Meine Tochter, 9 Jahre, leidet seit ca. 6 Monaten unter Zwangsstörungen. Sie befindet sich in Therapie und hat soweit gute Fortschritte gemacht. Nach einer Therapiepause hat sie jetzt einen Rückschritt erlitten. Im Jänner beginnen wir wieder mit den Therapiesitzungen.
Ich suche Eltern von Kindern mit Zwangsstörungen zum Erfahrungsaustausch. Dabei geht es mir weniger um Behandlungsmethoden etc., vielmehr hätte ich gerne jemanden, mit dem ich ganz einfach meine Gedanken und Gefühle austauschen kann.
Ich fühle mich so hilflos und hin- und hergerissen. Ständig suche ich nach Auslöser für die Zwänge, in der Hoffnung dadurch auch das Problem lösen zu können, doch ich finde kein System. Unsere Umgebung ist hilfsbereit und verständnisvoll und doch fehlen mir Menschen, die das auch schon erlebt haben bzw. erleben. Keiner meiner Freundinnen kann sich nur annähernd vorstellen, was ein zwangskrankes Kind im Alltag für eine Herausforderung sein kann.
Mein Kind leitet unter dem Zwang, Dinge zu wiederholen, das gilt für alltägliche Handlungen und für Schritte. Zu ihren schlimmsten Zeiten musste sie auch das Treppensteigen wiederholen. Seit einer Woche kam zu den Wiederholungen auch noch ein Zählzwang.
Es ist nie gewiss, ob wir pünklich zur Schule kommen. An schlimmen Tagen brauchen wir für einen Weg, den wir unter normalen Bedingungen in 5 Min. zurücklegen ca. 25 Minuten. Ganz zu schweigen von der Zeit fürs Fertigmachen. Rein theoretisch dürfte ich ihr ja beim Anziehen nicht helfen, doch was soll ich tun, wenn die Zeit drängt und sie an ihren Wiederholungen hängen bleibt. Jedes Kleidungsstück muss xmal an- und wieder ausgezogen werden.
Sollte es hier zufällig jemanden geben, dem es ähnlich ergeht, dann würde ich mich freuen, wenn wir ein bisschen gemeinsam Jammern und uns Mut machen könnten!
Eltern von Kindern mit Zwangsstörungen
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Hallo liebe Hope
Das klingt doch schon positiv, dass Deine Tochter Fortschritte verzeichnen konnte, auch wenn es jetzt durch de Therapiepause einen Rückschlag gab. Ich bin auch zwanghaft und kann deshalb schon in etwa nachvollziehen, weshalb Deine Tochter das macht. Doch kann ich Dir auch Mut machen, sie wird selbst Strategien entwickeln, um ihr zwanghaftes Verhalten zu verkürzen und mit der Zeit auf ein Minimum zu reduzieren. Mit Therapie wird es noch schneller gehen..
Das klingt doch schon positiv, dass Deine Tochter Fortschritte verzeichnen konnte, auch wenn es jetzt durch de Therapiepause einen Rückschlag gab. Ich bin auch zwanghaft und kann deshalb schon in etwa nachvollziehen, weshalb Deine Tochter das macht. Doch kann ich Dir auch Mut machen, sie wird selbst Strategien entwickeln, um ihr zwanghaftes Verhalten zu verkürzen und mit der Zeit auf ein Minimum zu reduzieren. Mit Therapie wird es noch schneller gehen..
Lieben Gruß
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
elana
inaktiv, siehe Link in meinem Profil
Kennst du den Film: Phoebe in Wonderland?
Wobei ich damit auch nicht die Problematik verschlimmern möchte, zudem das Kind am Ende eine andere Diagnose erhält.
Aber mir hilft es, mich mit Filmen dieser Art zu beschäftigen, wenn mein Probleme auch keine Zwangsstörungen, sondern andere sind.
Aber diese "Andersartigkeit" hat Parallelen.
Ich sehe, dass du hier scheinbar keine "Leidensgenossen" findest.
Vielleicht suchst du mal nach Selbsthilfegruppen, in deiner Stadt oder einer umliegenden.
Ich bin selbst Pädagogin und beschäftige mich viel mit Psychologie, daher kann ich auch beruhigen. Bei Kindern kann so etwas sehr gut behandelt werden und verfliegt irgendwann oft von selbst.
