Verfolgungswahn, schizoaffektive Störung

In diesem Forumsbereich können Sie sich über Schwierigkeiten austauschen, die Sie als Angehörige(r) oder Freund(in) von psychisch Erkrankten bzw. leidenden Personen konfrontiert sind.
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ANNIKA5
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Verfolgungswahn, schizoaffektive Störung

Beitrag Sa., 26.04.2014, 19:18

Hallo, ich suche Rat zu folgendem Thema,

eine nahe Verwandte von mir leidet seit einigen Monaten an Verfolgungswahn bzw. wahrscheinlich einer schizoaffektiven Störung. Sie lässt keinen mehr an sich rann, alle seien gegen sie oder hecken etwas gegen sie aus. Auch hört sie im Radio Meldungen über sich, beim Einkaufen(wenn sie mal rausgeht, meist ist sie abgekapselt zu Hause) beziehen sich zufällige Ereignisse auf sie und sie meint, dass sie videoüberwacht wird. Für ein paar Wochen war sie bereits stationär gegen ihren Willen untergebracht, verweigerte aber Medikation und wurde nach ein paar Wochen wieder entlassen - Zustand unverändert. In Österreich kann man anscheinend Personen mit einer solchen Krankheit nicht helfen - erst wenn es gefährlich wird... Sie hat eine schwierige Vergangenheit mit vielen Enttäuschungen hinter sich.
Meine Frage:
wie kann ich das Gespräch mit ihr so lenken, dass sie mich nicht als Feind sieht? Das man sie von einer Therapie überzeugen kann?
Danke im Voraus für eure Unterstützung!

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Delphin2
Forums-Insider
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Beiträge: 240

Beitrag So., 27.04.2014, 19:45

Hallo Annika,

ich finde es super wie du versuchst für deine Freundin da zu sein. Ich denke das ist schon mal ganz wichtig, das sie so Menschen hat, die ihr versuchen zu helfen und für sie da sind!!!

Gibt es in Österreicht nicht so was wie ein Gesundheitsamt oder ein sozialpsychiatrischen Dienst?
Wir in Deutschland haben es. Da können sich auch Freunde oder Familie dran wenden, wenn sie merken da läuft etwas gar nicht gut und jemanden geht es gar nicht gut. Die schalten sich dann auch ein wenn es zu schlimm ist!

Ich weiß nicht wie du mit ihr reden könntest. Außer das du ihr zeigst das du für sie da bist und ganz behutsam vorgehst.
ich denke wenn sie gerade keine Therapie will wäre es erst einmal wichtig das sie auch Medikamente bekommen könnte. Gerade wenn sie alle als Feind sieht scheint sie ja echt Probleme zu haben. Und dies muss ja eigentlich behandelt werden. Vielleicht ist sie dann bereit für eine Therapie.

Mit lieben Grüßen,
Delphin
Ich kann nicht wählen was ich fühle,
aber ich kann wählen, was ich tue.

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Krang2
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 40
Beiträge: 1691

Beitrag Do., 19.06.2014, 01:03

Was du möchtest, ist unmöglich, da deine Verwandte es immer wieder so drehen wird, daß du Teil ihrer Wahnwelt wirst, indem du dich für eine Seite entscheiden sollst. So war es zumindest bei meiner Mutter. Sie wird versuchen, von dir eine Bestätigung für die Richtigkeit ihrer Wahnvorstellungen bekommen, und dafür auch emotionale Erpressung einsetzen. Wenn du langfristig ein freundliches Verhalten ihr gegenüber bewahrst, ohne ihren Behauptungen Recht zu geben, wird ein Teil von ihr auf Dauer begreifen, daß du nicht gegen sie bist, obwohl du ihre Wahrnehmung in Frage stellst. Krankheitseinsicht solltest du nicht erwarten. Für sie ist alles, was sie erlebt, real. Es ist so wie in diesen Geschichten über Verschwörungen, Aliens oder die Matrix, wenn du dich nicht von ihr "überzeugen" läßt, wirst du bestenfalls ein weiteres argloses Opfer sein, schlimmstenfalls von ihren Feinden "beeinflußt". Es muß schrecklich sein, wenn man seinen eigenen Wahrnehmungen nicht mehr trauen kann. Das zuzugeben löst sicher große Ängste aus. Wenn sie langfristig keine Gefahr für sich oder andere darstellt (d.h. das Schlimmste Beleidigungen oder leere Drohungen sind), kann sie mit so einer Psychose aber glücklich alt werden. Bitte mach nicht den Fehler, den ich gemacht habe, ihr bestimmte Wahngebäude logisch zu widerlegen. Ruhiger für alle Beteiligten ist es, wenn du ihre klaren Momente gut ausnutzt und dich in akuten Phasen besser nur zum Einkaufszettel und dem Wetterbericht äußerst.

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