Ich versuche mal, eine lange Geschichte kurz zu fassen...
Mein Mann hat einen Sohn aus erster Ehe, er ist 9 Jahre alt. Die Ehe wurde geschieden, als er 20 Monate alt war. Seine Mutter ist psychisch krank, sie ist wahnhaft schizophrenm, hat immer wieder Episoden, in denen sie schlimmer drauf ist (durch die Stadt läuft, Leute beschimpft, die ganze Stadt hat es auf sie abgesehen, mein Mann ist der Kopf einer großen Verschwörung, die sie trietzt und kontrollieren will. Leute brechen in ihre Wohnung ein und verstecken Sachen an anderen Orten in der Wohnung, um sie verrückt zu machen), und Phasen, in denen alles in ruhigerem Wasser läuft.
Vor zwei Jahren kam es zum ersten größeren Zwischenfall. Sie war mit ihrem Sohn in Mutter-Kind-Kur, dort hatte er Streit mit anderen Kindern und hat daraufhin behauptet, sie hätten ihn mit Ziegelsteinen beworfen. Seine Mutter machte also einen Riesen-Aufstand, aber niemand reagierte ihren Vorstellungen entsprechend. Also äußerte sie: "Dann kann ich ja gleich nach Hause fahren und mich und den Jungen umbringen."
Sie fuhr nach Hause, das Jugendamt wurde von der Kurleitung informiert und der Junge kam zu uns. Dort blieb er für einen guten Monat, dann einigte man sich auf folgende Regelung: Hilfe in Form einer psychiatrischen Hilfsgemeinschaft wird ihr zur Seite gestellt, der Sohn musste regelmäßige Termine bei einer Kinder-Psychotherapeutin wahrnehmen. Sie lehnte ihrerseits eine Therapie aufgrund mangelnder Krankheitseinsicht ab. Statt dessen erklärte sie sich zu sporadischen Gesprächen mit der Kindertherapeutin bereit.
So lief es eine Zet lang. Ein Jahr später kam die psych. Hilfsgemeinschaft auf meinen Mann zu, sie würden das Kindswohl gefährdet sehen, er zeige Auffälligkeiten und sie fürchteten, seine Mutter könnte einen gemeinschaftlichen Suizid planen. Also intervenierte das Jugendamt und er kam auf unbestimmte Zeit zu uns. Sie machte keine Therapie, nichts dergleichen, Mutter-Kind-Kontakte wurden durch das Jugendamt verboten. Sie spielte mit dem Gedanken, ihren Sohn an uns abzutreten, damit die Verschwörer endlich aufhören konnten, sie über ihn zu manipulieren.
Es stabilisierte sich jedoch alles wieder und es gab erneut Kontakte zwischen Mutter und Kind. An einem Tag, fünf Monate später, (er hatte dort geschlafen), brachte sie ihn morgens zur Schule, ging wieder nach Hause und schnitt sich die Pulsadern auf. Dann erschrak sie über das Blut, rief einen Krankenwagen und wollte im KH wieder "zusammengenäht" werden und nach Hause zurück. Die schickten sie aber natürlich in die Psychiatrie. Dort blieb sie für vier Monate. Aufgrund räumlicher Probleme und Auffälligkeiten seitens des Sohnes, und weil seine Mutter es auf einmal ablehnte, dass er dauerhaft bei uns lebte, kam er zwischenzeitlich in ein betreutes Wohnen an seinem Wohnort. Ein betreutes Wohnen spezialisiert auf Kinder psychisch kranker Eltern. Das Jugendamt lehnte weiterhin eine Rückkehr zur Kindsmutter ab. Wir hatte das Gefühl, der Aufenthalt in der Wohngruppe tut dem Jungen gut, seine Stimmung war gelöster, er nahm sogar ein bisschen zu, obwohl er nur einen guten Monat da war.
Dann wurde sie aus der Psychiatrie entlassen. Sie sagt, es habe nie wahnhafte Aspekte gegeben und sie sei lediglich depressiv gewesen. Und jetzt kommt, was keiner verstanden hat. Mir nichts dir nichts, stimmt das Jugendamt der Rückkehr zur Mutter zu. In einem Gespräch, wo es um die Besuchsregelung der Mutter in der Wohngruppe ging, machte sie einen so stabilen Eindruck und der Junge hat glaubhaft versichert, dass er auf jeden Fall zur Mutter zurück will, also sind sie dem nachgekommen. Mein Mann erfuhr von seinem Sohn davon. nicht mal vom Jugendamt.
Nun ist er seit Anfang der Sommerferien wieder bei seiner Mutter. Er ist wieder ziemlich ungepflegt, hat abgenommen und schränkt wieder das trinken ein (das hat er zu anfangs bei uns auch getan, weil er über Tag und Nacht einnässt und das hofft durch weniger trinken besser kontrollieren zu können). Zudem lehnt er es ab, bei uns zu schlafen. Obwohl er ja acht Monate bei uns war, da kann ihn doch eine Nacht nicht schrecken, oder?
Mich belastet es zu sehen, wie schlecht es ihm (meinem Eindruck nach) jetzt wieder geht. Mein Mann verschließt da ein bisschen die Augen vor. Vermutlich weil er sich hilflos fühlt. Ich kann es nicht erklären. Wenn ich ihn in dieser Richtung anschubse, bestätigt er zwar meine Wahrnehmung, unternimmt aber nichts. Ich fühle mich völlig hilflos und überfordert, kann mich davon nicht distanzieren, kann aber auch nichts unternehmen.
Ex von meinem Mann wahnhaft, gemeinsamer Sohn...
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Wieso hat der Sohn nicht von Anfang an bei euch gelebt???
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Ich würde dem Jugendamt auf die Füsse treten, auch mal bei der Polizei fragen wie es aussieht wegen einer Klage auf unterlassener Hilfeleistung und was es sonst noch gibt wenn ein Amt seiner Arbeit nicht nachkommt.
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