Mein Partner ist paranoid schizophren und verweigert Medikamente

In diesem Forumsbereich können Sie sich über Schwierigkeiten austauschen, die Sie als Angehörige(r) oder Freund(in) von psychisch Erkrankten bzw. leidenden Personen konfrontiert sind.
Benutzeravatar

spirit-cologne
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 51
Beiträge: 1435

Beitrag Mo., 09.09.2019, 13:02

Zunächst mal möchte ich anmerken, dass ich auch provokant formulierte Beiträge nicht ohne ein inhaltliches Anliegen schreibe. Provokant formuliere ich immer dann, wenn ich den Eindruck habe, dass es bei dem User, den ich kommentiere, innere Widersprüche gibt, die völlig ausgeblendet werden. Ich will ein bisschen pieksen, um zum Nachdenken anzuregen, aber es ist nicht meine Absicht, irgend jemanden zu verletzten.Wenn das anders rüberkommt, weil die eine oder andere Formulierung einen Ticken zu scharf war, dann tut es mir Leid.
Annona hat geschrieben: Mo., 09.09.2019, 11:25
inwieweit er unterhaltsam oder nützlich ist.
Wo steht das?
Na ja, du schreibst, er hat den Haushalt gemacht, hat sich dein "Gewäsch" angehört, sich nicht in irgendwelche Entscheidungen eingemischt und der Sex war super. Ich finde schon, dass das eine eher funktionale Beschreibung/Bewertung ist, die ich für ihn als erwachsenen Mann auch nicht unbedingt schmeichelhaft finde.
Annona hat geschrieben: Mo., 09.09.2019, 11:25
Ebenso, dass du denkst, dass es in erster Linie von deinem Verhalten abhängt, ob es deinem Bruder und/oder Freund gesundheitlich gut geht oder nicht.

Oder das, kann mich auch nich erinnern, das behauptet zu haben? Bitte lass solche abwertenden Unterstellungen.
Du hast in einem Beitrag weiter vorne das geschrieben:
Annona hat geschrieben: Mo., 09.09.2019, 11:25 Selbst der Psychiater, den wir zusammen besucht haben, sagte, dass ich die Schlüsselrolle bei seiner Heilung bin. Ich denke schon, dass ich das schaffen kann... allerdings werde ich dazu sehr viel Stärke und auch Härte besitzen müssen.
Ich finde es nicht hilfreich, wenn man sich für etwas verantwortlich fühlt, was rein in dem Einflussbereich einer anderen Person liegt. Und ich kann auch nicht verstehen, wie ein Psychiater dir sowas auch noch suggerieren kann. Es ist nicht böse gemeint, aber da lädst du dir eine Verantwortung auf, die nicht deine ist, weder bei deinem Bruder noch bei deinem Freund.
Annona hat geschrieben: Mo., 09.09.2019, 11:25
Ich glaube auch nicht, dass deine Erfahrung mit deinem Bruder dich vor einem Helfersyndrom schützt, ich habe eher den Eindruck, dass du das bei deinem Bruder schon kräftig trainiert hast.
Zu dieser Behauptung fehlt Dir schlichtweg die Grundlage und der Beweis. Was ich wo bei meinem Bruder "trainiert" habe, steht hier ebenso nicht, sondern ist deine Interpretation.
Natürlich ist es meine Interpretation, ich kenne weder dich noch deinen Bruder und kann daher nur von dem ausgehen, was du hier schreibst. Und da habe ich den Eindruck gewonnen, dass du dich da schnell für Dinge verantwortlich fühlst, die eigentlich nicht in deiner Verantwortung liegen.
Annona hat geschrieben: Mo., 09.09.2019, 11:25 Ich finde deinen Beitrag selbst auf subtile und pathologisierende Art abwertend und möchte Dich bitten, dich aus meinem Thread raus zu halten und hier keine Stimmung zu machen, denn zu nichts anderem scheint das gut zu sein.
Der Beitrag war sicherlich sehr provokant formuliert, keine Frage, aber er diente nicht dazu "Stimmung zu machen", sondern ich habe mir vielleicht erhofft, dass du merkst, wie das, was du in dem zitierten Absatz über ihn schreibst (weiter unten schreibst du auch noch "er is 'n bisschen wie ein Mädchen", was auf mich auch befremdlich wirkt, denn auch Mädchen sollten in einer Beziehung gleichberechtigt und eigenverantwortlich sein) auf die Leser evtl. wirkt und dass das nicht nach Partnerschaft auf Augenhöhe klingt.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...

