Mann mit Depressionen- lässt sich total gehen.

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Medea
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Mann mit Depressionen- lässt sich total gehen.

Beitrag Mo., 19.12.2011, 08:04

Hallo,
Ich weiß nicht mehr weiter. Mein Schatz hat seit 7 Wochen diagnostizierte Depressionen ( sein Gemütszustand ist aber schon seit ungefähr 1 Jahr so. Nun ist er endlich krank geschrieben. Er nimmt ad's zum einschlafen und zur antriebssteigerung seit 5 Wochen. Und er geht in Psychotherapie.
Aber ansonsten lässt ersuch meiner Meinung nach völlig gehen.

Er sitzt ständig vorm pc und spielt. Wenn der pc besetzt ist von den Kindern, dann spielt er am Smart phone.

Er meint er kann sich so ausruhen. Aber danach wirkt er nie ausgeruht. Ich denke nach 3 h pc spielen, ist man doch total erledigt, oder?

Wir haben bislang den Haushalt Imme halbe halbe gemacht, nun bleibt natürlich alles an mir hängen. Aber es macht mich wütend, wenn er Stunde um Stunde pc spielt, aber nicht mal Kleinigkeiten im Haushalt macht.
Oder bin ich da zu streng mit ihm? Was kann ich ihm zumuten?
Unfallort er nicht auch was für sich tun? Also ein Hobby wiederbeleben, das ihm früher Spaß gemacht hat? ( tennis, wandern, Rad fahren, Snow boarden, Segeln,...)
Er meint, er ist dazu viel zu energielos und er will einfach nur pc spielen und rum hängen. Aber kann er so gesund werden???

Bin ich eine schlechte Ehefrau? Weil ich so innerlich aggressiv werde, wenn er nur pc spielt und den Haushalt Links liegen lässt?
Wenn er irgendeine andere Aktivität machen würde, spazieren, Freunde treffen, fotografieren oder was auch immer, würd ich ohne Probleme den Haushalt allein machen, weil ich dann das Gefühl hätte, er tut etwas für seine Gesundung. Aber der pc als Heilmittel?
Was meint ihr?
Velleicht bin ich ja auch einfach zu streng mit ihm...

[m]

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Medea
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Beitrag Mo., 19.12.2011, 08:12

Sorry, hab ein paar Tippfehler im Text, weil mein Handy von selbst "verbessert" und dann so komische Wörter erfindet. Ich hoffe ihr versteht mich trotzdem!

Was ich noch sagen wollt, ich hatte ja selber schon 2 mal Depressionen, einmal 4 Monate, einmal 2,5 Monate.
Ich persönlich hab sehr hart an mir gearbeitet, hab jedes Buch verschlungen, was man tun kann gegen Depressionen. Hab mich dann selbst zum joggen gezwungen und mir kleine tagespläne gemacht, dami ich nicht nur rumhänge bzw. Für die Kinder musste ich mir Beschäftigung überlegen. Nach und nach hab ich alte hobbies wieder aufgegriffen ( reiten, kreativ werkeln, Gärtnern) und so bekam ich langsam neue Energie zurück.

Nun denk ich mir, warum tut mein Mann das nicht auch? Will er nicht gesund werden? Oder darf ich einfach keine Vergleiche anstellen?

[m]


Proserpina
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Beitrag Mo., 19.12.2011, 08:55

Uh, schwierig das zu beurteilen, aus der Ferne. Was für den Einen hilfreich ist, muss es für den Anderen nicht sein - und umgekehrt. Daher ist es mE nicht möglich, Dir da wirklich einen adäquaten Rat zu geben, liebe Medea.

Aber vielleicht ein Tipp für eine Webseite, falls Du diese noch nicht kennst: Klick! Und die Anmerkung, dass ich ihm/Euch empfehlen würde, sich/Euch professionelle Hilfe zu holen.

Dir und Deinem Mann alles Gute!

....


luciabava
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Beitrag Mo., 19.12.2011, 14:00

Also, in der akuten Phase einer Depression kann es halt echt sein, dass es (abgesehen von der Therapie) nur noch zum Spielen und Herumhängen reicht. Ich würde dir raten, in dieser Hinsicht momentan keinen Druck zu machen, lass ihn da einfach für gewisse Zeit in Ruhe.

