6 Jahre Lüge- Hat mein Freund Depressionen?

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Nachtigall
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6 Jahre Lüge- Hat mein Freund Depressionen?

Beitrag Di., 19.02.2013, 13:47

Hallo liebe User,
ich bin neu hier im Forum und habe schon viele Einträge gelesen und möchte mir meinen Kummer nun auch mal von der Seele schreiben.

Ich (25) bin seit 7 Jahren mit meinem Freund (29) zusammen.

Letztes Jahr hat er nun seiner Familie und mir seine "Lebenslüge" gebeichtet. Er hat in den letzten 7 Jahren nicht studiert, so wie es alle dachten, sondern war nur eingeschrieben und ist nicht zur Uni gegangen.
Letztes Jahr sollte er angeblich sein Studium beenden. Und da er die Lüge nicht weiter aufrecht erhalten konnte, dachte er über Selbstmord nach, entschied sich aber dafür es zu erzählen.
Ich habe mir lange Vorwürfe gemacht, warum ich die Anzeichen nicht richtig gedeutet habe und wie alles so weit kommen konnte. Er ist wohl auch schon nicht zur Uni gegangen, als wir zusammen kamen, konnte mir das aber damals nicht sagen, weil seine Eltern ja dachten, er täte es.

Er wurde immer sehr von seinen Eltern unter Druck gesetzt, wollte sie nie enttäuschen, hatte mit 19 schon einen Selbstmordversuch. Er wollte immer seinem Vater gefallen, war immer etwas übergewichtig. Hatte kein Selbstvertrauen. Sie haben ihn damals nicht in Therapie geschickt, warum auch immer.

Mein Freund und ich sind im Herbst (nach 1 Jahr Fernbeziehung) an meinem Studienort zusammen gezogen. Es ist gut, dass er von seinen Eltern los kommt und ich dachte, dass ein Neuanfang ihm helfen würde.
Den Sommer über hat er eine Therapie angefangen, welche aber nichts gebracht hat. Der Therapeut hat ihm wohl nicht richtig zugehört und war eher darauf aus Geld zu machen (mein Freund war Privatpatient).

Unser Zusammenleben klappt besser als erwartet, weil ich auch einfach viel übernehme und "Anweisungen" gebe bzw ihn bitte etwas zu tun.
Er wollte eigentlich ein anderes Studium anfangen, hat es aber nicht geschafft hinzugehen. Das habe ich aber nur bemerkt, als ich einmal früher nach hause kam und er in der uni hätte sein müssen. Er hat mich erstmal wieder angelogen, ist dann aber mit der Wahrheit rausgerückt.
Er hat einen Nebenjob gefunden und er hat es auch geschafft ihn sich selber zu besorgen und war stolz darauf. Im Sommer will er sich für sein Wunschstudium einschreiben. Ich hoffe, dass es klappt und er dann auch hingeht.

Er will hier keine weitere Therapie machen, weil nach ihm ja alles ok ist. Er ist hier bei mir, hat einen Job.
Aber er hat noch nichts aus seiner Vergangenheit (s.o.) aufgearbeitet und ich bin mir nicht sicher, ob er ein anstrengendes Studium, für das man meiner Meinung nach psychisch stabil sein muss, schaffen wird.
Dazu kommt, dass er kaum soziale Kontakte hat. Er will sich kein Hobby suchen, macht kein Sport. Nach der Arbeit sitzt er den ganzen Abend vor seinen Computerspielen. Mal mit mir zusammen weggehen oder was unternehmen will er nicht oder ich muss alles organisieren und ihn motivieren. Von allein kommt nichts.
Ich würde ihm bei allem helfen, aber er will sich nicht helfen lassen. Ich habe schon einige psychologische Anlaufstellen für ihn rausgesucht, denke aber, dass ich ihn ja nicht zwingen kann, hinzugehen. Hab ihm angeboten, dass ich mitkomme. Nein, er will nicht.

Er will mit mir nicht über seine Probleme reden, weil er mich nicht belasten will. Sagt aber selber über sich (wenn ich doch mal nachbohre), dass er nichts wert ist und nicht versteht, warum ich mit ihm zusammen bin. Dass er sein Leben nicht mag und es eh zu spät wäre was zu ändern. Das ist u.a. auf einige gesundheitlichen Probleme bezogen.

