Das ist natürlich sehr schade, gerade weil ich auch den Eindruck habe, Du wärest sehr gern bei ihr. Die Situation ist ja für Dich auch nicht einfach. Wichtig ist bei allem aber auch, dass Du selbst gut auf Dich achtest. Aber wenn Du gerade nicht physisch anwesend sein kannst, wie wäre es, wenn Du ihr immer mal wieder eine liebe Postkarte schreibst? Ich kann mich erinnern, dass mir die unaufgeforderten Karten mit lieben Worten von Freunden (meine eigene Schwester ist leider nicht so eng mit mir...) sehr gut getan haben, und sie haben den Vorteil, dass man sie sich an den Kühlschrank heften (oder auf den Schreibtisch stellen) kann als dauerhafte Erinnerung, dass man geliebt wird und jemand an einen denkt. Einfach nur ein "Ich habe Dich sehr lieb und finde es schön, dass es Dich gibt!" kann Balsam für die Seele sein.HamletsOphelia hat geschrieben:Das mit dem "leistungsfreien Raum schaffen" finde ich ganz richtig! Leider bin ich beruflich gebunden und kann deshalb nicht immer bei ihr sein.
Wow, das klingt gut. Gerade unter Menschen zu kommen, mit denen man gern zusammen ist, relativiert die eigenen Ängste und Grübeleien ungemein.HamletsOphelia hat geschrieben:und die werden sie jetzt jeden Abed ein wenig entführen. Nicht lange und nichts aufregendes, aber einfach damit sie ein wenig unter Menschen kommt. Gestern hat mich meine Schwester dann gut gelaunt (!) angerufen und erzählt, wie gut ihr das tut!
Ich könnte mir vorstellen, dass sie dadurch auch milder mit sich selbst sieht, weil sie merkt, dass überall nur mit Wasser gekocht wird und auch die anderen sich nicht vollkommen aufreiben, sondern wissen, dass sie ihre Batterien wieder aufladen müssen.HamletsOphelia hat geschrieben:Zwar ist da auch jeder für sich, aber die anderen "zwingen" sie gewissermaßen, Pausen zu machen.
Das ist ein Gedankengang, den ich nur zu gut kenne und der mich manche Nacht wachgehalten hat: Was bin/habe ich, wenn ich das nicht packe? So etwas kann total entgleisen und einen in fiesen Gedankenschleifen festhalten. Das ganze Denken engt sich dann ein auf den Fall des eigenen "Versagens", und man lässt völlig außer Acht, dass es auch noch andere Möglichkeiten gibt, man die Chance zu einem zweiten, vielleicht auch einem dritten Versuch hat, dass man in verwandte Fächer oder Berufszweige gehen kann und manchmal sogar - ganz ungeplant - sich Türen auftun, von denen man nichts ahnte, bevor man davor stand.HamletsOphelia hat geschrieben:Sie hat einfach irgendwie eine irrationale Panik davor, das Medizinstudium aufgegeben zu müssen, weil sie keinen Plan B für ihr Leben hat
Ich wünsche Dir und Deiner Schwester, dass sich bald mehr Gelassenheit einstellt und sie auch selbst das Gefühl bekommt, sich auf ihre Fähigkeiten verlassen zu können. Toi, toi, toi!!
Die Füchsin