Meine beste Freundin leidet unter Depressionen

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NicNac
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Meine beste Freundin leidet unter Depressionen

Beitrag So., 20.03.2011, 12:42

Hallo zusammen,

Ich kenne meine besteFreunin jetzt seit über 27 Jahren. Sie war schon von klein auf immer sehr ängstlich und unsicher.
In der Pupertät entwickelte Sie eine Depression un Sozialphobie.
Seit ca. drei Jahren nimmt Sie ADs, und seitdem sind die Zusammmenbrüche auch weniger geworden.

Trotzdem ändert sich in ketzter Zeit ihr Verhalten. Sie macht mir oft Vorwürfe wie "ich lerne niemanden kennen, weil du nichts mit mir unternimmst". Auch Aussagen wie "Du willst mir nur psychische Probleme einreden" kamen in letzter Zeit vor.
Das verletzt mich wirkllich sehr, da ich seit Jahren immer für sie da bin. Ich treffe mich 1-2 mal die Woche mit ihr damit sie sich nicht so einsam fühlt.
Eine Therapie hat sie abgebrochen, da sie meinte, es bringt ihr nichts über ihre Probleme zu reden, sie wüsste schon, wie sie damit umgehen müsse.

Sie ist jetzt seit 3 Tagen auf Kur, hat aber schon angekündigt, dass Sie nächste Woche heim fährt, weil sie Heimweh hat.

Ich weiss echt nicht mehr weiter, ich bin selbst verheiratet und plane eine Familie, wie soll ich mich denn dann noch um sie kümmern??

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chandelle
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Beitrag So., 20.03.2011, 13:30

Hallo NicNac!

Ist natürlich ein schwieriges Thema bei langjähriger Freundschaft und stehe da ab und an vor dem selben Problem. Als meine Freundin in der Klinik war, habe ich nur einmal telefoniert, mehr wollte ich nicht, weil ich es für klüger hielt sie ganz dort für sich in der Obhut zu lassen. Sie wollte auch nicht bleiben, hat es dann aber getan und es hat ihr gut getan.

Wenn Deine Freundin also davon spricht gehen zu wollen, dann erkläre ihr doch Deinen Standpunkt. Manchmal helfen nur klare Worte.

Und vernachlässige DEIN Leben nicht!

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Biancaaa18
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Beiträge: 5

Beitrag Mo., 21.03.2011, 22:57

Versuche zu organisieren,dasssie mehr Leute hat,die fürsie dasind.Hör ihr auf jeden Fall zu und zeige ihr,dasssie dir nicht egal ist.Überzeugsie ne Therapie durchzuhalten undsage du wirstsie dabei unterstützen und nimm dir ihre Vorwürfe nicht zusehr zu Herzensie meint esbestimmt nichtso.


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NicNac
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Beiträge: 2

Beitrag Di., 22.03.2011, 19:00

Hallo,
erstmal vielen Dank für eure Antworten, oft hilft es ja schon, wenn man weiss, dass es anderen genause geht.
Meine Freundin ist jetzt seit einer Woche auf Kur nd noch nicht wieder auf dem Heimweg.. ;o) Ich hoffe, sie hält noch ein bisschen länger aus und zieht das beste für sich raus.

@ Biancaa,"Versuche zu organisieren,dasssie mehr Leute hat,die fürsie dasind" das klingt leider leichter, als es ist. Viele Leute schrecken leider davor zurück, sich noch mehr Probleme aufzubürden, insbesondere von Leuten, die sie nicht so gut kennen. Dazu kommt, dass Ihre Eltern auch beide vorbelastet sind und sie nicht so gut unterstützen, sondern sie eher noch in ihren Depressionen und Phobien bestärken...

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debussy
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Beiträge: 1855

Beitrag Di., 22.03.2011, 19:15

paul watzlawick hat einmal gesagt, dass bei depressiven manchmal eine entmutigung wunder bewirkt.

sag ihr doch, dass auch wenn du etwas mit ihr unternehmen würdest, sie eh auch niemanden kennen lernen würde.

frei nach dem motto: "schaffst es eh nicht".

ermutigungen haben bei depressionen null sinn!

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münchnerkindl
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Beiträge: 9791

Beitrag Di., 22.03.2011, 19:30

debussy hat geschrieben:
sag ihr doch, dass auch wenn du etwas mit ihr unternehmen würdest, sie eh auch niemanden kennen lernen würde.

frei nach dem motto: "schaffst es eh nicht".

ermutigungen haben bei depressionen null sinn!
Mal wieder ein "toller" debussy Ratschlag

Sag mal ist dir irgendwie langweilig daß du hier Leute anpampst und Schmarrn von dir gibst?

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debussy
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Beitrag Di., 22.03.2011, 19:37

amazon.de schreibt dazu:
münchhausens zopf:

Kurzbeschreibung
Ist es möglich, sich am eigenen Zopf aus dem Morast zu ziehen, wie es Baron von Münchhausen einst tat? Oder besser gefragt: Können wir uns am eigenen Schopf aus dem Rahmen der Welt ziehen und diese von außen mit anderen Augen sehen? Und was hat das überhaupt mit Psychotherapie zu tun? Paul Watzlawick geht in seinem Buch auf diese und andere zentrale Fragen ein und zeigt anhand vieler Beispiele, wie sich alte Weltbilder durch Umdeutungen auflösen und wie neue Wirklichkeiten entstehen - denn es gibt keine objektive Wirklichkeit.
müncherkindl, lesen tut nicht weh!

