Wunsch nach tiefen und sicheren Verbindungen = unreif?
Wunsch nach tiefen und sicheren Verbindungen = unreif?
Hallo,
mich beschäftigt ein Thema derzeit, bei dem ich alleine einfach nicht weiterkomme. Ist es ein Zeichen von Unselbstständikgeit, sich ein sicheres Umfeld und eine tiefe Verbindung zu anderen Menschen zu wünschen? Aufgrund von diversen Macken hatte ich in meinem bisherigen Leben einige Schwierigkeiten damit, überhaupt eine echte Verbindung zu jemandem aufzubauen. Jetzt meine ich erkannt zu haben, dass es genau das ist, was mir immer gefehlt hat und habe, auch mit Hilfe von Therapie, sehr an mir gearbeitet.
Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist die dass ich mir denke, dass ich im Grunde vollkommen unreife Vorstellungen habe von dieser Welt und man als Erwachsener als Einzelkämpfer klar zu kommen hat. Dass man sich nie zu sehr an jemanden binden darf und vor allem Beziehungen zu einem Lebenspartner immer so sein sollten, dass sie jederzeit vorbei sein könnten, dass es naiv ist, an etwas anderes zu glauben.
Ich hadere zur Zeit sehr mit dieser Welt, die mir jeden Tag oberflächlicher vorkommt. Inzwischen gibt es Gott sei dank einige Menschen in meinem Leben, die meine Gedanken teilen. Mit ihnen fühle ich mich auch wohl und bin sehr dankbar, dass sie in mein Leben getreten sind. Ansonsten fühle ich mich fast immer, wie aus der Zeit gefallen. Früher hatten Beziehungen noch einen ganz anderen Stellenwert. Heute geht es nur noch um Konsum und jeder scheint jederzeit austauschbar zu sein.
Ich weiß einfach nicht, wie ich mit dieser Diskrepanz umgehen soll. Übertreibe ich vielleicht auch?
mich beschäftigt ein Thema derzeit, bei dem ich alleine einfach nicht weiterkomme. Ist es ein Zeichen von Unselbstständikgeit, sich ein sicheres Umfeld und eine tiefe Verbindung zu anderen Menschen zu wünschen? Aufgrund von diversen Macken hatte ich in meinem bisherigen Leben einige Schwierigkeiten damit, überhaupt eine echte Verbindung zu jemandem aufzubauen. Jetzt meine ich erkannt zu haben, dass es genau das ist, was mir immer gefehlt hat und habe, auch mit Hilfe von Therapie, sehr an mir gearbeitet.
Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist die dass ich mir denke, dass ich im Grunde vollkommen unreife Vorstellungen habe von dieser Welt und man als Erwachsener als Einzelkämpfer klar zu kommen hat. Dass man sich nie zu sehr an jemanden binden darf und vor allem Beziehungen zu einem Lebenspartner immer so sein sollten, dass sie jederzeit vorbei sein könnten, dass es naiv ist, an etwas anderes zu glauben.
Ich hadere zur Zeit sehr mit dieser Welt, die mir jeden Tag oberflächlicher vorkommt. Inzwischen gibt es Gott sei dank einige Menschen in meinem Leben, die meine Gedanken teilen. Mit ihnen fühle ich mich auch wohl und bin sehr dankbar, dass sie in mein Leben getreten sind. Ansonsten fühle ich mich fast immer, wie aus der Zeit gefallen. Früher hatten Beziehungen noch einen ganz anderen Stellenwert. Heute geht es nur noch um Konsum und jeder scheint jederzeit austauschbar zu sein.
Ich weiß einfach nicht, wie ich mit dieser Diskrepanz umgehen soll. Übertreibe ich vielleicht auch?
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Korrekt. Das ist eine erwachsene, reife Einstellung.RoboCat hat geschrieben:(…) und man als Erwachsener als Einzelkämpfer klar zu kommen hat. Dass man sich nie zu sehr an jemanden binden darf und vor allem Beziehungen zu einem Lebenspartner immer so sein sollten, dass sie jederzeit vorbei sein könnten, dass es naiv ist, an etwas anderes zu glauben.
