Hallo zusammen!
Nachdem vor 1 1/2 Jahren mein Bruder bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen ist, hat sich meine Mutter (78 Jahre alt) eine Weile bemerkenswert gut geschlagen und man hatte den Eindruck, sie verarbeite die Sache mehr oder weniger gut.
Sie hatte weiterhin Momente, wo sie ihre Leben genoss, lachte mit ihren Lieben, wollte die Familie halt häufig um sich haben, was auch sehr verständlich war.
Letzte Ostern noch hat sie mir erzählt, sie habe sich dieses und jenes Buch gekauft und es wäre köstlich gewesen.
Zu Pfingsten ging es los.
Meine Mutter hatte große Angst, an Krebs erkrankt zu sein.
Man muss dazu sagen, dass sie vor Jahrzehnten schon einmal Krebs hatte und seither Brust amputiert ist.
Alle Untersuchungen ergaben, dass sie gesund ist.
Dann meinte sie, sie brauche ab jetzt jemanden, der sie pflegen muss.
Wenn man nachfragte, konnte sie jedoch nie benennen, WAS sie denn nicht mehr kann.
Diese oder jene Tätigkeit konnte sie an dem einen Tag, am nächsten Tag nicht.
Als mein Vater im Sommer einen kleinen Schlaganfall hatte, war plötzlich meine Mutter die Arme! Aber nur in ihren eigenen Augen.
Mein Vater ist nur leicht beeinträchtigt, doch Mutter wollte ihn am liebsten in ein Heim abschieben, denn sie könne ihn nicht pflegen,...
In den vergangenen Monaten hat meine Mutter die gesamte Verwandtschaft auf Trab gehalten.
Der eine solle dieses bringen, der andere das.
Sie brauche eine Handynummer auf der Stelle einprogrammiert, damit sie nicht immer wählen muss...
Aber die Nummer des Elektrikers schafft sie täglich zu wählen, um ihn zu terrorisieren wegen der Heizung, die er ihr angeblich eingeredet hat,...
Mittlerweile kommt zusätzlich 2x wöchentlich ein Hilfsdienst.
Auch bei einem Neurologen war sie schon, leider ist sie kein 2. Mal mehr hingegangen.
Ich hab nun mit dem Hausarzt gesprochen, ob es nicht Sinn machen würde, wenn meine Mutter stationär psychiatrisch behandelt würde.
Ich hege ja noch immer die Hoffnung, dass es eine "normale" Depression ist, die man evtl. noch mal lindern könnte.
Er meinte jedoch, das bringe nix.
Ich soll halt mit ihr wieder zum Neurologen gehen und die beiden (meine Eltern) könnten sowieso nimmer lange alleine leben.
Wenn man im Internet so nachliest, äußert sich doch eine Demenz anders, das Vergessen steht doch im Vordergrund, oder stimmt das so nicht?
Kann es nicht sein, dass man Depressionen auch in diesem Alter noch bessern kann bzw. gibt es nicht auch gegen Demenz Medikamente?
Langsam bin ich mit meinem Latein am Ende,...
Was ich noch dazusagen muss: Medikamente nimmt meine Mutter jede Menge. Unter anderem kommt mir vor, dass diese "Hydal" ihr nicht guttun. Die hat sie vom Hausarzt bekommen wg. der Schmerzen.
Depression, Demenz?
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Für mich klingt das alles eher nach Überforderung und dem Wunsch, versorgt zu werden - vielleicht als Folge des Verlusts deines Bruders, um den sie offenbar gar nicht richtig getrauert hat. Um auszuschließen, dass es sich um eine Demenz handelt, wäre es sinnvoll, einen Test zu machen, falls deine Mutter dazu bereit ist und du es schaffst, sie zu einem erneuten Besuch beim Neurologen zu bewegen. Neben Vergesslichkeit gibt es andere Symptome bei einer beginnenden Demenz, z.B. Probleme, sich in einer fremden Umgebung zu orientieren. Durch Medikamente kann der Verlauf einer Demenz leider nur verzögert, aber nicht geheilt werden. Aber warum sollte ein Antidepressivum nicht auch im Alter wirken? Ich hoffe, ihr findet bald heraus, was los ist, und findet eine gute Lösung für deine Mutter.
Ganz am Anfang noch nicht.Wenn man im Internet so nachliest, äußert sich doch eine Demenz anders, das Vergessen steht doch im Vordergrund, oder stimmt das so nicht?
Bei meiner Mutter hat es mit einem "Verfolgungswahn" angefangen. Auch dieses "die gesamte Verwandtschaft beschäftigen" kenne ich. Ich durfte oft dreimal in der Woche antanzen, aus vollkommen unlogischen Gründen.
Irgendwann einmal musste ich das Haus hüten, immer dann wenn sie einen Termin hatte und drei bis vier Stunden nicht zuhause war. - Verfolgungswahn halt.
Ähnliches hat übrigens auch meine Cousine über ihren Vater - den Bruder meiner Mutter - berichtet. Die ersten Anzeichen der Demenz war auch bei ihm ein Verfolgungswahn.
Das Vergessen hat erst ein bis zwei Jahre später begonnen. Bei meiner Mutter, und auch beim Onkel.
