Der neue Freund einer guten Freundin – ein Ekel

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alphaweibchen
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Der neue Freund einer guten Freundin – ein Ekel

Beitrag Di., 06.01.2009, 18:51

Die Vorgeschichte: Im Sommer 07 habe ich auf einer Party eine unangenehme Begegnung mit einem Mann erlebt. Ich war mit einer Freundin dort und kannte dort recht wenige Leute, aber er hat mir sofort Gesellschaft geleistet. Leider wurde er nach kurzer Zeit sehr aufdringlich, begann mich auszugreifen und versuchte mich zu (küssen ist der falsche Ausdruck…) ja, besser gesagt: schleckte mir über Wange und Hals. Ich hatte damals echt Probleme, ihn loszuwerden, er hat kein „nein“ akzeptiert, letztendlich bin ich geflüchtet.

War ja nicht die schlimmste ungute Erfahrung mit einem Mann, und ich hätte sie fast vergessen, wenn nicht … eine meiner besten Freundinnen diesen Typen vor ein paar Wochen wieder angeschleppt hätte.

Das Problem ist, dass sie nicht irgendeine flüchtige Freundin ist, sondern dass wir in einer 5er-Mädls-Clique sind und auch oft gemeinsam etwas unternehmen. Wir kennen uns schon sehr lang.

Ich habe ihr von der Party damals erzählt. Habe ihr gesagt, wie ich ihn sehe. Sie ist der Meinung, ich kenne ihn nicht wirklich, und deshalb soll/darf ich nicht so scharf über ihn urteilen. Sie möchte sich weiter mit ihm treffen – ich habe ihr dazu gesagt, dass ich mit diesem Typen nichts zu tun haben will. (soll sie sich alleine mit ihm treffen, aber mich da rauslassen) Sie meint, ich soll das alles nicht so eng sehen und er war damals sicher nur betrunken und sonst ist er ja total lieb… (mir ist das völlig egal ob er nüchtern oder betrunken war, ich fühle mich in seiner Gegenwart einfach nicht wohl. Es stellt mir alle Haare auf, wenn ich ihn sehe, ich mag/kann ihn nicht anschauen, mir ekelt es total und wird fast schlecht.)

Nun waren wir – unsere Gruppe – kürzlich zum Essen und anschließend zu einem Fest eingeladen. Vorher erklärte sie uns, er wird sowieso nicht mitkommen, und dann stand er plötzlich doch da… Am liebsten wäre ich gleich wieder gegangen. Ich habe kaum einen Bissen runtergebracht und mich aus dem Tischgespräch fast völlig ausgeklinkt.

Habt ihr Tipps für mich, wie ich mich verhalten soll? Wie/Ob ich es ihr nochmal erklären soll, wie ich mich fühle?

Wie findet ihr es – im Grunde verlange ich von ihr, dass sie ihn nicht zu gemeinsamen Treffen mit mir mitbringt. Ist das zuviel? Andererseits, warum soll ich soetwas runterschlucken? Tut mir ja auch nicht gut.

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w_s_
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Beitrag Di., 06.01.2009, 19:04

Also ich denke mir, dass war damals sicherlich eine sehr ungute Erfahrung - und ich kann deine Reaktion verstehen.

Die Fragen, die ich mir stelle, wären folgende:

- hat er bei weiteren Begegnungen ebenfalls wieder ein derartiges Verhalten gezeigt? Also etwa bei dem kürzlichen Essen? Oder "benimmt" er sich hier jetzt normal? Wenn er sich nämlich normal benimmt, würde ich mich fragen, wieso du auch mehr als ein Jahr später noch immer so intensiv reagierst?

- wie wichtig ist dir den deine Beziehung zu dieser sehr guten Freundin? Den wenn du sie vor die Wahl stellst "er oder ich", könnte die Antwort gut lauten: "dann halt er". Den sie ist dir ja in den Gesprächen, die du mit ihr dazu hattest, offensichtlich nicht gefolgt, und hat ihn verteidigt. Wärst du bereit, die Freundin - und vielleicht den 5er Freundinnenkreis - hier zu gefährden?

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alphaweibchen
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Beitrag Di., 06.01.2009, 19:40

Hallo ws28! Danke für deine Antwort!
Also, die anderen Mädls haben auch kein gutes Bild von ihm. Die eine, weil sein bester Freund der Ex einer ihrer Freundinnen ist (und sie da schon einiges gesehen und gehört hat) die anderen haben sich hoffentlich ihre Meinung selbst gebildet und wurden nicht zu stark von uns beeinflusst…

Die beiden anderen haben sich ihre Meinung erst jetzt gebildet, und auch ihnen sind unangenehme Verhaltensmuster bei ihm aufgefallen. Abgesehen davon, dass er sich gerne als Superheld darstellt und maßlos übertreibt (aber das machen Männer ja gerne), gafft er, verschwindet er zwischendurch immer wieder nach draußen (die Vermutung liegt auf kiffen, was sie total ablehnt. So genau wissen wir das aber nicht, es wollte ihm ja keine folgen.) Ja, und was wir besonders schlimm fanden an dem Abend war, dass er uns ständig mit der Digicam fotografiert hat. (?oder so getan hat als ob?) Das hat irgendwie auch mengenmäßig den normalen Rahmen gesprengt. (Ich meine, mir war s schon beim ersten Bild zu viel, aber die anderen haben das auch bemerkt) Ich weiß nicht, ob es Provokation war, weil wir schon geschimpft haben und uns dauernd weggedreht haben. An die Cam sind wir nicht rangekommen (wollten die Bilder von uns löschen) Ungut einfach.

Ja, für sie gilt leider auch für diesen Abend die „besoffen=unschuldig-Ausrede“. Ich denke, ihr Blick ist da ein bisserl verzerrt. Mir liegt natürlich viel daran, unsere Freundschaft zu erhalten, aber auf seine Gesellschaft will ich verzichten.

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w_s_
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Beitrag Di., 06.01.2009, 20:07

Jetzt mal provokant gefragt: bis auf das er viele Fotos gemacht hat war da nix? Und dass er halt hinaus gegangen ist (und keine von euch weiß warum?). Warum habt ihr den nicht gesagt, dass die vielen Fotos unangenehm seien?

Aber ist es im Kern offenbar so, dass deine Freundin offenbar deiner Meinung - und vielleicht auch der der anderen Freundinnen - nicht folgt? Hast du mit ihr den über dieses neuerliche Verhalten mit ihr gesprochen? Haben deine anderen Freundinnen mit ihr darüber gesprochen?

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mitsuko
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Beitrag Di., 06.01.2009, 20:29

Hallo alphaweibchen,
ich bin zuzeit in einer etwas ähnlichen Situation. Eine langjährige Freundin von mir hat ebenfalls einen relativ neuen Freund. Wenn man die beiden trifft, kommen von seiner Seite aus in einem fort herablassende und herabsetzende Kommentare allen Anwesenden gegenüber. Ich finde es unangenehm, mit ihnen zusammenzusein und ich mache mir Sorgen um meine Freundin. Sie ist aber angeblich total zufrieden und behauptet, ihr machen die ständigen Kommentare gar nichts aus, bzw. die seien doch witzig und er ist halt so etc. (Btw. witzig? nö. wenns wenigstens nicht nur plumper Stumpfsinn wär... )

Wie du, weiß ich nicht was ich nun tun soll. Ich bin froh wenn ich sie mal alleine treffen kann, aber oft sind er und weitere Bekannte mit dabei. Ich habe allerdings nicht verlangt, dass sie ihn meinetwegen nicht mitbringt und würde das auch nicht machen. Nur, für mich ist das jetzt ein Problem. Ich kann den Typen nicht ausstehen. Er macht mich ja auch quasi ständig schräg an. Die anderen Bekannten stört sein Gehabe auch. Dementsprechend ist die Gesamtstimmung häufig mies, denn teils kontert man, teils schluckt man es des lieben Friedens willen runter und ärgert sich dann innerlich. Er wirkt auch immer angeödet und meiner Freundin gefällt die Situation natürlich auch nicht.

