Mein Freund hasst meine Eltern

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shiva0809
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Mein Freund hasst meine Eltern

Beitrag Di., 13.01.2009, 19:24

hallo,

ich bin neu hier und hab gleich mal ein großes problem welches ich anbringen muß.

versuch nun kurz die geschichte zu erklären:

mein freund hasst meine eltern speziell meinen vater.
und zwar deswegen weil mein vater vor 20 jahren meine damals 16 jährige adoptivschwester sexuell mißbraucht bzw. belästigt hat.
und diese schwester ist die beste freundlin der mutter meines freundes.
noch dazu hat mein freund als er 13 oder so war eine freundin gehabt die vergewaltigt wurde und er war mehr oder weniger dabei, erfuhr aber erst danach davon.

auch die mutter meines freundes wurde angeblich in ihrere jugend sexuell mißbraucht und deswegen hasst sie meinen vater auch.
das ist mir im grunde aber egal...

es geht mehr um das verhältnis zwischen meinem freund und meinem vater.
mein freund sieht in meinem vater einen sexualstraftäter und jemanden der eigentlich ins gefängnis gehört. ich verstehe seine sicht der dinge sogar aber ich hab zu meinem vater halt mehr assoziationen als nur diese.
mein freund zb sagt schon jetzt zu mir, dass unsere kinder (wenn wir in ein paar jahren welche haben) nie kontakt zu meinen eltern haben dürfen ansonsten zeigt er meinen vater an.

ich finde die ganze situation ganz furchtbar weil ich persönlich hatte in meiner jugend auch kein gutes verhältnis zu meinem vater aber in den letzten jahren hatte sich das irgendwie beruhigt und wir konnten uns auf einer neutralen ebene begegnen.

und ich würde mir schon wünschen, dass meine kinder mal zu ihren großeltern können.

ich fühl mich gar nicht gut, denn jedes mal wenn ich zu meinem freund sage ich treffe meinen vater oder meine mutter dann merk ich genau dass er nicht einverstanden ist.

mich zereisst die ganze situation weil ich alle verstehen kann und weil ich nicht weiß was ich tun soll.

hab schon oft ans schluss machen gedacht aber ich weill nicht schluss machen nur weil mein freund meinen vater nicht leiden kann. ansonsten haben wir keine großen probleme und sind eigentlich glückliuch.

aber das thema eltern ist immer wieder und wieder ein streitpunkt seit 2 jahren. und ich will das eigentlich nicht mehr weiß aber nicht was ich tun soll.

hat jemand einen rat?

vielen dank
shiva

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gothman
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Beitrag Di., 13.01.2009, 20:53

shiva0809 hat geschrieben:... noch dazu hat mein freund als er 13 oder so war eine freundin gehabt die vergewaltigt wurde und er war mehr oder weniger dabei, erfuhr aber erst danach davon ...
Hallo shiva0809,

den fett gedruckten Satzteil oben hätte ich gerne mal näher definiert - was bedeutet "er war mehr oder weniger dabei, erfuhr aber erst danach davon"? Mir scheint, Du hast es hier mit einer geballten Ladung Vorurteile, bedingt durch ein (vermutlich unnötiges) schlechtes Gewissen zu tun. Für mich liest sich das so, als hätte Dein Freund einen Schuldkomplex aufgrund einer Vergewaltigung, die in seiner Nähe stattfand, die er aber nicht bemerkt (und daher nicht verhindert) hat, was seinen "Haß" auf Täter dieser Richtung nur noch verstärkt.

