Hallo,
in meiner Not wende ich mich an Euch, in der Hoffnung, mir wenigstens ein paar Tips geben zu können wie ich mit der folgenden Situation umzugehen habe.
Die Familie meiner Freundin bricht auseinander, die Mutter (ca 45.) ist mit dem Exfreund meiner Freundin (ca 19) zusammen, er wohnt förmlich mit in dem Haus, in dem auch noch der Vater (ca 50) und der Bruder (ca 16) zusammen mit meiner Freundin leben. Unter der Beziehung zwischen Mutter und Exfreund leiden alle, insbesondere der Vater kommt mit der Situation nicht klar, er liebt seine (noch) Frau, will sie deshalb nicht rausschmeißen, und kann es auch auch von daher nicht, da die Mutter sich das finanziell nicht leisten könnte. Meine Freundin kommt damit ebenfalls nicht klar, und wünscht sich sehr, das der Exfreund nicht weiter dort mit dem Rest der Familie lebt, warum der Vater es nicht schafft ihn rauszuschmeißen weiß ich nicht. Ich denke mal, dass er befürchtet, dass die Mutter dann ebenfalls auszieht (ich weiß das klingt jetzt widersprüchlich, aber ich verstehe selbst nicht ganz, warum er nicht handelt). Dem Bruder ist es eigentlich egal, ich denke, er ist zu naiv um wirklich zu begreifen was sich da abspielt oder er verdrängt es einfach (schließlich sitzt er den ganzen Tag nur vor dem PC, genau wie der Vater). Meine Freundin würde am liebsten ausziehen, kann es sich aber nicht leisten, möchte nicht alleine und will es auch ihrem Vater nicht zumuten, und hat Angst, dass dieser daran noch mehr kaputt geht (noch mehr, weil er fast jeden Tag weint und eigentlich nur noch dahin "vegetiert").
Die Mutter blockt im Gespräch völlig ab, weint und sagt immer nur "was soll ich denn machen" und "ich weiß auch nicht". Der Vater reagiert ähnlich, der Bruder sagt nur, dass es ihm egal ist. Ich habe schon versucht sie alle zu einem Gespräch miteinander zu bringen, um mal Klarheit zu verschaffen, bin jedoch gescheitert.
Ich habe überlegt, meine Freundin erstmal zu ihren Großeltern zu schicken (was diese auch schon angeboten haben), und ich will meine Eltern fragen, ob sie nicht ein paar Wochen zu uns kommen kann.
Habt ihr andere Tipps, Anregungen, oder ähnliches? Oder sollte man sich da lieber professionelle Hilfe geben lassen?
liebe Grüße F.
Innerfamilische Probleme
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Hallo Ameise.
So wie der Vater reagiert, das wirkt zwar kurios, aber ist möglicherweise nur die zugespitzte Form seiner Verhaltensweisen in den Jahren zuvor. Es scheint ja, dass die Mutter ihn mit der Beziehung zu dem 19-jährigen geradezu anschreit. Zuvor hat sie es wahrscheinlich nicht geschafft, wirklich mit ihm zu reden...das liegt allerdings nicht zwangsläufig nur am Vater, sondern auch an ihr. Sie jetzt aber das was ihr fehlt, vielleicht in dieser neuen lebendigen Beziehung sucht, aber gleichzeitig so demonstrativ darstellt, dass „der Alte“ doch endlich aufwachen soll. Ich halte es nicht für unmöglich, dass sie ihren Mann dennoch eigentlich mag.
M.E. wirst du da nicht viel beeinflussen können. Aber wenn du deine Freundin mal eine Weile aus der Schusslinie bringen kannst, finde ich das schon sinnvoll. Denn dass dort bald „geschossen wird“ , ist anzunehmen.
Dieses Theater wirkt zwar sehr kurios, aber ich vermute, dass das einfach die aktuell einzige Methode ist, mit der die beiden (Vater-Mutter) im Moment kommunizieren können. Sie sehen selbst keinen anderen Weg. Aus meiner Sicht kann jedoch genau dafür eine Paarberatung mal hilfreich sein...wenn die Fronten nicht schon zu verhärtet sind.
Möglich erscheint mir, dass du mit der Tochter und ihrem Bruder besprichst und herauslockst, ob sie ernsthaftes Interesse daran haben, dass ihre Eltern sich wieder normal verständigen...und dass auch dem Bruder klar wird, dass er dabei eine klare Meinung haben darf. Vielleicht können die beiden sich einig werden, dass sie zusammen auf die Eltern zugehen und erfragen, ob die Eltern an einer Auflösung dieser verwurstelten Sache interessiert sind. Die Interessen aller Beteiligten müssten dabei ohne an ihnen herumzukritisieren, erstmal auf den Tisch kommen (möglichst ohne die Gegenwarrt des 19-jährigen)...vielleicht lässt sich daraus ein Waffenstillstand erschaffen, in dem die Eltern genug Luft haben, sich tatsächlich zu überlegen, ob sie einen neutralen Schlichter, einen Paartherapeuten o.ä. mit einbeziehen. Auch wenn die Beziehung nicht mehr zu retten ist, kann der Schlichter helfen, dass die beiden wenigstens "geordnet auseinander gehen". So wie es im Moment läuft, braut sich eher etwas schlimmes zusammen.