ABER: Es ist dir nicht zuzumuten, dass der gesamte Haushalt an dir hängen bleibt. Ich nehme an, du arbeitest dabei auch noch, oder? Da würde ich dir empfehlen, dich mit ihm an den Tisch zu setzen und gemeinsam mit ihm auszuhandeln, was er trotz seiner Krankheit bereit ist, beizutragen! Mach ruhig eine Liste mit den konkreten Tätigkeiten, und lass dabei nicht locker, bis er dir konkret sagt, was er übernehmen will. Und übernimm diese Tätigkeiten dann auch nicht mehr für ihn, wenn er es nicht macht, bleibt es liegen oder du gehst ihm dann so lange auf die Nerven, bis er es tut. Klar, er ist momentan krank und nicht wirklich in der Lage - aber er sollte trotzdem zusehen, dass du nicht auch noch mehr darunter leidest als nötig.

Alles andere, was seinen Umgang mit der Depression betrifft, sollte er mit dem Therapeuten besprechen und da solltest du nicht versuchen einzugreifen - da begibt man sich nur zu schnell in eine Co-Abhängigkeit.

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 19.12.2011, 14:11

Also ich glaube nicht daß ihm das Computerspielen gut tut. Leichter Sport oder Gartenarbeit wären mit Sicherheit besser.

Wenn ich länger am Computer spiele (hatte da mal eine Sudoku und Mahjong Phase) macht das zwar momentan Spass aber ich fühle mich hinterher seltsam leer und ausgelutscht.

Von daher denke ich daß seine Computerspielerei die Depression evtl sogar eher noch aufrecht erhalten könnte.

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mitsuko
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Beitrag Mo., 19.12.2011, 17:37

Hallo Medea
Medea hat geschrieben: Wenn er irgendeine andere Aktivität machen würde, spazieren, Freunde treffen, fotografieren oder was auch immer, würd ich ohne Probleme den Haushalt allein machen, weil ich dann das Gefühl hätte, er tut etwas für seine Gesundung. Aber der pc als Heilmittel?
Was meint ihr?
Er ist depressiv. Da gehört es zu dem Krankheitsbild zu den von dir beschriebenen Tätigkeiten eben nicht fähig zu sein, sondern durchzuhängen. Das ist dann auch keine Frage, ob das so vernünftig ist oder nicht.

Ich finde es sehr verständlich, dass du dich als die Gelackmeierte fühlst und ich fand Luciabavas Tipps sehr gut. Es sollte dir aber klar sein, dass du mit Nörgelei und Vorwürfen nicht erreichen wirst was du erreichen willst.

LG
mitsuko

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 19.12.2011, 17:40

mitsuko hat geschrieben:H
Er ist depressiv. Da gehört es zu dem Krankheitsbild
Was meinst du was mit Depressiven in einer stationären Psychotherapie gemacht wird? Meinst du die lassen die Leute dort vor dem Computer abhängen?



Ich würde an deiner Stelle, Medea, massiv darauf dringen daß er eine stationäre Psychotherapie macht. Da gibt es auch spezielle Angebote für Depressive. Er ist zwar krank aber es ist nicht so daß ihn das davon entbindet sich um die eigene Genesung aktiv zu kümmern.

Eine ambulante Psychotherapie ist ein Langzeitprojekt, und die Medikamente scheinen nicht so wirklich was zu bringen, nach der Zeit sollten sie bereits voll wirken. Da könnte man auch noch mal schauen ob es nicht was besser wirkendes gibt wenn das nicht antidepressiv genug ist..
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Mo., 19.12.2011, 17:50, insgesamt 1-mal geändert.

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mitsuko
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Beitrag Mo., 19.12.2011, 17:42

münchnerkindl hat geschrieben:
Was meinst du was mit Depressiven in einer stationären Psychotherapie gemacht wird? Meinst du die lassen die Leute dort vor dem Computer abhängen?
Ach echt?

Da ist er aber nicht. Was meinst du, was Depressive zuhause so machen?

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 19.12.2011, 17:53

mitsuko hat geschrieben:
Da ist er aber nicht. Was meinst du, was Depressive zuhause so machen?
Das was nicht wirklich hilft wenn man psychisch am Boden ist. Lethargisch abhängen und einer ungesunden Lebensweise nachgehen. Ausser wenn der Grund für die Depression eine Erschöpfung ist ist Abhängen und Durchhängen nichts was die Laune heben würde wenn es einem schon schlecht geht. Und dann wird das zu einem Teufelskreislauf.

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mitsuko
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Beitrag Mo., 19.12.2011, 18:35

Richtig. Und nicht selten hält der eine ganze Weile an, auch wenn dem Partner/ der Partnerin das nicht gefällt. Medikamente und Therapien schlagen auch nicht immer von jetzt auf gleich an.

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Medea
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Beitrag Mo., 19.12.2011, 23:06

Hallo und danke dass ihr hier schreibt. Ich will meinen Mann keineswegs annörgeln und an ihm herumkritisieren.
Ich schaffe ihm so viel Erholungszeit wie es mir möglich ist. Von morgens 7 bis mittags um 3 sind die Kinder außer Haus. Mein Mann schläft meist bis mittags. Das gönne ich ihm total! Dann trinkt er gemütlich seinen Kaffee und verschwindet dann hinterm pc. 2 mal die Woche hat er die Kinder ab 15 Uhr, weil ich arbeiten muss.
Aber auch da kann er sich Erholungszeit schaffen. Die Kinder sind meist eine Stunde am Nachmittag draussen und spielen, dürfen 1 Stunde fern sehen. Eine Stunde bleibt, wo er sich kümmern muss bis ich heimkomme.

Auch am nachmittag spielt er am pc. Und am Abend... Ich hab mal grob nachgerechnet- es sind etwa 6h am Tag die er verspielt.... Das ist doch Wahnsinn. Ich mach mir einfach sOrgen, dass er vom spielen nicht die Erholung findet die er braucht, bzw nicht so drüber nachdenken kann, was ihm wirklich hilft.

Weil pc spielen macht ja bekanntlich unglücklich, einsam, dick und träge, wenn man sonst nix tut.

Mhm, münhnerkindl, ich werd den Vorschlag mal machen mit stationärer Therapie.

Danke euch allen,
Medea

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Lilly111
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Beitrag Mo., 19.12.2011, 23:22

Medea, wenn du über die Zukunft nachdenkst, nur für dich.
Was siehst du da?

Lilly
... as stubborn as a mule.

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Medea
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Beitrag Mo., 19.12.2011, 23:38

Meine Familie, ein leckeres Mittagessen, lachende Kinder, einen lustigen Mann, gemeinsame Gespräche und dass wir gemeinsam Sport machen.

Mein Mann schreibt an seinem Buch und ich geh noch mal was studieren, theaterpädagogik oder so.

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candle.
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Beitrag Mo., 19.12.2011, 23:44

Tja, hier scheiden sich die Geister: viewtopic.php?f=20&t=22740&p=439079#p439079

Hat er nun wirklich eine Depression? Siehst du ihn nun weiterhin anders und bist fordernder geworden? Oder ist das schlicht eine Ehekrise?

Tja, irgendwie drehen sich viele deiner Threads im Kern um die Partnerschaft, denke ich.

Vielleicht solltest du auch nochmal nachdenken was es genau ist. Wenn es eine Depression ist, mußt du wohl bis zu einem gewissen Punkt "aushalten", denn du weißt ja wie man sich fühlt. Und Männer gehen damit einfach anders und komplizierter um als Frauen.

Viele Grüße!
candle
Now I know how the bunny runs! Bild

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Lilly111
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Beiträge: 938

Beitrag Mo., 19.12.2011, 23:57

Medea hat geschrieben:Meine Familie, ein leckeres Mittagessen, lachende Kinder, einen lustigen Mann, gemeinsame Gespräche und dass wir gemeinsam Sport machen.

Mein Mann schreibt an seinem Buch und ich geh noch mal was studieren, theaterpädagogik oder so.
Hört sich gut an.
Nur fürchte ich, du hast den falschen Mann dafür.
Sorry, Medea.

Aber genau wie candle hatte ich deinen anderen Thread im Kopf. Es macht eher den Eindruck, dass ihr euch beide ohnehin mehr und mehr auseinander entwickelt.

Bei Depressionen kann ich nicht mitreden, ich weiß nicht wie es sich anfühlt. Aber 6 Stunden PC scheint mir auch nicht gerade die Lösung zu sein. Und was mir in deinen Schilderungen vor allem fehlt, ist sein Wille. Nicht so sehr (jetzt schon) das Handeln, aber der Wille zu Veränderung. Stellt sich doch die Frage, wie er seine Zukunft sieht.

Lilly
... as stubborn as a mule.

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