Schwiegermutter 'löst sich langsam auf'!?

In diesem Forumsbereich können Sie sich über Schwierigkeiten austauschen, die Sie als Angehörige(r) oder Freund(in) von psychisch Erkrankten bzw. leidenden Personen konfrontiert sind.
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hawi
[nicht mehr wegzudenken]
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männlich/male, 61
Beiträge: 2679

Beitrag Fr., 30.10.2015, 12:02

Hallo schwiegertochter,

hab grad mal auch das wieder gelesen, was ich dir vor drei Jahren hier bereits schrieb.

Wirklich neues kann ich dir jetzt nicht antworten.
Vorteil ist ja schon mal die räumliche Distanz. Allein dadurch hast du,, habt ihr ja schon mal mehr „Schutz“, als ihr ihnen bei großer Nähe hättet.
Dass dein Mann seiner Mutter gegenüber mehr Probleme hat, sich abzugrenzen, halte ich für normal. Was er da also für sich möchte, mitmachen will, mitmachen kann, soweit möglich sollte er das für sich entscheiden (dürfen). Zumal, würdest du versuchen, ihn in eine andere Richtung zu drängen, zu sehr, dann könntest du damit womöglich genau das Gegenteil dessen erreichen, was du möchtest. Schafft vielleicht eher zwischen dir und deinem Mann Distanz als zwischen ihm und seiner Mutter.

Du selbst kannst also „nur“ möglichst klar deine Grenze ziehen. Mitmachen, unterstützen, soweit du meinst, es bleibt in dem Rahmen, in dem man sich halt umeinander kümmert, kümmern sollte.
Geht es darüber hinaus, für dich? Dann darfst du das sagen, so kommunizieren, darfst, finde ich, für dich auch sagen, du persönlich wirkst dann nicht mit.
Dies umso mehr, je mehr du meinst, dass sich entweder dein Mann selbst mehr zumutet, als gut für ihn wäre, oder dass das Thema wie auch immer beginnt eure Beziehung zu „überlasten“.
Ohne eigene Überzeugung doch mitmachen, hielte ich für falsch.
Andererseits, du wirst dich mit manchem, das du eigentlich für daneben hälst, wohl arrangieren müssen.
Dein Mann und seine Mutter, umerziehen lassen die beiden sich sicher nicht.

LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

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Thread-EröffnerIn
schwiegertochter
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weiblich/female, 27
Beiträge: 5

Beitrag Mi., 03.02.2016, 15:21

Lieber Hawi!

Ich danke dir für deine Kommentare und Tipps!
Du hast selbstverständlich Recht. Ich bin diejenige, die sich aus dem "Spiel" nehmen muss.
Mittlerweile bin ich an der Situation gewachsen, inkl. neuer div. Aktionen meiner Schwiegermutter. Denn man weiß nie was als nächstes passiert.
Womit ich noch unheimlich hadere ist die Tatsache das mein Mann mir ewig lang die "Krankheit" und all das Schlechte, was seine Mutter im Laufe des Lebens schon getan hat, verheimlicht hat...
Schon als unser erstes Kind geboren war, er bereits im Ausland, ich noch für zwei Jahre in der selben Stadt wie seine Mutter (wo wir aufgewachsen sind, uns kennenlernten und noch heute einen Zweitwohnsitz haben...verbringen demnach noch viel Zeit da), meinte er nur, als seine Mutter mit mir Telefonnummer austauschen wollte, "ich solle aufpassen, sie könne anhänglich werden".
Ich war über fast zwei Jahre hinweg das gefunden Fressen für sie, habe jeden Tag mit ihr telefoniert, ihr geholfen, ihr alles besorgt was sie sich einbildete, mir ein Pseudo-oder bis ins Ärgste hoch theatralisierte Wehwehchen angehört, ihr Tipps gegeben, usw.
Ich merkte dann selber dass da vieles nicht stimmt von dem was sie sagt/tut/lebt.
Ausserdem waren meine Erwartungen jene die ich an einen normalen Menschen "stellen" würde, sprich nachdem Kinder angeblich ihre Leidenschaft sind, dass sie sich auch einwenig um ihr Enkelkind kümmert...
Ich bin wie eine Blöde im Dunklen getappt...
Wenn ich meinen Mann mit der Situation konfrontierte meinte er, für ihn ist sie nicht krank.
Wenn er sich jetzt zum Hampelmann machen lässt und ich ihren "Spielraum" (Krankheitsgewinn) vorsichtig versuche einzugrenzen, ist er mir oft dankbar aber dann sagt er auch dass er es macht weil sie halt krank ist und sonst niemanden hat.