Deine Mutter fühlt sich nicht von "Verbrechern" ( wie meine Mutter ) verfolgt, sondern von Krankheiten. - So könnte man ihr Verhalten interpretieren. Ich will aber keine Diagnose stellen. Das überlasse ich den Ãrzten.
Bei meiner Mutter war es ein etwas reicherer Mann aus unserem Ort. Der ist manchmal zufällig mit dem Mercedes hinter meiner Mutter nachgefahren oder an ihr vorbei gefahren.Aber die Nummer des Elektrikers schafft sie täglich zu wählen, um ihn zu terrorisieren wegen der Heizung, die er ihr angeblich eingeredet hat,...
Und meine Mutter hat sich von ihm verfolgt und ausspioniert gefühlt.
Ui, den hat sie am Telefon auch manchmal beschimpft. Halleluja! Da musste man sich in Grund und Boden schämen, wenn sie uns Kindern stolz von ihrer "Glanzleistung" erzählt hat.
Dem hat sie den Tod an den Hals gewünscht. Er soll an seinem Geld und Gold ersticken.
Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt.
*Albert Einstein*
*Albert Einstein*
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Hallo!
Vielen Dank für eure Rückmeldungen.
In der Zwischenzeit hat sich einiges getan.
Meine Eltern bekommen eine Seniorenwohnung - noch vor Weihnachten kriegen sie den Schlüssel und die Übersiedelung soll so rasch wie möglich über die Bühne gehen.
Natürlich alles nicht so einfach für uns Angehörigen.
Außerdem fragen wir uns alle, wie lange die beiden überhaupt noch alleine leben werden können, aber das ist ein anderes Thema,...
Gleich nach Besichtigung der Wohnung hat meine Mutter beschlossen, wieder ins Krankenhaus zu müssen.
Sie habe so schreckliche Magenschmerzen und außerdem hat sie heuer schon 20 kg abgenommen.
Bei der Gastroskopie wurde - erwartungsgemäß - nichts gefunden außer einer leichten Gastritis.
Da ging die Jammerei gleich wieder los, wie arm sie sei etc.
Gott sei Dank hat man aber das Schmerzmittel um die Hälfte reduziert, ich hatte sowieso das Gefühl, dass diese Hydal nicht gut für sie sind, sie kam mir manchmal richtig belämmert vor.
Nachdem sie im KH auch mit einem sehr netten Psychiater gesprochen hatte (der ihr gleich mal gesagt hat, dass z.B. ihr Schwitzen auch Panik sein könne), hat sie dann gefragt, ob man sie nicht in die psychiatrische Abteilung überstellen könne.
Und Gott sei Dank ist sie dort jetzt seit 2 Tagen! Dort gibt man Acht, dass die Tabletten auch wirklich genommen werden (sie meint, dass man ihr etwas Aufhellendes verschrieben hat).
Meine große Hoffnung ist, dass die uns nach dem Aufenthalt (ist jetzt für 2 Wochen geplant) mehr sagen können:
Demenz oder Depression?
Und - dass sie noch mal ein bisschen hochkommt und auch auf ihre alten Tage ihr Leben noch mal etwas genießen kann.
Vielen Dank für eure Rückmeldungen.
In der Zwischenzeit hat sich einiges getan.
Meine Eltern bekommen eine Seniorenwohnung - noch vor Weihnachten kriegen sie den Schlüssel und die Übersiedelung soll so rasch wie möglich über die Bühne gehen.
Natürlich alles nicht so einfach für uns Angehörigen.
Außerdem fragen wir uns alle, wie lange die beiden überhaupt noch alleine leben werden können, aber das ist ein anderes Thema,...
Gleich nach Besichtigung der Wohnung hat meine Mutter beschlossen, wieder ins Krankenhaus zu müssen.
Sie habe so schreckliche Magenschmerzen und außerdem hat sie heuer schon 20 kg abgenommen.
Bei der Gastroskopie wurde - erwartungsgemäß - nichts gefunden außer einer leichten Gastritis.
Da ging die Jammerei gleich wieder los, wie arm sie sei etc.
Gott sei Dank hat man aber das Schmerzmittel um die Hälfte reduziert, ich hatte sowieso das Gefühl, dass diese Hydal nicht gut für sie sind, sie kam mir manchmal richtig belämmert vor.
Nachdem sie im KH auch mit einem sehr netten Psychiater gesprochen hatte (der ihr gleich mal gesagt hat, dass z.B. ihr Schwitzen auch Panik sein könne), hat sie dann gefragt, ob man sie nicht in die psychiatrische Abteilung überstellen könne.
Und Gott sei Dank ist sie dort jetzt seit 2 Tagen! Dort gibt man Acht, dass die Tabletten auch wirklich genommen werden (sie meint, dass man ihr etwas Aufhellendes verschrieben hat).
Meine große Hoffnung ist, dass die uns nach dem Aufenthalt (ist jetzt für 2 Wochen geplant) mehr sagen können:
Demenz oder Depression?
Und - dass sie noch mal ein bisschen hochkommt und auch auf ihre alten Tage ihr Leben noch mal etwas genießen kann.
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