Adoptivmutter war mehrmals in Psychiatrie

In diesem Forumsbereich können Sie sich über Schwierigkeiten austauschen, die Sie als Angehörige(r) oder Freund(in) von psychisch Erkrankten bzw. leidenden Personen konfrontiert sind.
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Mrs
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Adoptivmutter war mehrmals in Psychiatrie

Beitrag Sa., 08.02.2014, 20:29

Hallo
...meine vor einem Jahr verstorbene Tante (schwester meiner A.Mutter) vertraute mir an , dass der Grund für die Aufenthalte von Ihr damals in der Psychartrie-die ich natürlich miterlebt habe und auch in Erinnerung behalten habe- keine nervlichen Überspannungen, waren sondern das sie Schitzophrenie gehabt habe. Erinnerungen daran das sie ständig in Notizbücher geschrieben hat, immer und überall Fremde Menschen ansprach...aber auch seltsames verhalten für eine Erwachsene, wie z.B. plötzliches aufspringen und balancieren über Bänke..usw.Mein leiden darunter ist schwer zu formulieren.....ich war klein...sie sprach zu mir und es schien wichtig zu sein so als hinge Ihr leben davon ab...ich verstand sie aber nicht. Es waren,,erwachsenenworte".Dazu kommt, das sie an einem angesehenen Gymnasium in der Oberstufe Französisch und Philosophie unterrichtet hat. Und auch während sie schon mit der Erkrankung zutun gehabt hat weiter unterrichtet hat.In der Pubertät wo einige meiner Bekannten und auch eine Freundin dann auf diesem Gymnasium von meiner Adoptivmutter unterrichtet wurden bekam ich merkwürdiges zu hören...sie habe sich auf den Tisch gestellt und versucht zu fliegen......sie habe alle gebeten sich wie ein Baum zu fühlen..........Ich habe mich immer für Sie geschämt und natürlich wurd ich auch schräg angeschaut, da ich ja,, die Tochter " sei.... ...Einmal hörte ich aus dem Wohnzimmer ein anhaltendes lautes Brummen und dachte das irgendetwas komisches los sei...ich ging hinunter und fand meine A.Mutter auf dem Fußboden liegend an ...sie Brummte...... .Ein anderes mal da hatte ich Kindergeburstag meinen 11. da tanzten wir ein wenig und dann fing sie auch an zu tanzen- Es gab auch viel ärger zwischen meinem A. Vater und Ihr ...natürlich möchte ein Kind trösten... ich konnte mir anhören das ich ,,Ihre große Mama" sei....Das alles sind nur Kleinigkeiten die mir spontan einfallen,.............wie oben schon geschrieben weiß ich erst seit einiger zeit das sie Schitzoprenie gehabt hat....immer hatte ich das Gefühl das etwas bei ihr nicht stimmt...auch mit ,,zwei Stimmen sprechen -die gute und die Böse- war normal bei Ihr...ich habe das so genommen wie Kinder das sehen.... .
Es war so das ich aber auch sehr schwer deswegen Freundschaften knüpfen konnte....ich musste ja auch ein ,,Geheimnis" hüten...zudem war es jedesmal so das sie die Leute über mich ausgefragt hat, sie ist auch Plötzlich an Orten an denen ich mich aufgehalten habe aufgetaucht um zu sehen was wir-Ich machen.....jedesmal hatte ich angst das sie auftaucht.....
Sie durchwühlte mein Kinderzimmer, las mein Tagebuch, durchsuchte meine Schultasche.....oder ich war Ihr völlig gleichgültig da war dann das Haar verfilzt, die Kleidung dreckig, die Schultasche verdreckt, die Schuhe zu klein, ich saß stundenlang nach der Schule vor der Tür um auf sie zu warten weil sie vergessen hatte das sie länger Schule hat.....usw
danke fürs lesen...............................

Liebe Grüße an alle Einzelkämpfer da draußen
Mrs

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Silencia
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Beitrag So., 09.02.2014, 09:21

Hallo Mrs!

Ich kann dir gut nachfühlen, wie du dich fühlst.