Der Lösungsansatz für Dich ist möglicherweise in DIESER Richtung zu suchen, auch wenn es für IHN problematisch sein dürfte, sich das klarzumachen, weil er dabei durch die ganze damalige Situation im Geiste natürlich nochmal "durchmuß". Das SOLLTE er aber, und gleichzeitig sollte er verstehen, daß Dein Vater - was immer er in der Vergangenheit getan hat - offfenbar ein Teil DEINES Lebens ist, ohne den er DICH nicht haben kann. SEIN Verhältnis zu Deinem Vater sollte sich im Wesentlich durch DEIN Verhalten Deinem Vater gegenüber definieren, nicht durch (Vor)urteile. Zukünftige Kinder da mit einzubeziehen und von den Großeltern zu trennen, heißt in dem Moment, DICH als MUTTER von Deinen Eltern zu trennen, was wohl kaum möglich sein dürfte, wenn ich Deine Zeilen korrekt interpretiert habe. Er kann sicher SEINE Meinung haben, diese muß aber nicht DEINE sein, und er kann DIESE Entscheidung NICHT für EUCH BEIDE treffen.

Ich denke, das wäre für Dich mal ein argumentativer Gesprächs-Ansatz - er muß Deinen Vater nicht LIEBEN, ihn aber als DEINEN Vater respektieren bzw. akzeptieren.

Zusatzfrage: Wie steht eigentlich die BETROFFENE der damaligen Tat - Deine SCHWESTER - zu Deinem Vater? Kommt die Denkweise Deines Freundes eventuell aus DIESER Ecke?

Gruß

gothman

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lastrada
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Beitrag Di., 13.01.2009, 21:00

Hallo Shiva,
ich hoffe, es kommt nicht falsch rueber, ABER: Bist Du Dir eigentlich bewusst, was Du da sagst? Dein ganzer Post lisest sich fuer mich: "La-di-da...ach ja, mein Vater hat da halt mal 'nen kleinen Ausrutscher gehabt und jemanden sexuell missbraucht. Leider kann sich mein Freund damit nicht abfinden und will noch nicht mal, dass mein Vater unsere zukuenftigen gemeinsamen Kinder sehen kann. Ich versteh das Ganze gar nicht...ich meine, mein Vater ist zwar nicht immer einfach, aber im Grunde seines Herzens ist er doch ein guter Mensch....".
shiva0809 hat geschrieben:mein freund sieht in meinem vater einen sexualstraftäter und jemanden der eigentlich ins gefängnis gehört.
Ja, und mit dieser Meinung stimme ich 100pro ueberein. ich hoffe, Dein Vater hat damals fuer seine Taten buessen muessen.
shiva0809 hat geschrieben:ich verstehe seine sicht der dinge sogar aber ich hab zu meinem vater halt mehr assoziationen als nur diese.
Das verstehe ich vollkommen. Ich bin mir sicher, dass jeder Strafverbrecher mehrere Facetten hat (darunter auch eben die "guten seiten"). Aber sei mir nicht boese, in dem Fall genuegt es mir zu wissen, dass jemand eine Person sexuell missbraucht hat, um absolut keinen Kontakt haben zu wollen.
shiva0809 hat geschrieben:mein freund zb sagt schon jetzt zu mir, dass unsere kinder (wenn wir in ein paar jahren welche haben) nie kontakt zu meinen eltern haben dürfen ansonsten zeigt er meinen vater an.
Das unterstuetze ich voll und ganz. Oder sagen wir es mal so: wenn ich wuesste, dass mein Partner meine Kinder zu jemanden bringen moechte(oder sogar mit der Person allein lassen moechte), der sich des sexuellen Missbauchs schuldig gemacht haette, dann wuerde ich mich schleunigst von der Person trennen. Da braeuchte ich keine 5 Sekunden drueber nachdenken.
shiva0809 hat geschrieben:und ich würde mir schon wünschen, dass meine kinder mal zu ihren großeltern können.
Ich glaube, auf solche Grosseltern kann man verzichten. Was ich vielleicht noch tolerieren koennte (da muesste das Vertrauen zu meinen Partner aber sehr gross sein und das kommt in Deinem Fall irgendwie nicht so rueber), waere, wenn Deine Mutter die Kinder sehen wuerde, allerdings nur in meinem Beisein.
shiva0809 hat geschrieben:ich fühl mich gar nicht gut, denn jedes mal wenn ich zu meinem freund sage ich treffe meinen vater oder meine mutter dann merk ich genau dass er nicht einverstanden ist.
Das wiederrum halte ich fuer sein Problem. Obwohl ich auch nicht nachvollziehen kann, warum Du das beduerfnis hast, Dich mit Deinem Vater zu treffen, so ist es Dein gutes Recht diese Beziehung aufrecht zu erhalten.. Du bist ein erwachsener Mensch und kannst deine eigenen Entscheidungen treffen und dazu gehoert eben auch der Umgang mit Deinen Eltern (egal, was diese nun getan haben).