Vielleicht gibt es irgendetwas, dass dein Kind ablenkt, wie in diesem oben genannten Film, die Theater AG.
Kreative Beschäftigungen sind allgemein sehr gut.
Grübel nicht so sehr darüber nach, woher das kommt... viel wichtiger ist, jetzt richtig damit umzugehen.
Und das tust du, indem du für deine Tochter und für dich Hilfe gesucht hast/suchst.
Denn das ist auch für dich eine sehr schwierige Situation, wie ich mir sehr gut vorstellen kann!
Alles Gute!
Wobei ich damit auch nicht die Problematik verschlimmern möchte, zudem das Kind am Ende eine andere Diagnose erhält.
Aber mir hilft es, mich mit Filmen dieser Art zu beschäftigen, wenn mein Probleme auch keine Zwangsstörungen, sondern andere sind.
Aber diese "Andersartigkeit" hat Parallelen.
Ich sehe, dass du hier scheinbar keine "Leidensgenossen" findest.
Vielleicht suchst du mal nach Selbsthilfegruppen, in deiner Stadt oder einer umliegenden.
Ich bin selbst Pädagogin und beschäftige mich viel mit Psychologie, daher kann ich auch beruhigen. Bei Kindern kann so etwas sehr gut behandelt werden und verfliegt irgendwann oft von selbst.
Vielleicht gibt es irgendetwas, dass dein Kind ablenkt, wie in diesem oben genannten Film, die Theater AG.
Kreative Beschäftigungen sind allgemein sehr gut.
Grübel nicht so sehr darüber nach, woher das kommt... viel wichtiger ist, jetzt richtig damit umzugehen.
Und das tust du, indem du für deine Tochter und für dich Hilfe gesucht hast/suchst.
Denn das ist auch für dich eine sehr schwierige Situation, wie ich mir sehr gut vorstellen kann!
Alles Gute!
Hallo hope4ever,
ich kann mir gut vorstellen, dass Du als Vater manchmal daran verzweifelst und vielleicht auch nicht wirklich verstehen kannst, was in Deiner Tochter vorgeht. Wahrscheinlich kann ich Dir nicht direkt bei Deinem Problem helfen, aber vielleicht ist Dir meine Geschichte eine kleine Hilfe:
Ich selbst hatte als Kind und später als Teenager mit Zwängen zu kämpfen. Mit etwa 10 Jahren begann ich plötzlich zwanghaft mit den Augen zu blinzeln. Ich konnte es nicht beherrschen und musste es einfach tun. Als Teenager (etwa ab meinem 13 Lebensjahr) erzählte mir ein Onkel von einem Gewaltverbrechen, wo einer Frau bei lebendingen Leib ein Daumen abgeschnitten worden ist, weil der Täter einen Ring haben wollte. Seitdem durfte ich nichts mehr mit dem Daumen berühren und wenn es doch geschah, musste ich x-mal mit dem kleinen Finger nachsetzen, um welches Unglück auch immer von mir abzuwenden. Es wurde immer mehr: z. B. durften Dinge nur noch in einer bestimmten Richtung liegen und sich nicht berühren - das brachte Unglück oder den Tot eines lieben Angehörigen. Wenn ich etwas erzählte, durfte das letzte Wort nichts negatives sein wie "Nein, nicht, tot, etc.", dann fügte ich leise noch "ja" oder "genau" hinzu.
Leider war meine Mutter (alleinerziehend) zu sehr mit sich selbst beschäftigt (depressiv), um etwas von meinen Problemen zu bemerken. Ich schämte mich auch dafür und versuchte es zu verbergen. Einmal machte sogar eine Freundin meine Mutter auf meine "komischen Angewohnheiten" aufmerksam, aber meine Mutter konnte wohl nichts damit anfangen und sagte nichts dazu.
Die Zwänge hielten bis in mein junges Erwachsenenleben an. Ich konnte mit niemanden darüber sprechen und Therapie...? Ich wusste ja nicht einmal wirklch, was da mit mir los war. Schlussendlich zwang ich mich selbst, damit aufzuhören. Das war sehr schwierig und es gab immer wieder Rückschläge bis ich es geschafft habe. So ganz los geworden bin ich es nicht, aber es nichts mehr störendes oder auffälliges, nur noch ein paar Macken.
