Hallo liebe Forum- Mitglieder,
um es vielleicht ein wenig kurz zu fassen, es ging vor etwa 9 Monaten los, mein bisher so ausgeglichener und fröhlicher Mann kam navh der Arbeit nach Hause, wie immer erzählen wir uns von unserem Tag und dabei hat er sich immer mehr aufgeregt, war hysterisch ja und auch cholerisch. Das hat sich nun in den letzten Wochen massiv verschlechtert, er bekommt Herzrasen, steigert sich richtig rein, meint er stirbt gleich ( das ist ernst gemeint) Er hat Angst- und Panik- Attacken. Wir haben es nun schon geschafft, dass er gestern beim Nervenarzt war, der ihm Medikamente verschrieb. Gestern hat er die erste genommen, ein paar Std später waren wir in der Klinik, weil er der Meinung war, er hat eine allergische Reaktion ( er hatte wirklich Herzrasen, allerdings aufgrund seiner Panik-Attaken)
Das Schwierige ist, sein Zustand macht ihn fertig, er fühlt sich nicht mehr als der starke Mann und diese Wut und Verzweiflung lässt er verbal an mir aus, sagt Dinge die für mich unheimlich verletzend sind, sagt mir, er kann jetzt keine Rücksicht auf mich nehmen, ich muss jetzt vollkommen für ihn da sein. Ich versuche mein Bestes, um ihm zu helfen, ihn zu beruhigen und im Anschluss sagt er mir, er ist enttäuscht, weil ich ihm damit jetzt nicht geholfen habe.
Ich gehe davon aus, dass dieses Verhalten normal ist, trotzdem tut es unheimlich weh, ich weiss nicht, wie ich reagieren soll, was ich sagen soll, wie ich damit umgehen soll. Mir wird mittlerweile schlecht, wenn ich nach der Arbeit heim fahre, weil uch nicht weiss, was mich heute erwartet.
Ich wäre Ihnen wirklich sehr dankbar, wenn Sie Ihre Erfahrung mit mir teilen würden, wie kann ich ihm helfen, wie kann ich lernen nicht si verletzt zu sein und stärker zu sein. Es ist mir unheimlich wichtig für ihn da zu sein und habe Angst, dass wur daran zerbrechen.
Wie kann ich meinem Mann wirklich helfen
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Hallo, und können wir uns bitte duzen? Ist hier so üblich.Ich wäre Ihnen wirklich sehr dankbar, wenn Sie Ihre Erfahrung mit mir teilen würden
Also, dein Mann projiziert seine Probleme offenbar zu einem guten Teil auf dich bzw. sein Umfeld. Du fragst, wie du stärker werden kannst, damit du das aushältst. Ich nehme an, du bist ein sehr verantwortungsbewusster Mensch, der meint, seinen Liebsten etwas von den Sorgen abnehmen zu müssen? Das kann aber nur bedingt klappen.
Eigentlich machst du schon das, was man dir hauptsächlich raten kann: Du siehst, dass es SEINE Probleme sind und beziehst sie nicht auf dich, nimmst sie also nicht persönlich. Seine Reaktionen haben schon Krankheitswert, und er bräuchte meiner Ansicht nach bei seiner Lebenssituation professionelle Hilfe.
Ihr könntet diese auch beide in Anspruch nehmen: Eine Beratungsstelle aufsuchen, damit er sich besprechen und seine angestaute Wut und Angst loswerden kann, und du, damit du eine neutrale Fachperson an deiner Seite hast, die einiges von deiner gefühlten Veranwortung übernimmt.
Hallo Verocasa,
vielen Dank für Deine Antwort.
Ok, dann mach ich mal auf die Suche nach Beratungsstellen, vielleicht finde ich da jemanden, der mit meinem Mann redet und ihm hilft.
Ärgerlicher Weise hat der Nervenarzt ihm gestern gesagt, dass es ca. 6 Monate dauern würde bis ein Termin bei einem Therapeuten frei wäre. Die Tabletten wird er nämlich nach der gestrigen Aktion nicht mehr nehmen.
vielen Dank für Deine Antwort.