Dazu kommt, dass er mich öfters mal wegen Kleinigkeiten anlügt.
Das hat jetzt dazu geführt, dass ich ihm gesagt habe, dass es mir total egal ist was er macht, er mich aber nicht anlügen soll!
Ich habe mich zurück gezogen und habe auch keine große Lust ihm was zu erzählen. Ihn scheint es nicht zu interessieren, wie mein Tag war oder was ich gemacht habe. Eigentlich leben wir im Moment aneinander vorbei.
Ich denke über eine Trennung nach, weil es mich runter zieht und ich mich selber auch fertig mache und mir alles zuviel wird.
Er sagt, er liebt mich über alles und will mich nicht verlieren. Wenn ich mit ihm über meine Gefühle reden will, blockt er ab und wenn ich ihm z.b. sage, dass ich über eine Sache enttäuscht bin, dann fühlt er sich sofort angegriffen a la "du stehst nicht hinter mir"
Im Bett läuft schon länger nichts mehr, weil ich keine Lust habe. Ich schäme mich selber dafür, aber ich finde ihn zur Zeit überhaupt nicht attraktiv :(

Ich will ihn auch nicht im Stich lassen. Wir sind so lange zusammen und ich will das alles nicht wegschmeißen. Vielleicht schiebe ich auch zu viele unserer Probleme auf seine Depression (oder was es auch sein mag)? Habe ich als Freundin das Recht ihm zu sagen, mach eine Therapie oder ich trenne mich!?! Das wäre ja Erpressung und das will ich nicht. Wenn er das nicht selber will, würde eine Therapie doch auch nicht helfen!?!
Ich weiß nicht mehr weiter, nur, dass ich eine Beziehung, so wie sie jetzt ist auf Dauer nicht aushalte...

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so-bin-ich-halt
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Beitrag Di., 19.02.2013, 20:18

Liebe Nachtigall, ja, dein Freund hat ein massives Problem....es macht mich traurig, wenn ich das lese, wirklich....hab Tränen in den Augen, so rührt mich das an. Er sollte WIRKLICH Therapie machen. Es kann doch nicht, sein, dass er auf diese Art glücklich ist. Oder ihr geht mal zur Paartherapie, das gibt es bei uns in München z.B., auch bei der Stadtmission. Sag ihm, dass du ihn sehr liebst, zu ihm stehst, aber nun mal nicht seine MAMA bist, die alles für ihn organisieren und entscheiden kann. Vor allem muss er ihm begreifen, dass er NICHT studieren muss um ein wertvoller Mensch zu sein, was seine Eltern von ihm denken oder halten, ist total egal, wirklich. UND ich bin 45 und denke of,t ach, für mich lohnt sich das alles nicht (meher). Aber das stimmt nicht. Ich hatte jahrelang auch keine Hobbies, hat mich alles nicht interessiert, ich spiele seit mehreren Jahren nebenbei Theater und es ist toll, echt. Oder er malt - aber es muss etwas sein, wo er keine Leistung bringen, sodnern einfach nur "Spass haben" darf. Wie hast du das sieben Jahre ausgehalten, immer alles für ihn machen zu müssen. Doch, das mit Drohung, entweder Therapie, oder ich gehe - das ist wirklich das einzige, was hilft, was ihn wachrütteln kann. WEIL auch DU so ja nicht glücklich bist, gell Therapie ist wirklich wichtig, ich halt dir die Daumen, wenn was ist, darfst mich gerne anschreiben, ganz liebe Grüße, S. Ach ja, was machst du eingentlich, studierst du, arbeitest du, hast du Freunde, mit denen du gerne was machst???

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Nachtigall
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Beitrag Mi., 20.02.2013, 14:45