shiva0809 hat geschrieben:mich zereisst die ganze situation weil ich alle verstehen kann und weil ich nicht weiß was ich tun soll.
Verstehst Du Deinen Freund wirklich? Ich glaube, wenn dem so waere, wuesstest Du, was moralisch das Richtige waere.

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entgleist
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Beitrag Di., 13.01.2009, 21:12

Ja, stimmt schon, einerseits muss er deinen Vater als Teil deines Lebens akzeptieren, ob er ihn nun mag oder nicht. Andererseits ist auch zu fragen, inwieweit du dich mit dem Thema auseinandergesetzt hast.

Dein Freund wird Angst um dich und seine Kinder haben. Und er ist ein gebranntes Kind - das wäre ja furchtbar, wenn ihm das mit der Freundin nochmal passieren würde (Vergewaltigung, die er nicht verhindert hat).

Aber warum hasst er deine Mutter?

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Luna84
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Beitrag Di., 13.01.2009, 22:11

Hallo!

Ich muss sagen, dass ich lastradas Beitrag nur in jeder Weise zustimmen kann.

Ich kann deinen Freund absolut verstehen.

Dein Vater hat ein unvorstellbares, schreckliches Verbrechen begangen.

Er hat nicht irgendeinen Fehler begangen, wie etwa Diebstahl, etc.

Sexueller Missbrauch ist etwas Furchtbares. Er zerstört Seelen und Körper.

Entschuldige meine harten Worte, aber ich vertrete die Meinung, dass ein Mensch geistiger Gesundheit, mit Herz und Seele, einem anderen niemals solchen Schaden zufügen würde.

Wie geht es eigentlich deiner Schwester? Was für eine Beziehung hat sie zu deinem Vater? Was für eine zu dir?

Kannst du deinen Freund denn kein bisschen verstehen?

Warum hat er aber ein Problem mit deiner Mutter? Das ist mir noch unklar.

Alles Liebe
Luna

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shiva0809
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Beitrag Mi., 14.01.2009, 12:48

Hallo an alle

Danke erstmal für eure Antworten.

Ich beantworte zuerst mal die offenen fragen:

was bedeutet "er war mehr oder weniger dabei, erfuhr aber erst danach davon"?

Das bedeutet dass er damals mit ein paar leuten unterwegs war und seine freundin war eben auch dabei. Die ist dann mit einem anderen “freund” irgendwo hin verschwunden und als sie wieder kam ist es eben passiert gewesen.
Mein freund war also nicht “direkt dabei” aber es geschah ums eck sozusagen…

ABER: Bist Du Dir eigentlich bewusst, was Du da sagst?

Ja ich denke schon. Mir is natürlich klar dass das ganze vielleicht etwas gefühlskalt auf euch wirkt… aber wie gesagt… es ist schon so lange her und ich selbst hab vor 10 jahren davon erfahren. Damals war ich natürlich auch geschockt und dachte ich will meinen vater NIE WIEDER sehen, aber die dinge ändern sich eben mit der zeit.
Es ist ja nicht so, dass ich sage “es ist nicht so schlimm was er gemacht hat”. ich finde es auch schlimm und ich sehe meinen vater seit dem auch in einem ganz anderen licht.
Aber er ist nun mal mein vater und ich hab mich dazu entschieden dass ich Kontakt zu ihm möchte, denn egal was er alles gemacht hat… ich mag ihn trotzdem.