Ok, dann mach ich mal auf die Suche nach Beratungsstellen, vielleicht finde ich da jemanden, der mit meinem Mann redet und ihm hilft.
Ärgerlicher Weise hat der Nervenarzt ihm gestern gesagt, dass es ca. 6 Monate dauern würde bis ein Termin bei einem Therapeuten frei wäre. Die Tabletten wird er nämlich nach der gestrigen Aktion nicht mehr nehmen.
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- Forums-Insider
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So lange Wartezeit/en sind leider normal in dem Bereich. Von daher wäre es schon wichtig, daß er zumindest seine Medis regelmäßig nimmt. Dann wirken sie auch richtig, d.h. daß der Patient dadurch ruhiger wird. Vor allem braucht man generell viel Geduld und Nervenstärke, bis man einen Erfolg sieht. Das erlebe ich gerade bei einem Bekannten von mir. Du solltest auch versuchen, nicht zuviel von seinen Problemen an dich ranzulassen, sonst "hast du es bald auch an den Nerven."Ärgerlicher Weise hat der Nervenarzt ihm gestern gesagt, dass es ca. 6 Monate dauern würde bis ein Termin bei einem Therapeuten frei wäre. Die Tabletten wird er nämlich nach der gestrigen Aktion nicht mehr nehmen.
Je nach Schweregrad kommt auch ein stationärer Aufenthalt in Betracht, aber das muß ein Nervenarzt befürworten und vor allem muß er selber wollen, daß ihm geholfen wird.
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Hallo Krumpli,
ich selbst leide seit 14 Jahren an Panikattacken und Angsstörungen, dazu kommen noch einige Zwangsstörungen (Putzzwang, Waschzwang, Gerade Zahlen.... )Ich hatte im Jahre 2000 einen Anfall mit Sprachstörungen, Lähmungserscheinungen passierte von einer Sekunde auf die andere und dauerte ca. 10 Minuten. War total schlimm, ich weiß noch heute, mein erster Gedanke war, das ist ein Schlaganfall.
Habe dann eine Woche lang alle möglichen Untersuchungen über mich ergehen lassen müssen, mit der Enddiagnose: "Reden sie sich ein das kommt von ihrer Migräne."
Ich war damals total perplex und einfach nur fertig. Ich war nie krank, bis auf ein paar Kinderkrankheiten. Dachte mir echt sind die Ärzte jetzt vollkommen verrückt. Was soll diese Aussage, was ist dies für eine Diagnose?
Dazu kamen nach diesem Anfall plötzlich allerhand körperlicher Beschwerden. Extreme Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, Atemnnot, Zittern, Schwindel, Schweißausbrüche, Herzrasen aus dem Nichts usw.....
Ich dachte jedesmal, das war`s jetzt, ICH STERBE....
Da ich mich selbst seit vielen Jahren mit Psychologie beschäftige, habe ich mich dann nach einer Woche entschieden, einen Arzt aufzusuchen.... Und frage nicht, es war die Hölle....
Wieder sagte mir jeder ich sei vollkommen gesund, ich bilde mir das ein usw., diese netten Aussagen hörte ich auch immer wieder von Freunden und Familie.
Irgendwann fängst du an, an dir selbst zu zweifeln. Es war die Hölle, ich wollte damals nur noch einschlafen und nie mehr aufwachen. Habe nach ca. zwei Jahren Ärztemarathon dann doch einen Arzt erwischt, der mich mal ernst genommen hat und mich zu einem Psychiater und einer Therapeutin überwiesen hat. Tja und was soll ich dir sagen seither weiß ich was ich habe.
Ich habe noch sehr lange gebraucht um zu lernen damit umzugehen und damit zu leben.
