Corona Maßnahmenverweigerer im langjährigen Freundeskreis

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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komodowaran
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Corona Maßnahmenverweigerer im langjährigen Freundeskreis

Beitrag Fr., 13.11.2020, 06:01

Hallo Ihr Lieben

Ich wollte mich austauschen mit Leuten, denen es vielleicht ähnlich ergeht.

2 meiner Freunde, mit denen ich den überwiegenden Teil meiner Freizeitaktivitäten am Wochenende verbringe, ziehen sich zunehmend von mir zurück, weil es unterschiedliche Meinungen zum Thema Corona und Schutzmaßnahmen gibt. Es ist nun so, dass ich eine eher vorsichtige Haltung an den Tag lege und die Entscheidungen der Politik (Österreich) im Wesentlichen mittrage, diesbezüglich verhalte ich mich einfach relativ mainstream.

Die beiden gehen jedoch auf extreme Gegenposition und stellen mich als naiv, gutgläubig u.ä. dar. Ich kann mich natürlich nicht zurückhalten und werfe Ihnen ob der Verweigerung von Masken und der ständigen Anprangerung der Politik Rücksichtslosigkeit und Radikalität vor. Es kommt in diesem Zusammenhang zu Streit, obwohl es in der langjährigen Freundschaft nie wirklich Streit gegeben hat und die Freundschaft zumindest zu 1 Freund wirklich gut war. Dieser gute Freund ist leicht manipulierbar und wird voraussichtlich durch den 2. Freund stark beeinflusst.

Die Spaltung in unserer Freundesrunde ist mittlerweile groß, ich dachte nicht, dass das alltägliche Thema Corona diese Freundesrunde derart in Mitleidenschaft ziehen kann. Mittlerweile versuche ich, das Thema natürlich nicht mehr anzusprechen, Tatsache ist aber, dass es kaum noch zu Treffen kommt, weil keiner diese Spannungen mehr braucht.

Im allgemeinen stellt man sich natürlich dann grundsätzliche Fragen zur Freundschaft. Die Schwierigkeit ist derzeit, dass man vergeblich ein Gespräch sucht, weil man zu Verschwörungstheoretikern nicht wirklich durchdringt, es ist wirklich voraussichtlich sinnlos. Meine tolerante Haltung sagt mir zusammenfassend, dass es meine Freunden und voraussichtlich auch vielen anderen Menschen nicht guttut, sich zuviele Informationen und Videos hinein zu ziehen, der Mensch kann diese Informationsflut oft nicht verarbeiten.

Vielleicht habt ihr ähnliche Erfahrungen

Liebe Grüße von

komodowaran

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Nico
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Beitrag Fr., 13.11.2020, 07:02

Da wirst du hier wohl nur eine Meinung dazu hören, denn im Forum sind nahezu alle völlig auf deiner Mainstream Welle und alles davon abweichende wird verteufelt.

Ich liege da irgendwo in der Mitte, geoße Verschwörungstheorien lehne ich ab, aber so einiges wage ich schon zu hinterfragen.
Das mache ich jedoch größtenteils für mich denn Diskussionen mit b e i d e n Extrem - Lagern nerven bloß und bringen nichts.
Für eure Freundesrunde sehe ich schwarz weil anscheinend keiner bereit ist sich etwas zurückzunehmen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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komodowaran
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Beitrag Fr., 13.11.2020, 07:48

Hallo Nico

Es gibt immer wieder Diskussionen und unterschiedliche Meinungen in unserer Freundesrunde, wobei teils heftig im positiven Sinne gestritten wird. Wenn es um das Thema Schutzmaßnahmen geht, wäre mein Ansatz dazu, auch darüber einen Meinungsaustausch zu führen, von anderer Seite sehe ich da aber keine übliche Diskussionskultur mehr sondern es hat derart an Radikalität zugenommen, dass keine sinnvolle Gesprächsbasis mehr aufkommt. Die beiden sind derart besessen von z.B. Vertretern der Meinung, dass Corona mit einer Grippe zu vergleichen ist, dass diese Theorien äußerst dogmatisch vertreten werden und mir gegenüber Agressivität entgegengebracht wird, weil ich diese Meinung nicht vertrete. Dieser Sinneswandel irritiert mich, ich nehme da schon etwas die Angstpolitik in die Verantwortung, welche wohl vielen Menschen nicht gut tut.