Verstehst Du Deinen Freund wirklich?

Ja durchaus- ich versuch mich oft in seine lage zu versetzen und ich kann verstehen warum er so reagiert.
Allerdings muß ich dazu sagen, dass ich glaube er bringt meine Vergangenheit mit seiner eigenen durcheinander. z.B. sagt er oft mein vater hätte meine schwester vergewaltigt was aber nicht stimmt. Und wie soll ich ernsthaft mit ihm darüber sprechen wenn er falsche dinge behauptet und durcheinander bringt??

Wie steht eigentlich die BETROFFENE der damaligen Tat - Deine SCHWESTER - zu Deinem Vater?

Mittlerweile hat sie keinen Kontakt mehr zu ihm und auch ich habe keinen Kontakt mehr zu ihr.
Es war im Grunde sowieso eigenartig, denn als die geschichte damals ans tageslicht kam, kam meine schwester von einem tag auf den anderen nicht mehr nach hause.
Sie war dann 5 jahre nicht zu hause. Dann starb mein älterer Bruder und plötzlich war sie wieder da, besuchte meine eltern wieder regelmäßig. Und vor 2 jahren (als ich mit meinem freund die Beziehung begann) wurde dieses Thema wieder aktuell und seit dem hat sie wieder keinen Kontakt zu meinen eltern.
Ich selbst habe seit einem Jahr keinen Kontakt mehr zu ihr, denn was mich störte war: Ich habe inzwischen 3 verschiedene Versionen ihrer geschichte gehört. Einmal sagte sie, diese übergriffe fanden nur 2 oder 3 mal statt, dann sagte sie es passierte ständig und andauernd, dann sagte sie es passierte über einen Zeitraum von einem Jahr, dann warens wieder mehrere jahre…
Was ich vielleicht noch dazu sagen sollte… meine schwester lebte insgesamt nur 4 jahre bei meinen eltern, im alter von 14 bis 18.

Aber warum hasst er deine Mutter?

Weil er meint es wäre ihre Verantwortung gewesen zur Polizei zu gehen und meinen vater anzuzeigen.


Ich muß sagen ich sehe die geschichte eigentlich so wie es gothman geschrieben hat.

Und zum Thema Kinder noch mal… Ich selbst hatte nie Grosseltern und ich hab z.B. vom Vater meiner Mutter auch nur negatives gehört.
Trotz allem hätte ich ihn wirklich gerne kennen gelernt.
Abgesehen davon WEISS ICH ZU 100% dass mein vater meinen Kindern nie im leben so was antun würde. Er hat ja auch mich NIE angefasst. Meine schwester ist ja auch nicht seine biologische Tochter. Im grunde war sie überhaupt nie seine Tochter, sie hat auch nie “papa” oder so zu ihm gesagt.

Ich würde ja sonst selbst nicht wollen, dass meine Kinder zu ihm kommen.

UND!!!! Meine schwester hat inzwischen auch einen Sohn und in der zeit (nachdem mein Bruder gestorben ist) hat sie ihren Sohn auch manchmal zu meinen eltern zum babysitten gebracht.
Und da frag ich euch- Wieso bringt jemand sein kind zu einem menschen der ihn selbst sex. Missbraucht hat????? Versteht ihr das???
Ich tu mir einfach schwer ihr diese ganze sache zu glauben.
Ich glaube ihr, dass da irgendwas passiert ist, aber ich glaube auch dass das ganze inzwischen überdramatisiert wurde und viele lügen im umlauf sind.

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mitsuko
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Beitrag Mi., 14.01.2009, 14:22

Offensichtlich willst du dir das Bild das du von deinem Vater hast nicht kaputt machen lassen, aber ich finde, deine Argumentation absolut haarstreubend.
Deine Schwester tut mir leid, sie wird offenbar von dir zum Sündenbock gemacht, und das obwohl du ihr sogar angeblich glaubst. Ob das nun 2mal oder 100mal passiert ist, was macht das für dich für einen Unterschied?
Wenn du sagst, es war keine Vergewaltigung, dann meinst also allen Ernstes, es handelte sich um einvernehmlichen Sex?
Wieso bringt jemand sein kind zu einem menschen der ihn selbst sex. Missbraucht hat????? Versteht ihr das???
Was willst du mit dieser Frage eigentlich bezwecken? Überzeugend darstellen, dass es gar nicht schlimm war, was ihr passiert ist? Sie als unglaubwürdig deklarieren?
Ein Mißbrauch ist eine sehr traumatische Erfahrung. Die verarbeitet man nicht von einem Tag auf den nächsten. Dass deine Schwester da teils ambivalente Gefühle hat, die sich wiederum in ambivalentem bis widersprüchlichem Handeln äußern, ist meiner Meinung nach vollkommen normal.
Nein, ich verstehe nicht, weshalb sie diesen Mann auf ihre Kinder hat aufpassen lassen. Aber Leute tun manchmal unverständliche Dinge. Du willst deine Kinder ja auch dorthin bringen. Das finde ich ganz genauso unverständlich. Was machst du wenn sich irgendwann herausstellt, dass dein Vater deine Kinder doch auch mißbraucht hat? Trotz deiner angeblichen 100% Sicherheit.

Ich kann mich hier nur denjenigen anschließen, die deinen Freund voll und ganz verstehen können. Ich glaube auch, dass das nicht viel mit seiner Vergangenheit zu tun hat. Die wenigsten Eltern würden ihre Kinder mit jemandem zusammenbringen wollen, von dem sie wissen, dass er schonmal ein Kind in seiner Obhut mißbraucht hat.

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Desire
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Beitrag Mi., 14.01.2009, 14:43

Ich schließe mich mitsukos Beitrag vollinhaltlich an.

Versuche, dich den Gedanken deines Freundes mehr anzunähern, er hat wohl auf Grund seines Außenstehens die nüchternere und richtigere Einstellung zu solchen Dingen.

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Beitrag Mi., 14.01.2009, 14:48

Shiva, ich glaube, du wirst hier ebenfalls missverstanden.

Kannst du vielleicht nochmal ein paar Sachen klarstellen.

Dein Vater hat deine Adoptivschwester sexuell belästigt, und was heißt das genau?
Und die Ex von deinem Freund wurde vergewaltigt.
Deine Adoptivschwester wurde nicht vergewaltigt. Und hatte auch keinen Sex mit deinem Vater.

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shiva0809
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Beitrag Mi., 14.01.2009, 14:50

Hallo noch mal,

Naja zum Sündenbock mach ich sie nicht nein.

Wenn du sagst, es war keine Vergewaltigung, dann meinst also allen Ernstes, es handelte sich um einvernehmlichen Sex?
Nein, ich meine Sex hat es überhaupt nicht gegeben. Also keinen GV. Das hat sie selbst gesagt. Und ich glaub schon dass es einen Unterschied gibt zwischen Vergewaltigung und sex. Belästigung.
Ich weiß es nicht, weil mir beides nie passiert ist, aber ich GLAUBE es.

Wieso bringt jemand sein kind zu einem menschen der ihn selbst sex. Missbraucht hat????? Versteht ihr das???
Was willst du mit dieser Frage eigentlich bezwecken? Überzeugend darstellen, dass es gar nicht schlimm war, was ihr passiert ist? Sie als unglaubwürdig deklarieren?

Ich will es VERSTEHEN. Bezwecken will ich damit nichts, natürlich glaub ich ihr dass etwas war, aber gerade bei solchen Themen ist es wichtig nicht alles über einen Kamm zu schären sondern zu differenzieren. Meiner Meinung nach halt…
Und verstehen kann ich es halt wirklich nicht weil ich aus ihren Aussagen und ihrem Verhalten nicht schlau werde und sie auch nicht fragen kann weil sie nicht mit mir darüber sprechen will.