Ich habe auch erwartet, dass mein Partner mich ab sofort am besten nur mehr mit Samthandschuhen anfasst und am liebsten 24 Stunden, 7 Tage die Woche neben mir ist. Ich habe ihm oft Vorwürfe gemacht, dass er sich nicht um mich kümmert und ihn meine Krankheit nicht interessiert.
Heute weiß ich, dass er eigentlich arm war.... Sein größtes Problem war, das was ich erlebe zu verstehen. Wenn du dies selbst nicht erlebst, kannst du dir dies auch schwer wirklich vorstellen. Ich konnte mit ihm nicht mal wirklich darüber reden und auch dies hab ich als Ignoranz gewertet. Was wiederum zu Streit geführt hat.
Heute weiß ich er hat aus Angst mir nicht helfen zu können, immer wieder vermieden über dieses Thema überhaupt zu sprechen und aus angst etwas falsch zu machen, meine Anfälle versucht zu ignorieren.
Mittlerweile habe ich gelernt mit diesen Attacken umzugehen und man glaubt es kaum aber auch mein Mann. Er unterstützt und hilft mir auf seine Art und mir tut dies gut.
Bezüglich der Antidepressiva, möchte ich dir auch kurz meine Erfahrungen mitteilen. Ich hatte anfangs ein großes Problem die nehmen zu müssen, da ich von Haus aus eine große Aversion gegen Medikamente habe.
Kann mich noch an meine ersten Tabletten erinnern, ich dachte mir is der Arzt gaga.... verschreibt mir Pillen durch die es mir besser gehen soll und mir geht es täglich besch.... Heute weiß ich aus eigener Erfahrung, dass es einfach dauert bis die Dinger wirken, bei einem kürzer bei einem länger.... Bei mir persönlich ca. zwei Monate....
Habe außerdem die Erfahrung gemacht, dass genau aus diesem Grund viele sofort wieder mit den Tabletten aufhören, aber es dauert einfach.
Und nur die Tabletten alleine reichen nicht, ganz wichtig ist auch die Therapie. Ich weiß, dass es sehr schwer ist einen Platz zu finden und auch dies ein wenig dauern kann, aber ganz wichtig ist bei einer Therapie das die Chemie zwischen Patient und Therapeut stimmt, denn sonst funzt das ganze nicht.
So das war erstmal meine Geschichte und nun zu deiner Frage. Es gibt kein Allgemein-Rezept wie du deinem Mann helfen kannst. Das wichtigste ist für ihn da sein, er selbst muss für sich einen Weg finden zu lernen damit umzugehen. Also bei mir war es so, erst als ich es kapiert und akzeptiert habe, hat sich auch die Situation zwischen mir und meinem Mann beruhigt.
Bezüglich einer Therapie, habt ihr bei euch nicht irgendwo ein Krankenhaus mit Psychiatrie, würde dort mal wegen Adressen von Therapeuten oder ähnlichem nachfragen.
Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Kraft!
Liebe Grüße Allerim
ich selbst leide seit 14 Jahren an Panikattacken und Angsstörungen, dazu kommen noch einige Zwangsstörungen (Putzzwang, Waschzwang, Gerade Zahlen.... )Ich hatte im Jahre 2000 einen Anfall mit Sprachstörungen, Lähmungserscheinungen passierte von einer Sekunde auf die andere und dauerte ca. 10 Minuten. War total schlimm, ich weiß noch heute, mein erster Gedanke war, das ist ein Schlaganfall.
Habe dann eine Woche lang alle möglichen Untersuchungen über mich ergehen lassen müssen, mit der Enddiagnose: "Reden sie sich ein das kommt von ihrer Migräne."
Ich war damals total perplex und einfach nur fertig. Ich war nie krank, bis auf ein paar Kinderkrankheiten. Dachte mir echt sind die Ärzte jetzt vollkommen verrückt. Was soll diese Aussage, was ist dies für eine Diagnose?
Dazu kamen nach diesem Anfall plötzlich allerhand körperlicher Beschwerden. Extreme Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, Atemnnot, Zittern, Schwindel, Schweißausbrüche, Herzrasen aus dem Nichts usw.....
Ich dachte jedesmal, das war`s jetzt, ICH STERBE....
Da ich mich selbst seit vielen Jahren mit Psychologie beschäftige, habe ich mich dann nach einer Woche entschieden, einen Arzt aufzusuchen.... Und frage nicht, es war die Hölle....
Wieder sagte mir jeder ich sei vollkommen gesund, ich bilde mir das ein usw., diese netten Aussagen hörte ich auch immer wieder von Freunden und Familie.
Irgendwann fängst du an, an dir selbst zu zweifeln. Es war die Hölle, ich wollte damals nur noch einschlafen und nie mehr aufwachen. Habe nach ca. zwei Jahren Ärztemarathon dann doch einen Arzt erwischt, der mich mal ernst genommen hat und mich zu einem Psychiater und einer Therapeutin überwiesen hat. Tja und was soll ich dir sagen seither weiß ich was ich habe.
Ich habe noch sehr lange gebraucht um zu lernen damit umzugehen und damit zu leben.
Ich habe auch erwartet, dass mein Partner mich ab sofort am besten nur mehr mit Samthandschuhen anfasst und am liebsten 24 Stunden, 7 Tage die Woche neben mir ist. Ich habe ihm oft Vorwürfe gemacht, dass er sich nicht um mich kümmert und ihn meine Krankheit nicht interessiert.
Heute weiß ich, dass er eigentlich arm war.... Sein größtes Problem war, das was ich erlebe zu verstehen. Wenn du dies selbst nicht erlebst, kannst du dir dies auch schwer wirklich vorstellen. Ich konnte mit ihm nicht mal wirklich darüber reden und auch dies hab ich als Ignoranz gewertet. Was wiederum zu Streit geführt hat.
Heute weiß ich er hat aus Angst mir nicht helfen zu können, immer wieder vermieden über dieses Thema überhaupt zu sprechen und aus angst etwas falsch zu machen, meine Anfälle versucht zu ignorieren.
Mittlerweile habe ich gelernt mit diesen Attacken umzugehen und man glaubt es kaum aber auch mein Mann. Er unterstützt und hilft mir auf seine Art und mir tut dies gut.
Bezüglich der Antidepressiva, möchte ich dir auch kurz meine Erfahrungen mitteilen. Ich hatte anfangs ein großes Problem die nehmen zu müssen, da ich von Haus aus eine große Aversion gegen Medikamente habe.
Kann mich noch an meine ersten Tabletten erinnern, ich dachte mir is der Arzt gaga.... verschreibt mir Pillen durch die es mir besser gehen soll und mir geht es täglich besch.... Heute weiß ich aus eigener Erfahrung, dass es einfach dauert bis die Dinger wirken, bei einem kürzer bei einem länger.... Bei mir persönlich ca. zwei Monate....
Habe außerdem die Erfahrung gemacht, dass genau aus diesem Grund viele sofort wieder mit den Tabletten aufhören, aber es dauert einfach.
Und nur die Tabletten alleine reichen nicht, ganz wichtig ist auch die Therapie. Ich weiß, dass es sehr schwer ist einen Platz zu finden und auch dies ein wenig dauern kann, aber ganz wichtig ist bei einer Therapie das die Chemie zwischen Patient und Therapeut stimmt, denn sonst funzt das ganze nicht.
So das war erstmal meine Geschichte und nun zu deiner Frage. Es gibt kein Allgemein-Rezept wie du deinem Mann helfen kannst. Das wichtigste ist für ihn da sein, er selbst muss für sich einen Weg finden zu lernen damit umzugehen. Also bei mir war es so, erst als ich es kapiert und akzeptiert habe, hat sich auch die Situation zwischen mir und meinem Mann beruhigt.
Bezüglich einer Therapie, habt ihr bei euch nicht irgendwo ein Krankenhaus mit Psychiatrie, würde dort mal wegen Adressen von Therapeuten oder ähnlichem nachfragen.
Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Kraft!
Liebe Grüße Allerim
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