zerstörtes Vertrauen, Beziehung mit Narzisst/Borderline

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Shaya
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zerstörtes Vertrauen, Beziehung mit Narzisst/Borderline

Beitrag Mo., 10.06.2013, 10:06

Hallo zusammen
Ich brauche mal einige Meinungen von Drittpersonen zu meiner Beziehung und den Vorkomnissen in den letzten 3 Jahren. Damit es kein allzu langer Text wird versuche ich das ganze etwas Stichwortartig zu formulieren.

Mann (damals 30) vor 3 Jahren kennengelernt, er hat mir die Sterne vom Himmel versprochen, mich anfangs auch so behandelt, konnte die Finger nicht von mir lassen. Er konnte mir ein wundervolles Gefühl geben. Doch von der einen Sekunde in die andere wechselte sein Gemütszustande und er fertigte mich verbal ab. Es stellte sich später heraus dass er mal in der Geschlossenen war wegen Suizid und es wurde eine bipolare Persönlichkeitsstörung diagnostiziert.

Monate später sind wir zusammengezogen, ich dachte immer ich muss ihm alles verzeihen da er ja so eine schlimme Kindheit hatte.
Die neue Wohnung war in der Altstadt und direkt oberhalb von Nachtclubs und Bars. Somit fing er auch an standig unterwegs zu sein und sich dermassen zu betrinken dass er kaum laufen konnte, Wohnung vollkotzte, sich im Schlafzimmer anpisste und wurde extrem Aggressiv und handgreiflich mir gegenüber etc.
Zuerst war es nur Fr-So so, doch schnell wurde es Di-So! Er kam mal eines Morgens mit einer Frau und einem Typen nachhause, sagte mir die wären ein Paar. Später stellte sich heraus dass der Typ nachhause ging und Sie und mein Freund zu ihr nachhause. Sie haben dass nur gesagt damit ich nicht eifersüchtig werde!!!!
Dann fand ich heraus dass er mich zu Beginn unserer Beziehung betrogen hat und schmiess seine Sachen aus der Wohnung (welche ich allein finanzierte).

Doch, wie immer, konnte ich mich nicht endgültig von ihm trennen und es folgte ein richtiges Hin und Her. Ich war mir nicht sicher ob ich wegen eines Betruges der 1 Jahr zurückliegt überhaupt richtig handelte, was wenn er das nie mer getan hat? etc.

Es kam wie es kommen musste und ich wurde schwanger, wir waren wieder mal ein paar Tage getrennt als ich es erfuhr und ihn per SMS informierte.

Abtreiben konnte ich nicht (finde sowas furchtbar). Seine Reaktion auf die Schwangerschaft anfangs glücklich dann wollte er wieder dass ich abtreibe dann war er wieder glücklich.

Er versicherte mir dass er mich liebt und alles dafür tun würde das wir glücklich werden und dass es endlich klappt. Also beschloss ich wieder wegzuziehen in eine Wohnung ausserhalb der Stand (mit ihm). Was darauf folgte konnte ich mir im schlimmste Alptraum nicht vorstellen! Er ging zu seinen Freunden nach Deutschland für 2 Tage (berufsbedingt), bevor er ging redete er 3h auf mich ein dass er mich liebte und er mich nie mehr anlügen werde, komme was wolle. In Deutschland angekommen war er am Abend auf einmal nicht mehr per Handy erreichbar, dann wieder eingeschaltet, dann wieder ausgeschaltet. Ich spürte dass etwas nicht stimmte. Ich litt zuhause, mit dem kleinen Baby im Bauch, heulte die ganze Nacht vor mich hin. 1 Monat später stellte sich raus dass er in dieser Nach mit einer in seinem Büro Sex hatte, sie hat in seinen Armen gelegen als ich zuhause geweint habe und es mich innerlich zerrissen hat.

ca 1 Woche nach diesem Vorfall ging er mit seinem Bruder Geburtstag feiern. Erneut redete er auf mich ein, wie sehr er mich liebte und versprach mich für mich und den kleinen da zu sein. Statt um 2.00 Uhr morgens kamm er total betrunken um 6 Uhr nachhause und verlangte von mir dass ich ihn umarme damit er in Ruhe einschlafen kann.
1 Monat später erfuhr ich durch einen Freund dass er an diesem Abend auf einer Toilette mit einer Sex hatte.

Ich schmiess ihn auch aus dieser Wohnung raus nachdem ich praktisch beide Vorfälle gleichzeitig erfahren habe. Ich war so verletzt, so gebrochen. Hinzu kam dass ich durch seine Unehrlichkeit noch div. Geschlechtskrankheiten bekommen habe die dass Kind gefährdeten.