Liebe Grüße


Jenny Doe
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Beitrag Fr., 13.11.2020, 08:09

Hallo komodowaran
Die Schwierigkeit ist derzeit, dass man vergeblich ein Gespräch sucht, weil man zu Verschwörungstheoretikern nicht wirklich durchdringt, es ist wirklich voraussichtlich sinnlos.
Diese Haltung, dem anderen Seins aufdrängen zu müssen, andere von der eigenen Meinung überzeugen zu müssen, die Einstellung, mit der eigenen Meinung als einziger Recht zu haben, ... sehe ich als das eigentliche Problem in diesem Streit "Querdenker" versus "Ängstliche" an.
Eine gute Freundschaft hört dem anderen zu, verurteilt den anderen nicht wegen seiner „abweichenden“ Meinung, sondern lässt sie stehen, akzeptiert sie. Eine gute Freundschaft sucht nach einem Kompromiss, der beiden gerecht wird.
Ich selber kann beide Positionen verstehen und schlage mich nicht auf die eine oder andere Seite, sondern versuche einen Mittelweg zu finden. Mir geht es wie Nico, die Wahrheit liegt auch für mich in der Mitte. Und auf dieser Mitte basieren auch meine Kontakte.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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stern
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Beitrag Fr., 13.11.2020, 08:13

Meine Therapeutin meinte mal, mit Ideologen könne man nicht diskutieren. Das entspricht (auch Themen jenseits von Corona betreffend) meiner Erfahrung. Will heißen, ich hätte hier wenig Hoffnung, dass das besprechbar ist wie andere Themen, bei denen nicht jeder der gleichen Meinung ist (und was im Freundeskreis ja auch teils so ist). Aber hier darf gerne jeder seine eigenen Erfahrungen sammeln. Meinung ist das eine... es geht natürlich auch physisch darum, ob ich mich (durch jemand, der alles mögliche verweigert) selbst einen unnötigen Risiko aussetzen.... hier "muss" jeder seine eigenen Grenzen abstecken und schauen, was passt.

In meinem Umfeld habe ich es eher mit Leuten zu tun, die Maßnahmen grds. mittragen (und befürworten), aber auch nicht alles gut finden (so geht es mir auch selbst). Und so ist man auch nicht immer einer Meinung, kann sich aber darüber mal austauschen.

Auch jenseits von Corona: Bei Abwertungen und Aggressionen (insbes. regelmäßigen), würde ich mich eh fragen, ob das eine Freundschaft ist.

Was Corona angeht: Man könnte die Freundschaft evtl. auch zunächst auf Eis legen und schauen, ob es (wenn die Lage sich wieder entspannte) noch oder wieder eine gemeinsame Basis gibt. Ich denke, Leute beider Seiten stehen dzt. mitunter unter einer hohen Anspannung (die nicht immer gut kanalisiert werden kann). Aber Corona wird nur das offenbaren, was vorher eh schon angelegt war.
Zuletzt geändert von stern am Fr., 13.11.2020, 08:46, insgesamt 1-mal geändert.
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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Fr., 13.11.2020, 08:29

Ich kenne das Problem - wobei ich mich manchmal frage, ob die Extremisten (auf beiden Seiten!) so extrem sind, wie ich denke, oder ich da selbst ein vorgefertigtes Bild im Kopf habe.

Was ich tue? Abwenden geht bei nahestehenden Personen schlecht. Also weiter und weiter sachlich argumentieren.

Ich durfte neulich einer Diskussion unter Juristen über die Corona-Maßnahmen beiwohnen.

Diese, rein auf Fakten basierende und emotionsfreie, Unterhaltung war herrlich erfrischend.