Wie soll ich das aus meinen Kopf bekommen dass in mir das Gefühl bleibt dass er sich lieber dafür entschieden hat, seine Mutter besser hinzustellen als sie ist, als mit mir ehrlich zu sein???

Grundsätzlich pflege ich ein gutes Verhältnis mit ihr.

Noch eine Anekdote: Zu Weihnachten waren wir zwei Wochen in unserer Heimatstadt. Kurz gefasst: sie hat uns den ganzen Zeitraum über dermassen terrorisiert, dass dann meinen Mann der Kragen platzte und als wir bei ihr waren, schrie er sie zurecht an, er war so verzweifelt!!! Sie blockte alles ab, dementierte all seine berechtigten Vorwürfe, grinste ihn fast ins Gesicht, tat als wäre nichts gewesen, er sei total hysterisch,...
Es war so schlimm zu sehen wie sie ihn mit ihrem Verhalten ohnmächtig macht.
Wie eine Schizophrene dachte ich, was sie ja nicht ist...
Was muss in meinem Mann vorgehen???
Wenn wir streiten, gibt es Vorwürfe, man lässt Wut ab, bekommt ein Feedback, sucht Konsens, Versöhnt sich...

LG


Nahia
sporadischer Gast
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weiblich/female, 29
Beiträge: 25

Beitrag Fr., 26.02.2016, 18:49

Wie oft geht er sie den besuche und wie oft seht ihr sie

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Thread-EröffnerIn
schwiegertochter
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 27
Beiträge: 5

Beitrag Sa., 27.02.2016, 00:18

Als wir in der selben Stadt wohnten haben wir versucht regelmäßige Treffen auszumachen. (mind. 2mal pro Woche) das hat nie geklappt weil sie nichts planen will auch nicht zwei Tage im vorraus. Wenn dann nur vormittags und dann nur zwei Stunden.
und wenn dann nur wenn es für sie passt.
Uns im Ausland (2 Stunden Flug) zu besuchen: Never ever.
Sind wir heute in den Ferien in unserer Heimatstadt bei ihr ums Eck wohnend wieder das gleiche Spielchen wie früher.
Sonst telefoniert mein Mann fast täglich mit ihr, sogar mehrmals weil sie seit zwanzig Jahren meint bald sterben zu müssen...

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Nahia
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 29
Beiträge: 25

Beitrag Sa., 27.02.2016, 01:09

Ich glaube das ist Show. Krass finde ich das sie sich nicht entschuldigt hat, stadtdessen bagatelisiert sie ihr Handeln und stellt seine Empörung darüber auch noch als unwichtig dar.
Und das sie das amüsierte find ich sadistisch. Es sei den sie hat beschämt gegrinst.
Es schert sie anscheinend nicht das sie ihren Sohn verzweifelt, und sie sagt ihm noch dazu das er überreagiert.

Welche Mutter tut das seinen Sohn an.

Und als du sie kennengelernt hattest warnte dich dein Mann schon das seine Mutter dich ausnutzen wird. Das sagt doch alles, und das sie es dan auch wirklich tat.
Ich rate dir sie nicht zu unterstützen. Das macht eh schon dein Mann. Und soviel können die ja nicht quatschen am Telefon, wenn sie sich täglich austauschen?
Glaub mir er wird am Ende der verarschte sein. Oder er ist um eine Erfahrung reifer. Doch da du ihm nicht helfen kannst, musst du dich von diesem Problem disstanzieren.

Doch davor, falls sie euch wegen Krankheit was vorgaukelt würde ich mir die Befunde anschauen.

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