ich wurde von einer alleinerziehenden Mutter großgezogen, bin mittlerweile Erwachsen, aber immer noch in einer ungesunden Mutter-Sohn-Beziehung verstrickt (sprich Parentifizierung). Meine Mutter achtet so gar nicht auf ihre Gesundheit oder Finanzen und bringt sich so regelmäßig in Schwierigkeiten, die ich dann ganz selbstverständlich ausbaden soll, denn "ich bin ihr Sohn und Söhne machen das - Kinder müssen ihre Eltern unterstützen, so gehört sich das". Und auch heute gab es Schwierigkeiten: Meine Mutter hat Knie-Schmerzen und kann nicht richtig auftreten. Natürlich helfe ich ihr und mache Einkauf, Wohnung sauber und so weiter. Dennoch wurmt es mich zu sehen, dass sie immer übergewichtiger wird und so auch zunehmend ihre Knie belastet. Sie hat Adipositas II und auch sonst viele gesundheitliche Baustellen, die aber mit einem Lebenswandel im Griff zu bekommen wären. Es ärgert mich auch deswegen, weil ich auch diese Probleme hatte - bin sie aber angegangen: 55 Kilo abgenommen (von Adipositas III -> Normalgewicht), mache Sport, hab mein Abi und Studium nachgeholt (bzw. kurz davor abzuschließen), suche mir Minijobs, falls es finanziell eng wird und habe auch meine Physiotherapie besucht, da ich auch mal Rückenprobleme hatte. Sie aber macht gar nichts und erwartet 100% Aufopferung meinerseits. Auf Hinweise, dass man sich doch mal ändern könne, kommt dann sofort ein: "Spinnst du eigentlich? Ich bin eine alte Frau, das kann man mir nicht mehr zumuten - früher haben die Kinder die Eltern auch mehr unterstützt" Meine Mutter ist 51 - ich finde das ist nicht sooo alt.

Sie jammert mich den ganzen Tag am Telefon voll, ständig passt ihr etwas nicht und will maximales Mitleid. Mich regt das einfach nur auf. Letztens habe ich ihr meine Meinung gesagt und sie aufgefordert mehr Verantwortung für sich zu übernehmen. Und da sagte sie den für mich erstaunlichen Satz: "Es tut ihr weh, dass sie Verantwortung übernehmen soll. Sie hat ja niemand [Anm.: außer den Zahlheinz, auch Sohn genannt

Aber was meint meine Mutter, wenn sie sagt, es tut ihr "weh" Verantwortung zu übernehmen?

Meine Geduld geht bald dem Ende entgegen, ich will nicht ihr Lebenspartner-Ersatz sein, mich




(Hinweis Admin: ich habe die Betreffzeile von "Verantwortung tut mir weh" ein wenig auf die obige präzisiert und hoffe, das passt so für Sie.)