Ich sag mir ständig, dass ich vielleicht ein so schlechtes Bild von ihm habe, dass ich ihm gar nicht mehr die Chance gebe, sich anders zu verhalten. Er merkt aber sicher die Antipathie und verhält sich aus Unsicherheit vielleicht dann erst recht so.

Andererseits weiß ich nicht, was ich anders hätte machen sollen und bin sehr ratlos. Gegen eine Aussprache blockt meine Freundin stark ab und Kritik an ihrem Freund will sie nicht hören. Ich will die Freundschaft nicht aufgeben, aber man überlegt sich schon zweimal, ob man auf ein solches Treffen wirklich Lust hat. Etwas enttäuscht von ihr bin ich auch.

Hast du mal mit dem Typen selbst gesprochen? Das überlege ich mir gerade, scheue mich aber sehr davor. In deinem Fall liegt ja auch noch das Ereignis von damals zwischen euch. Vielleicht brächte das ja irgendwas wenn er dir seine heutige Sicht darüber schildert..?

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alphaweibchen
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Beitrag Di., 06.01.2009, 20:54

@ws28 Klar haben wir gesagt, dass uns die Fotos stören. Wir haben ja auch geschimpft und uns weggedreht/Hand vorgehalten ec. Das hat ihn aber erst recht angeheizt, weiterzumachen.

Das mit dem Rausgehen ist uns schon aufgefallen, als sie ihn das erste Mal angeschleppt hat. Find ich komisch, das macht sonst niemand, den ich kenn. Selbst wenn jemand "höflich" telefonieren geht, zieht er sich nicht die Jacke an und geht im Winter ins Freie. Und so höflich und guterzogen erscheint er mir sonst auch nicht.

Was sonst noch war, weiß ich nicht so genau, weil ich beim Essen möglichst weit weg von ihm gesessen bin und mich teilweise ganz ausgeklinkt habe bzw. mit den Leuten neben mir unterhalten habe. Wo es geht, bin ich ihm ausgewichen. War auch besser so, damit "Ruhe" ist.

Mir geht es nicht darum, daß sie meiner Meinung ist. Ich habe ihr gesagt, was damals war und was ich von ihm halte. Ich habe sie gewarnt. Wenn sie sich mit ihm treffen will, kann und werde ich sie nicht davon abhalten. Das ist ihre Sache, nicht meine. Nur ich will diesen Typen nicht sehen. Ich habe mich bei dem Treffen vor ein paar Tagen irgendwie dazu gezwungen gefühlt, mit ihm an einem Tisch zu sitzen. Aufstehen und gehen wäre echt blöd gekommen und es wäre ein großer Zirkus entstanden - also habe ich es besser mal für den einen Tag ertragen. Aber für die Zukunft will ich diese Situation vermeiden. Ich kann/darf nicht bestimmen, mit wem sie sich abgibt - aber ich finde, sie darf mich auch nicht in solche Situationen zwingen.

@mitsuko
ja, das ist wirklich eine ähnliche Situation. Es ist auch schwierg, denn sie (egal ob deine oder meine Freundin) sucht sich ja nicht den Partner aus, der ihren Freundinnen gefällt sondern einen, der ihr gefällt. Meine, derzeit auf Wolke 7, sieht (m.Mein.) die Realität nicht.
teils schluckt man es des lieben Friedens willen runter und ärgert sich dann innerlich
Genau dagegen wehre ich mich. Dann ist ausgehen für mich nämlich mehr Belastung und Stress als Spaß.

Mit ihm sprechen geht nicht. Bei mir ist das so, dass ich mit ca. 95% der Menschen gut auskomme, und mit einigen wenigen klappt es gar nicht. Da ist es dann immer so ein komisches Hassgefühl. Ich stelle mir dann vor, wie ich demjenigen eine reinhau. (das mach ich natürlich nicht, das existiert nur in meiner Phantasie.) Zu diesen von mir verhassten Personen verschließe ich mich, d.h. ich spreche sie nicht an, schaue ihnen bei einem Gespräch nicht in die Augen, gebe nur kurze Antworten und …da michdie gezwungenen Unterhaltungen mit diesen Menschen schnell nerven, schieße ich dann letztendlich mit kurzen verbalen Beleidigungen. Das würde die Situation nicht besser machen, eher schlimmer. Da ist "aus dem Weg gehen" sicherlich der friedvollere Kompromiss.

