Mitbewohner mit akuter Psychose

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Schowi
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Mitbewohner mit akuter Psychose

Beitrag Di., 18.06.2013, 20:14

Hey Leute...

bin schon lange "stiller Mitleser", aber jetzt wirds auch für mich langsam Zeit, mich als aktives Forumsmitglied miteinzubringen.
Gerade habe ich eine für mich sehr schlimme Situation miterleben müssen...

Vielleicht etwas zur Vorgeschichte:

Mein Mitbewohner und ich hatten uns vor ca. 2 Monaten auf der offenen Station einer psychiatrischen Klinik kennen gelernt. Er selbst hat sich mir als sehr ruhiger, zuvorkommenter Mensch gezeigt, und nach langem Überlegen haben wir beschlossen, zusammen in eine WG (suchte neuen Mitbewohner, meine Wohnung) zu ziehen.
Die ersten Tage hatte auch alles super geklappt. Er hat mich unterstützt, ich ihn, wir haben uns prima verstanden.
Irgendwann hat er (31, Schizophrenie) nun leider begonnen, seine Medikamente, die er dringend braucht, abzusetzen, was mir natürlich nicht entgangen ist. Wir hatten eine Abmachung getroffen, wir nehmen unsere Medis immer zusammen, gleichzeitig, was zuerst auch geklappt hat.

Nun hatte ich diese Abmachung ein wenig schludern lassen, sein Versprechen war schnell gebrochen und er hat sich doch erheblich präpsychotisch verhalten. Er hat wieder getrunken, gekifft, Medis komplett weggelassen...

Und nun kommen wir zum eigentlichen Problem:
Heute ist das ganze dermaßen aus dem Ruder gelaufen (MiBe war überhaupt nicht mehr zugänglich, hat mit sich selbst in seiner Fantasiesprache gesprochen, einfach in seiner eigenen Welt gelebt) dass ich nicht mehr aus wusste und mir außenstehende Hilfe suchen musste. Meine erste Anlaufstelle, seine Mutter, hatte mir nun auch direkt geraten, den RTW zu rufen und ihn wieder in die Psychiatrie zu "schicken". Gesagt, getan, ging ja leider nicht anders, da er selbst leider über überhaupt keine Krankheitseinsicht verfügt.

Das Ende vom Lied nun, die volle Versammlung vor meiner Wohnung: RTW, Polizei, Notarzt, Ordnungsamt. Mein MiBe wurde also zwangsweise in der Psychiatrie untergebracht.

Während dem ganzen Trubel hat er mir enorm gedroht, mich beleidigt... Ich hab nun ziemliche Angst, um ehrlich zu sein. Ich kenne mich mit diesem Krankheitsbild leider gar nicht aus, deshalb meine Frage: wie ernst muss ich seine Drohungen nehmen? Was passiert, wenn er wieder "raus" darf?

Vielleicht bekomme ich hier ja die ein oder andere hilfreiche Antwort...
Vielen Dank schonmal.


Schowi
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Sinarellas
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 2125

Beitrag Mi., 19.06.2013, 06:38

Seine Drohungen entstanden aus seiner Erkrankung heraus. In einer aktuen Phase muß man einen Schizophrenen sehrwohl ernst nehmen, denn sie können unberechenbar dadurch sein.
Das wichtigste ist, dass er seine Medikamente nimmt, denn die helfen ihm unglaublich und er kann mit der Krankheit gut leben.
Wenn er wieder draußen ist würde ich dir empfehlen, dass du nicht mehr mit ihm in eine Wohnung ziehst, denn du bist nicht verantwortlich für ihn - er braucht aber eine Betreuung, da ist betreutes Wohnung die sinnvollere Lösung (er nimmt seine Medis ja nur unregelmäßig, daher braucht er einen Wachhund der ihm hilft, aber das wirst nicht du sein).
Ich würde mire rstmal keien Sorgen mach, du kannst ihm ja einen Brief schreiben wo du ihm deine GEdanken mitteilst, dass du Angst hast und was er darüber denkt.

mach dir nicht zu viel Kopf udn Sorgen
..:..

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