Alkoholabhängiger Stiefvater erpresst mich emotional...

In diesem Forumsbereich können Sie sich über Schwierigkeiten austauschen, die Sie als Angehörige(r) oder Freund(in) von psychisch Erkrankten bzw. leidenden Personen konfrontiert sind.
Antworten

Thread-EröffnerIn
Snowy
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 31
Beiträge: 1

Alkoholabhängiger Stiefvater erpresst mich emotional...

Beitrag Fr., 25.08.2017, 18:59

Liebe Leser,

lange hab ich (31J.,W) überlegt mich an das Internet zu wenden.
Meine Familiengeschichte war noch nie normal: Beide Eltern starke Alkoholiker, wechselnde Partner die ebenfalls tranken.

Meine Mutter ist inzwischen verstorben an den Folgen.
Vor ihrem Tod war es so, dass wir in einem Einfamilienhaus gelebt haben, ich oben mit Einliegerwohnung. Sie lernte dann meinen Stiefvater kennen der ebenfalls trinkt.
Nachdem sie verstarb blieb er unten Wohnen und wir verstanden uns ganz okay.

Aktuell ist die Lage aber dramatisch. Er hat immer viel auf dem Bau gearbeitet und ist seit einem Jahr Rentner.
Seitdem hat er nichts mehr zu tun und macht mich zum Mittelpunkt seines Lebens.

Angefangen dass er mir nachstellt und mich fragt wo ich mich rum treibe, schreit rum wenn er mich am Telefon hört, ich solle ihm doch endlich sagen dass ich diverse Liebhaber hätte usw.

Er ist immer grundsätzlich depressiv, aggressiv, redet mit sich selbst und schimpft laut und verlässt das Haus nur um Bier zu kaufen.

Ich habe es ihm schon oft gesagt, im ruhigen Ton und mit Geschrei, dann sagt er immer er wisse auch nicht was mit ihm los sei und dass alles keinen Sinn mehr macht.

Er erwartet immer dass ich auf ihn zukomme, helfe, alle anderen lassen ihn ja im Stich.

Dabei hat er einen Sohn (ebenfalls Trinker) und eine Riesenfamilie, aber er würde die nie von sich aus anrufen.

Nun ist es so dass ich gesagt habe dass ich ausziehen will. Ich weiß das ist die einzige Lösung, denn ihm fehlt jede Einsicht.

Da hat er mir gedroht dass er dann das Haus niederbrennt und sich danach aufhängt...
Im Anschluss hat er sich besinnungslos besoffen (wie immer wenn ich in seinen Augen was falsch mache)...

Vor kurzem ist auch mein Vater verstorben, er hat es so gedreht dass alles über ihn ist: ich wäre zu lange auf der Beerdigung gewesen und und und...

Ich weiß dass ich hier raus muss, aber es tut mir weh so was zu hören und macht mich so wütend... mein ganzes Leben lang nur Säufer die erwarten dass ich mich kümmere. ..

Tut mir leid dass es so lang geworden ist.
Wie würdet ihr damit umgehen und wie lerne ich einfach kälter zu werden und zu gehen?

Denn trotz allem mache ich mir große Sorgen ::?

Danke und liebe grüße

Werbung

Benutzeravatar

Nico
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 62
Beiträge: 12126

Beitrag Sa., 26.08.2017, 05:29

Du solltest nicht kälter sondern rationaler werden.Dein Stiefvater kommt mit seinem Leben nicht klar und das wirst du nicht ändern können, das könnte nur er selbst.
Genau so wie er es ist der sich eventuell aufhängt, bleibst du bei ihm wird er halt einen anderen Grund finden es anzudrohen und eventuell auch umzusetzen.
Werde nicht kälter, versuche einfach logisch zu denken.
Laß dir dein Leben nicht zerstören!
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


MariJane
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 28
Beiträge: 998

Beitrag Sa., 26.08.2017, 05:50

Ich kann Nicos Beitrag nichts hinzuzufügen. Leben dein Leben. Seins ist doch schon versaut und du kannst das nicht ändern. Dafür kannst du deines anfangen zu leben!

Benutzeravatar

Hope41
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 41
Beiträge: 6

Beitrag Mo., 28.08.2017, 08:19

Hey Snowy,

imgrunde, weißt du, was zu tun ist. Lass ihn trampeln und drohen. Du musst an dich denken! Wahrscheinlich weiß er später eh nicht, was er gesagt hat. Geh einfach, ohne dir was anmerken zu lassen. Brauchst du ihn? Ich glaube nicht. Geh deinen eigenen Weg! Du hast es doch nicht nötig, dich quälen zu lassen.
Hat er schon mal an eine Entziehung gedacht? Kennt er sein Problem? Sicher hast du ihm das schon tausendmal erzählt, ohne dass es bei ihm ankam. Lass los und denk an dich! Ihm kannst du wahrscheinlich nicht mehr helfen.
Ich weiß nicht, ob es Anlaufstellen gibt, wo du dir Hilfe suchen kannst, damit du aus dieser Hölle rauskommst. Schau dich doch mal um.

LG Hope41

Werbung


Waldschratin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 4199

Beitrag Mo., 28.08.2017, 11:02

Anlaufstellen für Unterstützung wären vielleicht Selbsthilfegruppen für Angehörige Alkoholkranker (Al-Anon heißen die, glaub ich).-
Oder geh mal zu ner Beratungsstelle, die gibts bei der Stadt oder der Caritas/Diakonie etc.

Ich wünsch dir viel Kraft und Mut, dass du`s wirklich schaffst, da wegzukommen und es IHM zu überlassen, ob er sein Leben tatsächlich beenden will oder nicht etc.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag