Ich weiß nicht genau, wohin ich dieses Thema packen soll - aber ich suche nach Impulsen, Assoziationen, Ideen.
Seitdem ich denken kann, empfinde ich einen tiefgreifenden Ekel vor meiner Mutter, der alle Bereiche unseres Kontaktes durchdringt. Ich ertrage ihren Geruch nicht, ich versteife, wenn sie sich neben mich setzt, ich kann kaum ihr beim essen zusehen, ihr Körper widert mich an. Besonders ihr Bauch. Ich glaube, sie ist gar nicht wirklich so dick und unförmig, wie ich sie empfinde, aber sie erscheint mir immer, wie eine gigantische fette Spinne, der ich in seltsamen Starre zusehen muss und bei der ich den Blick nicht abwenden kann. Ich kann da nur wenig mit meinem Verstand gegensteuern.
ich kann recht gut mit ihr telefonieren und habe durchaus eine starke Sehnsucht nach ihr, wenn sie nicht da ist, einfach weil ich den Ekel dann immer wieder vergesse, verdränge. Aber seitdem ich mehr in Therapie bin, vergesse ich den Ekel einfach nicht mehr. Was sicher auch gut ist. Wir haben ein paar Ideen, was es sein kann, aber ich habe immer das Gefühl, so ganz sind wir noch nicht am Kern angekommen. Außerdem habe ich manchmal den Eindruck, dass kaum jemand solche Gefühle seiner Mutter gegenüber kennt - was ich mir aber andererseits auch nicht vorstellen kann.
Das Problem ist: ich würde gerne meine Beziehung zu ihr normalisieren, sie war keine so wahnsinnig gute Mutter, aber es gab sicher viel schlimmere.
Aber der Ekel verhindert jede Normalisieung, weil er so basal, so ursprünglich ist. Ich kann ihr davon auch nicht erzählen - denn was soll ich sagen? Mami, ich muss leider immer mit dem Brechreiz kämpfen, wenn ich dich sehe, deswegen bin ich schon immer etwas distanzierter zu dir, bitte stelle dich nicht hinter mich und setzte dich auch nicht neben mich, weil mir sonst schlecht wird?
Ich frage mich immer, warum empfinde ich so? Was erzählt das über unsere (frühe) Beziehung? Welche Schritte muss ich durchlaufen, um das loszuwerden. Es belastet mich sehr, diesen permanenten Ekel zu spüren.
Any ideas?
Ekel vor der Mutter seit frühester Kindheit
-
Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
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Und was sind das für Ideen?merveilleuse hat geschrieben: ↑Fr., 07.06.2019, 22:44 Wir haben ein paar Ideen, was es sein kann, aber ich habe immer das Gefühl, so ganz sind wir noch nicht am Kern angekommen.
candle
Now I know how the bunny runs!
Hallo merveilleuse
Warum das so war, .. da kann ich nur mutmaßen. Ich vermute, dass es einfach daran lag, dass sie von ihrer Person her ein ekeliger Mensch und noch mehr eine ekelige Mutter war.
Eine Zeitlang dachte ich, dass ich wohl ein Mensch bin, der sich vor dicken Körpern ekelte.
Doch das stellte sich im Lauf der Zeit als Irrtum heraus. Als ich eine Person kennenlernte, die von ihrer ganzen Persönlichkeit her liebenswert war, war es mir völlig egal, dass sie kräftiger ist. Umgekehrt lernte ich mal eine sehr schlanke Person kennen, die ich anfangs mochte. Doch je mehr ich sie und ihre ekelige Persönlichkeit kennenlernte, desto mehr ekelte mich auch ihr Körper an. Ich konnte sie buchstäblich nicht mehr riechen und bekam Brechreiz, wenn sie mich berühren wollte.
Bei mir lag er genau an dieser Stelle. Einerseits Kontakt haben wollen, andererseits jedoch nicht, aufgrund der Tatsache, dass meine Mutter eine schlechte Mutter war.
Was mir gehofen hat war für mich klarzukriegen, warum ich trotz meiner Abneigung ihr gegenüber auch als Erwachsene immer noch den Kontakt zu ihr suchte. Ich fand schließlich heraus, dass ich mich auch als Erwachsene immer noch nach dem sehnte, was meine Mutter mir in meiner Kindheit nicht gegeben hat, nämlich Liebe, Körperwärme, ....
Als ich erwachsen war, da kam sie plötzlich an und wollte sich an mich kuscheln, mich berühren, ... doch ich bekam Brechreiz. Einerseits sehnte ich mich nach der Befriedigung unbefriedigter kindlicher Bedürfnisse, anderseits war es dafür längst zu spät. Ich war erwachsen, ihr plötzliches Nähesuchen passte nicht mehr.
Das war ein Konflikt, in dem ich steckte. Ich vermute, dass so der Ekel vor ihrem Körper entstand.
Als meine Mutter starb hatte sich das Thema erledigt, so dass ich mich nicht mehr weiter damit beschäftigte.
Ich kenne das auch. Genauso wie du es beschreibst, so habe auch ich empfunden: Ekel vor meiner Mutter, vor ihrer Körpermasse, ihrem Geruch, ... Ich bekam Brechreiz wenn sie mich berühren wollte. Ich ekelte mich vor ihrem Körper.Außerdem habe ich manchmal den Eindruck, dass kaum jemand solche Gefühle seiner Mutter gegenüber kennt - was ich mir aber andererseits auch nicht vorstellen kann.
Warum das so war, .. da kann ich nur mutmaßen. Ich vermute, dass es einfach daran lag, dass sie von ihrer Person her ein ekeliger Mensch und noch mehr eine ekelige Mutter war.
Eine Zeitlang dachte ich, dass ich wohl ein Mensch bin, der sich vor dicken Körpern ekelte.
Doch das stellte sich im Lauf der Zeit als Irrtum heraus. Als ich eine Person kennenlernte, die von ihrer ganzen Persönlichkeit her liebenswert war, war es mir völlig egal, dass sie kräftiger ist. Umgekehrt lernte ich mal eine sehr schlanke Person kennen, die ich anfangs mochte. Doch je mehr ich sie und ihre ekelige Persönlichkeit kennenlernte, desto mehr ekelte mich auch ihr Körper an. Ich konnte sie buchstäblich nicht mehr riechen und bekam Brechreiz, wenn sie mich berühren wollte.
Vielleicht liegt hier der Knackpunkt?Das Problem ist: ich würde gerne meine Beziehung zu ihr normalisieren, sie war keine so wahnsinnig gute Mutter, aber es gab sicher viel schlimmere.
Bei mir lag er genau an dieser Stelle. Einerseits Kontakt haben wollen, andererseits jedoch nicht, aufgrund der Tatsache, dass meine Mutter eine schlechte Mutter war.
Was mir gehofen hat war für mich klarzukriegen, warum ich trotz meiner Abneigung ihr gegenüber auch als Erwachsene immer noch den Kontakt zu ihr suchte. Ich fand schließlich heraus, dass ich mich auch als Erwachsene immer noch nach dem sehnte, was meine Mutter mir in meiner Kindheit nicht gegeben hat, nämlich Liebe, Körperwärme, ....
Als ich erwachsen war, da kam sie plötzlich an und wollte sich an mich kuscheln, mich berühren, ... doch ich bekam Brechreiz. Einerseits sehnte ich mich nach der Befriedigung unbefriedigter kindlicher Bedürfnisse, anderseits war es dafür längst zu spät. Ich war erwachsen, ihr plötzliches Nähesuchen passte nicht mehr.
Das war ein Konflikt, in dem ich steckte. Ich vermute, dass so der Ekel vor ihrem Körper entstand.
Als meine Mutter starb hatte sich das Thema erledigt, so dass ich mich nicht mehr weiter damit beschäftigte.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Hallo Merveilleuse,
ich kenn das so nicht, aber es hört sich nach einer sehr ambivalenten Beziehung an.
Mir kam ein Bild in den Sinn. Deine Mutter konnte sich in deiner Babyzeit aus Gründen, die in ihrer Geschichte liegen, nicht auf DEINE Bedürfnisse einstellen. Kam aber - wenn SIE es brauchte und hat dich an sich gedrückt. Diese Mischung aus nicht DA-SEiN, wenn DU sie gebraucht hättest und zu fest drücken, wenn sie es brauchte, könnte so einiges erklären. Babys erleben extreme Gefühle und viel davon kommt im Erwachsenenalter immer wieder unkontrolliert hoch.
Alles Liebe
reddie
ich kenn das so nicht, aber es hört sich nach einer sehr ambivalenten Beziehung an.
Mir kam ein Bild in den Sinn. Deine Mutter konnte sich in deiner Babyzeit aus Gründen, die in ihrer Geschichte liegen, nicht auf DEINE Bedürfnisse einstellen. Kam aber - wenn SIE es brauchte und hat dich an sich gedrückt. Diese Mischung aus nicht DA-SEiN, wenn DU sie gebraucht hättest und zu fest drücken, wenn sie es brauchte, könnte so einiges erklären. Babys erleben extreme Gefühle und viel davon kommt im Erwachsenenalter immer wieder unkontrolliert hoch.
Alles Liebe
reddie
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Hallo liebe Merveilleuse,
So wie du es beschreibst, ist es bei mir auch!
In all deinen beschriebenen Details finde ich mich wieder.
Ich bin, ehrlich gesagt, ein bisschen beruhigt, denn bislang hatte ich noch niemanden gefunden, der ähnlich fühlt, wie ich.
Eine Therapie habe ich schon hinter mir, vor ein paar Jahren habe ich Panikattacken gehabt.
Ich überlege, ob ich diese Sache in irgendeiner Art und Weise schriftlich bearbeiten möchte, vielleicht in einem Blog oder ähnlichem.
Ich selber möchte die Beziehung zu meiner Mutter jedenfalls nicht verbessern. Sie weiß auch nichts von meiner tiefgreifenden Abneigung und ich möchte sie auch nicht verletzen.
Auf jeden Fall war sie eine sehr sehr schwache Mutter.
Meine 10 Jahre ältere Schwester hat sich ganz anders, und bestimmt auch nicht optimal, entwickelt.
Ich möchte dir nur "Danke" sagen, dafür, dass du deine Situation hier geschildert hast ❤
So wie du es beschreibst, ist es bei mir auch!
In all deinen beschriebenen Details finde ich mich wieder.
Ich bin, ehrlich gesagt, ein bisschen beruhigt, denn bislang hatte ich noch niemanden gefunden, der ähnlich fühlt, wie ich.
Eine Therapie habe ich schon hinter mir, vor ein paar Jahren habe ich Panikattacken gehabt.
Ich überlege, ob ich diese Sache in irgendeiner Art und Weise schriftlich bearbeiten möchte, vielleicht in einem Blog oder ähnlichem.
Ich selber möchte die Beziehung zu meiner Mutter jedenfalls nicht verbessern. Sie weiß auch nichts von meiner tiefgreifenden Abneigung und ich möchte sie auch nicht verletzen.
Auf jeden Fall war sie eine sehr sehr schwache Mutter.
Meine 10 Jahre ältere Schwester hat sich ganz anders, und bestimmt auch nicht optimal, entwickelt.
Ich möchte dir nur "Danke" sagen, dafür, dass du deine Situation hier geschildert hast ❤
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- Forums-Insider
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- Beiträge: 433
Wirklich brauchbare Tipps und Hilfe hab ich nicht, aber ich kenne den Ekel gegenüber meiner Mutter. Bewusst jetzt nicht ganz so ausgeprägt, aber ganz großer Ekel kam defintiv bei sehr nahem Körperkontakt auf. Ich selbst hab ihn wissentlich nicht eingefordert, es gab lediglich einmal im Jahr zum Geburtstag eine Umarmung von ihr. Und das ekelte mich von Jahr zu Jahr mehr an und von Jahr zu Jahr ging dadurch auch die Freude auf den eigenen Geburtstag verloren. Er wurde zur Lust.
Aber so ganz generell, wenn ich an sie denke, ekelt sie mich als gesamte Person, ihre Art, das was sie tat bzw. nicht tat und wie sie halt so ist. Ich empfinde sie als Mensch mit ihrem Aussehen als abstoßend (meinen Vater übrigens auch, ebenso meine Geschwister - resultiert vermutlich aus sehr tiefsitzenden Verletzungen und Enttäuschungen, hab mich noch nie so wirklich damit auseinandergesetzt, weil kein Leidensdruck mehr da ist und kein Kontakt mehr zu allen besteht)
Eine ganze Weile dachte ich selbst auch, dass ich einen Grundekel gegen Körperkontakt hab, aber das ist nicht so. Bei anderen Menschen ists zwar noch unangenehm, weil ungewohnt, aber es ekelt mich nicht.
Aber so ganz generell, wenn ich an sie denke, ekelt sie mich als gesamte Person, ihre Art, das was sie tat bzw. nicht tat und wie sie halt so ist. Ich empfinde sie als Mensch mit ihrem Aussehen als abstoßend (meinen Vater übrigens auch, ebenso meine Geschwister - resultiert vermutlich aus sehr tiefsitzenden Verletzungen und Enttäuschungen, hab mich noch nie so wirklich damit auseinandergesetzt, weil kein Leidensdruck mehr da ist und kein Kontakt mehr zu allen besteht)
Eine ganze Weile dachte ich selbst auch, dass ich einen Grundekel gegen Körperkontakt hab, aber das ist nicht so. Bei anderen Menschen ists zwar noch unangenehm, weil ungewohnt, aber es ekelt mich nicht.
Hey merveilleuse
Ich kenne das ganz genau so. Meine Mutter ekelte mich. Ihr dicker Körper, ihr Geruch (sogar ihr Parfum), ihr Atem, ihre Stimme (ganz schlimm), wenn sie isst...
Ich führe es auf die sehr frühe Kindheit zurück. Ekel ist uns angeboren.
Vernachlässigung in dieser Zeit könnte evtl. solche Gefühle hervorrufen.
Liebe Grüsse
Airo
Ich kenne das ganz genau so. Meine Mutter ekelte mich. Ihr dicker Körper, ihr Geruch (sogar ihr Parfum), ihr Atem, ihre Stimme (ganz schlimm), wenn sie isst...
Ich führe es auf die sehr frühe Kindheit zurück. Ekel ist uns angeboren.
Vernachlässigung in dieser Zeit könnte evtl. solche Gefühle hervorrufen.
Liebe Grüsse
Airo
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