Hallo Leute,
ich habe mich hier angemeldet weil mein Leben auseinander fällt. Es wäre unglaublich wenn mir jemand Rat geben könnte!!
Ich kam mit meiner besten Freundin zusammen, wir waren verliebt und sie hatte sich gerade von ihrem schrecklichen Freund getrennt der viele psychische Wunden in ihr hinterließ. Es stellte sich heraus, dass sie (wahrscheinlich) an Depressionen erkrankt ist und wie arbeiteten gemeinsam mit einer Lehrerin daran einen Therapieplatz zu bekommen. Sie war bis jetzt bei ca. 4-5 Sitzungen bei ihrer Psychologin.
Ich informierte mich über die Verhaltensweisen um einem depressivem Partner zu helfen und ich habe mittlerweile alle diese "Regeln" gebrochen. Denn ich litt massiv unter den stundenlangen Streitgesprächen, den Vorwürfen (manchmal sagte sie mir sie wäre nicht krank, sondern ich wäre an allem Schuld), der Angst etwas falsch zu machen (ihr Gemüt kann innerhalb einer Sekunde wechseln), den Zwängen denen ich folgen musste (mit niemanden über unsere Probleme reden, eine Freundin in die ich mal verliebt war komplett aus meinem Leben streichen, etc), dem unterdrücken vieler Dinge (ich bin gut in der Schule/ habe mehr Geld, dies musste ich "verheimlichen" da sie Probleme in dem Bereich hat), den Schuldgefühlen (teilweise verhielt ich mich selbst sehr grausam; und es gab einen schlimmen Zwischenfall den ich theoretisch verhindern hätte können), etc
Wenn ich von "müssen/u.ä." rede meine ich auf gar keinen Fall, dass sie mir das direkt "befiehlt". Ich weiß, dass sie nicht narzisstisch ist und mich liebt! (ich habe lange überlegt und recherchiert, aber da bin ich mir sicher) Sie möchte mir Freiheiten geben und alles, darüber reden wir oft, aber sie kann sagen was sie will, ich liebe sie und deswegen kann ich sie nicht traurig machen und unterliege deswegen diesen Zwängen. Denn wenn ich das nicht tue, dann resultiert es meist in eine besonders schlimme Phase bei ihr und das ist auch belastend für mich.
Ein Problem ist, das es anscheinend unmöglich ist sie nicht zu verletzen (alles verletzt sie, meinte sie selbst)! Ich habe schon so viel ausprobiert, wir haben schon so viel geredet, es hilft einfach nicht gegen ihre Krankheit. Dies ist eine sehr wichtige Erkenntnis die ich daraus zog. "Ich bin nicht verantwortlich für ihr Wohlergehen!" Auch wenn es mir unglaublich wichtig ist... Unsere Beziehung ist somit eine einzige Abwärtsspirale... Wir machen viele gemeinsame Fortschritte und arbeiten beide hart daran, aber es wird trotzdem immer schlimmer. Ihre Therapie kommt nicht voran, weil es ihr zu schlecht geht um bei ihrer Psychologin anzurufen (ihr Körper blockiert sobald sie das Telefon in der Hand hat). Mal geht es gut und es ist alles "wunderbar" und mit einem "Windhauch" wird alles wieder umgeworfen. Es ist ein einziges, krankes Psychodrama mit kleinen romantischen Pausen zwischendurch. Die allerdings wunderschön sind...
Meine Produktivität litt darunter massiv und mein soziales Leben ebenfalls. Ich begann mich ständig auf sie auszurichten und wann immer ich etwas "für mich" tat, resultierte daraus ein Streit. (Durch die Begebenheiten/Missverständnisse). Ich habe Angst "mich selbst zu lieben".
Jetzt geht es mir aber so schlecht, dass ich selber Anfange sie so zu belasten, wie sie mich schon seit Monaten. Ich reagiere häufig über und bei dem letzten Streit war ich nicht für sie da. Ich bin teilweise sehr grausam(verbal, sie wurde bereits handgreiflich gegenüber mir). Ich hasse es mich so zu verhalten aber ich habe keine Kontrollen in den Situationen.
