiß nicht, wie die Chancen überhaupt stehen, noch was "Besseres" zu finden - bei den Wartezeiten ect..
Ich war so froh, als sie endlich in Therapie ging, dass endlich mal ein Mensch da ist, dem sie Alles erzählen kann, dass mir quasi diese riesen Verantwortung, für meine Mutter alleine da zu sein, abgenommen wurde, und nun scheint es wieder nicht mehr so zu sein und es geht ihr schlechter denn je und das Einsamkeitsgefühl ist überwältigend, weil sie das Gefühl hat, sie braucht ganz dringend endlich mal irgendwen, dem sie vertraut, der einfach nur zuhört, bei dem sie sich fallen lassen kann. Ist das möglich?
Hat jemand von euch vielleicht einen Tipp für diese Situation?
meine Mutter verzweifelt und ich kann nicht helfen
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Vielleicht ist Analyse einfach die falsche Therapieform. Jemand der völlig alleine dasteht, sollte erstmal konkrete Hilfe bekommen, um ein soziales Umfeld aufzubauen. In meinen Augen muss man auch für eine Analyse eine gewisse Grundstabilität mitbringen, grade weil sie nicht so darauf bedacht ist konkrete Hilfe zu leisten.
Deshalb ist der Wunsch der Mutter vielleicht gar nicht so absurd. Du könntest sie darin vielleicht unterstützen einen Therapeuten zu finden, der VT oder TfP anbietet. Auf Dauer würde es deiner Mutter damit wahrscheinlich besser gehen.
Deshalb ist der Wunsch der Mutter vielleicht gar nicht so absurd. Du könntest sie darin vielleicht unterstützen einen Therapeuten zu finden, der VT oder TfP anbietet. Auf Dauer würde es deiner Mutter damit wahrscheinlich besser gehen.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
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Hallo FranF!
Wenn deine Mutter kein gutes Gefühl bei der Therapeutin hat, sollte sie dem unbedingt nachgehen. Gleich, ob verschobene Wahrnehmung oder real, für sie ist das so und das ist, was zählt.
Die Frage ist, ob die Psychoanalyse in dem Fall wirklich eine gute Wahl ist, aber das muss sie wissen. Muss ja nicht gleich eine andere Richtung sein, eventuell wäre ein stationärer Aufenthalt vorher die bessere Vorgehensweise.
Wurde deine Mutter über ihre Möglichkeiten aufgeklärt?
Ihre Therapie ist nicht deine Sache. Ich behalte meine Therapie in meinem Umfeld nur für mich, heule mich dort nie aus. Es gäbe durchaus verständnisvolle Leute, aber es macht keinen Spaß, wenn die Leute meine Wut gegen sie plötzlich nicht mehr ernst nehmen, weil könnte ja ein Symptom sein.
Wenn deine Mutter kein gutes Gefühl bei der Therapeutin hat, sollte sie dem unbedingt nachgehen. Gleich, ob verschobene Wahrnehmung oder real, für sie ist das so und das ist, was zählt.
Die Frage ist, ob die Psychoanalyse in dem Fall wirklich eine gute Wahl ist, aber das muss sie wissen. Muss ja nicht gleich eine andere Richtung sein, eventuell wäre ein stationärer Aufenthalt vorher die bessere Vorgehensweise.
Wurde deine Mutter über ihre Möglichkeiten aufgeklärt?
Ihre Therapie ist nicht deine Sache. Ich behalte meine Therapie in meinem Umfeld nur für mich, heule mich dort nie aus. Es gäbe durchaus verständnisvolle Leute, aber es macht keinen Spaß, wenn die Leute meine Wut gegen sie plötzlich nicht mehr ernst nehmen, weil könnte ja ein Symptom sein.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]
Hallo ihr Beiden,
Danke für eure Antworten.
Sie war vor einiger Zeit mal in Verhaltenstherapie und das war viel zu oberflächlich und hat zwar in dem Moment kurz zu einer gewissen Stabilität in der Krise geführt, aber hat an den eigentlichen Problemen nichts geändert. Vor einem Jahr hatte sie dann einen stationären Aufenthalt und ist danach zur Analyse weil das wirklich tief liegende Traumata sind, die sie seit 50 Jahren mit sich herumschleppt und endlich aufarbeiten möchte. Daher ist es auch unbedingt ihr Wunsch mit der Analyse weiter zu machen.
Broken Wing, die Therapie ist vielleicht "nicht meine Sache" aber wie ich schon oben schrieb, gibt es im Moment absoulut keinen Menschen, mit dem meine Mutter offen sprechen kann und ich denke sie war schon sehr verzweifelt und einsam und konnte nicht anders, als wenigstens mir dieses Problem anzuvertrauen. Es ist von Außen wahrscheinlich schwer, sich vorzustellen, wenn so etwas wie ein "Umfeld" gar nicht existiert. Du scheinst die Wahl zu haben, wem du was erzählst. Meine Mutter hatte seit mindestens 7 Jahren nicht mehr die Wahlmöglichkeit irgendwem was zu erzählen, weil sie komplett vereinsamt.
Danke für eure Antworten.
Sie war vor einiger Zeit mal in Verhaltenstherapie und das war viel zu oberflächlich und hat zwar in dem Moment kurz zu einer gewissen Stabilität in der Krise geführt, aber hat an den eigentlichen Problemen nichts geändert. Vor einem Jahr hatte sie dann einen stationären Aufenthalt und ist danach zur Analyse weil das wirklich tief liegende Traumata sind, die sie seit 50 Jahren mit sich herumschleppt und endlich aufarbeiten möchte. Daher ist es auch unbedingt ihr Wunsch mit der Analyse weiter zu machen.
Broken Wing, die Therapie ist vielleicht "nicht meine Sache" aber wie ich schon oben schrieb, gibt es im Moment absoulut keinen Menschen, mit dem meine Mutter offen sprechen kann und ich denke sie war schon sehr verzweifelt und einsam und konnte nicht anders, als wenigstens mir dieses Problem anzuvertrauen. Es ist von Außen wahrscheinlich schwer, sich vorzustellen, wenn so etwas wie ein "Umfeld" gar nicht existiert. Du scheinst die Wahl zu haben, wem du was erzählst. Meine Mutter hatte seit mindestens 7 Jahren nicht mehr die Wahlmöglichkeit irgendwem was zu erzählen, weil sie komplett vereinsamt.
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