Hallo, vielen Dank für deine Antwort.
Ich kriege das erst so richtig alles ab, seitdem wir seit Herbst zusammen wohnen. Vorher haben wir nicht zusammen gewohnt und wir haben uns nicht unbedingt jeden Tag gesehen, wenn, dann nur abends. Und da ich ihn nicht anders kennen gelernt habe, habe ich mir nie große Gedanken gemacht. Mir gegenüber hat er nie was erwähnt.
Im Nachhinein habe ich mir Vorwürfe gemacht, dass ich nichts gemerkt habe, aber ich habe es immer auf andere Dinge geschoben. Außerdem waren da seine Eltern auch immer noch im Spiel.
Er will gerne studieren und bereut die "verschwendeten" Jahre. Ich wünsche ihm, dass er es schafft, bin mir aber nicht sicher darüber, weil ich selber ein stressiges Studium habe und viele kennen gelernt habe, die aufgegeben haben, da sie dem Stress und Druck psychisch nicht Stand halten konnten.
Das habe ich ihm auch schon als Argument für eine Therapie gegeben, aber er sieht nicht ein, warum er eine machen sollte. Ich denke, er hat Angst, weil die "Therapie" im Sommer nicht geklappt hat bzw er mit dem Therapeuten nicht klar kam und dass es vielleicht bei einer anderen wieder so ist.
Aber er hat ja nichts aus seiner Vergangenheit aufgearbeitet und es tut weh zu sehen, dass er sich für minderwertig hält...
Am Anfang unserer Beziehung hatten wir gemeinsame Hobbies, haben uns darüber kennen gelernt. Er meinte mal zu mir, dass er da in einer "guten Phase" war, was auch immer das heißen soll. Sonst wären wir nicht zusammen gekommen, meint er. Die gemeinsamen Hobbies haben in den Jahren immer mehr abgenommen und hier haben wir im Moment keine zusammen, weil ich im Moment kaum Zeit und Kraft habe was zu suchen. Ich habe mir hier in dem Jahr, in dem ich schon alleine hier wohnte ein eigenes Leben mit Freunden und Hobbies aufgebaut und war auch in all den Jahren nie abhängig von ihm, d.h. er hatte nie Lust zusammen wegzugehen oder Freunde zu besuchen und da er es am Anfang mir zu liebe gemacht hat und es hinterher immer Streit gab, haben wir uns darauf geeinigt, dass ich allein gehe. So haben beide mehr davon. Klar ist es manchmal schade, aber es ist, wie es ist.
Im Moment ertappe ich mich dabe, wie ich darüber nachdenke, wen ich überhaupt zum Freund habe. Kenne ich ihn eigentlich? wenn er mir die Jahre so viel vorgespielt hat? Sind gewisse Eigenschaften auf seinen Charakter zurückzuführen oder auf seine "Krankheit" (oder was es auch immer ist)?
Ich habe mir fürs erste vorgenommen, nicht mehr alles für ihn zu regeln und alles abzunehmen. Es ist nur schwer, weil man ja gerne helfen möchte. Aber so geht es nicht weiter.
Es macht mich halt traurig, dass ich versuche zu helfen und Infos für ihn raussuche oder Vorschläge mache und dann in anderen Situationen zu hören bekomme, dass ich nicht zu ihm stehe.
Ich will ihm auch nichts vorspielen. Er weiß, dass ich nicht glücklich bin mit der Situation und er sagt ja selber, dass er auch nicht glücklich ist. Ich schwanke immer zwischen den Gefühlen "er kann ja nichts dafür, er ist krank" und "wieso kriegt er nicht seinen A*** hoch".

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Erdbeere02
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Beitrag Di., 12.03.2013, 19:05

Man kann nicht von jedem Menschen erwarten, daß er selber aktiv wird und Verantwortung für sein Leben übernimmt. Insofern wirst du dich damit abfinden müssen, daß dieser Mann nie richtig selbständig werden wird, vermutlich aus Angst.
Dazu möchte ich etwas berichten: Ich habe z.B. vor ein paar Wochen einen alten Schulfreund wiedergetroffen, den ich bei einem kleinen Umzug behilflich sein sollte. Soweit ich es mitbekommen habe, hat er weder ein Studium noch eine Ausbildung abgeschlossen. Ich habe ihn bei unserem Treffen gefragt, was er denn jetzt so macht und wo er richtig wohnt. Er hat mir keine richtige Antwort gegeben: "Mal hier, mal da." Ich habe auch nicht weiter nachgebohrt. Er hatte einen strengen Vater, der mittlerweile im Altersheim ist (anderer thread). Seine vom Vater getrennt lebende Mutter ist kürzlich verstorben (daher der Umzug). Er redete die ganze Zeit über andere unwichtige Dinge, ich habe mittlerweile den Verdacht, daß er autistisch veranlagt ist. Obwohl über 20 Jahre seit der Schule vergangen sind, hat er sich charakterlich kaum verändert, ist also irgendwo noch ein Kind geblieben. Früher habe ich die Krankheit Autismus nicht gekannt, von daher konnte ich sein Verhalten nicht einordnen. Soweit erstmal,

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Sinarellas
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Beitrag Di., 12.03.2013, 19:13

Für mich klingen die Meinungen zu ihm bzw über Menschen die so handeln wie dein Freund ziemlich assi.
Aber ich erspar mir das gefuchtel mit den Worten.