Sie kann nicht für mich da sein, weil es ihr so schlecht geht. Ich habe aber auch Niemanden, weil ich nicht über unsere Probleme reden darf. Ich habe ihr zuvor gesagt, dass ich ihr ein paar Monate Zeit gebe und dann entscheide ob ich mich trenne, wenn sie nicht aufhört mich so grausam zu behandeln wie sie es manchmal tut. Eben hat sie MIR gedroht mit mir Schluss zu machen, wenn ich ihr nicht zeige, dass ich sie liebe (was ich tue, nur ich kann es ihr nicht zeigen wenn es mir absolut beschissen geht). Ich laufe ihr immer hinterher wenn sie mich weg schiebt..
Ein "Tipp" den ich recherchiert habe war "Achte darauf, dass du deinem Partner zeigst das du für ihn da bist und du nicht unter ihm leidest - zeige dass es dir gut geht und du ihn akzeptierst wie er ist." Ich weine wenn ich das schreibe, denn ich habe maßlos versagt in dieser Hinsicht. Nach Monaten bin ich am Ende. Ich fühle mich leer, einsam, ausgepowert. Der Schlaf erholt mich nicht, das Essen sättigt mich oft nicht mehr, das was mir einfach fiel ist nun unendlich schwer geworden.
Ich weiß nicht was ich machen soll.Ich kann nicht Schluss machen, denn sie wird vielleicht versuchen sich umzubringen. Ich habe Angst. Ich will dass es mir schnell besser geht, damit ich wieder für sie da sein kann, aber es fällt schwer.
>Was soll ich tun? Bitte schreibt mir was ihr denkt!
Freundin depressiv, am Rand der Verzweiflung
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Bei Depression ist die soziale Kommunikation stark beeinträchtigt. Es ist ganz normal, dass es dann zu Streitereien kommt. Es ist auch wichtig, dass du dich abgrenzt und schützt in dem du Lebensbereiche aufrecht erhältst die dir gut tun.
Es ist keine Schande, wenn du dir selbst Hilfe bei einem Therapeuten holst. Er kann dir in dieser schweren Zeit und persönliche Krise Halt und Orientierung geben. Wenn es geht wäre es dann sicherlich gut, wenn deine Patnerin mit kommen kann. Aber das kann dann der Thera entscheiden.
Es braucht viel Zeit und Geduld um eine derartige schwierige Situation als Paar zu überstehen, ich spreche aus eigener Erfahrung. Aber mach dir nicht und deiner Partnerin zu viele Selbstvorwürfe, sondern spreche deine Probleme und Ängste an und nicht mit Beschuldigen sondern indem du ihr sagst, was du empfindest. Dass du dir zum Beispiel Vorwürfe machst weil Konflikte ihr ja Schaden, aber bisher keinen Weg gefunden hast es anders zu machen. Dass du ihre Hilfe brauchst herauszufinden wie es besser laufen kann. Sie soll dir sagen, was du an deiner Kommunikation ändern kannst, aber auch umgekehrt.
jedenfalls hilft reden, wenn beide verstehen, dass es sich um eine neue Situation handelt und beide erst lernen müssen damit umzugehen.
Liebe Grüße Leere
Es ist keine Schande, wenn du dir selbst Hilfe bei einem Therapeuten holst. Er kann dir in dieser schweren Zeit und persönliche Krise Halt und Orientierung geben. Wenn es geht wäre es dann sicherlich gut, wenn deine Patnerin mit kommen kann. Aber das kann dann der Thera entscheiden.
Es braucht viel Zeit und Geduld um eine derartige schwierige Situation als Paar zu überstehen, ich spreche aus eigener Erfahrung. Aber mach dir nicht und deiner Partnerin zu viele Selbstvorwürfe, sondern spreche deine Probleme und Ängste an und nicht mit Beschuldigen sondern indem du ihr sagst, was du empfindest. Dass du dir zum Beispiel Vorwürfe machst weil Konflikte ihr ja Schaden, aber bisher keinen Weg gefunden hast es anders zu machen. Dass du ihre Hilfe brauchst herauszufinden wie es besser laufen kann. Sie soll dir sagen, was du an deiner Kommunikation ändern kannst, aber auch umgekehrt.
jedenfalls hilft reden, wenn beide verstehen, dass es sich um eine neue Situation handelt und beide erst lernen müssen damit umzugehen.
