Therapie von Borderline - was wisst ihr darüber?

In diesem Forumsbereich können Sie sich über Schwierigkeiten austauschen, die Sie als Angehörige(r) oder Freund(in) von psychisch Erkrankten bzw. leidenden Personen konfrontiert sind.
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candle.
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Beitrag Mo., 18.11.2013, 16:49

Ich bin ja ganz auf deiner Seite, weil ich deine Seite sehr gut kenne. Deswegen möchte ich auch dich stärken.
(e) hat geschrieben: indem ich mich so verhalte, wie es günstig ist für meine BL-Interventionspartner,
Das ist doch aber genau verkehrt? Das kann doch so nicht in Büchern stehen? Wie sagt es denn dein Therapeut?
Ich möchte vielmehr meine falschen Interventionssignale Bordi-tauglich machen, damit das Bordi-Muster bei mir nicht mehr andockt,
Das ist sehr schade, dass du dich hier sehr oft als "falsch" bekennst, das bist du einfach nicht! Andocken tut es eben nicht mehr mit scharfer Selbstabrenzung. sich emotional dort nicht zu sehr einzulassen (falls es bei dir so ist), also ganz klare Ansagen mit klaren Konsequenzen. So habe ich es jedenfalls gelesen.
Co-Bordi bin.
Ich habe auch gerade von diesem "Co" gehört, dass das wohl gar nicht mehr so pathologisiert werden soll, weil jeder Mensch wohl erstmal Co wird bei Angehörigen, also erstmal ganz normal ist in der Entstehung.
Es gibt schließlich auch Bücher für Angehörige mit Zwängen. Meine Schwester kann ja dann diese kaufen.
Habt ihr da eine Vereinbarung getroffen euch gegenseitig zu helfen?

candle
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(e)
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Beitrag Mo., 18.11.2013, 17:17

candle. hat geschrieben:Habt ihr da eine Vereinbarung getroffen euch gegenseitig zu helfen?
Sagen wir so: Ich bin mit ihr aufgewachsen. Wir stehen uns sehr nahe. Sie bedeutet mir sehr viel. Wir haben gemeinsam die Hölle unserer Kindheit durchgemacht. Das schweißt zusammen. Ich habe ihr versprochen, ihr immer beizustehen, und ich werde mein Versprechen halten. Aber so weit bin ich auch, dass ich mich nicht mehr von ihr vereinnahmen lasse. Nur heißt das nicht, dass ich sie allein lassen muss. Sie bedeutet mir immer noch viel, gerade auch weil ich ihr nichts vorwerfen kann. Es ist deutlich spürbar ihr Borderline, das sie durch ihre traumatische Kindheit entwickelte. Da ich das alles von Kind an miterlebte mit ihr, stehen wir uns nahe wie Zwillinge, nur dass sie zum Bordi wurde und ich zum Anankast, der ihr Bordi ausgleicht. Das war auch nötig, denn sie hätte sonst nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Kinder in Gefahr gebracht. Durch ihr Vertrauen mir gegenüber hat sie mir immer alles erzählt, sodass ich es verhindern konnte.

Ich habe als Schwester eine Verantwortung ihr gegenüber, ebenso ihren Kindern und ihrem hilflosen Mann gegenüber, den ich mittlerweile auch vor ihr verteidigen muss. Der Mann ist todkrank. Ich gehöre nicht zu den Menschen, die einfach wegsehen und nur an sich denken. Ich habe meine ethischen, christlichen Vorstellungen, dazu gehört Solidarität, Familiensinn und Zivilcourage, das mag im therapeutischen Kontext nicht mehr modern sei, aber ich bin nun mal altmodisch und glaube sogar immer noch an Gott, vor dem ich einmal mit gutem Gewissen, wenigstens mein Bestes gegeben zu haben, stehen möchte, wenn ich mal abtrete.

Ich finde es wichtig, sich selbst immer achten zu können, weil man trotz all der Fehler wenigstens sein Bestes versuchte. Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, wenn heute so viele in der Therapie den Bruch mit der Familie vollziehen. Mein Aspie-Bruder hat das auch getan in der Therapie, er hat mich nicht einmal gegrüßt, obwohl ich immer zugewandt und freundlich zu ihm war. Das werde ich nie verstehen. Na ja, später sah er es ein und kam von sich aus zurück. Da merkte man, dass wirklich der Therapeut dahinterstand bzw. er es als Aspie zu wörtlich nahm mit der Trennung von der Familie. Ich finde es extrem und auch nicht gesund, wenn die Familie gleich zum Teufel gejagt werden muss, das ist auch wieder diese Schwarz-Weiß-Denke. Es gibt auch andere, liebevollere Wege des Umgangs mit Angehörigen.

Ich gehe davon aus, dass mein Leben von Gott geführt wird. Er hat mich und meine Schwester in diese Schicksalsgemeinschaft geführt. Wir gehören zusammen, auch wenn wir beide nicht voneinander abhängig sein sollten. Gerade ihre Eigenständigkeit wär mir wichtig, damit sie ohne mich klarkommt im Alltag. Ich möchte sie jedoch glücklich wissen, weil ich sie liebe. Sie hat das auch verdient.
Lieben Gruß
elana

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candle.
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Beitrag Mo., 18.11.2013, 17:21

Ich verstehe dich!
(e) hat geschrieben:
Ich habe als Schwester eine Verantwortung ihr gegenüber, ebenso ihren Kindern und ihrem hilflosen Mann gegenüber, den ich mittlerweile auch vor ihr verteidigen muss.
Und eigentlich ist das nicht mehr deine Aufgabe. Damit bürdest du dir viel zu viel Verantwortung auf.

candle
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(e)
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Beitrag Mo., 18.11.2013, 17:27

Candle, ich sehe das anders, ich habe z. B. auch eine Verantwortung meiner 78-jährigen, gebrechlichen Mutter gegenüber. Das hört nicht auf, wenn jemand erwachsen ist. Das hat mit Liebe und Familiensinn zu tun, wo man füreinander da ist.

Ich finde, Du stülpst mir da einfach zu viel von Deiner eigenen Geschichte über. Lass mich doch sein, wie ich bin. Ich bin nun mal komplett anders als Du. Meine Biografie ist in keinster Weise ähnlich wie Deine. Ich finde es sehr übergriffig von Dir, wenn Du mir vorschreiben willst, für wen ich mich verantwortlich fühlen darf oder nicht. Damit greifst Du meine ganz privaten Haltungen an. Bitte hör jetzt auf damit. Das ist hier auch nicht Thema.
Lieben Gruß
elana

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Beitrag Mo., 18.11.2013, 17:36

(e) hat geschrieben: Ich finde, Du stülpst mir da einfach zu viel von Deiner eigenen Geschichte über.
Welche denn? Ich denke du kennst meine Geschichte gar nicht.

Mache es doch wie du meinst und am besten kannst elana. Du wirst dann ja sehen inwieweit dich das weiterbringt. Ich wünsche dir dabei viel Erfolg!

candle
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Beitrag Mo., 18.11.2013, 17:44

@all: Ich hab jetzt meine Antworten, danke! Das wär´s von meiner Seite hier.

Lieben Gruß
elana

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Cyw
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Beitrag Mo., 18.11.2013, 17:51

Auf Wunsch der TE geschlossen.

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