Letztendlich ist es so, dass du aufhören mußt sein Leben zu retten, ihm Anweisungen zu geben usw. das ist auch eine Art Co-Abhängigkeit und du unterstützt ihn damit in seinem Handeln. Ist ein Studium wirklich sinnvoll? Vll wäre eine Ausbildung gescheiter, er muße rstmal lernen morgens aufzustehen und bis nachmittags zu "arbeiten", das scheinte r schon nicht zu können.
Beschütze ihn nicht, aber unterstütze ihn in jedem Handeln welches seine beruflichen Ziele vorantreibt sofern sie erreichbar sind.
Mein Ex war ganz ähnlich, noch extremer sogar. Letztendlich bin ich gescheitert ihm tatsächlich zu helfen was seinen beruflichen Weg angeht.
Er jammert teilweise und darauf würde ich ihn hinweisen, auch die Erpressung von ihm, dass du nicht hinter ihm stehst würde ich gleich unterbinden und auch direkt sagen, dass er das unterlassen soll.
Letztendlich mußt du für dich wissen wieviel Zeit und Energie du in ihn stecken willst, vielleicht bringts was vielleicht auch nicht. Ich glaube er muße rstmal lernen selbstständig zu werden.
..:..

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graue seifenblase
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Beiträge: 264

Beitrag Di., 12.03.2013, 19:46

@Nachtigall
Ich kann dir nur den Tipp geben www.psd-wien.at
Da kannst du dich als Angehörigen/Partnerin kostenlos beraten lassen bzw für dich ein Entlastungsgespräch mit einer ausgebildeten Person machen, was dir sicher helfen wird. Zudem gibt es auch eine Notfallnr. 01 31330 da kannst du rund um die Uhr anrufen, wenn ein Notfall eintreten sollte. Das ist die Nr vom Sozialpsychiatrischen Notdoenst.
Dann für dich noch eine weitere gute Nr in Wien: 01/ 4000 53060 das ist die Nr. von Psychosozialen Informationsdienst besonders für Angehörige (Partner).
Ich weiß das, weil ich selber da drinnen stecke, jedoch ich die Betroffene bin mit der Depression und meine Partnerin die Angehörige, die ich runterziehe.
Und ich lebe auch in Wien.
Wenn er vorerst einmal keine Therapie machen will, vielleicht kannst du ihn überreden, dass er zu einem Psychiater geht, damit er einmal mit Medikamenten anfangen kann, die ihm einmal helfen könnten. Ich sags nur gleich, die ersten 2-3 Wochen sind dann ziehmlich hart, weil da wird es ihm wahrscheinlich noch schlechter gehen, aber wenn sie dann den richtigen Spiegel im Körper haben, dann helfen sie da spreche ich aus Erfahrung und wenn es nur dass ist, dass er etwas aktiver wird, also nicht selbst das aufs WC gehen in der Wohnung für ihn einen inneren Kampf und riesigen Kraftaufwand erfordet und die Gedanken sich nicht nur im Kreis drehen, denn das PC spielen, sehe ich nur als Ablenkung seiner eigenen Gedanken, "Gefühle" die er nicht mehr verarbeiten kann.

Lg graue seifenblase


sternschnuppe60
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Beitrag Di., 30.04.2013, 15:06

Hi,

ich denke leider auch, dass Dein Freund ein großes Problem hat, bei dem er sich unbedingt helfen lassen sollte. Ich habe eben mal ein bisschen recherchiert und bin auf das hier gestoßen. Da geht es um eine narzistische Persönlichkeitsstörung und die Symptome, die die da ansprechen treffen meiner Meinung nach in einiger Hinsicht auf jeden Fall auf Deinen Freund zu.

Euch auf jeden Fall viel Glück & alles Gute für die Zukunft!

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Hans1
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Beitrag Mi., 26.06.2013, 16:25

Hallo!

Meine Frau Katja hatte auch jahrelang manisch-depressive Episoden, die ihr Leben sehr erschwerten.
Ich habe damals lange im Internet recherchiert, um einen Weg zu finden, um ihr zu helfen.
Dabei bin ich auf Emotion-Flow (eine Psychotechnik, die mit körperlichen Berührungen und räumlichen Ankern arbeitet) gestoßen.
Bei dieser Technik muss jedoch der/die Betroffene nicht anwesend sein, sondern es ist eine Technik für die Angehörigen, um die Symptomatik des/der Betroffenen zu verringern.
Die manisch-depressiven Episoden meiner Frau haben sich nach 9 Sitzungen in Stimmungsschwankungen, mit der sie gut leben kann, umgewandelt.


Vielleicht kann diese Technik dir genauso helfen, wie sie uns geholfen hat!

