Hallo,
ich bin neu hier und weiß gar nicht so recht, wie ich anfangen soll und was ich schreiben soll.
Einmal ganz kurz gesagt: Ich vermute/befürchte, dass meine Schwester eine disoziale Persönlichkeitsstörung hat und habe keine Ahnung, was genau das für sie bedeutet, wie sie das empfindet und wie ich damit umgehen soll.
Ich weiß, dass man nicht alles glauben soll, was im Internet steht und dass man keine laienhaften Ferndiagnosen stellen soll, aber ihr Verhalten ist einfach nicht anders erklärbar und es gibt sehr viele Anzeichen, die für diese Persönlichkeitsstörung sprechen (abgesehen von kriminellen Handlungen). Ich "recherchiere" schon wochenlang im Internet und diese Persönlichkeitsstörung erscheint mir sehr plausibel.
Sie ist das mittlere von 3 Kindern, ist ohne ihren Vater aufgewachsen (der ist genauso verantwortungslos wie sie), dafür mit einem Stiefvater, mit dem es immer nur Streit gab.
Sie lügt sehr viel (auch wenn sie weiß, dass man weiß, dass sie lügt, lügt sie weiter oder wenn es offensichtlich ist, dass eine Lüge bald enttarnt wird-das hat sie immer schon getan), sie ist sehr manipulativ, ihr sind die Gefühle anderer offensichtlich egal (außer die ihres Freundes, nur leider halten ihre Beziehungen nie länger als 1 Jahr), sie ist "erlebnis-süchtig", kann nicht einfach mal zuhause herum sitzen, sondern muss trotz Schulden immer etwas unternehmen oder kaufen, sie geht permanent in den Krankenstand und hat schon 2 Jobs verloren (hat aber erst vor ca. 6 Monaten die Schule abgeschlossen und zu arbeiten begonnen), sie hat extreme Stimmungsschwankungen, etc.
Ihre Beziehungen laufen immer nach dem gleichen Muster ab - sie hat einen Freund und er & seine Familie sind das Wichtigste in Ihrem Leben, ihre Familie vernachlässigt sie absolut. Die "Schwiegerfamilie" ist immer "die beste Schwiegerfamilie" und sie spielt allen (im realen Leben, wie auch im Internet) immer heile-Welt und eine superglückliche Partnerschaft vor und "romantisiert" ihre Beziehung total. Solange, bis es wieder plötzlich aus ist und dann "müssen" wir (ihre Familie) wieder für sie da sein - so lange, bis der nächste Freund kommt (was erfahrungsgemäß nicht lange dauert) und das Spiel von Neuem losgeht.
Mit der Zeit wurde es immer schlimmer.
Momentan steckt sie in einer tiefen Krise, weil ihr Freund sie verlassen hat - isst nichts, schläft nicht, bei gewissen Personen weint sie bitterlichst, ein anderes Mal spricht sie völlig normal und ausgelassen.
Leider spielt sie so oft "Theater" und übertreibt maßlos - irgendwie tue ich mir schwer, sie in dieser Situation ernst zu nehmen.
Ich frage mich, wie ich mit ihr umgehen soll. Merkt sie, zB, dass sie sich überall als "armes Opfer" darstellt, um das so entstehende Mitgefühl für sich zu nutzen? (zB um Geld oder andere Sachen zu bekommen)
Merkt sie, dass sie nahestehende Personen kränkt und verletzt oder versteht sie das nicht? Sie gelobt zwar immer Besserung, aber es ändert sich nie etwas.
Es tut mir so weh, dass ich nicht weiß, was mit ihr los ist und ich ihr nicht helfen kann.
Kann ihr eine Psychotherapie helfen? Wie lange dauert es in etwa, bis ein Psychologe ihre Fassade durchschaut? (wenn sie ihn auch anlügt und Dinge verschweigt...)
Ich bin wirklich verzweifelt...
Puh, tut mir sehr leid, dass ich so viel geschrieben habe (obwohl das eh nur ein Bruchteil dessen ist, was mir auf dem Herzen liegt) und hoffe auf Ratschläge, bzw. Erfahrungsberichte.
Liebe Grüße!
Umgang mit disozialen Persönlichkeiten
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Hallo,
Wieso denkst du überhaupt, dass sie eine Therapie machen würde?
lg s
Wieso denkst du überhaupt, dass sie eine Therapie machen würde?
lg s
für mich klingt das eher nach einer borderline störung, ist denke ich auch häufiger verbreitet (besonders unter frauen) als eine antisoziale ps.
vielleicht solltest du dich anstatt mit diagnosen zu beschäftigen lieber damit abfinden, dass du diese person nicht ändern kannst.
die einzige frage die du dir stellen kannst ist, ob du es mit dieser person aushälst bzw ob sie schädlich für dich ist, oder ob du weiterhin mit ihr kontakt haben möchtest.
vielleicht solltest du dich anstatt mit diagnosen zu beschäftigen lieber damit abfinden, dass du diese person nicht ändern kannst.
die einzige frage die du dir stellen kannst ist, ob du es mit dieser person aushälst bzw ob sie schädlich für dich ist, oder ob du weiterhin mit ihr kontakt haben möchtest.
hallo fedcba!
Ich würde auch sagen, dass vermutete Diagnosen hier nicht weiterhelfen.
Man kann hier darüber nur spekulieren und weiterbringen tut es deine Schwester oder dich ja auch nicht, oder?
Ich würde versuchen mit ihr zu sprechen, ihr eine Therapie schmackhaft zu machen. Diese fruchtet allerdings nur, wenn sie es selbst möchte!!!
Für mich ist die Frage, leidet sie selbst unter ihrem Verhalten oder ist es "nur für dich" so schlimm?
Denn wenn sie kein Problem darin sieht, wird es schwierig zwecks Therapie.
Du kannst ihr ja die Hilfe nach einem geeigneten Therapeuten zu suchen anbieten. Denn das geht leider auch nicht von heute auf morgen.
LG neele
Ich würde auch sagen, dass vermutete Diagnosen hier nicht weiterhelfen.
Man kann hier darüber nur spekulieren und weiterbringen tut es deine Schwester oder dich ja auch nicht, oder?
Ich würde versuchen mit ihr zu sprechen, ihr eine Therapie schmackhaft zu machen. Diese fruchtet allerdings nur, wenn sie es selbst möchte!!!
Für mich ist die Frage, leidet sie selbst unter ihrem Verhalten oder ist es "nur für dich" so schlimm?
Denn wenn sie kein Problem darin sieht, wird es schwierig zwecks Therapie.
Du kannst ihr ja die Hilfe nach einem geeigneten Therapeuten zu suchen anbieten. Denn das geht leider auch nicht von heute auf morgen.
LG neele
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Ein kleiner Denkanstoß dazu:fedcba hat geschrieben:Sie gelobt zwar immer Besserung, aber es ändert sich nie etwas.
Solange alle Bezugspersonen ihre Eskapaden mitspielen, wird sie ihr Verhalten nicht ändern, sondern erst, wenn sie dazu gezwungen ist. Also wenn du schon weißt, dass alles Reden nichts bringt, warum ziehst du nicht mal die Konsequenzen daraus? Geh auf ihre Spielchen nicht mehr ein. So hilfst du ihr am Meisten. Denn dann ist sie gezwungen, ihr Verhalten zu ändern und kann nicht mehr einfach so weitermachen wie bisher.
Hallo,
vielen lieben Dank für die schnellen und zahlreichen Antworten!
Da sie wieder (wie immer nach einer Trennung, nur diesmal besonders schlimm) akut in einer Krise steckt, nimmt sie die Idee mit der Therapie gut an - sie war auch gestern schon, danke unserer Mama.
Ich hoffe halt, dass sie sie weitermacht, auch wenn sie wieder einen neuen Freund hat.
Ich weiß auch, dass eine laienhafte Diagnose nicht weiterhilft, aber es hilft mir irgendwie, damit umzugehen, weil ich mir dann ihr Verhalten irgendwie erklären kann. Also dass sie nicht einfach ein rücksichtsloser Egoist ist, sondern eben vielleicht wirklich psychisch erkrankt.
Zur Frage, ob es "nur für mich so schlimm ist" - es ist für alle Beteiligten schlimm. Natürlich für die Nahestehendsten am meisten. Und für meine Schwester wohl am allermeisten, weil sie sich alle sozialen Kontakte und Beziehungen kaputt macht...
Sie hat auch nie Freunde - immer eine beste Freundin, die spätestens alle 2 Jahre wechselt.
Und JA, ich will mit ihr weiter Kontakt haben -sie ist meine Schwester und mir ist meine Familie sehr wichtig. Aber ich kann halt mit den ständigen Enttäuschungen und ihrer Art irgendwie nicht mehr umgehen.
Ich habe schon begonnen, sie Konsequenzen spüren zu lassen - von mir hat sie nie Geld bekommen (wird sie auch nie) und auch wenn es mir noch so schwer fällt, ich werde mich jetzt in ihrer Trennungsphase auch nicht bei ihr melden.
Eigentlich will ich sie nicht im Stich lassen, aber will, dass sie merkt, dass ich kein "Spielzeug" bin, was sie nehmen kann, wenn sie es braucht und wieder in die Ecke stellen und ignorieren kann, sobald etwas Anderes da ist.
--> Aber darf ich das überhaupt? Wenn sie wirklich eine Störung hat, wäre es nicht unfair von mir, sie so zu behandeln, wenn sie nicht anders kann?
Vielen Dank für eure Antworten, das hilft mir wirklich sehr!
vielen lieben Dank für die schnellen und zahlreichen Antworten!
Da sie wieder (wie immer nach einer Trennung, nur diesmal besonders schlimm) akut in einer Krise steckt, nimmt sie die Idee mit der Therapie gut an - sie war auch gestern schon, danke unserer Mama.
Ich hoffe halt, dass sie sie weitermacht, auch wenn sie wieder einen neuen Freund hat.
Ich weiß auch, dass eine laienhafte Diagnose nicht weiterhilft, aber es hilft mir irgendwie, damit umzugehen, weil ich mir dann ihr Verhalten irgendwie erklären kann. Also dass sie nicht einfach ein rücksichtsloser Egoist ist, sondern eben vielleicht wirklich psychisch erkrankt.
Zur Frage, ob es "nur für mich so schlimm ist" - es ist für alle Beteiligten schlimm. Natürlich für die Nahestehendsten am meisten. Und für meine Schwester wohl am allermeisten, weil sie sich alle sozialen Kontakte und Beziehungen kaputt macht...
Sie hat auch nie Freunde - immer eine beste Freundin, die spätestens alle 2 Jahre wechselt.
Und JA, ich will mit ihr weiter Kontakt haben -sie ist meine Schwester und mir ist meine Familie sehr wichtig. Aber ich kann halt mit den ständigen Enttäuschungen und ihrer Art irgendwie nicht mehr umgehen.
Ich habe schon begonnen, sie Konsequenzen spüren zu lassen - von mir hat sie nie Geld bekommen (wird sie auch nie) und auch wenn es mir noch so schwer fällt, ich werde mich jetzt in ihrer Trennungsphase auch nicht bei ihr melden.
Eigentlich will ich sie nicht im Stich lassen, aber will, dass sie merkt, dass ich kein "Spielzeug" bin, was sie nehmen kann, wenn sie es braucht und wieder in die Ecke stellen und ignorieren kann, sobald etwas Anderes da ist.
--> Aber darf ich das überhaupt? Wenn sie wirklich eine Störung hat, wäre es nicht unfair von mir, sie so zu behandeln, wenn sie nicht anders kann?
Vielen Dank für eure Antworten, das hilft mir wirklich sehr!
Sie kann schon anders, sie muss es eben erst lernen. Sie muss lernen ihr Verhalten zu verstehen, sich selbst einzuschätzen und da dagegen zu arbeiten.fedcba hat geschrieben: --> Aber darf ich das überhaupt? Wenn sie wirklich eine Störung hat, wäre es nicht unfair von mir, sie so zu behandeln, wenn sie nicht anders kann?
Das ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen gelingt, sowas dauert meist sehr lange.
Es ist nicht unfair von dir. Wenn du es tollerierst, weil "die arme ja eine Störung hat" muss sie nichts ändern. Sie kann weiter in ihren Verhaltsmustern drin bleiben, denn so ist es ja am bequemsten.
Besser gehen wird es ihr dadurch auf langer Sicht aber nicht.
LG neele
das eine schließt das andere nicht aus.Also dass sie nicht einfach ein rücksichtsloser Egoist ist, sondern eben vielleicht wirklich psychisch erkrankt.
wenn sie sich so verhält ist sie nunmal egoistisch, völlig egal warum sie so handelt, eine psychische erkrankung ist da keine ausrede und absolut kein grund deine eigenen bedürfnisse zu ignorieren.
im übrigen habe ich genau diesen fehler gemacht, ich ordnete meine bedürfnisse den bedürfnissen meiner damaligen freundin (borderline ps) unter, das war eine absolute katastrophe und sehr schädlich für mich.
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