Freund erfolgreich Spielsucht Therapie,aber Gefühle weg

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Zerrissen
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Freund erfolgreich Spielsucht Therapie,aber Gefühle weg

Beitrag Mi., 09.05.2012, 15:15

Hallo liebes Forum,

mir gehts gerade echt bescheiden und ich habe dieses Thema schon gegoogelt, leider mit wenig Erfolg.

Zu meiner/ unserer Geschichte. Ich bin seit gestern von meinem Freund getrennt. Wir waren 12 Jahre zusammen. Hatten Höhen und Tiefen, beide öfter mal Schicksalsschläge zu verarbeiten , aber immer hatten wir noch uns. Mein Freund hat 11 Jahre seine Spielsucht vor mir verborgen. Immer wieder kamen mir Sachen komisch vor, Kontoauszüge, wenig Geld für Urlaube und Luxus etc. Aber ich wollte es wohl nicht wahrhaben, hatte auch Sachen, die mich beschäftigt haben und es verdrängt, und hab dann den Erklärungsversuchen merhr oder weniger geglaubt. Bis im Dezember 2010 die Bombe geplatzt ist. Er wurde von meiner Mutter in einer Spielhölle erwischt, dann habe ich ihn vor die Wahl gestellt. Entweder Therapie oder ich gehe. Habe ihm natürlich auch gesagt, dass er das selber wollen muss und für SICH selbst tun muss. Er ist dann regelrecht zusammengebrochen und war ehrlich. Er war sogar froh und erleichtert, dass das Versteckspiel endlich ein Ende hat. Er hat sich in Foren angemeldet, wo er sich austauschen kann, ist seit mittlerweile einem Jahr in Therapie und geht zusätzlich noch zur SHG. Im letzten Jahr waren wir glücklich wie nie, haben viel geredet, Pläne gemacht und uns gut verstanden. Die Therapie hat ihm soviel gegeben und er ist richtig darin aufgegangen. Die "Baustellen" werden alle abgearbeitet und das tut ihm gut War auch einmal mit und wir haben ein Krisengespräch gehabt, weil es schon immer so war, dass er wenig Zeit für mich hatte, da er zu Freunden, die ihm wichtig sind, in die Nachbarstadt gefahren ist und dort auch Sport betreibt, in einem Verein ist, der viel Zeit beansprucht. Ich kam irgendwie immer zu kurz. Saß oft alleine zuhause, während meine Freundinnen meist mit ihrer Familie oder Partner was unternommen haben und Zeit zusammen verbracht haben.
Nun ist es seit diesem Jahr so, dass wir eigentlich gar nichts mehr zusammen machen. Er ist an den WEs fast nur noch unterwegs, feiern und Hobbies. Abends sitzt er vorm Laptop und ist in den Spielsucht-Foren unterweg.
Seit einiger Zet habe ich massive berufliche Probleme (Mobbing etc) und mir geht es sehr schlecht. Zum Bruch (für mich) kam es, als ich einen absoluten Tiefpunkt im März hatte bei der Arbeit, und er mich kurz getröstet hat, dann konnte ich merken, wie er unruhig wurde, weil er mit Freunden verabredet war. Hab ihn dann gehen lassen. Ja...was soll man auch sonst machen, wenn man merkt, dass der Partner gar nicht bei einem sein will??
Solche Situationen gab es seitdem noch und nöcher. Er haut ab, wenns mir schlecht geht. Sagt als Begründung, er könne die negative Stimmung nicht ab und ich soll mich für ihn freuen, wenn er mit anderen Leuten so gute Gespräche haben kann
Wo bleibe ich dann? Er hat sich gar nicht mehr für mich interessiert, will keinen Alltag mehr, scheißt auf uns/unser Leben. Ist kalt, distanziert und emotionslos. Es lässt ihn kalt, wenn ich leide. Er ist kein Stück für mich da. Der Therapeut hat ihm eingebläut, dass es wichtig ist ,dass es IHM gut geht!!!!! Alles andere ist erstmal egal. Jeder ist für sich selbst und sein Leben verantwortlich!!! Das alles sehe ich NICHT so, denn ich finde, in einer Partnerschaft will man auch, dass es seinem Partner gut geht. Er meinte gestern, ich wär für alle dicken Klöpper in letzter Zeit selbst verantwortlich, weil ich das Unglück anziehe und so eine negative Einstellung hab (Mag sein, aber wenn ich zuhause das Gefühl hätte, einen vrständnisvollen Partner zu haben, den ich auch mal mit negativen Schwingungen belasten darf, der mir beisteht, würde ich das ganze auch vielleicht besser verarbeiten können.) Ich fühl mich im Stich gelassen. Dabei war ich IMMER für ihn da und hab alles, seine Probleme mitgetragen. Ihm ist das zuviel. Er will glücklich leben - und ich bin ein lästiges Hindernis. Er ist oberflächlich und egomanisch.ICH ICH ICH...das ist alles. ER will keinen Alltag, selbst einkaufen und staubsaugen ist noch zuviel.
Gestern hat er dann voller Kälte gesagt, dass er Abstand braucht und er nicht weiß,ob er im RICHTIGEN Leben ist ER hat auch zugegeben, dass er sich verändert hat, seine Gefühle auch. Und er die nächsten Wochen abwarten will, ob er mich vermisst und die Beziehung will. Ich bin so verletzt. Ich finde es gut, dass er die Therapie macht und ihm so hilft, nur mich behandelt er wie das Letzte.
Hat jemand Erfahrung mit so einer Therapie, wo sich der Partner auch so verändert hat und plötzlich alles in Frage stellt und auf so nem Ego-Trip ist?
Ich bin enttäuscht und auch sauer über diese Auswirkungen. Schließlich liebe ich ihn ja noch!
Danke fürs Lesen

LG Zerrissen

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Inanna
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Beitrag Di., 22.05.2012, 19:05

Liebe Zerrissen,

eine Antwort kommt spät, aber vielleicht liest Du sie trotzdem.
Es kommt oft vor, dass derjenige, der gerade in Therapie ist, sich von der/die PartnerIn distanziert (vorerst).
Er ist ja jetzt mit sich selbst beschäftigt, vielleicht das erste Mal in seinem Leben so ehrlich.

Wie ist es denn jetzt zur Zeit?

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