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münchnerkindl
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Beiträge: 9791

Beitrag Di., 22.03.2011, 19:54

NicNac hat geschrieben: Ich kenne meine besteFreunin jetzt seit über 27 Jahren. Sie war schon von klein auf immer sehr ängstlich und unsicher.
In der Pupertät entwickelte Sie eine Depression un Sozialphobie.



Trotzdem ändert sich in ketzter Zeit ihr Verhalten. Sie macht mir oft Vorwürfe wie "ich lerne niemanden kennen, weil du nichts mit mir unternimmst".

Auch Aussagen wie "Du willst mir nur psychische Probleme einreden" kamen in letzter Zeit vor.
Das verletzt mich wirkllich sehr, da ich seit Jahren immer für sie da bin.

Ich treffe mich 1-2 mal die Woche mit ihr damit sie sich nicht so einsam fühlt.


Eine Therapie hat sie abgebrochen, da sie meinte, es bringt ihr nichts über ihre Probleme zu reden, sie wüsste schon, wie sie damit umgehen müsse.

Sie ist jetzt seit 3 Tagen auf Kur, hat aber schon angekündigt, dass Sie nächste Woche heim fährt, weil sie Heimweh hat.
Also ausser den Psychopharmaka weigert sie sich etwas gegen ihre Probleme zu tun und macht dir noch Vorhaltungen daß es dein Job wäre sie zu bespassen. Das ist ziemlich dreist das von dir zu verlangen und dich dann auch noch dumm anzuquatschen daß du nicht genug für sie tätest, das geht schon mal garnicht, da es NICHT. Denn wie gesagt es ist nicht dein Job ist sie ständig zu bespassen, vor allem da sie selbst scheinbar null dagegen unternimmt, Therapien abbricht etc. Und wenn sie was unternehmen will, dann soll sie doch auf die Leute zugehen. Niemand hindert sie daran, und sie könnte ja zB auch dir mal vorschlagen, was ihr schönes unternehmen könntet.
NicNac hat geschrieben: Ich treffe mich 1-2 mal die Woche mit ihr damit sie sich nicht so einsam fühlt.

Ich weiss echt nicht mehr weiter, ich bin selbst verheiratet und plane eine Familie, wie soll ich mich denn dann noch um sie kümmern??
Noch mal, es ist nicht der Job jemanden zu bespassen, der selbst überhaupt keine Initiative entwickelt etwas zur Verbesserung ihrer Situation zu unternehmen und dir dann auch noch Vorhaltungen macht.

So unschön das ist, solche Leute muss man gelegentlich aus dem eigenen Leben entfernen. Helfen kannst du ihr ohnehin nicht so lange sie keine Hilfe annehmen will sondern nur fordert. Ich denke es wäre sinnvoll, wenn du ihr mal einen Schuss vor den Bug setzt, daß das du ihre Spielchen nicht mehr länger mitmachst. Weil auch Depressionen oder eine Sozialphobie sind keine Entschuldigung für unverschämtes und forderndes Verhalten und du kannst ihr sehr wohl zumuten, daß du ihr mal Grenzen aufzeigst, du musst sie nicht in Watte packen.

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Leni89
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Beitrag Fr., 20.05.2011, 10:13

Mir gehts ähnlich mit meiner Schwester. Es ist eine absolut schwiriege Zeit und manchmal fragt man sich selbst dann ob es das alles eigentlich Wert ist bzw man macht sich selbst Vorwürfe warum man nicht mehr oder besser Helfen oder Unterstützen kann. In solchen Momenten gehen einem wirklich viele Gefühle und Gedanken durch den Kopf und es belastet einen selbst auch schwer. Andererseits ist es dann natürlich umso schöner wenn man kleine Erfolge sieht und sich die betroffene Person dann besser fühlt oder einem wirklich dankbar ist. Dann und oft erst wirklich dann, sieht man dass man doch zurecht so viel Energie investiert!

Als meine Schwester auf Therapie-Kur war wollte sie auch immer weg, aber manchmal muss man wirklich einfach mal Nein sagen und sie alleine lassen, damit sie über sich selbst nachdenken kann und auch auf die Therapien wirklich 100% anspricht!

Glaub mir, du machst alles ganz richtig, du solltest nur nicht den Mut verlieren!

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kiki28
sporadischer Gast
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Beiträge: 5

Beitrag Mi., 25.05.2011, 10:23

ja ich kenn das auch, nur dass ich "die beste Freundin" bin. also ich glaube auch dass du alles richtig machst, auch ich hab meine freundin in meiner tiefen phase sehr verletzt, aber ich habe das selber gar nicht gemerkt. aber sie trotzdem immer hinter mir gestanden egal was war und dafür bin ich ihr sehr dankbar. ich hab mich dann auch auf stationäre therapie begeben, seitdem ist alles anders.
wichtig ist, dass du dein leben trotzdem lebst. ich hab auch los lassen müssen von meiner freundin, damit wir noch befreundet sein können. und wir verstehen uns jetzt supergut. dein leben darfst du nicht vergessen, sonst gehts dir auch noch schlecht und das kanns nicht sein. manche brauchen sehr klar ansagen, damit sie mal etwas kapieren. du machst alles richtig, nur mut.
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lg kiki

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Leni89
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weiblich/female, 22
Beiträge: 3

Beitrag Do., 26.05.2011, 21:12

Ja, da hat die Kiki recht! Also ich kann mich nur nochmal wiederholen und sagen, tapfer bleiben!

Eine Idee:
Nimm dir ein paar Tage frei, dein Mann auch, such dir ein Wellness-Resort, zb auf http://www.wellnessium.de und verschaff euch mal ein paar Tage Zweisamkeit ohne gestört zu werden, sondern wirklich nur ihr beiden! Das wird euch sicher gut tun!

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