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Nachtigall
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Beitrag Di., 04.11.2014, 18:18

Hallo, vielen Dank für eure Antworten.
Seit dem letzten Eintrag von mir ist einige Zeit vergangen. Mein Freund hat nach viel Anstrengungen endich eine Therapie begonnen. Er ist froh, dass er den Schritt getan hat und sagt selber, dass es ihm gut tut.
Er studiert zwar nicht, geht aber nun regelmäßig schonmal zu Vorlesungen und hat noch weitere Therapieangebote (Sport etc). D.h. mit ihm geht es nun endlich bergauf!
Das Problem ist mal wieder, dass es das mit unserer Beziehung nicht tut... Die Probleme sind weiterhin die gleichen.
Dazu kommt noch, dass er mich, wenn wir grad mal wieder eine Streiterei hatten bei seiner Familie schlecht macht...
Er telefoniert fast jeden Tag mit seinen Eltern und schreibt mit der Schwester und ich habe öfters mitgekriegt, dass er sowas sagt wie "ja es ist alles gut nur sie motzt wieder nur rum" und wenn er ihnen etwas erzählt, dann nie WARUM ich z.b. sauer war, sondern immer nur a la "keine Ahnung was sie wieder hat". Das macht mich echt traurig und verletzt mich. Ich hab mir die Jahre den A*** für ihn aufgerissen und was müssen die Eltern für ein Bild von mir haben, wenn sie immer nur Schlechtes über mich hören. Als würde ich ihn grundlos fertig machen und ihn unterbuttern wollen.
Meist geht es bei den Streitereien um Haushaltssachen etc und wenn ich versuche ruhig mit ihm zu reden, was mir am Herzen liegt, dreht er mir die Worte im Mund um und tut so als sei es nicht wichtig. Er nimmt es gar nicht ernst.
Ich habe im Gefühl, dass er dadurch, dass er jetzt seinen Eltern immer erzähe kann, welche Erfolge er nun macht (Therapie, Uni), dass er mich unbewusst schlecht macht, damit er noch besser da steht. Diese Art hatte er schon immer und es hat mich nicht erst jetzt verletzt, aber ich dachte, dadurch dass er jetzt durch sein eigenes Handeln von seinen Eltern viel Lob und Zuspruch bekommt, dass er mich als Buhmann ja nicht mehr braucht?!
Besonders schlimm ist seine Schwester. Sie mochte mich noch nie, tut aber immer scheinheilig. Immer wenn wir mal Streit hatten sagte sie ihm sofort, er soll sich wen anderes suchen und hat wohl gesagt (als er ihr schrieb, dass ich wieder nur unbegründet am Motzen wäre), dass ich ihm nicht gönnen würde, dass es ihm besser geht. !!!????
Ich habe im Gefühl er kann oder will sowas gar nicht als schlimm sehen, ich verstehe das nicht. Verteidigt hat er mich noch nie, was vllt auch daran liegt, dass er nie das Selbstwertgefühl hat und eine eigene Meinung (abweichend von seiner Familie)
Seit Neustem hat er auch Bildchen von anderen Frauen auf dem Handy, was er vorher nie hatte. Ich habe ihn nicht darauf angesprochen, da ich denke, dass es nur eine Phase ist. Aber weh tut es mir trotzdem.
Ich denke durch die Therapie muss er sich erstmal wieder selber finden/ definieren. Aber ich weiß nicht was ich weiter machen soll. Ihn ganz in Ruhe lassen? Es ist doch nicht so viel verlangt, dass ich Sache xy im Haushalt gerne gemacht hätte und dass er nicht immer nur Schlechtes über mich an seine Familie weitergibt? Ich hatte die große Hoffnung, dass sowas mit einer Therapie sich auch bessert...
Naja, das musste ich mir nochmal von der Seele schreiben, da ich nicht weiß, wie sehr die Therapie Sachen bei ihm aufwühlt und ob ich überhaupt schon irgendwas von ihm erwarten kann...

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wolli
sporadischer Gast
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Beiträge: 7

Beitrag Mi., 05.11.2014, 11:45

bei mir sind es nur knappe 4 jahre................
und im moment ist stillschweigen.
ich glaube,ich trenne mich auf etappen!

es ist nicht meines....u wenn ein mensch beschliesst,
das zu tun was er will,sich auch eventuell keine hilfe sucht,seine probleme negiert u ignoriert........
muss man sich das eigene leben gut erhalten.
und das bedeutet unweigerlich eine trennung!

sonst lebe ich seine störung mit!es zieht mich runter!

obwohl ich ein leben habe mit freunden und mit freude?!

ich hoffe,wir können diese jahre mal vor uns rechtfertigen,die wir langsamer getreten haben und mit depressiv waren...........!
ich bin nicht zickig!du machst nur einfach nicht das,was ich sgae

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