Was machst du wenn sich irgendwann herausstellt, dass dein Vater deine Kinder doch auch mißbraucht hat?
Ich würde ihn anzeigen.


Ich frage mich gerade ob es wirklich so unmenschlich von mir ist, dass ich ihm das “verziehen” habe.
Irgendwie find ich halt, dass es mir nichts bringt den Kontakt zu ihm abzubrechen oder auf ewig böse zu sein. Noch weniger finde ich es richtig ungeborene Kinder als “Rache” zu verwenden. So kommt mir das nämlich vor… So auf die Art “Du warst in der Vergangenheit böse, deswegen darfst du deine Enkelkinder nicht sehen”.
Nochmal… Familie ist Familie. Das ist meine Meinung. Und es geht doch im Leben im Großen und Ganzen ums Verzeihen oder nicht? Ich tu mir ja selbst nichts Gutes wenn ich diese Geschichte mein Leben lang mitschleppe und auf ewig böse bin.
Er ist halt mein Vater und es hat neben vielen negativen Erlebnissen auch viele positive gegeben. Ich konzentriere mich halt auf die guten Dinge.

Ist das wirklich so naiv???

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shiva0809
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Beitrag Mi., 14.01.2009, 14:58

entgleist hat geschrieben:Shiva, ich glaube, du wirst hier ebenfalls missverstanden.

Kannst du vielleicht nochmal ein paar Sachen klarstellen.

Dein Vater hat deine Adoptivschwester sexuell belästigt, und was heißt das genau?
Und die Ex von deinem Freund wurde vergewaltigt.
Deine Adoptivschwester wurde nicht vergewaltigt. Und hatte auch keinen Sex mit deinem Vater.
Ich weiß selbst nicht genau WAS passiert ist.
Ich hab mir aus den Bruchstücken die ich dazu weiss folgendes erklärt:
Mein Vater hat sie begrapscht und "angemacht". Es gab aber NIE geschlechtsverkehr.
einmal sagte sie mir folgendes dazu wortwörtlich "Immer wenn ich stop gesagt habe, hat er aufgehört"
letztes jahr hab ich ne familienaufstellung gemacht weil ich endlich wissen wollte was genau war und da hat sich eben auch herausgestellt, dass meine schwester nicht unbedingt 100% abgeneigt war.
Ich denke sie war halt verwirrt, weil sie eben erst als 14jährige zu meinen eltern kam.
Um das nochmal klar zu stellen- Meine Oma mütterlicherseits hat sie adoptiert als sie ein babay war. Diese Oma starb als meine schw 14 war und dann kam sie als Pflegekind zu meinen Eltern. Der Mißbrauch begann dann als sie 16 war (glaub ich halt)

komplizierte sache alles miteinander

ja die ex von meinem freund wurde vergewaltigt und ich glaube dass er seine gefühle zu diesen 2 themen vermischt weil er eben von vergewaltigung spricht (bei meinem vater) obwohl er weiss dass das nicht stimmt.

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Desire
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Beitrag Mi., 14.01.2009, 15:01

letztes jahr hab ich ne familienaufstellung gemacht weil ich endlich wissen wollte was genau war und da hat sich eben auch herausgestellt, dass meine schwester nicht unbedingt 100% abgeneigt war.
Schwerer Fehler zu glauben, dass Minderjährige einem sexuellen Verhältnis mit ihren (Pflege)Eltern aus freien Stücken zustimmen "können". Es ist und bleibt ein Straftatbestand unter Ausnützung eines Autoritätsverhältnisses, was die Schuld nur noch erhöht.
Und es geht doch im Leben im Großen und Ganzen ums Verzeihen oder nicht?
Dieser Meinung bin ich definitiv nicht. Ich halte manche Dinge für unverzeihlich und damit bin ich in meinem Leben gut gefahren.

Aber wie auch immer du weitermachst, alles Gute dafür!