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w_s_
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Beitrag Di., 06.01.2009, 21:03

Tja, dürfte halt schwer sein. Deine Freundin sieht das nicht ein, fordert vielleicht sogar dass ihr Ihren Partner akzeptiert - und ihr wollt ihn halt nicht einmal sehen. Und wie kannst den Kontakt vermeiden, wenn du den Kontakt zu ihr nicht abbrechen willst? Ihr seid ja offenbar eine Gruppe die sich trifft, und da wird sie ihn halt einfach mitnehmen.

Ist halt die Frage, wie weit du bereit bist zu gehen, damit dieser Kontakt zu ihn unterbunden wird. Würdest du deine Freundin dafür aufgeben wollen?

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mitsuko
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Beitrag Di., 06.01.2009, 21:37

alphaweibchen hat geschrieben: Genau dagegen wehre ich mich. Dann ist ausgehen für mich nämlich mehr Belastung und Stress als Spaß.
Ja, das ist auch leider so.

Aber eigentlich gibt es ja nur drei Alternativen solange die beiden zusammen sind. 1. sich irgendwie mit seinem Beisein arrangieren 2. sie überzeugen, ihn nicht mehr mitzubringen (hast du aber schon versucht, offenbar erfolglos) 3. Freundschaft beenden.

Ich denke, falls man die Freundschaft aufrecht erhalten möchte, ist die erste Option leider die einzig mögliche Lösung. Wobei ich in meinem Falle auch klar sehe, dass es sehr lange so wie jetzt nicht funktionieren kann, aber ich hoffe, dass wir da irgendwann doch noch irgendwie auf einen grünen Zweig kommen.
Ist natürlich sehr ungünstig, wenn du sicher meinst, der Freund deiner Freundin gehört eh zu den Menschen, mit denen du niemals auskommen wirst. Kannst natürlich versuchen, ihr weiter zu vermitteln, dass sie ihn dir ersparen soll, aber das halte ich für eher wenig aussichtsreich.
Ich kann aber voll und ganz verstehen, dass du dich nicht zwingen lassen willst, seine Gesellschaft zu ertragen. Ich ärger mich bei mir auch darüber. Auch dass so jemand sich so verhalten können soll, nur weil alle anderen sich zurücknehmen, geht mir gegen den Strich. Aber ich hänge auch an dieser Freundin und will sie nicht wegen einer (hoffentlich) vorrübergehenden geistigen Umnachtung ihrerseits verlieren.

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Beitrag Do., 08.01.2009, 11:54

alphaweibchen hat geschrieben:...
Habt ihr Tipps für mich, wie ich mich verhalten soll? Wie/Ob ich es ihr nochmal erklären soll, wie ich mich fühle?

Wie findet ihr es – im Grunde verlange ich von ihr, dass sie ihn nicht zu gemeinsamen Treffen mit mir mitbringt. Ist das zuviel? Andererseits, warum soll ich soetwas runterschlucken? Tut mir ja auch nicht gut.
Es ist Deine Entscheidung, mit wem Du die Gesellschaft verbringen willst und kannst, ebenso wie es Deine Sache ist, warum Du jemanden ablehnst, oder befürwortest.

Kann dein Gegenüber das so nicht akzeptieren, ist es an dir, diese GEsellschaft zu meiden.

Das mal ein Hoppala passieren kann, okay, kommt es ein 2x vor, dann hat sich wohl die Freundin einen neuen Freund gefunden, wird aber fortan auf deine Gesellschaft verzichten müssen.


Und wenn, sie es nicht versteht, dann kannst ihr das sehr schnell erklären, indem Du ihr sagst, man kann auch Drogen ablehnen, ohne sie jemals genommen zu haben, oder es begründen zu müssen.
Soll sie tun was sie will, soll sie aber 3. nicht mitreinziehen

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