Mein Papa wird gemobbt und ist nun depressiv

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Träne25
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Mein Papa wird gemobbt und ist nun depressiv

Beitrag Mi., 13.04.2011, 15:29

Mein Papa wird auf der Arbeit sozusagen von den Chefs gemobbt. Er ist der einzige Arbeitnehmer und kann sie "nur" wegen Verleumdung anzeigen. Wenn er das tut, wird er sein Job auf jeden Fall verlieren. Er ist 56 Jahre alt, bewirbt sich ständig, kann aber nichts bekommen, auf Grund seines Alters.
Täglich werden Lügen über meinen Papa erzählt, sie versuchen ihn rauszuekeln, warum auch immer.
Nun ist mein Vater depressiv und hat sich von seinem Hausarzt krank schreiben lassen. Der Tropfen, der das Fass zum überlaufen gebracht hat, war ein Bewerbungsgespräch und eine darauf folgende Absage. Mein Papa hat da so viel Hoffnung gesetzt.
Der Hausarzt hat ihn AD verschrieben, meinte aber, dass er zu einem Psychiater gehen soll. Dieser meinte, dass er nicht depressiv sei, dass wenn er sich umbringen wolle, er sich umbringen soll, nur wäre es schade, wegen seiner Frau Sie sagte, dass er den mobbenden eine reinhauen und kündigen soll und hat ihn sozusagen wieder rausgeschmissen, ohne AD.
Er hat dann versucht bei mehreren Psychiatern ohne Termin dranzukommen, er ist sogar vorbeigefahren und hat gesagt, dass es ihm sehr schlecht gehe aber zu ihm wurde immer wieder nur gesagt, dass er in eine Tagesklinik soll
Die AD die der Hausarzt verschrieben hat, waren zuerst zu schwach und nun hat er schlimme Nebenwirkungen. Heute hat meine Mutter aber angerufen, dass es ihm etwas besser geht.
Mein Papa ist ein sehr liebenswürdiger und kommunikativer Mann, der sich normalerweise sehr gut durchsetzen kann.
Für mich ist klar, dass er nie wieder auf der alten Arbeit zurückkommen kann / darf. Aber wie soll es weitergehen? Hat jemand einen Tipp?

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chandelle
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Beitrag Mi., 13.04.2011, 15:41

Hallo Träne25!

Was spricht denn gegen den Rat einer Tagesklinik? Ich finde das sehr vernünftig.

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Träne25
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Beitrag Mi., 13.04.2011, 15:44

Also der Hausarzt hat ihm gesagt, dass er ihm das nicht empfehlen würde, warum hat er nicht gesagt. Ist es denn so, dass man dann Nachmittags wieder nach Hause kann? Ich finde es auch okay, dann kann er vielleicht etwas zur Ruhe kommen und nachdenken wie es weiter geht. Ich denke auch, dass meine Mutter auch nicht die sensibelste ist, da sie ja auch Existenzängste hat und ihn auch etwas Druck macht.
Danke für deinen Rat!

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chandelle
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Beitrag Mi., 13.04.2011, 15:47

Ja, man geht jeden Tag nachmittags nach Hause. Am Wochenende ist man auch Zuhause.

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sofa-held
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Beitrag Mi., 13.04.2011, 23:15

Mobbing ist auch ein strafrechtlich relevante Handlung. Wenn dein Vater Beweise sammelt wie Mails etc. ist schon auch eine Anklage möglich. Ich kenne solche Fälle und für den Arbeitgeber ist das nicht einfach, eine Mobbing-Anklage einfach klein zu reden.
Der maßgeblich Autor für Mobbing ist Heinz Leymann. Schau dir mal die Kriterien an!

http://www.psychokrieg.de/artikel/www.p ... eymann.htm

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Träne25
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Beitrag Do., 14.04.2011, 12:04

Danke, ich werde mal gleich gucken. Nur verliert er seinen Job dann auf jeden Fall und in seinem Alter kann er nichts anderes finden.

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sofa-held
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Beitrag Sa., 16.04.2011, 14:05

ist eben eine Frage, die man abwägen muss. Depression oder Arbeitslosigkeit. Ich persönlich fürchte mich mittlerweile vor Krankheit mehr als vor Arbeitslosigkeit und damit verbundenen Einschränkungen. Das war nicht immer so. Eine zeitlang habe ich versucht alles durchzustehen. Kämpfernatur Bei mir hat dann der Körper die Zäsur ausgelöst. Und das war gut so.

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global_thinker
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Beitrag Fr., 22.04.2011, 18:12

Träne25 hat geschrieben:Danke, ich werde mal gleich gucken. Nur verliert er seinen Job dann auf jeden Fall und in seinem Alter kann er nichts anderes finden.
Hallo Träne25,
vielleicht bin ich ein wenig naiv (glaube ich allerdings nicht), aber so simpel ist die Gleichung "wenn dein Vater etwas unternimmt ist er gleich arbeitslos" nicht. Ich glaube er hat da viel, viel bessere Chancen als ihr glaubt.
In Deutschland kann man einen 56 jährigen Mitarbeiter wohl nicht so einfach kündigen, noch dazu wenn sich der Arbeitgeber durch Mobbing bzw. Zulassen von Mobbing schuldig gemacht hat.
Ich bin jetzt kein Arbeitsjurist, aber auf die Prognose lasse ich mich mal ein: bei der Konstellation 56 jähriger Mitarbeiter, (klare) Schuld des Arbeitgebers und ggf. Mitarbeiter noch alleiniger Verdiener im Haushalt, stehen die Karten für den Arbeitgeber sehr, sehr schlecht.
Gut, ob dein Vater in dieser Firma überhaupt weiterarbeiten möchte ist natürlich eine andere Frage, aber vielleicht (und das ist jetzt zugegeben große Spekulation) schaut am Ende so etwas wie Schadenersatz heraus mit dem sich die Zeit bis zur Pensionierung überbrücken lässt.
Ich sollte eigentlich nicht so wild spekulieren, was ich dir damit aber sagen möchte, ist dass ihr vielleicht einmal den rechtlichen Weg erkunden solltet. Wie sofa-held geschrieben hat ist Mobbing ja ein strafrechtlicher Tatbestand und wird heutzutage immer ernster und ernster genommen.
Vielleicht ließe sich da schneller eine Lösung finden - nur so ein Gedanke von mir

P.S.: Mein Vater hat auch von seiner Arbeit Depressionen bekommen - und er war damals etwa 10 Jahre jünger als deiner jetzt ist. Als es dann nicht mehr gegangen ist hat er die Frührente angestrebt, allerdings davon 1,5 Jahre "im institutionellen Rahmen" gekämpft, damit er eine entsprechende Rente bekommt mit der er gut leben kann. Vor der Entscheidung für die Frührente waren natürlich auch bei ihm diese massiven Existenzängste da - aber er hat gekämpft und etwas erreicht. Mag sein, dass das eine andere Zeit war und eine andere Konstellation, es zeigt aber, es gibt immer einen Weg in eine andere Richtung.
D.h. es muss nicht heißen Mobbing ertragen oder Arbeitslosigkeit

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