Dieser neutrale Mensch sollte jemand außenstehendes sein, also keiner von den Kindern und auch du nicht, weil du in gewisser Weise aus sicht der Eltern mit kuriosen Projektionen beladen werden könntest, was deine Helferrolle hemmt. Ein erfahrenerer Außenstehender ist hier m.E. notwendig.
Aber ich vermute, es ist besser die Kinder bitten ihre Eltern zunächst selber um diesen „neutralen Tisch“.
Alles Gute dabei
Hiob
So wie der Vater reagiert, das wirkt zwar kurios, aber ist möglicherweise nur die zugespitzte Form seiner Verhaltensweisen in den Jahren zuvor. Es scheint ja, dass die Mutter ihn mit der Beziehung zu dem 19-jährigen geradezu anschreit. Zuvor hat sie es wahrscheinlich nicht geschafft, wirklich mit ihm zu reden...das liegt allerdings nicht zwangsläufig nur am Vater, sondern auch an ihr. Sie jetzt aber das was ihr fehlt, vielleicht in dieser neuen lebendigen Beziehung sucht, aber gleichzeitig so demonstrativ darstellt, dass „der Alte“ doch endlich aufwachen soll. Ich halte es nicht für unmöglich, dass sie ihren Mann dennoch eigentlich mag.
M.E. wirst du da nicht viel beeinflussen können. Aber wenn du deine Freundin mal eine Weile aus der Schusslinie bringen kannst, finde ich das schon sinnvoll. Denn dass dort bald „geschossen wird“ , ist anzunehmen.
Dieses Theater wirkt zwar sehr kurios, aber ich vermute, dass das einfach die aktuell einzige Methode ist, mit der die beiden (Vater-Mutter) im Moment kommunizieren können. Sie sehen selbst keinen anderen Weg. Aus meiner Sicht kann jedoch genau dafür eine Paarberatung mal hilfreich sein...wenn die Fronten nicht schon zu verhärtet sind.
Möglich erscheint mir, dass du mit der Tochter und ihrem Bruder besprichst und herauslockst, ob sie ernsthaftes Interesse daran haben, dass ihre Eltern sich wieder normal verständigen...und dass auch dem Bruder klar wird, dass er dabei eine klare Meinung haben darf. Vielleicht können die beiden sich einig werden, dass sie zusammen auf die Eltern zugehen und erfragen, ob die Eltern an einer Auflösung dieser verwurstelten Sache interessiert sind. Die Interessen aller Beteiligten müssten dabei ohne an ihnen herumzukritisieren, erstmal auf den Tisch kommen (möglichst ohne die Gegenwarrt des 19-jährigen)...vielleicht lässt sich daraus ein Waffenstillstand erschaffen, in dem die Eltern genug Luft haben, sich tatsächlich zu überlegen, ob sie einen neutralen Schlichter, einen Paartherapeuten o.ä. mit einbeziehen. Auch wenn die Beziehung nicht mehr zu retten ist, kann der Schlichter helfen, dass die beiden wenigstens "geordnet auseinander gehen". So wie es im Moment läuft, braut sich eher etwas schlimmes zusammen.
Dieser neutrale Mensch sollte jemand außenstehendes sein, also keiner von den Kindern und auch du nicht, weil du in gewisser Weise aus sicht der Eltern mit kuriosen Projektionen beladen werden könntest, was deine Helferrolle hemmt. Ein erfahrenerer Außenstehender ist hier m.E. notwendig.
Aber ich vermute, es ist besser die Kinder bitten ihre Eltern zunächst selber um diesen „neutralen Tisch“.
Alles Gute dabei
Hiob
Hallo!
Diese Wohnsituation ist wirklich sehr seltsam. Ich kann den Vater deiner Freundin auch nicht verstehen. Dass man sich aus Liebe so demütigt...
ABER es ist leider sein Leben. Er ist erwachsen, genauso wie seine Frau. Wenn sie diese Situation beibehalten wollen, werdet ihr vermutlich nicht viel dagegen machen können.
Ihr habt versucht, dem Vater die Augen zu öffnen. Das gemeinsame Gespräch ist gescheitert. Mehr kannst du nicht tun.
Du liebst deine Freundin und möchtest natürlich, dass es ihr gut geht. Aber dich in diese Familienangelegenheiten, das sind sie leider, einzumischen, bringt leider niemanden weiter.
Missversteh mich bitte nicht. Ich würde an deiner Stelle genau daselbe wollen, aber ich fürchte wirklich, dass du allein hier nichts ausrichten können wirst.
Vor allem könnte es passieren, dass sie dich dann gänzlich ausschließen.
Es ist leider eine Familiensache.
Deine Freundin könnte aber ihre Großeltern bitten mal mit deinen Eltern zu sprechen.