Ich war immer der Meinung, dass zu starke Emotionen fehleranfällig machen.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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Blume1973
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Beitrag Fr., 13.11.2020, 08:35

Hallo!

Ja, mir geht es auch so ähnlich. Zumindest ist eine Bekanntschaft dadurch "flöten" gegangen, was ich aber unamgenehmer finde, solche Meinungsverschiedenheiten in der nahen Familie zu haben.

Wir streiten zwar nicht deshalb, aber wenn das Thema doch angesprochen wird, löst es in mir ein unangenehmes Gefühl aus in mir. Es ähndelt einer Unbegreifbarkeit meinerseits, wieso der andere so gar nicht meine Sicht versteht. Umgekehrt wird es wohl genauso sein.

Ja, leider trennt dieses Thema mehr, als man für möglich gehalten hätte.

Liebe Grüße

Blume
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

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Miss_Understood
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Beitrag Fr., 13.11.2020, 09:04

Ja, kenne ich. Wenn auch nur im Bekanntenkreis.
Halt nein, auch bei Cousine und Onkel, aber das kriege ich in fb nur sehr am Rande mit, wenn ich aktiv auf deren Profil gehe, weil ich diese bereits entfreundet habe. Erstere ist inzwischen AFD Befürworterin und leider sehr naiv, da hab ich aber eh ermangels Sypathien keine Energie oder Willen noch zu diskutieren.

Im Gegensatz zu jenem (ehemals) guten Bekannten. Phew.
Er hat meine Nachfragen, sehr um Neutralität bemühte Nachfragen bereits neulich ein drittes Mal gelöscht, ich muss zugeben das trifft mich. Er ist inzwischen Trump-Fan und „argumentiert“ komplett ideologisch, ich müsse mich doch endlich mal selbst informieren und das natürlich nicht bei den Mainstream Medien.

Ich bin ratlos. Ich möchte gern damit umgehen lernen, aber es geht nicht.

Auch auf eine Metaebene zu wechseln, macht diesem Menschen Angst oder er ist so ideologisch verhaftet, dass er das ablehnt. Mich entsetzt es wie allein diese Diskussion spaltet.

Dabei sehe ich mich selbst tatsächlich auch wie Nico eher ‚in der Mitte‘! Manches finde ich auch nachdenkenswert, was unter „Verschwörung“ abgetan wird (was man aus den Testergebnissen ableitet, die teilweise extrem unterschiedlichen Verbote und Regeln), andere Themen dieser Gruppe halte ich für Quatsch (Chipimplantieren durch Impfungen und ähnliches), das soll jetzt in der Breite nicht hier Thema sein.

Ich frage oft nach Quellen, lese viel. Und wenn dann die einzige Antwort ein zugerauntes „Du musst dich halt selber informieren!“ ist, und mir als Quelle ausschließlich KenFM etc genannt wird, oder mir versucht wird weiss zu machen, dass öffentlich rechtliche Medien bestochen werden, um überwiegend Rechte bei Demos zu filmen finde ich das bedenklich. Ebenso deren Rhetorik und dass sie sich für etwas besseres halten, eben Aufgewacht!

Was ich wirklich gut finde, obwohl es mir auch schwerfällt GfK anzuwenden, diesmal wünschte ich mir den Mut und die Gelegenheit und auch die Fähigkeit dazu, wenn ich dieses Beispiel lese, es bei nächster Notwendigkeit so oder so ähnlich umsetzen zu können:

https://nichtohneuns-freiburg.de/covidi ... laeubigen/
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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Nico
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Beitrag Fr., 13.11.2020, 10:46

Ich finde aber nicht dass es diese Problematik nur jetzt wegen Corona gibt.
Mir ging es zum Beispiel viel Ärger damit 2015 bei der Flüchtlingskrise.
Ich hab damals an der Grenze Ö/Slow. direkt bei der Ankunft der Flüchtlinge und auch in einem Flüchtlingslager geholfen so gut es ging.
Dadurch gingen einige „ Freundschaften“ zu Bruch weil mir bis dahin nicht bewusst war wie radikal einige meiner Freunde in Wirklichkeit waren.
Solche Dinge kommen halt immer bei gravierenden Ereignissen wie damals u jetzt besonders zum Vorschein.