Liebe Grüße Leere
hi!
ich hab das gleiche thema - mein freund steckt auch in einer depression.
und ich selber hab auch schon eine handfeste hinter mir, weiß also, wie es einem da geht. aber ich glaub, wenn du gut eingelesen bist, dann kannst du dir eh auch vorstellen, wie einem in der situation zumute ist. ich weiß nicht, ob du die bücher von josef giger-bütler kennst - die haben mir sehr geholfen. auch im hinblick auf die hilfe der angehörigen.
aber ich weiß auch wie schwierig es dann ist, das umzusetzen.
wenn man liest, man soll dem anderen zeigen, dass man da ist für ihn, aber gleichzeitig von ihm nichts mehr kommt, also kein interesse oder mitgefühl (was eh ganz klar ist), dann macht es das einem natürlich schon schwer. man selber ist ja auch noch irgendwo und der depressive partner hat das früher auch gesehen. das macht diesen switch umso schwerer. also für mich. plötzlich bzw. schleichend wird der partner zu einem menschen, den man nicht mehr kennt und mit dem man im "normalen" leben auch nicht zusammen sein möchte. ich zumindest.
aber ich muß mir immer und immer wieder vor augen halten, dass das die depression ist. dass der mensch dahinter - den ich über alles liebe - existiert und irgendwann auch wieder rauskommen wird.
ich hab es bisher immer als belastend empfunden, dass wir noch nciht zusammen wohnen. aber ganz ehrlich: inzwischen bin ich froh, dass es derzeit so ist. ich hab ein kind um das ich mich kümmern muß (anderer vater) und gehe arbeiten. ich muß mich also abgrenzen und das könnte ich nicht, wenn ich ihn jeden tag sehen würde und mir jeden tag gezeigt wird, dass er grade nicht der mensch ist, den ich kenne.
wohnt ihr zusammen?
wenn ja, würde ich mir ernsthaft überlegen, dir eine eigene wohnung zu nehmen. denn so wie du auch schreibst, du kannst nicht für sie da sein, wenn es dir selber sch... geht. und damit das nicht passiert, brauchst du abstand und abgrenzung.
mein freund leidet zb extrem darunter, dass er mir das alles "antut" und dass ich leide. wenn er das dann auch noch jeden tag sehen würde, würde ihm das mit sicherheit nicht helfen. und wenn wir zusammen sind bin ich wirklich oft ein häufchen elend - in letzter zeit zumindest.
es gibt - wie auch bie euch - unglaublich schöne momente, wo dann kurz wieder der alte mann hervorlugt und die mir dann zeigen: ja, ich will das und ich kämpfe um diese liebe. ich lass ihn mir nicht durch die depression wegnehmen.
der gemeinsame gegner muß die depression sein, nicht ein kampf zwischen euch.
wie gesagt auch mir gelingt das alles selten genug, aber es wird besser. mit abstand betrachtet krieg ich das jetzt besser hin und nehm vieles nicht mehr persönlich. ich hoffe, dass auch er das merkt und dass ihm das gut tut.
wegen der therapie: ich hatte vor bald 3 jahren meinen zusammenbruch - mit allem was dazu gehört (nicht mehr aufstehen können, selbstmordgedanken usw.). ich hab also erst am tiefsten punkt erkannt, dass ich hilfe brauche. die hab ich mir dann aber relativ schnell geholt und auch regelmässig in anspruch genommen (therapie). am anfang sogar 2x die woche.
ich würde sagen, dass ich das schlimmste nach 6 monaten intensiver therapie überstanden hatte. es hat mein leben um 180° verändert und ich bin heute stabil udn gehe meinen eigenen weg. natürlich muß ich auf mich achte und ich geh auch heute noch zur therapie, aber jetzt eher wegen meinem freund - damit ich damit klar komme und nicht selber wieder abrutsche.
und ich sag immer: ich weiß nicht, ob ich ohne meine therapeutin heute noch hier wäre. sie hat mir das leben gerettet.
aber auch dir würde ich raten, dir hilfe zu holen. es schadet nicht, im gegenteil, du wirst ihr so mehr helfen.
mein freund hat übrigens derzeit nicht die kraft, eine therapie zu machen (obwohl er nichts dagegen hat und von früher kennt). ich glaube, jeder kommt an einen punkt, wo er merkt, dass jetzt wirklich nichts mehr geht. bei depressiven ist das meistens erst, wenn der körper streikt.
bei meinem freund spitzt sich die lage grade zu und bald wird er nicht mehr können. aber so schlimm das ist, oft ist genau das nötig, damit sich der betroffene helfen läßt. als aussenstehender kann man das aber nicht herbeizwingen.
ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen.
lg
ich hab das gleiche thema - mein freund steckt auch in einer depression.
und ich selber hab auch schon eine handfeste hinter mir, weiß also, wie es einem da geht. aber ich glaub, wenn du gut eingelesen bist, dann kannst du dir eh auch vorstellen, wie einem in der situation zumute ist. ich weiß nicht, ob du die bücher von josef giger-bütler kennst - die haben mir sehr geholfen. auch im hinblick auf die hilfe der angehörigen.
aber ich weiß auch wie schwierig es dann ist, das umzusetzen.
wenn man liest, man soll dem anderen zeigen, dass man da ist für ihn, aber gleichzeitig von ihm nichts mehr kommt, also kein interesse oder mitgefühl (was eh ganz klar ist), dann macht es das einem natürlich schon schwer. man selber ist ja auch noch irgendwo und der depressive partner hat das früher auch gesehen. das macht diesen switch umso schwerer. also für mich. plötzlich bzw. schleichend wird der partner zu einem menschen, den man nicht mehr kennt und mit dem man im "normalen" leben auch nicht zusammen sein möchte. ich zumindest.
aber ich muß mir immer und immer wieder vor augen halten, dass das die depression ist. dass der mensch dahinter - den ich über alles liebe - existiert und irgendwann auch wieder rauskommen wird.
ich hab es bisher immer als belastend empfunden, dass wir noch nciht zusammen wohnen. aber ganz ehrlich: inzwischen bin ich froh, dass es derzeit so ist. ich hab ein kind um das ich mich kümmern muß (anderer vater) und gehe arbeiten. ich muß mich also abgrenzen und das könnte ich nicht, wenn ich ihn jeden tag sehen würde und mir jeden tag gezeigt wird, dass er grade nicht der mensch ist, den ich kenne.
wohnt ihr zusammen?
wenn ja, würde ich mir ernsthaft überlegen, dir eine eigene wohnung zu nehmen. denn so wie du auch schreibst, du kannst nicht für sie da sein, wenn es dir selber sch... geht. und damit das nicht passiert, brauchst du abstand und abgrenzung.
mein freund leidet zb extrem darunter, dass er mir das alles "antut" und dass ich leide. wenn er das dann auch noch jeden tag sehen würde, würde ihm das mit sicherheit nicht helfen. und wenn wir zusammen sind bin ich wirklich oft ein häufchen elend - in letzter zeit zumindest.
es gibt - wie auch bie euch - unglaublich schöne momente, wo dann kurz wieder der alte mann hervorlugt und die mir dann zeigen: ja, ich will das und ich kämpfe um diese liebe. ich lass ihn mir nicht durch die depression wegnehmen.
der gemeinsame gegner muß die depression sein, nicht ein kampf zwischen euch.
wie gesagt auch mir gelingt das alles selten genug, aber es wird besser. mit abstand betrachtet krieg ich das jetzt besser hin und nehm vieles nicht mehr persönlich. ich hoffe, dass auch er das merkt und dass ihm das gut tut.
wegen der therapie: ich hatte vor bald 3 jahren meinen zusammenbruch - mit allem was dazu gehört (nicht mehr aufstehen können, selbstmordgedanken usw.). ich hab also erst am tiefsten punkt erkannt, dass ich hilfe brauche. die hab ich mir dann aber relativ schnell geholt und auch regelmässig in anspruch genommen (therapie). am anfang sogar 2x die woche.
ich würde sagen, dass ich das schlimmste nach 6 monaten intensiver therapie überstanden hatte. es hat mein leben um 180° verändert und ich bin heute stabil udn gehe meinen eigenen weg. natürlich muß ich auf mich achte und ich geh auch heute noch zur therapie, aber jetzt eher wegen meinem freund - damit ich damit klar komme und nicht selber wieder abrutsche.
und ich sag immer: ich weiß nicht, ob ich ohne meine therapeutin heute noch hier wäre. sie hat mir das leben gerettet.
aber auch dir würde ich raten, dir hilfe zu holen. es schadet nicht, im gegenteil, du wirst ihr so mehr helfen.
mein freund hat übrigens derzeit nicht die kraft, eine therapie zu machen (obwohl er nichts dagegen hat und von früher kennt). ich glaube, jeder kommt an einen punkt, wo er merkt, dass jetzt wirklich nichts mehr geht. bei depressiven ist das meistens erst, wenn der körper streikt.
bei meinem freund spitzt sich die lage grade zu und bald wird er nicht mehr können. aber so schlimm das ist, oft ist genau das nötig, damit sich der betroffene helfen läßt. als aussenstehender kann man das aber nicht herbeizwingen.
ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen.
lg
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