Vll. haben die ja mehr Einfluss?
Ich kann dich zwar verstehen, aber wenn sie wegen ihrem Vater nicht ausziehen möchte, musst du das akzeptieren.
Sie ist volljährig und muss wissen, was sie sich zumutet und was nicht.
Es wurde ihr angeboten zu den Großeltern zu ziehen.
Sie hat es offenbar abgelehnt.
Du kannst ja fragen, ob sie zu dir möchte.
Aber wenn nicht, musst du es akzeptieren. Es ist ihr Leben. Sie muss wissen, was sie tut.
Ich weiß, wie schwierig das für dich sein muss.
Ich bin in einer anderen Situation, dennoch weiß ich wie das ist, wenn man für den Partner nur das Beste möchte und letztendlich hilflos ist.
Alles, was du tun kannst, ist für sie da zu sein. Mit ihr zu sprechen, ihr zuzuhören.
Dräng sie aber nicht zu dem Auszug. Der Wunsch muss von ihr kommen.
Alles Liebe
Luna
Diese Wohnsituation ist wirklich sehr seltsam. Ich kann den Vater deiner Freundin auch nicht verstehen. Dass man sich aus Liebe so demütigt...
ABER es ist leider sein Leben. Er ist erwachsen, genauso wie seine Frau. Wenn sie diese Situation beibehalten wollen, werdet ihr vermutlich nicht viel dagegen machen können.
Ihr habt versucht, dem Vater die Augen zu öffnen. Das gemeinsame Gespräch ist gescheitert. Mehr kannst du nicht tun.
Du liebst deine Freundin und möchtest natürlich, dass es ihr gut geht. Aber dich in diese Familienangelegenheiten, das sind sie leider, einzumischen, bringt leider niemanden weiter.
Missversteh mich bitte nicht. Ich würde an deiner Stelle genau daselbe wollen, aber ich fürchte wirklich, dass du allein hier nichts ausrichten können wirst.
Vor allem könnte es passieren, dass sie dich dann gänzlich ausschließen.
Es ist leider eine Familiensache.
Deine Freundin könnte aber ihre Großeltern bitten mal mit deinen Eltern zu sprechen.
Vll. haben die ja mehr Einfluss?
Das klingt jetzt schon etwas bevormundend.Ich habe überlegt, meine Freundin erstmal zu ihren Großeltern zu schicken
Ich kann dich zwar verstehen, aber wenn sie wegen ihrem Vater nicht ausziehen möchte, musst du das akzeptieren.
Sie ist volljährig und muss wissen, was sie sich zumutet und was nicht.
Es wurde ihr angeboten zu den Großeltern zu ziehen.
Sie hat es offenbar abgelehnt.
Du kannst ja fragen, ob sie zu dir möchte.
Aber wenn nicht, musst du es akzeptieren. Es ist ihr Leben. Sie muss wissen, was sie tut.
Ich weiß, wie schwierig das für dich sein muss.
Ich bin in einer anderen Situation, dennoch weiß ich wie das ist, wenn man für den Partner nur das Beste möchte und letztendlich hilflos ist.
Alles, was du tun kannst, ist für sie da zu sein. Mit ihr zu sprechen, ihr zuzuhören.
Dräng sie aber nicht zu dem Auszug. Der Wunsch muss von ihr kommen.
Alles Liebe
Luna
Hallo,
vielen Dank für Eure Antworten!
Vielen Dank, für Eure Antworten, immerhin weiß ich jetzt, das ich mit meinen Gedanken und Ideen nicht unbedingt in die falsche Richtung laufe.
Ganz liebe Grüße
Ameise
vielen Dank für Eure Antworten!
Ich werde meine Freundin und ihren Bruder noch einmal zaghaft darauf ansprechen!Hiob hat geschrieben:Aber ich vermute, es ist besser die Kinder bitten ihre Eltern zunächst selber um diesen „neutralen Tisch“.
Letztendlich habe ich mir schon gedacht, dass ich da nicht viel ausrichten kann. Ich habe meine Freundin gefragt, sie war nicht abgeneigt, möchte aber warten, bis es noch einmal schlimmer wird (das Ganze ist ja eher Phasenweise, mal besser, mal schlechter). Ich werde sie nicht drängen.Luna84 hat geschrieben:ABER es ist leider sein Leben. Er ist erwachsen, genauso wie seine Frau. Wenn sie diese Situation beibehalten wollen, werdet ihr vermutlich nicht viel dagegen machen können.
Ihr habt versucht, dem Vater die Augen zu öffnen. Das gemeinsame Gespräch ist gescheitert. Mehr kannst du nicht tun.
[...]
Ich würde an deiner Stelle genau daselbe wollen, aber ich fürchte wirklich, dass du allein hier nichts ausrichten können wirst.
Vielen Dank, für Eure Antworten, immerhin weiß ich jetzt, das ich mit meinen Gedanken und Ideen nicht unbedingt in die falsche Richtung laufe.
Ganz liebe Grüße
Ameise
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