Selbstmordversuch meiner Mutter

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kokette
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Selbstmordversuch meiner Mutter

Beitrag So., 04.03.2012, 20:29

hallo, vor 2 tagen hat meine mutter erneut versucht sich umzubringen. mein vater hat sie gefunden nach der arbeit. seit 5 jahren nun geht es ihr sehr schlecht. sie war mittlerweile zu 8 oder 9 klinikaufenthalten ca. 4-6 wochen jedesmal. sie muss wöchentlich zur psychotherapie in der sie der psychologin nur vorspielt. diese war ganz überrascht vom selbstmordversuch. meine mutter schauspielert ganz gut. ich weiss dass sie mit ihrem leben abgeschlossen hat und hat auch vorkehrungen getroffen.das ganze geht schon so lang und die familie geht kaputt, der vater verzweifelt-die ehe gibt es nicht mehr. meine mutter wäscht sich nicht mehr, ihr körper verkümmert, bald kann sie nicht mehr laufen. wenn sie daheim ist sitzt sie am pc, kartenspiel, und rauchen-viel rauchen.sie ist alt geworden, sieht so schlecht aus,haare fallen aus-auch durch medikamente.jetzt ist sie wieder in der psychatrie. mein vater fährt jeden tag vorbei.aber sie redet nicht-starrt nur ins leere, auch auf meinen bruder hat sie nicht reagiert. ich war noch nicht da, kann einfach nicht. ich kann sie so nicht mehr sehen. auch bin ich wütend auf sie weil es für uns auch schwer ist. dieses hin und her. weshalb bekommt sie keinen dauerhaften aufenthalt in einer klinik? es ist unzumutbar für uns geworden. man kann nicht den ganzen tag auf der arbeit panik haben nach haus zu kommen und sie wieder so vorzufinden. mein vater geht jetzt schon zur therapie weil er es nicht packt. mein bruder und ich leben auch nicht in der nähe. wo bekommt man hilfe? wieso lässt man sie überhaupt noch ins "normale" leben obwohl sie sich isoliert und versteckt?

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Jugendstil
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Beitrag So., 04.03.2012, 21:09

Soviel Schweres lässt mich verstummen. Ich kann dir leider nichts Hilfreiches sagen. Außer, dass du mein Mitgefühl hast, und das wird dir wenig helfen.

Jugendstil

P.S. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es keine Institution gibt, die euch da weiterhelfen kann, Caritas vielleicht ... ?

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Xanny
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Beitrag Mo., 05.03.2012, 22:19

Hallo kokette,

das ist furchtbar. Kann gut verstehen, dass Du auch Wut gegenüber Deiner Mutter empfindest. Du schreibst, sie hat erneut versucht, sich das Leben zu nehmen. Da müssten doch dann auch die behandelnden Ärzte mal drauf reagieren, oder? Wie schätzen diese denn die Situation ein?.

Ich weiß selber, dass man einige Zeit ganz gut verstecken kann, wie stark die Suizidgedanken sind. Aber vor meinem Therapeuten ist mir das noch nie wirklich gut gelungen.

Ich kann auch nachvollziehen, dass Du sie noch nicht besuchen hast können. Einen guten Rat habe ich da auch nicht, leider. Den gibt es so vielleicht auch nicht, wie Du ihn gerne haben möchtest. Ich weiß, für nahestehende Angehörige, Freunde...ist so etwas eine ausgesprochen angespannte Situation, die oft auch so belastend ist, das man es nicht aushalten kann. Und ausrichten kannst Du schon gar nichts, dafür gibt es Menschen, die sich mit sowas auskennen, Psychiater, Psychologen. Du kannst nur hilfreich zur Seite stehen, mehr auch nicht.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall erstmal ganz viel Kraft!
*Ein Freund ist jemand, der Deine Vergangenheit versteht, an Deine Zukunft glaubt und Dich so akzeptiert, wie Du bist*

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m_o_n_i_k_a
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Beitrag Di., 29.05.2012, 09:10

Hallo Kokette,
ich hoffe, dass sie noch nicht aufgegen haben, um Hilfe für die Familie und ihre Mutter nachzusuchen.
Vielleicht kann Ihnen diese Adresse weiterhelfen?
Bundesverband der Angehörigen psychisch Kranker (BApK e.V.)

Grundsätzlich: Achten Sie auf sich selbst (das ist kein Egoismus!).
Wenn es Ihrer Mutte besser geht, sollte ine Familienberatung ins Auge gefasst werden.

M.

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münchnerkindl
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Beiträge: 9792

Beitrag Di., 29.05.2012, 09:32

kokette hat geschrieben:. mein vater fährt jeden tag vorbei.aber sie redet nicht-starrt nur ins leere, auch auf meinen bruder hat sie nicht reagiert. ich war noch nicht da, kann einfach nicht. ich kann sie so nicht mehr sehen.
Ich würde sagen das kommt daher daß die sie mit dämpfenden Medikamenten vollpumpen

Prinzipiell kann man bei jemandem der selbst überhaupt nichts machen will nicht helfen, auch die Therapeuten denen sie Theater vorspielt können nicht helfen.

Ich würde mal überlegen ob ihr eine Betreuung für sie beantragt und schaut ob ein betreutes Wohnen für psychisch erkrankte da ggf was bringt. Weil in so einem Fall ist die Verantwortung auch für Laien auf Dauer zu viel. Ansonsten, so hart das klingt, Reisende kann man nicht aufhalten.

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