Sicherlich waren meine Zwänge nicht so ausgeprägt, wie die Deiner Tochter, aber vielleicht hilft es Dir zu wissen, dass es Wege dort hinaus gibt. Besonders, wenn Du so viel Geduld und Führsorge mit Deiner Tochter beweist.
Bei mir waren Auslöser der Zwänge Verlustängste (meine Mutter), Unsicherheit und auch Minderwertigkeitskomplexe. Sicherlich hast Du jedoch mögliche Ursachen mit dem Therapeuten schon besprochen. Wahrscheinlich denkt Deine Tochter, genauso wie ich damals, dass etwas ganz schlimmes passiert, wenn sie diese Zwänge nicht durchführt. Wichtig ist, dass Sie ein Selbstbewusstsein entwickelt, dass ihr diese Angst nimmt.
Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und Geduld. Ich wünschte mir, ich hätte damals auch einen Vater oder Mutter gehabt, der/die meine Probleme erkannt und geholfen hätte.
Alles Gute!
Lieben Gruß
Tiene
ich kann mir gut vorstellen, dass Du als Vater manchmal daran verzweifelst und vielleicht auch nicht wirklich verstehen kannst, was in Deiner Tochter vorgeht. Wahrscheinlich kann ich Dir nicht direkt bei Deinem Problem helfen, aber vielleicht ist Dir meine Geschichte eine kleine Hilfe:
Ich selbst hatte als Kind und später als Teenager mit Zwängen zu kämpfen. Mit etwa 10 Jahren begann ich plötzlich zwanghaft mit den Augen zu blinzeln. Ich konnte es nicht beherrschen und musste es einfach tun. Als Teenager (etwa ab meinem 13 Lebensjahr) erzählte mir ein Onkel von einem Gewaltverbrechen, wo einer Frau bei lebendingen Leib ein Daumen abgeschnitten worden ist, weil der Täter einen Ring haben wollte. Seitdem durfte ich nichts mehr mit dem Daumen berühren und wenn es doch geschah, musste ich x-mal mit dem kleinen Finger nachsetzen, um welches Unglück auch immer von mir abzuwenden. Es wurde immer mehr: z. B. durften Dinge nur noch in einer bestimmten Richtung liegen und sich nicht berühren - das brachte Unglück oder den Tot eines lieben Angehörigen. Wenn ich etwas erzählte, durfte das letzte Wort nichts negatives sein wie "Nein, nicht, tot, etc.", dann fügte ich leise noch "ja" oder "genau" hinzu.
Leider war meine Mutter (alleinerziehend) zu sehr mit sich selbst beschäftigt (depressiv), um etwas von meinen Problemen zu bemerken. Ich schämte mich auch dafür und versuchte es zu verbergen. Einmal machte sogar eine Freundin meine Mutter auf meine "komischen Angewohnheiten" aufmerksam, aber meine Mutter konnte wohl nichts damit anfangen und sagte nichts dazu.
Die Zwänge hielten bis in mein junges Erwachsenenleben an. Ich konnte mit niemanden darüber sprechen und Therapie...? Ich wusste ja nicht einmal wirklch, was da mit mir los war. Schlussendlich zwang ich mich selbst, damit aufzuhören. Das war sehr schwierig und es gab immer wieder Rückschläge bis ich es geschafft habe. So ganz los geworden bin ich es nicht, aber es nichts mehr störendes oder auffälliges, nur noch ein paar Macken.
Sicherlich waren meine Zwänge nicht so ausgeprägt, wie die Deiner Tochter, aber vielleicht hilft es Dir zu wissen, dass es Wege dort hinaus gibt. Besonders, wenn Du so viel Geduld und Führsorge mit Deiner Tochter beweist.
Bei mir waren Auslöser der Zwänge Verlustängste (meine Mutter), Unsicherheit und auch Minderwertigkeitskomplexe. Sicherlich hast Du jedoch mögliche Ursachen mit dem Therapeuten schon besprochen. Wahrscheinlich denkt Deine Tochter, genauso wie ich damals, dass etwas ganz schlimmes passiert, wenn sie diese Zwänge nicht durchführt. Wichtig ist, dass Sie ein Selbstbewusstsein entwickelt, dass ihr diese Angst nimmt.
Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und Geduld. Ich wünschte mir, ich hätte damals auch einen Vater oder Mutter gehabt, der/die meine Probleme erkannt und geholfen hätte.
Alles Gute!
Lieben Gruß
Tiene
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