Wie kann ich meiner Mutter helfen?

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SoulGirl
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Wie kann ich meiner Mutter helfen?

Beitrag Do., 26.04.2012, 21:56

An den Osterfeiertagen bin ich zu meinen Eltern gefahren. Ich hatte mich auf die Feiertage gefreut und doch wusste ich das diese vermutlich wieder so enden wie immer. Deshalb wusste ich erst nicht ob ich mir dass wieder antun möchte und sagte zu meiner Mutter noch paar Tage davor am Telefon, dass ich keinen Streit mehr ertragen kann.
Nun war ich also dort, doch es dauerte keine 2 Stunden, da saß ich inmitten eines Wortgefechtes zwischen meinen Eltern.
Was tat ich also - erstmal schweigen. Ich sah mir das Ganze ein paar Minuten an und jeder machte den Anderen vor mir schlecht. Da mir das ganze dann doch zu bunt wurde, versuchte ich zu schlichten, wurde aber nicht wirklich wahrgenommen.
- Mein Vater verließ den Raum, meine Mutter schrie ihm noch hinterher und beruhigte sich auch dann nicht. Der Versuch mit meiner Mutter zu reden, endete damit, dass sie mir sagte " ich solle doch die Klappe halten" und ich packte mein Zeug und ging.
Auch wenn sie sich dabei noch schnell versuchte zu entschuldigen, mir war das zuviel!

Ich flüchtete zu meinem Bruder der in der Nähe wohnt und dort klingelte dann am laufenden Band das Telefon. Von wegen wir könnten doch ohne meinen Vater Ostern feiern. ( Er wäre ja Schuld an allem).

Ich fuhr mit dem Zug nach Hause. Versuchte ein paar Tage später anzurufen, wurde weggedrückt oder sie legte einfach auf. Dann meldete ich mich auch nicht mehr.
Nach mehreren Tagen nun, hab ich es nicht mehr ausgehalten, denn ich weiß meiner Mutter geht es schlecht und habe sie wieder angerufen. Sie meinte zu mir: Sie würde sich die Feiertage von mir nicht versauen lassen und würde nicht mehr weinen. Es War wieder viel Selbstmitleid dabei und natürlich wie immer Beschimpfungen an meinen Freund den sie nicht kennt aber nicht leiden kann, da er viel älter ist als ich. Dass sie ja 25 Jahre für mich da war und nun wäre ich bei so einem "Arschloch" bei dem es mir ja besser ginge als bei ihr.

Meine Eltern, bekriegen sich schon seit dem ich denken kann. Gewalt war sehr oft dabei, aber seit einigen Jahren ist sie nur noch verbal im Raum. Von Klein an musste ich mir dass antun, mal stand ich zu meiner Mutter, mal zu meinem Vater. Keiner hat die "Eier" dazu sich scheiden zu lassen aber reden kaum noch miteinander.

Meine Mutter tut mir leid, ich will nicht dass es ihr schlecht geht, aber ich habe selbst so viele Probleme. Jeder Besuch fällt mir schwer,weil ich eine schwierige Kindheit/Jugend hatte und man fällt immer in Erinnerungen zurück. Ich weiß dass meine Mutter nur ein normales Leben will, aber ich kann ihr nicht den Gefallen tun und alles so hinnehmen.

Die Frau ist unglücklich mit ihrem Leben, hört mir nicht mal richtig zu, heult oder teilt aus - wie kann ich ihr helfen ohne mir selbst zu Schaden ?
Sie lehnt leider Therapie ab.

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josh1
sporadischer Gast
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Beiträge: 14

Beitrag Fr., 27.04.2012, 12:27

deine mutter tut sich selbst genug leid - andererseits leidet sie nicht genug, um etwas zu ändern.
du machst es schon ganz richtig:
grenzen definieren und einhalten (kein streit miterleben müssen, keine beziehungsprobleme am telefon, keine neativen äußerungen über deinen freund zulassen).
mutter wird gewiß nicht von allein, dir gegenüber respekt und ein anderes verhalten zeigen,
du selbst mußt ihr zeigen, daß du zu respektieren bist.

solltest du schuldgefühle oder sorgen entwickeln, "entlaste" dich bei deinem bruder, freunden oder nimm ein paar termine bei einem psychotherapeuten.
mutter`s spiel mitzumachen, sich emotional erpressen zu lassen, hilft deiner mutter nicht wirklich (und dir natürlich auch nicht) - zeig ihr, durch deine grenzen und konsequenz wie man sich achtet bzw. wie man auf sich gut achtet.

viel erfolg!
j.

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münchnerkindl
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Beiträge: 9792

Beitrag Fr., 27.04.2012, 15:46

SoulGirl hat geschrieben: Meine Mutter tut mir leid, ich will nicht dass es ihr schlecht geht, aber ich habe selbst so viele Probleme. .

Warum? Sie könnte doch relativ einfach was verändern an der Situation. Es sollte ja wohl kein Problem sein sich von diesem Menschen zu trennen WENN SIE ES DENN WOLLEN WÜRDE.

Wenn sie das nicht tut ist sie zu 100% selbst schuld an ihrer Misere. Also kein Grund für dich da ständig hinzurennen und zu versuchen ihr irgendwas gutes zu tun. Das Gute das sie braucht kann sie sich nur selbst tun.

Und die Anklage, daß DU ihr auch noch den Feiertag versaut hättest weil du keine Lust mehr hattest das hinzunehmen, das ist ja nun das allerletzte

Ich würde mich da distanzieren, ich kenne solche Verhältnisse, bin selbst in ähnlicher Weise aufgewachsen, mein Vater hat sich allerdings ein halbes Jahr nachdem ich ausgezogen bin auch gegangen.


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Beiträge: 1

Beitrag Di., 17.07.2012, 14:14

Ich kann Deine Situation sehr gut verstehen. Ich befinde mich leider in einer ähnlichen.
Meine Mutter leidet ws (soweit selbstdiagnose einer ehem. sanitäterin) an schizophrenie.
sie hat sich zwar schon von meinem vater als ich 4 jahre alt war scheiden lassen, aber sie ist zu mir einmal gut und einmal schlecht und schrie (als noch kontakt bestand)
mit meinem vater und mir auch wie eine irre herum und glaubte alle beherschen zu können....

in meiner kindheit hat sie mich an einem tag beschimpt, geschlagen und gehasst uvm. und am nächsten tag war wieder alles gut.
als ich mit 18 ausgezogen bin, hat sie sich sorgen gemacht ich würde mit ihr nichts mehr reden....das war ein reiner kontrollzwang den sie immer hatte den boxsack zu verlieren und
den hund den man herum kommandieren kann....=/

die neg. tage an denen sie mich geschlagen u beschimpft hat, hat sie nie besprochen, sie waren so als wäre sie für sie nie gewesen!
meine oma (ihre mutter) kam oft um sie zurecht zu weisen und sie wusste dass alles was sie tat auch ihre schwester (meine tante) ebenso.
alle wussten es und sie sind alle zu bequem ihr zu sagen, dass sie entweder eine massive bipolare störung hat oder an schizophrenie leidet.
sie denken sich alle: hptsache sie geht arbeiten und nimmt keine drogen, ist nicht alkoholabhängig etc...- alles schön und gut, aber die psych. krankheit die sie hat bleibt unbehandelt weil sich der rest zu bequem ist......naja langes thema...egal

im endeffekt habe ich mich dazu entschlossen mich von dem ganzen wahnsinn und meiner mutter zu trennen und meinen eigenen weg zu gehen.
kein kontakt mehr, weder per sms noch telefon noch e-mail - nur so kann sie nicht weitere depressionen in mir züchten und mir schaden!
das ist die einzige lösung, leider. =/ ich wünschte auch, es wäre anders!

ich kann dir nun zu deinem problem ein paar tipps geben:
1) !!hör auf, deine mutter "retten" zu wollen! denn du schadest dir nur selbst am ende, weil du deine ganze energie in sie hineinsteckst!
und was kommt dabei heraus? nichts, sie beschimpft dich nur und erkennt nicht mehr was sie eig. macht, da sie schon zu tief in dem ganzen drin steckt.
schlag ihr eine therapie vor kurz und bündig um ihre ehe in den griff zu bekommen oder rat ihr zu einer scheidung, sag ihr wie du dazu stehst und sag ihr deine gefühle zu dem ganzen! oder schreib es ihr in einem brief, das verbraucht weniger energie als sich mit ihr hinzustellen!
(dann hast du nicht das problem dass sie dich ev. nicht ausreden lässt oder weg läuft oder die ohren verschließt...etc)

2) lebe mit den menschen, die dir gut tun, die dich achten und respektieren (wie zb dein bruder nehme ich mal an!?)

3) gehe deinen eigene weg und lass sie so sein wie sie ist.

4) sie ist die mutter und du die tochter, es ist nicht deine aufgabe sie zu retten oder ihr zu helfen bei ihren beziehungs problemen.
das sollte sie schon selbst können, in ihrem alter!!

ich hoffe ich konnte dir damit weiter helfen, wenn du noch etwas wissen wilst oder drüber reden magst, schreib einfach
LG R.C.
[video]Ego sum, qui sum! - Ama et fac quod vis![/video]

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