Werbung

Benutzeravatar

spirit-cologne
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 51
Beiträge: 1435

Beitrag Mo., 09.09.2019, 13:04

Annona hat geschrieben: Mo., 09.09.2019, 11:25 Davon scheinst Du sehr viel überall zu finden... wie gesagt. Vielleicht hast du selbst ein Problem mit dem was du glaubst, hier so ausufernd falsch zu finden.
O.k., damit hast du ein Stück weit Recht. Ich habe jeden Tag beruflich mit den Folgen zu tun, die es hat, wenn Kinder mit psychisch Kranken Eltern oder Geschwistern aufwachsen und dann häufig - weil kein anderer da ist, der es tun kann - in die Parentifizierung gehen und in einer Art "Elternfunktion" versuchen, Verantwortung für ihre Eltern und Geschwister und deren Heilung zu übernehmen - und damit heillos überfordert sind. Und das macht mich vielleicht ein wenig empfindlich, wenn ich solches Verhalten irgendwo beobachte. Wenn ich von "Größenphantasien" schreibe, dann ist das nicht abwertend gemeint, sondern soll nur ausdrücken, dass du da versuchst, dir wesentlich mehr an Verantwortung aufzuladen, als du auch wahrnehmen kannst. Frag jeden, der beruflich damit zu tun hat und viele Familien mit psychisch kranken Familienmitgliedern kennt - jeder wird dir sagen, dass die Familienmitglieder und/oder Partner nur so viel helfen können, wie der Betroffene es auch zulässt. Du kannst niemanden gegen seine eigene Überzeugung dazu bewegen, langfristig regelmäßig Medikamente einzunehmen, egal wie stark du dich fühlst, wie sehr du ihn unter Druck setzt oder "auf den Putz haust". Jeder, der etwas anderes glaubt, überschätzt sich selbst und seinen Einfluss.
[/quote]
Annona hat geschrieben: Mo., 09.09.2019, 11:25 Kann keine konstruktiven Ansätze hier finden sondern nur negativität und Frust, und da ich gerade keine Lust hab mich runterziehn zu lassen, hast Du ignore.
Einen Beitrag zu kommentieren, darin auch noch Fragen zu stellen und dann auf ignore zu setzen halte ich jetzt nicht für besonders zielführend. Ich habe trotzdem geantwortet. Ob du's liest, ist deine Sache.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25012

Beitrag Di., 10.09.2019, 18:18

Annona hat geschrieben: So., 08.09.2019, 20:31 Finde ich garnicht seltsam. Es gibt kein Hin und her sondern Aktion Reaktion....... Und ist es nicht irgendwo nachvollziehbar, dass man da auch in nen Kopf-Bauch-Konflikt gerät? Ist menschlich, denke ich.
Mit Hin und Her meine ich konkret, dass erst z.B. ein Kinderwunsch im Raum steht. Wegen Bildchen (und aufgrund seines Verhalten diesbzgl.) steht dann wieder die Beziehung auf den Spiel... um schließlich doch wieder dabei zu landen, dass man ihn ja auch heiraten könne. Hier handelt es sich aus meiner Sicht um Entscheidungen mit Tragweite, die auch mit sehr großer Verantwortung für andere verbunden sind... von deiner Seite aus und von seiner Seite. Wenn man sich diesbzgl. einigermaßen sicher ist, ist das von Vorteil.

Hier reicht es aus meiner Sicht nicht allgemein zu sagen, nicht jeder Schizophrene ist nicht in der Lage für ein Kind zu sorgen. Sondern was konkret würde IHN zu einem guten Vater machen? (der noch nicht einmal für sich Verantwortung übernehmen kann, Stichwort u.a. Medikamente oder Beziehung... vielmehr hattest du selbst Bedenken... Stichwort u.a. Babysitter für ihn). Ein Kind in die Welt zu setzen, ist noch keine Kunst... Mind. 18 Jahre sorgen zu können ohne dass das Kind selbst mal eine PT braucht, schon eher. Ich fände sinnvoll, wenn man konkret eine langfristige Perspektive bieten kann und nicht je nach Bauchgefühl oder aktuellen Grenziehungen entscheidet. Nach ein paar Bildchen stellst du dann die Beziehung ganz in Frage. Dann doch wieder Überlegungen, ihn zu heiraten. Auch an einer Ehe hängt viel. Würde es nicht langen, so zu schauen, ob das Bestand hat? Nicht jeder psychisch Kranke erreicht das, was man Heilung nennt. Ist es das, was du dir vom Leben erhoffst?
Bin allerdings trotzdem kein Fan der Einstellung, psychotische Partner zu verlassen und immer gleich das Handtuch zu werfen oder zur Trennung zu raten. Meine Grenzen sind ziemlich klar. Das ist jetzt keine Ambivalenz oder Hin und Her, schlichtweg innere Distanz und gelockterte Kontaktsperre, die wieder zur vollen Kontaktsperre wird, falls neue Grenzüberschreitung.
Na ja, davon ist aus meiner Sicht eh nicht die Rede... bemerkenswert finde ich eher deine Leidensfâhigkeit und Inkonsequenz nach Entscheidungen. Auch hier flüchtete du übrigens aus meiner Sicht ein Gemeinplätze, wenn du sagst, ich bin kein Fan, jemanden gleich zu verlassen. Was qualifiziert IHN denn konkret dafür, dass er dich als Ehepartner glücklich machen kann? Ich möchte jemanden helfen, würde mindestens mir nicht als Argument für eine Eheschließung nicht langen.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag