Vermehrt Konflikte durch PT
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Vermehrt Konflikte durch PT
Hallo zusammen,
ich habe inzwischen fast ein Jahr TPT hinter mir und seitdem ist viel passiert. Nachdem ich Mitte letzten Jahres erst einmal durch Bewusstwerdung meiner Probleme starke Selbstzweifel und depressive Episoden durchlebt hab, ist es jetzt so, dass mir vermehrt Dinge an Freunden auffallen, die mich stören.
Mit einer langjährigen Freundin hatte ich jetzt zum ersten Mal einen Konflikt. Sie hatte mich übers Wochenende besucht und irgendwie habe ich nach unseren letzten Treffen schon häufiger gemerkt, dass sie mich mit bestimmten Verhaltensweisen nervt - dieses Wochenende konnte ich das dann auch näher definieren, nämlich dass sie selten ihre Meinung zu Dingen sagt („Ich hab halt oft keine Meinung“), sich stark anpasst und wenig ihre Bedürfnisse kommuniziert - tatsächlich Dinge, die ich bei mir mit in die PT gebracht hab, die mir auch erst durch die PT bewusst geworden sind. Jetzt bin ich wohl gerade laut Therapeut in einem Prozess zwischen Bindung und Autonomie. Es kam also zu einem Konfliktgespräch zwischen uns beiden (was meiner Meinung nach aber wichtig und überfällig war und auch ruhig ablief, also ohne Anschreien etc). Ich hab versucht, so zu kommunizieren, was ich brauche und mir in bestimmten Situationen von ihr wünschen würde. Ich hab gemerkt, dass sie überfordert war, viele Dinge auf sich bezogen hat und aber leider generell auch bisschen abgeblockt hat („so bin ich eben und ich finde das auch gut so“). Ich hab ihr gleichermaßen gesagt, dass sie natürlich gut so ist, wie sie ist, aber es doch wichtig ist sich gegenseitig zu sagen was man braucht - und dass sie mir das durchaus auch mitteilen darf.
Lange Rede, kurzer Sinn - ich hab Angst vor gehäuften Konfliktsituationen dieser Art, weil ich befürchte, meine Beziehungen kaputt zu machen. Ich wäre um einen Erfahrungsaustausch dankbar und Tipps, wie man damit umgeht.
Grüße und einen schönen Abend euch!
ich habe inzwischen fast ein Jahr TPT hinter mir und seitdem ist viel passiert. Nachdem ich Mitte letzten Jahres erst einmal durch Bewusstwerdung meiner Probleme starke Selbstzweifel und depressive Episoden durchlebt hab, ist es jetzt so, dass mir vermehrt Dinge an Freunden auffallen, die mich stören.
Mit einer langjährigen Freundin hatte ich jetzt zum ersten Mal einen Konflikt. Sie hatte mich übers Wochenende besucht und irgendwie habe ich nach unseren letzten Treffen schon häufiger gemerkt, dass sie mich mit bestimmten Verhaltensweisen nervt - dieses Wochenende konnte ich das dann auch näher definieren, nämlich dass sie selten ihre Meinung zu Dingen sagt („Ich hab halt oft keine Meinung“), sich stark anpasst und wenig ihre Bedürfnisse kommuniziert - tatsächlich Dinge, die ich bei mir mit in die PT gebracht hab, die mir auch erst durch die PT bewusst geworden sind. Jetzt bin ich wohl gerade laut Therapeut in einem Prozess zwischen Bindung und Autonomie. Es kam also zu einem Konfliktgespräch zwischen uns beiden (was meiner Meinung nach aber wichtig und überfällig war und auch ruhig ablief, also ohne Anschreien etc). Ich hab versucht, so zu kommunizieren, was ich brauche und mir in bestimmten Situationen von ihr wünschen würde. Ich hab gemerkt, dass sie überfordert war, viele Dinge auf sich bezogen hat und aber leider generell auch bisschen abgeblockt hat („so bin ich eben und ich finde das auch gut so“). Ich hab ihr gleichermaßen gesagt, dass sie natürlich gut so ist, wie sie ist, aber es doch wichtig ist sich gegenseitig zu sagen was man braucht - und dass sie mir das durchaus auch mitteilen darf.
Lange Rede, kurzer Sinn - ich hab Angst vor gehäuften Konfliktsituationen dieser Art, weil ich befürchte, meine Beziehungen kaputt zu machen. Ich wäre um einen Erfahrungsaustausch dankbar und Tipps, wie man damit umgeht.
Grüße und einen schönen Abend euch!
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Ich halte das für einen typischen Therapie-Nebeneffekt. Klar soll man in der Therapie lernen, seine Bedürfnisse mitzuteilen. Da ist es zunächst relativ einfach, denn der Therapeut stellt seine eigenen Bedürfnisse zurück und man darf ungeniert sich dem Eigenen zuwenden. Völlig in Ordnung also. Im echten Leben hat dein Gegenüber aber auch Bedürfnisse (z.B. so angenommen zu werden, wie man ist).
Das ist einfach ein Lernprozess … wo und wie kann man ein Gleichgewicht herstellen zwischen den eigenen Bedürfnissen und denen der anderen.
Ich finde, da kannst du ruhig und gelassen ein wenig herumprobieren. So schnell wird eure Freundschaft schon nicht zerbrechen. Dauernd überstrapazieren wäre aber sicher auch nicht gut.
Das ist einfach ein Lernprozess … wo und wie kann man ein Gleichgewicht herstellen zwischen den eigenen Bedürfnissen und denen der anderen.
Ich finde, da kannst du ruhig und gelassen ein wenig herumprobieren. So schnell wird eure Freundschaft schon nicht zerbrechen. Dauernd überstrapazieren wäre aber sicher auch nicht gut.
Klassische "Nebenwirkung" einer Therapie.
Die eigenen Selbsterkenntnisse und Verhaltensänderungen werden im Umfeld ausprobiert und leider in dem Zusammenhang leider auch anderen Menschen aufgedrückt. Diesen Handelns sollte man sich sehr bewusst werden, da wird man durchaus auch zum Täter.
Wichtig ist den Übertrag zu schaffen von der Käseglocke Therapie hin zur realen Welt, in der sich eben nicht ständig alles um die eigenen Bedürfnisse dreht, weil darin auch andere Menschen mit Bedürfnissen leben.
Die eigenen Selbsterkenntnisse und Verhaltensänderungen werden im Umfeld ausprobiert und leider in dem Zusammenhang leider auch anderen Menschen aufgedrückt. Diesen Handelns sollte man sich sehr bewusst werden, da wird man durchaus auch zum Täter.
Wichtig ist den Übertrag zu schaffen von der Käseglocke Therapie hin zur realen Welt, in der sich eben nicht ständig alles um die eigenen Bedürfnisse dreht, weil darin auch andere Menschen mit Bedürfnissen leben.
After all this time ? Always.
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Ich finde es immer besser von dem Täter-Opfer-Denken wegzukommen, kaja. Es ist normal, wenn man mal Dinge tut, die anderen nicht gut tun - das macht einen nicht gleich zum Täter. Es ist vielmehr eher so, dass es zu Konflikten kommen kann aufgrund unterschiedlicher Bedürfnisse der Beziehungspartner. Es gilt dann zu gucken, ob es Kompromisse geben kann, ob man überhaupt noch mit dem/der anderen kann.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
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Ich sehs auch als normalen Prozess deiner Entwicklung in der Therapie und durch die Therapie, liebe Alterego.
Das wird sich ab- und einschleifen, indem du dich ausprobierst.
Versuch mal unterscheiden zu lernen, was wirklich deine Bedürfnisse sind, was eher Wünsche, was eher Erwartungen an dein Gegenüber, das relativiert dann schon mal manches, was einen stört am Gegenüber im Miteinander.
Das wird sich ab- und einschleifen, indem du dich ausprobierst.
Versuch mal unterscheiden zu lernen, was wirklich deine Bedürfnisse sind, was eher Wünsche, was eher Erwartungen an dein Gegenüber, das relativiert dann schon mal manches, was einen stört am Gegenüber im Miteinander.
Hallo alterego,
jetzt gilt es den Spagat hinzukriegen zwischen,
Dass sind Dinge, die du für Dich gelernt hast. Deine Freundin mag diese Probleme auch haben, nur ist es ihre Entscheidung, ob sie daran etwas ändern will, sich analysieren lassen will und sich psychotherapeutisch behandeln lassen will.
Du solltest im Kopf behalten, dass sie deine Freundin ist und Du nicht ihr Psychotherapeut bist. Daran kann eine Freundschaft kaputt gehen, wenn einer plötzlich versucht den anderen zu ändern und ihn zu analysieren.
Du musst für dich die Entscheidung treffen, ob Du deine Freundin weiterhin so akzeptieren kannst, wie sie ist oder ob Du Dich so stark verändert hast, dass die Freundschaft für Dich nicht mehr funktioniert.
Grundsätzlich denke ich: Es ist schön, wenn es jemand schafft stärker zu werden und sich zu verändern. Aber, wenn man dann beginnt den anderen mit seinen eigenen Erwartungen zu überfordern, dann passt es nicht mehr. Für beide nicht mehr. Für Dich nicht, weil Du jetzt Dinge erwartest, die Du zuvor nicht erwartest hast und für sie nicht, weil Deine Erwartungen ihre Grenzen überschreiten.
Ich verfahre so: Ich richte meine Bedürfnisse nicht nur an eine Person. Was der eine nicht schafft, schafft der andere. So ist es mir möglich den anderen zu lassen wie er ist und ihn nicht mit meinen eigenen Bedürfnissen zu überfordern.
Umgekehrt distanziere ich mich inzwischen von Menschen, die wissen, dass mich ihre Erwartungen überfordern und die dennoch von mir die Befriedigung ihrer Bedürfnisse einklagen.
Ich denke: Wem es nicht reicht, was ich bieten kann, der muss sich jemand anderes suchen. Dann passt es eben zwischen uns nicht.
jetzt gilt es den Spagat hinzukriegen zwischen,
- dass Du Dich jetzt nicht zum Psychotherapeuten Deiner Freundin machst.nämlich dass sie selten ihre Meinung zu Dingen sagt („Ich hab halt oft keine Meinung“), sich stark anpasst und wenig ihre Bedürfnisse kommuniziert - tatsächlich Dinge, die ich bei mir mit in die PT gebracht hab, die mir auch erst durch die PT bewusst geworden sind.
Dass sind Dinge, die du für Dich gelernt hast. Deine Freundin mag diese Probleme auch haben, nur ist es ihre Entscheidung, ob sie daran etwas ändern will, sich analysieren lassen will und sich psychotherapeutisch behandeln lassen will.
Du solltest im Kopf behalten, dass sie deine Freundin ist und Du nicht ihr Psychotherapeut bist. Daran kann eine Freundschaft kaputt gehen, wenn einer plötzlich versucht den anderen zu ändern und ihn zu analysieren.
- dass Du jetzt lernst eigene Bedürfnisse in eine Beziehung / Freundschaft einzubringen, sprich lernst, das Gelernte auch im Alltag umzusetzen.Ich hab versucht, so zu kommunizieren, was ich brauche und mir in bestimmten Situationen von ihr wünschen würde.
- dass Du Dir bewusst machst: Du hast Dich verändert und mit deiner eigenen Veränderung hat sich auch Dein Umgang mit anderen Menschen verändert. Aber, dein Umfeld hat sich nicht verändert. Deine Freundin kam mit Dir klar, als Du noch nicht die Erwartungen an sie hattest, die du jetzt hast. Jetzt fühlt sie sich von deinen Erwartungen überfordert. Es kann also sein, dass die Freundschaft daran kaputt geht, dass sie deine veränderten Erwartungen nicht erfüllen kann, dass du ihr zu viel, zu anstrengend, zu fordernd wirst.Ich hab gemerkt, dass sie überfordert war, viele Dinge auf sich bezogen hat und aber leider generell auch bisschen abgeblockt hat („so bin ich eben und ich finde das auch gut so“).
Du musst für dich die Entscheidung treffen, ob Du deine Freundin weiterhin so akzeptieren kannst, wie sie ist oder ob Du Dich so stark verändert hast, dass die Freundschaft für Dich nicht mehr funktioniert.
Grundsätzlich denke ich: Es ist schön, wenn es jemand schafft stärker zu werden und sich zu verändern. Aber, wenn man dann beginnt den anderen mit seinen eigenen Erwartungen zu überfordern, dann passt es nicht mehr. Für beide nicht mehr. Für Dich nicht, weil Du jetzt Dinge erwartest, die Du zuvor nicht erwartest hast und für sie nicht, weil Deine Erwartungen ihre Grenzen überschreiten.
Ich verfahre so: Ich richte meine Bedürfnisse nicht nur an eine Person. Was der eine nicht schafft, schafft der andere. So ist es mir möglich den anderen zu lassen wie er ist und ihn nicht mit meinen eigenen Bedürfnissen zu überfordern.
Umgekehrt distanziere ich mich inzwischen von Menschen, die wissen, dass mich ihre Erwartungen überfordern und die dennoch von mir die Befriedigung ihrer Bedürfnisse einklagen.
Ich denke: Wem es nicht reicht, was ich bieten kann, der muss sich jemand anderes suchen. Dann passt es eben zwischen uns nicht.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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das ist eine sehr schöne Zusammenfassung und gute Entscheidung finde ich!Jenny Doe hat geschrieben: ↑Mi., 02.03.2022, 09:29
Umgekehrt distanziere ich mich inzwischen von Menschen, die wissen, dass mich ihre Erwartungen überfordern und die dennoch von mir die Befriedigung ihrer Bedürfnisse einklagen.
Ich denke: Wem es nicht reicht, was ich bieten kann, der muss sich jemand anderes suchen. Dann passt es eben zwischen uns nicht.
Ich nehme gerne Rücksicht auf Freunde, auch auf deren Gefühle, aber es gibt Grenzen, ich bin nicht Wunscherfüllerin und ich bin nicht deren Therapeutin.
@ alterego:
Es kommt manchmal vor dass man am Beginn einer Therapie ein wenig übers Ziel hinaus schiesst.
Dass man alles durch die Therapiebrille sieht, Freunde unbedingt an den Erkenntnissen teil haben lassen will und meint sie müssten das alles ebenso sehen und sich ändern. Das legt sich mit der Zeit und ich möchte dir auch raten da in Freundschaften dich etwas zurückzunehmen. Deine Freunde sind nicht in Therapie und wenn dann treffen sie diese Entscheidung selber.
Andererseits kann es auch sein dass du dich durch die Therapie veränderst, das ist ja durchaus auch Sinn der Sache.
Und dass es dann in manchen Freundschaften nicht mehr passt. Die Gefahr besteht.
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Ich denke man sollte ein Gefühl entwickeln was eine andere Person leisten kann, wie sie so tickt. Viele Menschen haben ihre Grenzen.
Da muss man entweder damit leben oder halt mehr oder weniger Distanz halten um die Beziehung für sich gut führen zu können.
Mit so "Konfliktgesprächen" sollte man vorsichtig umgehen. Erst mal vorsichtig vorfühlen wie offen das Gegenüber für konstruktiven Input und Veränderungen ist. Die Mehrheit der Menschen werden sich nicht für dich ändern. Die dürfen so sein wie sie es für richtig halten, du bist hier nihct auf einer Missionstour. Und du darfst dich dann distanzieren wenn jemandes Verhalten oder Denken für dich nicht tragbar ist.
Da muss man entweder damit leben oder halt mehr oder weniger Distanz halten um die Beziehung für sich gut führen zu können.
Mit so "Konfliktgesprächen" sollte man vorsichtig umgehen. Erst mal vorsichtig vorfühlen wie offen das Gegenüber für konstruktiven Input und Veränderungen ist. Die Mehrheit der Menschen werden sich nicht für dich ändern. Die dürfen so sein wie sie es für richtig halten, du bist hier nihct auf einer Missionstour. Und du darfst dich dann distanzieren wenn jemandes Verhalten oder Denken für dich nicht tragbar ist.
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Letzten Endes gehst Du in Deiner Therapie gerade einen Weg, aber Deine Freunde und Alltagspartner gehen diesen Weg ja nicht zeitgleich mit Dir mit. Und wollen das vielleicht auch gar nicht.
Ich habe im Rahmen meiner Therapie durchaus gemerkt, dass ich mit manchen "scheinbaren" Freunden nichts mehr anfangen kann, diese "Freundschaften" haben sich mittlerweile dann auch verlaufen.
Bei den echten wenigen engen Freunden habe ich darüber gesprochen. Was ich gerade in der Therapie für mich wahrnehme und warum ich deshalb vielleicht gerade in so einem "Änderungs-Modus" bin. Das hat viel Druck rausgenommen und wir konnten da teilweise sogar darüber auch lachen.
Generell entscheidest immer Du, womit Du leben kannst und womit nicht. Aber Deine Freunde entscheiden das eben auch. Und wenn Du da ganz klare Kriterien hast, dann kannst Du die auch so formulieren. Ansonsten wäre ich eher zurückhaltend, bis ich selbst weiß, was ich überhaupt nicht akzeptieren kann und was ich zu akzeptieren bereit bin.
Gute Freundschaften gehen davon nicht kaputt. Und mit der Zeit können auch gute Freunde vielleicht sogar meine (geänderte) Sichtweise verstehen und vielleicht möchten sie dann auch etwas ändern.
Aber das ist nicht Deine Aufgabe.
Ich habe im Rahmen meiner Therapie durchaus gemerkt, dass ich mit manchen "scheinbaren" Freunden nichts mehr anfangen kann, diese "Freundschaften" haben sich mittlerweile dann auch verlaufen.
Bei den echten wenigen engen Freunden habe ich darüber gesprochen. Was ich gerade in der Therapie für mich wahrnehme und warum ich deshalb vielleicht gerade in so einem "Änderungs-Modus" bin. Das hat viel Druck rausgenommen und wir konnten da teilweise sogar darüber auch lachen.
Generell entscheidest immer Du, womit Du leben kannst und womit nicht. Aber Deine Freunde entscheiden das eben auch. Und wenn Du da ganz klare Kriterien hast, dann kannst Du die auch so formulieren. Ansonsten wäre ich eher zurückhaltend, bis ich selbst weiß, was ich überhaupt nicht akzeptieren kann und was ich zu akzeptieren bereit bin.
Gute Freundschaften gehen davon nicht kaputt. Und mit der Zeit können auch gute Freunde vielleicht sogar meine (geänderte) Sichtweise verstehen und vielleicht möchten sie dann auch etwas ändern.
Aber das ist nicht Deine Aufgabe.
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Hallo zusammen,
vielen Dank für eure Antworten! Ihr habt Recht damit, dass ich lernen muss, klar zu unterscheiden was meine wahren Bedürfnisse sind und was eher Erwartungen an mein Gegenüber. Meine Freundin ist ein herzensguter Mensch und gerade deshalb will ich auch nicht, dass die Freundschaft darunter leidet. Das Problem war aber eben auch, dass ich genervt von ihr war, aber nichts angesprochen hab, eben weil es ja keine Dinge sind, die sie „falsch“ macht oder bei denen sie sich bewusst blöd mir gegenüber verhält… eher im Gegenteil. Aber es waren eben Dinge die mich so unterschwellig genervt haben und dann hat sie es ansprochen, ob ich sie nerve und dass sie schon das ganze Wochenende das Gefühl hat. Argh… wenn ich das jetzt lese bekomme ich direkt Schuldgefühle :/ hab einfach zurzeit einen extrem kritischen Blick auf meine Mitmenschen und kann das schwer abstellen.
vielen Dank für eure Antworten! Ihr habt Recht damit, dass ich lernen muss, klar zu unterscheiden was meine wahren Bedürfnisse sind und was eher Erwartungen an mein Gegenüber. Meine Freundin ist ein herzensguter Mensch und gerade deshalb will ich auch nicht, dass die Freundschaft darunter leidet. Das Problem war aber eben auch, dass ich genervt von ihr war, aber nichts angesprochen hab, eben weil es ja keine Dinge sind, die sie „falsch“ macht oder bei denen sie sich bewusst blöd mir gegenüber verhält… eher im Gegenteil. Aber es waren eben Dinge die mich so unterschwellig genervt haben und dann hat sie es ansprochen, ob ich sie nerve und dass sie schon das ganze Wochenende das Gefühl hat. Argh… wenn ich das jetzt lese bekomme ich direkt Schuldgefühle :/ hab einfach zurzeit einen extrem kritischen Blick auf meine Mitmenschen und kann das schwer abstellen.
Musst Du aber nicht. Denn das will ja auch erst mal gelernt sein, die Balance zu finden zwischen eigene Bedürfnisse geltend zu machen, den anderen aber nicht überfordern. Das Bedarf Lernen, Versuch und Irrtum, ... und vielleicht auch die ein oder andere Entschuldigung.alterego90: Argh… wenn ich das jetzt lese bekomme ich direkt Schuldgefühle :/ hab einfach zurzeit einen extrem kritischen Blick auf meine Mitmenschen und kann das schwer abstellen.
Sag deiner Freundin ehrlich in welcher Situation Du gerade steckst. Vielleicht mag sie Dir dabei helfen den Spagat zwischen Grenzen anderer achten und eigene Bedürfnisse duchzusetzen, hinzukriegen.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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alterego90 hat geschrieben: ↑Mi., 02.03.2022, 19:16hab einfach zurzeit einen extrem kritischen Blick auf meine Mitmenschen und kann das schwer abstellen.
Evtl wäre es sinnvoll einen wohlwollenden und mitfühlenden Blick auf die anderen Menschen zu kultivieren anstatt eines kritischen?
Ausserdem, wenn du anderen gegenüber so ein kritischer Erbsenzähler bist, könnte es sein, dass du das auch dir selbst gegenüber tust? Evtl brauchst du den wohlwollenden und mitfühlenden Blick auch dir selbst gegenüber?
Wenn eine Psychotherapie einen zu einem Ichling macht, der nur noch die Durchsetzung eigener Bedürfnisse im Auge hat, sozusagen als "Gegengewicht" dagegen dass man die eigenen Bedürfnisse sein ganzes Leben verleugnet hat, dann läuft das nicht gut. Weil, das Durchsetzen eigener Bedürfnisse ohne die anderen Person wohlwollend im Blick zu haben ist genauso schädlich wie das knallharte Unterdrücken eigener Bedürfnisse
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Da kannst du vielleicht ansetzen.alterego hat geschrieben:Das Problem war aber eben auch, dass ich genervt von ihr war, aber nichts angesprochen hab, eben weil es ja keine Dinge sind, die sie „falsch“ macht oder bei denen sie sich bewusst blöd mir gegenüber verhält… eher im Gegenteil.
Denn, was dich nervt am Verhalten anderer, hat ja in allererster Linie auch mit dir selber zu tun.
Da kannst du dann bei dir bleiben und erstmal selber reflektieren : Warum nervt dich das jetzt eigentlich?
Was triggert es an in dir? Was löst es aus an Gefühlen und Reflexen in dir und wie könntest du entsprechende Gefühle "anders" abholen in dir, als darüber, dein Gegenüber zu ner Verhaltensänderung bringen zu wollen?
Weißt du denn, woher das kommt, dass du derzeit so einen einseitig extrem kritischen Blick auf die um dich rum hast?
Lohnt sich vielleicht auch, da mal genauer hinzugucken und dir die unterschiedlichen Aspekte dran bewusst zu machen.
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