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shiva0809
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Beitrag Mi., 14.01.2009, 15:12

Desire hat geschrieben: Schwerer Fehler zu glauben, dass Minderjährige einem sexuellen Verhältnis mit ihren (Pflege)Eltern aus freien Stücken zustimmen "können". Es ist und bleibt ein Straftatbestand unter Ausnützung eines Autoritätsverhältnisses, was die Schuld nur noch erhöht.

Und es geht doch im Leben im Großen und Ganzen ums Verzeihen oder nicht?
Dieser Meinung bin ich definitiv nicht. Ich halte manche Dinge für unverzeihlich und damit bin ich in meinem Leben gut gefahren.

[/quote]

Ich sage auch dass es in keinem fall richtig war und dass mein vater das nie machen hätte dürfen, selbst wenn sie einverstanden gewesen wäre...
ich denk halt, dass beide verwirrt waren und dass die hauptschuld GANZ SICHER bei IHM lag. das ist unbestritten.

trotz allem bin ich nicht der meinung dass es unverzeihliche dinge gibt. dieser meinung war ich noch nie.
alles im leben hat seinen sinn und seinen grund. und es ist für einen selbst auf jeden fall besser, wenn man lernt zu verzeihen, denn ewiger hass und wut zerstören einen letztendlich nur selber...
is halt meine meinung...

aber durch diese diskussionen (auch hier) befürchte ich halt, dass sich dieses thema nie erledigen wird...

viell versteht ihr, dass ich es leid bin darüber zu streiten und mich für mein verzeihen zu rechtfertigen...

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Beitrag Mi., 14.01.2009, 15:24

Komplizierte Sache.

Ich meine, du solltest deiner Schwester glauben. Und dein Vater hätte so und so die Pfoten von ihr lassen sollen, ob sie nun was von ihm wollte oder nicht.

Familie hin oder her heißt jetzt nicht, dass man unbedingt zusammenhalten muss oder verzeihen muss. Du bist deinem Vater auch nichts schuldig. Ich finde, du solltest dir eben über seine Facetten bewusst sein und die schlechten nicht verdrängen.

Es ist gar nicht hilfreich, wenn dein Freund alles von vornherein vermischt, Vergewaltigung mit Belästigung und dergleichen. Er weiß ja selbst genaussoviel/wenig sicher wie du. Er kann ja keinen Kontakt zu deinem Vater haben. Aber ich denke, er sollte deine Position akzeptieren, wie es eben für dich richtig ist. Das hindert ihn ja nicht daran, seine eigene Meinung zu haben. Und deine Haltung soll auch klar so sein, dass es nicht heißt, nur weil du mit deinem Vater Kontakt hast, dass du den anderen nicht glaubst.

Das mit den Enkeln ist dann wieder eine andere Sache. Ich meine, ihr könntet zu der Übereinkunft kommen, dass die Enkel nur im Beisein der Eltern zu ihrem Großvater können bzw. er zu euch kommen kann.

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Beitrag Mi., 14.01.2009, 15:30

Mir kommt es so vor, dass du bisher auch ganz gut damit gefahren bist, wie du die Sache angegangen bist. Dass du ihm verziehen hast und wieder eine Vater-Tochter-Beziehung aufbauen konntest.
Es muss ja auch hart sein, wenn man erfährt, dass der Vater, der zu einem selbst immer gut war, so was getan hat.

Dass dein Freund nun selbst in irgendeiner Weise darin involviert ist, macht das alles schon sehr kompliziert. Wenn alles im Leben einen Sinn hat, dann dieses vielleicht jenen Sinn, dass du hinterrücks doch noch mit der Sache konfrontiert wirst. Zu deiner Adoptivschwester hast du ja eine gewisse Distanz, aber zu deinem Freund kannst du die nicht haben. Nun musst du dich doch noch mit der Sache auseinandersetzen. Ich hoffe, für dich kommt dabei etwas Produktives raus.

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