Cannabis/Alkoholsucht meiner Schwester

[Ratkid]

Hallo, ich hoffe, dass mir jemand vielleicht helfen oder einen guten Rat geben kann.
Ich war vor einem Jahr wegen magersucht in einer Klinik. Zu dieser Zeit hatte ich sehr viel mit meiner Schwester zu tun, sie ist 16 Jahre älter als ich, berufstätig und hat zwei Kinder, aber trotzdem nahm sie sich die Zeit mich zu besuchen und mir Briefe zu schreiben, die teilweise 8 Seiten umfassten... Da ich meine Mutter zu dieser Zeit nur beleidigte und verabscheute, verbrachte ich die Wochenenden bei ihr (wenn ich genug zugenommen hatte, durfte ich nach Hause.)... wir standen uns vorher nicht sehr nahe, da sie eben vielbeschäftigt ist und wir einfach keine Zeit füreinander hatten - deswegen merkte ich zu diesem Zeitpunkt erst, wie schlimm es bei ihr war. Ihr Mann ist ein absoluter Verschwörungstheoretiket und erzählt den beiden Kindern (5 und 8 Jahre) über den drohenden Weltkrieg, dass Menschen durch Aliens entstanden sind und Natron Krebs heilen kann. Dadurch gibt's bei Familienfeiern nur Streit und er hat fast keine Freunde mehr, das gleiche bei meiner schwester. Er verbietet meiner Schwester eine andere Meinung, sie und die Kinder dürfen nichtmal Zucker oder Fertigprodukte essen... Er hingegen schon. Ich hab sie mal gefragt, wie sie damit klarkommt... Und da erzählte mir die, dass sie kifft. Jeden Tag. Abends. Mittags. Morgens. Ich war geschockt und hab geweint, ich hab sie immer als starken Menschen gesehen, der sowas nicht nötig hat... Sie tut das seit sie 18 ist (jetzt 32) und ihr Mann auch, auch ihre beste Freundin die 4 Kinder hat... Ich finde das so unverantworungsbewusst! Wenn Sie mal nicht kiffen kann, trinkt sie Alkohol. Sie leidet außerdem an extremer Gereiztheit, gedächtnisschwierigkeiten und haut ihren Sohn... Zwar nicht so doll, aber häufig... Und ich halte es nicht aus, überhaupt noch in ihrer Nähe zu sein. Vor kurzem hab ich den jüngsten mit ihr vom Kindergarten abgeholt und sollte danach noch kurz auf ihn aufpassen. Damit sie erstmal drei Köpfe Bong rauchen kann!
Man, die Kinder sind doch nicht bescheuert! Wenn Sie im Sommer völlig überdreht mit Ihnen Baden war, mit roten Augen und kichernd, dann können die sich doch ihren Teil denken! Außerdem ist sie unmöglich zu ihrer Tochter...

Also... Ich mein das nicht böse.. Ich hab sie lieb :( und sie kriegt ja auch ihren Job hin. Aber sie wird von ihrem Mann so scheiße behandelt, sie muss zusätzlich den ganzen Haushalt machen... Und sie schlägt ihren Sohn... Und kifft oder trinkt...

Sie meinte, dass das normal sei und jeder sein Laster hat... Aber ist das wirklich normal? Ist das okay? Wäre es nicht meine Schwester, hätte ich das Jugendamt schon angerufen...

[Werbung]

[leuchtturm]

Aber ist das wirklich normal? Ist das okay?

Normal oder nicht, spielt keine Rolle.
Okay ist es ganz sicher nicht.

Wäre es nicht meine Schwester, hätte ich das Jugendamt schon angerufen...

Tu es.
Gerade weil es deine Schwester ist. Und deine Nichten/Neffen.

Das JA wird bestimmt nicht sagen, von wem es alarmeirt wurde. Den Kindern bist du das schuldig.

[Ratkid]

Ihre Kinder lieben sie trotzdem.. Und sie hat auch gute Seiten...
Mein Verstand weiß, dass du recht hast. Ich möchte meinen Neffen und meine Nichte auch beschützen! Denn ich kenn mich ja leider auch mit Therapie aus und weiß, wie Störungen entstehen können... Und habe Angst, dass die beiden sowas entwickeln könnten... Denn meine Nichte ist jetzt schon verhaltensauffällig...
Unsere Familie ist so verdammt kaputt. Ich will da nicht noch mehr zerstören... Vielleicht bin ich auch überdramatisch...

[leuchtturm]

Unsere Familie ist so verdammt kaputt. Ich will da nicht noch mehr zerstören... Vielleicht bin ich auch überdramatisch...

wenn die Erwachsenen sich selbst kaputtmachen, ist das eine Sache. traurig zwar, aber wenn keine Behandlungseinsicht herrscht, kann man da nichts machen.

Die Kinder aber können sich nicht selbst schützen.
Jedes Kind liebt seine Eltern, aiuch wenn es von ihnen geprügelt oder sonstwie missbraucht wird.
Es muss aber geschützt werden, denn das kann es nicht selbst leisten. In einer funktionierenden Familie schützen die Eltern ihr Kind. Haben die Eltern aber solche Probleme, wie du sie hier schilderst, muss das Kind vor ihnen geschützt werden.
Dafür ist das Jugendamt da.
Wofür sonst?

Wenn du für die Kinder Hilfe von außen holst, machst du nicht noch mehr kaputt. Was soll denn da noch gehen? Es ist ja schon übel genug. Du kannst die Situation eigentlich nur verbessern helfen, indem du von außen Hilfe an Land ziehst.

Therapien kannst du nicht liefern. Du bist die Schwester/Tante, kein Therapeut.

[Werbung]