Ich finde, das klingt soweit ganz gut. Den Umstände entsprechend eben. Ihr scheint beide bereit, an Euch zu arbeiten.
Bezüglich "Freiraum" meinte ich nicht jenen Freiraum, etwas alleine zu unternehmen. Sondern einen Freiraum für Veränderungen. Zum Beispiel in dem DU von deiner Rollen Abstand nimmst. Die starre Rollenaufteilung schon mal deiner Seite aufweichst. Einen Schritt zurückgehen. Das hat wenig damit zu tun, ob und wie viel man gemeinsam oder alleine Zeit verbringt, sondern WIE man miteinander interagiert.
Du sprachst z.B. das Trösten an. Du könntest sie doch nicht einfach weinen lassen und wegschauen?! Nein, das zwar nicht. Aber du könntest du z.B. eingestehen, dass (auch) Dich die Situation überfordert und ihr raten, dies und jenes mit dem Therapeuten zu besprechen. Nicht erst warten, bis sie dich wegschuppst, sondern von dir selbst aus einen Schritt zurückgehen und sie auf nette aber bestimmte Weise an den/die Thera verweisen...
Nur ein Beispiel, aber vermutlich ein symptomatisches. Ich wette, Schwäche einzugestehen ("Ich bin damit überfordert, besprich es lieber in Therapie") dürfte der Part sein, der DIR in diesem symbiontischen System schwerfällt... aber genau DAS könnte ich mir als etwas vorstellen, was die starre Rollenverteilung aufweicht. Und ja, das dürfte am Anfang erst mal für einiges an Verwirrung, Ängsten und Zweifeln sorgen. AUF BEIDEN SEITEN. Da muss man durch...
Auch den Egoismus, den du öfters erwähnt hast, als Nebenwirkung einer Therapie. Ich bin mir recht sicher, wenn man genau hinschaut, stößt das den un-therapierten Partnern und Ex-Partnern nur deshalb so auf, weil vorher SIE die Egoistischen waren und ihren Rollenvorteil nun aufgeben hätten müssen...
Gerade in deinem Beispiel: du stehst halt in vielen Dingen besser da, und natürlich wird sich dein Unterbewusstsein entsprechend erst mal sperren, die Vorteile die sich aus den jetzigen Rollen für dich ergeben, aufzugeben.
Wie stark beeinflusst Psychotherapie einen Menschen?
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also genau das habe ich ja schon gemacht. nur dass ich neben diesem "Eingeständnis" und der Therapieanratung auch gesagt habe ich wolle mir mehr Zeit für sie nehmen und sie mehr unterstützen mit den Kindern.(V) hat geschrieben:
Du sprachst z.B. das Trösten an. Du könntest sie doch nicht einfach weinen lassen und wegschauen?! Nein, das zwar nicht. Aber du könntest du z.B. eingestehen, dass (auch) Dich die Situation überfordert und ihr raten, dies und jenes mit dem Therapeuten zu besprechen. Nicht erst warten, bis sie dich wegschuppst, sondern von dir selbst aus einen Schritt zurückgehen und sie auf nette aber bestimmte Weise an den/die Thera verweisen...
Nur ein Beispiel, aber vermutlich ein symptomatisches. Ich wette, Schwäche einzugestehen ("Ich bin damit überfordert, besprich es lieber in Therapie") dürfte der Part sein, der DIR in diesem symbiontischen System schwerfällt... aber genau DAS könnte ich mir als etwas vorstellen, was die starre Rollenverteilung aufweicht. Und ja, das dürfte am Anfang erst mal für einiges an Verwirrung, Ängsten und Zweifeln sorgen. AUF BEIDEN SEITEN. Da muss man durch...
Vor Kurzem ging es mir auch schlecht-hatte ein Krankheit hinter mir und wir hatten eine sehr anstrengende Zeit mit den Kindern. Danach war ich psychisch und körperlich fertig und hab mich auf die Couch gelegt als die Kinder schliefen. sie kam dazu und hat angefangen Zeitschriften zu lesen. Ich habe mich nicht weiter um sie gekümmert, weil ich fand, dass es nu auch mal an der Zeit wäre, dass sie mich unterstützt/tröstet. Das hat sie sehr verletzt und sie fühlte sich verlassen und im Stich gelassen. Es war aber die Chance für sie die Rollenverteilung umzudrehen und für mich dazusein. Aber so ging das ganzschön nach hinten los.
Ich denke so eine Rollenverteilung zu ändern, muss man vor der entsprechenden Situation besprechen, damit sie sich nicht zurückgestoßen fühlt. Denn sie steckt ja genauso in der Rollenverteilung fest wie ich. Auch wenn sie über die Therapie das zu ändern versucht und ich es ohne Therapie ändern will( also ohne Therapie für mich). Dann hätte sie das vielleicht gemacht und es hätte ihr vielleicht geholfen.
Naja und mal abgesehen von der "Rollenverteilung" hat sie es ja auch sehr schwer im Leben gehabt und ich sehr leicht. sie sieht das als "Stärke " bei mir und "Schwäche" bei ihr. Dabei ist es ja keine Stärke wenn man Glück hat. Stärke ist es erst, wenn man vilel Scheisse erträgt und daran nicht kaputt geht. Und sie hat verdammt viel Scheisse ertragen in ihrem Leben (Tod der Mutter war nicht das einzige- hinzu kamen z.B. ein Selbstmordgefährdeter Vater und eine sie hassende Stiefmutter) und es ist was ganz besonderes, dass aus ihr so ein starker Mensch geworden ist-ich glaube auch, dass ich einen wichtigen Teil dazu beigetragen hab. Man weiss ja nicht, wie es ihr heute gehen würde, wenn ich nicht da gewesen wäre. Also ich hätte mich wahrscheinlich lange nicht so gut entwickelt.
Dass es jetzt schlimmer wird liegt übrigens daran, dass unsere Kinder jetzt in dem Alter sind, in dem sie ihre Mutter verlor. Das hat uns eine Psychologin schon vor Jahren prophezeit und die jetzige bestätigt das.
ach und zur Charakteränderung von Depressiven in Behandlung: Ich kann da nur aus eigener Erfahrung reden und kenne 4 depressive, die teils erfolgreich, teils mit mittlerem Erfolg therapiert worden. Eine steht mir sehr nahe und ist extrem ich-bezogen, sehr sehr angeberisch und wunderlich geworden. Sie ist nicht in der Lage zuzuhören und erzählt nur davon, wie toll sie sei. Und vorher war sie wirklich ganz anders. Sie wurde aber auch nicht ganz zuende therapiert, weil ihre Therapeutin in Rente ging und sie zu keiner neuen wollte. Bei den anderen ist es ähnlich aber nicht so extrem. Eine spricht offen von einer Gehirnwäsche während ihrer Therapie und erst als sie danach merkte, was für ein Arsch sie geworden war hat sie in der Therapie das ändern können.
Die Therapeutin meiner Frau sagte, das sein ein normaler Prozess, der aber zum Ende der Therapie wieder "rückgängig gemacht würde. Also sobald das Selbstwertgefühl wieder aufgebaut ist. Finde ich ganz interessant, aber man kann das sicher nicht pauschalisieren. Ist immer von Patient und Therapeut und Therapieart abhängig und so.
Die Therapeutin meiner Frau sagte, das sein ein normaler Prozess, der aber zum Ende der Therapie wieder "rückgängig gemacht würde. Also sobald das Selbstwertgefühl wieder aufgebaut ist. Finde ich ganz interessant, aber man kann das sicher nicht pauschalisieren. Ist immer von Patient und Therapeut und Therapieart abhängig und so.
Das kann ich mir vorstellen. Natürlich. Das meinte ich ja auch weiter oben damit, dass dies erst mal zu Angst, Zweifeln, Misstrauen usw. führen wird, wenn etwas was 18 Jahre immer nach Schema F verlief, plötzlich ganz anders ist. Das liegt unter anderem in der Natur des Menschen, Veränderungen zunächst erst mal als "bedrohlich" wahrzunehmen und sich dagegen zu sperren... - und ja, das ist gewiss auf beiden Seiten so. Einfach ist das nicht. Das wird viel "REIBUNG" entstehen. Meiner Meinung nach ist das auch der Grund, weshalb so viele Ehe während und nach einer Therapie zerbrechen: weil es schlichtweg wesentlich einfacher ist, mit jemanden neu anzufangen als starre Muster nach Jahrzehnten aufzubrechen.Meine Ehe hat es übrigens auch nicht überlebt.Vor Kurzem ging es mir auch schlecht-hatte ein Krankheit hinter mir und wir hatten eine sehr anstrengende Zeit mit den Kindern. Danach war ich psychisch und körperlich fertig und hab mich auf die Couch gelegt als die Kinder schliefen. sie kam dazu und hat angefangen Zeitschriften zu lesen. Ich habe mich nicht weiter um sie gekümmert, weil ich fand, dass es nu auch mal an der Zeit wäre, dass sie mich unterstützt/tröstet. Das hat sie sehr verletzt und sie fühlte sich verlassen und im Stich gelassen. Es war aber die Chance für sie die Rollenverteilung umzudrehen und für mich dazusein. Aber so ging das ganzschön nach hinten los.
Ich wollte noch was zum Thema "bemuttern" und "Elternersatz" sagen. Meist versteht man ja darunter ja eher nur eine ZU fürsorgliche und behütende Haltung, was in etwa dem übermenschlichen Idealbild einer Mutter entspricht. Was genau betrachtet natürlich Blödsinn ist: eine gute Mutter muss auch mal loslassen und/oder streng sein und/oder aus dem warmen Nest rausschubsen... auch DAS kann ein be-eltern sein. Ich persönlich glaube, dass das per se gar nicht so das Schlimme ist, wenn man gegenseitig "für einander da" ist und dass Beziehungen in der Tat immer auch mit Abhängigkeiten einhergehen. Ich glaube, DAS ist gar nicht mal so sehr der Punkt. Sondern nur, wenn es aus dem Gleichgewicht gerät. Bin mir gerade nicht sicher wird, ob rüberkommt, was ich meine. Nämlich dass ich das "be-eltern" per se nicht als so dramatisch ansehen würde, wenn die Balance zwischen Fürsorge und liebvoller Strenge eingehalten wird. Aber darin mag ich mich auch irren, ist nur meine persönliche Meinung.
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