Hab mich damals von denen klar distanziert und es bis heute nicht bereut, geht nicht anders.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


kaja
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Beitrag Fr., 13.11.2020, 11:48

Ich denke bei den wirklichen Verschwörungstheoretikern kann man nur die Verbindung abbrechen. Mit Fakten oder rationalen Argumenten kommt man da nicht weiter.

Gegen Kritik an einzelnen Maßnahmen etc. ist ja nichts einzuwenden und die kann durchaus auch berechtigt sein. In dem Zusammenhang käme es mir auch darauf an, wie diese geäußert wird. Bei stumpfen Parolen, würde ich wohl auch da den Kontakt nicht weiterführen.

Man kann auch mit Freunden/Familie nicht immer einer Meinung sein. Das finde ich ganz normal. Schwierig wird es wenn da grundsätzliche Lebenseinstellungen aufeinander treffen. Extremismus ist etwas das ich nicht akzeptieren könnte und ich könnte auch niemanden mehr ernst nehmen der an Reptilien, Mikrochips in der Impfung oder ähnliches Zeug glaubt.

Ich habe auch die wenigen AFDler konsequent aussortiert. Corona-Leugner habe ich zum Glück keine in meinem engen Umfeld.
After all this time ? Always.

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stern
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Beitrag Fr., 13.11.2020, 13:32

Ich sehe es exakt wie kaja. Bzw. es hat auch etwas, wenn manche Krisen sozusagen die Gesinnung hochspült. So kann ich mich zwar mit einer Person im Bekanntenkreis (über ANDERE Themen) unterhalten, von der ich (aufgrund diverser Überzeugungen) annehme, dass sie (bzw. hier: er) die AfD wählt. Aber mehr als ein oberflächlicher Kontakt wäre nicht drin, weil wegen dieser best. Werte bzw. Überzeugungen notwendigerweise Konflikte vorprogrammiert wären. Also mir geht es hier eher um Werts/Grundhaltungen als um Kreuzchen an sich oder Befürwortung von einzelne Maßnahmen ja/nein.

Und wo sogar Ideologie / Verschwörungstheorien am Werk sind, da bleibe ich dabei: Da ist keine Diskussion möglich. Merkste ja selbst. Oder was wäre z.B. die gemeinsamer Basis, wenn mich jemand aufgrund seines Familienentwurfs oder Weltbildes als widernatürlich, whatever ansehen würde. Oder mich als unfähig zum kritischen Denken ansieht, weil ich mich nicht bei Ken** oder Rub*** informiere. Umgekehrt muss man auch nichts von meinen "meinen" Anschauungen halten. Aber das untermauert ja nur, dass es nicht passt. Weniger wesentliche Themen könnte man vielleicht aussparen und über andere reden. Aber das geht nicht bei allem. Z.B. bei fundamentalen Dingen... hier ist zumindest meine Erfahrung, dass die früher oder später wieder hochkochen. Oder wenn nur der eine aus dem Freundeskreis in die Kneipe will (falls geöffnet), dem andern das das Risiko zu hoch ist, ist man ja wieder damit konfrontiert. Es ist auch noch vieles unbekannt... so "muss" eben jeder trotzdem eine Linie/Haltung für sich finden. Was Corona angeht, ist gar nicht alles argumentativ lösbar. Also wenn jemand Masken verweigert, muss ich nicht diskutieren, wie viel Masken bringen. Sondern kann notfalls für mich entscheiden, ob ich mich mit diesen Personen umgeben mag.
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Beitrag Fr., 13.11.2020, 14:13

Was ich mich dann frage: man/diejenigen werden ja nicht zum 'Verschwörungstheoretiker'/Kritiker/Andersdenkenden/Querdenker geboren. Alleine die Bezeichnung fällt mir da schon tatsächlich schwer und wird durchaus öfter zum Kritikpunkt als solchem oder ausweichendem Kritikpunkt. ("Ja, wenn du mich schon SO bezeichnest, dann ...")

Irgendwann muss da irgendetwas geschehen sein, dass jemand für Denkweisen und Haltungen offen wurde, die er oder sei vorher eben nicht hatte. Womöglich auch mehreres oder schleichend. Menschen, die per se rechts unterwegs sind, gehörten eh nie zu meinen Kreisen; sogenannte 'Esoteriker' durchaus in Maßen allerdings früher schon ... Da werfe ich tatsächlich auch auf mich selbst immer mal wieder sofern möglich einen regulierenden Blick - à la: Wer bin ICH, wenn ich XYZ glaube und danach handele?

(Konkretes Beispiel: René Gräber, ein Heilpraktiker, dem ich schon lange folge, der wie ich finde recht fundiert Wege aufweist, wie man sein Immunsystem stärkt und das Thema Vitamin D im Focus hat.)

WO ist da die Grenze zum Extremismus bzw so genannten 'Verschwörungstheoretiker'-Sein und wo NICHT?

Ich glaube, ein Kernpunkt ist, die Herausforderung Nichtwissen und Unsicherheit auszuhalten. Und wenn dann jemand kommt, der Orientierung bietet, greifen die, die das kaum aushalten schneller zu.
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Fairness
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Beitrag Fr., 13.11.2020, 14:44

Manchmal denke ich, dass das auch mit der Art der Sprache und der Form zu tun haben könnte, in welcher die wissenschaftlichen Erkenntnisse (nicht) vermittelt und politischen bzw. hygiene-bezogenen Entscheidungen (nicht) ausreichend begründet werden und möglicherweise auch mit dem Zeitpunkt der Vermittlung... wenn es um die Leichtgläubigkeit geht, denn die leeren bzw. für manche Menschen unverständlichen Stellen können dann durch andere übernommen werden, um eigene Gedanken überzeugend auszubreiten. Wenn sie sich dann einer Bewegung anschließen, könnte es schwierig sein, sie mit den populär-wissenschaftlichen Erklärungen zu überzeugen, jedoch halte ich das für möglich.

Und es gibt bestimmt auch Menschen, welche aus Prinzip bei dem, was Autorität bedeuten könnte, dagegen sind, sie wären dann wahrscheinlich schwieriger erreichbar.
Sometimes your heart needs more time to accept what your mind already knows.

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Anna-Luisa
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Beitrag Fr., 13.11.2020, 15:26

Ich denke, dass eine solche Freundschaft keinen hohen Wert haben kann. Man kann sicher über vieles diskutieren und unterschiedliche Meinungen vertreten, ohne dass die Freundschaft einen Knacks bekommt.

Mit Coronaleugnern würde ich mir das ebenso ersparen, wie eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit der Straßenverkehrsordnung.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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diesoderdas
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Beitrag Sa., 14.11.2020, 23:24

Denke, man kann in vielem unterschiedlicher Meinung sein und damit in Freundschaften dennoch klarkommen. Aber es gibt eben auch Themen, wo das schwieriger bis unmöglich sein dürfte.

Ich finde es legitim und verständlich, wenn man in bestimmten Bereichen auch nein zu anderen Meinungen im eigenen Umfeld sagt, sofern das völlig entgegend der eigenen Auffassung geht.

Würden Menschen sich hinstellen und laut für die Prügelstrafe von Kindern einstehen, dann werden das mit Sicherheit nicht meine Freunde werden. Oder sind es dann eben gewesen. Als Extrembeispiel. Aber so grundlegend, dass ich da natürlich nichts anderes akzeptieren würde, da brauche ich auch kein reden, kein entgegenkommen. Da gibt es nur ein klares Ablehnen dieser Haltung.

Muss eben jeder selbst wissen, in welchen Bereichen wirklich nur eine Meinung als richtig zugelassen wird und wo es Spielraum gibt.

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