Nun herrste erstmals längere Zeit Funkstille zwischen uns. ca. 1 1/2 Monate später, folgte ein Gerichtstermin, da er mir noch Geld schuldig war. Als er mich sah jammerte er mich voll wie sehr ihm alles leid tut und dass er es eingesehen hat, dass er sich geändert hat, dass er nicht mehr trinkt und mich nie mehr betrügen würde, ich solle ihm nochmals eine Chance geben.

Wir haben uns dann ab und zu getroffen, war schön. Aber ich hatte extrem Angst davor wieder blauäugig zu sein.

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Shaya
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weiblich/female, 30
Beiträge: 3

Beitrag Mo., 10.06.2013, 10:16

Die Zeit verging wie im Fluge und der Kleine kam auf die Welt, er war dabei. Doch bereits bei der Heimreise aus dem Krankenhaus war er nicht mehr anwesend. Hatte wichtigen Termin. So ging es dann weiter. Immer hatte er wichtige Termine und was besseres zu tun als für die Familie da zu sein, und ich durfte mir nicht mal erlauben seine Hilfe zu verlangen. Ich wurde sofort als schlechte, überforderte Mutter hingestellt.

Ich erhielt dann ein Telefon von einer Freundin die ihn anscheinend knutschend in einem Club gesehen hat. Wieder trennten wir uns. Ich zog zu meinen Eltern und er in die eigenen 4 Wände.
Diesen Vorfall bestreitet er bis heute.

Nun denkt ihr bestimmt wie dumm ich bin/war. Doch trotz allem wollte ich meinem Sohn den Vater nicht wegnehmen.
Ich habe aber auch festgestellt dass diese Beziehung und dieser Ereignisse MICH als Mensch verändert haben. Ich war nicht mehr glücklich, ich konnte schon lange nicht richtig lachen. Ich hab meine Lebensfreude verloren, von meinem Selbstwertgefühl reden wir mal lieber nicht.

Nun würde ich gerne wissen WIE kann ich mich endgültig von ihm trennen. WIE kann ich die Gefühle abstellen? WIE werde ich nicht mehr rückfällig?

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leipzigerin
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Beiträge: 37

Beitrag Mo., 10.06.2013, 12:21

Hallo liebe Shaja,
ich muss sagen, dass ich deinen Beitrag mit großer Betroffenheit gelesen habe. Mein Exfreund (wir waren nur zwei Jahre zusammen und ich bin erst 23) hat eine sehr starke narzisstische Persönlichkeitsstörung (festgestellt bei Therapie, die er dann abbrach, danach wurde er die Hölle).
Er hat nichts mit anderen Frauen sexuell gehabt, aber ihnen mal gerne auf den Arsch gehauen etc. und dann so getan: das braucht ein Mann nun mal etc.
Ich habe ihm geglaubt, da es mein erster richtiger Freund war, den ich sehr liebte und immer noch liebe.
Ich tat alles für ihn. Ich wusste, dass seine Eltern ihn geschlagen haben und ihn nur akzeptierten, wenn er perfekte Leistungen usw. brachte. Wir stritten uns sehr wenig, weil ich immer einsteckte und nie etwas erwiderte. Er beleidigte auch andere Menschen, aber entschuldigte sich nie, sondern gab immer anderen die Schuld. Ich entschuldigte mich oft für sein Verhalten etc.
Er war ebenfalss so wechselhaft: bestes Beispiel - die gekauften und dann vermiete Wohnung seiner Großeltern wurde frei (in Hamburg, wir wohnten in Leipzig).
Sie fragten ihn, ob er die Wohnung haben wolle nach seinem Studienabschluss. Da ich aber noch eine Weile länger studieren musste, sagte er : Wir nehmen sie gerne, aber erst wenn ich (also seine Freundin) mit der Ausbildung fertig bin, denn ohne mich geht er nicht etc.
Bei normalen Männern ist das ein Zeichen, dass man die Frau seines Lebens ist, wenn er nicht ohne einen gehen will etc.
Er hat drei Tage später mit mir Schluss gemacht. Die Gründe sind einfach: Ich habe ihn ein einziges Mal in unserer Beziehung kritisiert, da er mir niemals im Haushalt oder bei anderen Dingen geholfen hat, sondern immer nur wie ein Adonis auf dem Sofa lag und mir beim Arbeiten zusah.
Am Tag vor der Trennung war eine Feier gewesen nur für ihn mit seinen Freunden. Ich hatte davon nichts. Nur Arbeit. Ich bat ihn mir zu helfen, die dreißigtausend Sachen Geschirr, Müll, Bierdosen etc aufzuräumen, da ich eine Prüfung am nächsten Tag hatte und noch Zeit zum Lernen bräuchte.
Er verstand das nicht, sagte es sei die Aufgabe der Frau den Haushalt zu führen und wenn ich dafür unfähig war, was seiner meinung ein Zeichen von psych. Störung darstellte, dann könne er mit mir nicht zusammenleben.
Er schmiss mich raus. Ich hatte nichts.
Mich nahmen Freunde auf - mittlerweile hat sich mein Leben normalisiert., Ich hab die Stadt gewechselt, da er Lügen über mich verbreitete und mir mit Anzeigen wg. Sachen drohte, die ich nicht begangen habe.

Jetzt geht es mir langsam besser, trotzdem frage ich mich wie das passieren konnte. Eine Kritik die bei anderen Männern normal ist...

Die Frage ist jetzt wie du von ihm loskommst...
Meine Strategie: Unternehme viel mit Freunden, den Eltern...
Ablenkung ist das Wichtigste. Wechsel deine Handynummer, zieh um, was auch immer...

Und in Bezug auf den kleinen: das ist ein schweres Schicksal, aber ich kann dir aus persönlicher Erfahrung etwas erzählen.
Der Therapeut meines Exfreundes riet diesem (da waren wir noch zusammen) niemals Kinder zu haben, da er unfähig wäre KInder angemessen zu erziehen etc etc.
Das heißt auch für deinem Mann: es schadet dem Kind eher so einen Vater zu haben. Es könnte genauso solche psychischen Störungen bekommen, das Schwanken der Gefühle, keine Beständigkeit etc, weil es das so vorgelebt bekommt.
Die Frage ist doch nun: Willst du das deinem Kind antun? Willst du das es suizidal irgendwann wird bzw. unsoziale Verhaltensweisen an den Tag legt und so von niemanden geachtet wird und auch andere Menschen nicht achtet?

Wenn du das nicht willst, dann sei lieber eine alleinerziehende Mama....
Ich habe mich zu dem Thema Narzissmus, aber auch Asperger etc sehr belesen.
Wenn dir dein Kind wichtig ist, dann musst du den Schritt gehen. Das Kind braucht so einen Papa nicht! Und wenn das Kind den Papa mal mit 15 oder so kennenlernen will, dann kann es das auch, da seine Persönlichkeit dann schon geprägt ist und der Vater nicht alles durcheinander bringen kann, aber jetzt in der Frühphase...
Nein...

LG Leipzigerin
Unverständlichkeit ist noch lange kein Beweis für tiefe Gedanken (Marcel Reich-Ranicki)

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leuchtturm
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 2003

Beitrag Mo., 10.06.2013, 20:21

besser gar keinen Vater als so einen Vater!
Besser keinen Mann als so einen Mann!!
Ich fürchte fast, die Sache mit dem Vater für das Kind ist eher deine Wunschvorstellung, bzw. deine "Ausrede", weiterhin Kontakt zu ihm zu haben.
Der Mann ist ein Ar..... Und das hat nichts, aber absolut nichts mit Borderline zu tun.
Sieh zu, dass du schnell den Kontakt abbrichst: Handysperre, nix facebook, kein Telephonat annehmen, kein gar nichts.
Brich jeglichen Kontakt konsequent ab und unternimm etwas mit Freunden. Lenke dich ab.
Du brauchst so eine Lusche von Mann nicht, und dein Kind schon gar nicht. Der Kerl richtet ja mehr Schaden an, als er guttut.

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Shaya
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weiblich/female, 30
Beiträge: 3

Beitrag Di., 11.06.2013, 09:32



Ihr habt beide Recht. Ich weiss dass es schon längt überfällig ist ihn aus unserem Leben zu verbannen. Jeder der aber mal in dieser Situation war, wird wissen dass es keine einfache Zeit ist

Ich hab auf dem Handy nun eine App eingerichtet die seine Anrufe und SMS filtert und sperrt, Facebook hab ich ihn schon lange blockiert.

Nur sehe ich noch ein Problem. Vom Gesetz aus wird er sein Besuchsrecht erhalten. Ich muss dass verhindern. Ich habe auch sehr viele Argumente die gegen ein Besuchsrecht sprechen: übermässiger Alkoholkonsum, kein geregeltes Einkommen, Drogenkonsum, Aggressivität, Austrittsprotokoll der Psychatrie etc.
Kennt sich jemand damit aus?

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leipzigerin
Helferlein
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weiblich/female, 23
Beiträge: 37

Beitrag Mi., 24.07.2013, 10:49

hier noch etwas was mir sehr geholfen hat:

http://www.narzissmus.net/?p=126

Er hat auch wieder eine neue Freundin, aber wie ich bereits in einem anderen Eintrag sagte - eigentlich sollte sie mir leid tun. Irgendwann wird ihre Seele zerstört sein und wir haben noch eine unglückliche Frau mehr auf dieser Welt.
Unverständlichkeit ist noch lange kein Beweis für tiefe Gedanken (Marcel Reich-Ranicki)

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