Ohne deine A-Mutter beleidigen zu wollen, stellt sich mir schon die Frage, wie man so einen Menschen unterrichten lassen kann und vor allem ein Kind anvertrauen kann? Diesbezüglich, so scheint mir, hat der Staat völlig versagt.

Es mag sein, dass sie nicht "gefährlich" war, aber sie war trotz allem eine Zumutung insbesondere für Jugendliche und Kinder.

Hast du schoneinmal daran gedacht, die ganzen Erlebnisse aufzuarbeiten?
Wie knüpft man an, an ein früheres Leben? Wie macht man weiter, wenn man tief im Herzen zu verstehen beginnt, dass man nicht mehr zurück kann? Manche Dinge kann auch die Zeit nicht heilen, manchen Schmerz der zu tief sitzt und einen fest umklammert.

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Mrs
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Beitrag Mo., 10.02.2014, 12:10

Hallo Silencia,

Sie war in dem sinne nicht ,,gefährlich" höchstens für sich selber....sie ging in Frankreich einmal einfach alleine durch das Watt. Vor dem Mont st. Michel liegt noch eine Insel auf der saß Sie 12 Stunden fest weil die Flut gekommen ist. Keiner wusste wo sie ist.
Ein anderesmal fuhr sie ziellos in der Gegend umher Parkte an einem Seitenstreifen und lief komplett entkleidet in der Gegend herum.
......
Sie hat trotz allem einen guten ruf bei vielen Leuten. Es wissen die wenigsten das Sie eine Erkrankung gehabt hat.
Eher war ich diejenige die Auffällig war nach außen hin, aber es wurde immer so dargestellt das ich ja Adoptiert sei und wer weiß wer meine Eltern seien usw.

Ich bin da leider sehr unsicher ob ich mir das zutrauen soll. Da ich Alleinerziehend bin hab ich natürlich auch die Befürchtung das wenn mir der Boden unter den Füßen wegbricht meine Kinder darunter leiden könnten, deswegen der kleine versuch durch den Austausch in diesem Forum vorsichtig weiterzukommen.

Grüße
Mrs


kaja
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Beitrag Mo., 10.02.2014, 13:26

Ich habe ein bisschen Probleme damit in deinem Beitrag ein konkretes Anliegen zu entdecken.
Möchtest Du deine Geschichte einfach mal jemandem mitteilen, geht es dir um eine konkrete Frage oder die Suche nach Menschen die ähnliches erlebt haben, usw. ?

Wenn ihr keinen gemeinsamen Genpool habt kann die Schizophrenie ja auch nicht an dich vererbt worden sein.
After all this time ? Always.

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Mrs
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Beitrag Mo., 10.02.2014, 19:25

Tag Kaja,
ja ich hoffe auf Austausch mit Menschen die das nachvollziehen können. Ich würde gerne die Situation anders betrachten können aus einer anderen Perspektive.....es ist einfach so komplex was die eigenen Gefühle auch dabei betrifft.....deswegen schreib ich hier.
Nein ich bin nicht betroffen von der Erkrankung....aber indirekt schon irgendwie.

Liebe Grüße


kaja
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Beiträge: 4539

Beitrag Mo., 10.02.2014, 20:16

Ich habe auch eine psychisch Kranke Mutter mit der ich aufgewachsen bin.
Aktionen wie deine Mutter hat sie nicht gebracht, sie leidet nicht an Schizophrenie, ihre Symptome spielten sich eher innerhalb der Familie ab und waren selten nach außen sichtbar. Als ich 10 war kam dann noch eine körperliche Behinderung hinzu (sie sitzt im Rollstuhl), was ihre psychischen Probleme nochmal verschlimmert hat.
Meine Kindheit und Jugend war also geprägt von den, teilweise Monate dauernden, Krankenhaus und Klinikaufenthalten meiner Mutter.

Das war eine ziemlich schwere Zeit für mich und ich bin mit 17 in meine eigene Wohnung gezogen. Mit der Zeit und räumlicher Trennung verstanden wir uns wieder besser.
After all this time ? Always.

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