Aber hast Du auch erkannt, dass Dir das, was Du in der Kindheit und Jugend gebraucht hättest, niemals nachholen kannst?RoboCat hat geschrieben:Jetzt meine ich erkannt zu haben, dass es genau das ist, was mir immer gefehlt hat und habe, auch mit Hilfe von Therapie, sehr an mir gearbeitet.
Hallo Eremit,
Ich habe darum auch gar nicht die Vorstellung, etwas nachholen zu wollen, was ich nicht bekam. Das geht nicht, das weiß ich auch. Aber bin ich deshalb verdammt, ein Leben in Unsicherheit führen zu müssen? Das ist eine Vorstellung, mit der ich nicht leben kann.
ich weiß glaube ich, worauf du hinaus willst. Das ist eine Sichtweise, die viele Menschen vertreten, die auch viele Therapien als Ziel haben, die aber nicht mit mir und meinem Wesen übereinstimmen. Für mich ist das moderner Zeitgeist: Jeder lebt sein Leben nach dem maximal möglichen Thrill, so wird es ja auch in all den amerikanischen Serien zB gezeigt. Beziehungen werden lieber schnell beendet, wenn es mal nicht so passt, oder man umständich daran arbeiten müsste. So ist die Wegwerfgesellschaft. Das ist "nicht meine Welt" und ich frage mich, gibt es denn wirklich nichts anderes?
Ich habe darum auch gar nicht die Vorstellung, etwas nachholen zu wollen, was ich nicht bekam. Das geht nicht, das weiß ich auch. Aber bin ich deshalb verdammt, ein Leben in Unsicherheit führen zu müssen? Das ist eine Vorstellung, mit der ich nicht leben kann.
Es gibt zwischen infantilen Beziehungen (die rein auf Abhängigkeit basieren) und der oberflächlicher Wegwerfgesellschaft aber auch noch jede Menge Nuancen, RoboCat.
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Man kann sehr wohl tiefe, reife Beziehungen haben, aber sicher werden sie dadurch auch nicht. Alles kann immer ganz schnell vorbei sein, das ist die Realität. Was aber auch seine Vorteile haben kann.
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ich sehe das fast umgekehrt. seit ich älter, reifer und ein wenig therapiert bin, weiß ich um meine sehnsucht nach tiefen beziehungen. und weil ich mich nicht mehr selber so sabotieren muss, aber auch weil ich beziehungsfähiger geworden bin (nicht immer alles gleich als gegen mich gerichtet wahrnehme, andere nicht mehr brauche, um mich selber zu regulieren) gelingt es mir zusehend, solche beziehungen mit menschen aufzubauen, die zu mir und nicht mehr nur zu meiner macke passen.
lange jahre bestimmten meine macken, mit wem ich konnte und mit wem nicht, wer mir keine angst machte, (i) weil ich wusste, der oder die ist bedürftiger als ich, (ii) der oder die braucht mich, weil ich ihr oder ihm bei diesem oder bei jenem helfen kann und (iii) der oder die ist "sicher" weil er oder sie auf symbiose aus ist.
immer noch schön, dass das vorbei ist.
von daher: sehnsucht erkennen, mut mobilisieren, sehnsucht so weit wie möglich zu leben - das finde ich reif.
in der rede vom einzelkämpfer schwingt für mich immer angst mit, angst vor nähe oder angst vor enttäuschung.
lange jahre bestimmten meine macken, mit wem ich konnte und mit wem nicht, wer mir keine angst machte, (i) weil ich wusste, der oder die ist bedürftiger als ich, (ii) der oder die braucht mich, weil ich ihr oder ihm bei diesem oder bei jenem helfen kann und (iii) der oder die ist "sicher" weil er oder sie auf symbiose aus ist.
immer noch schön, dass das vorbei ist.
von daher: sehnsucht erkennen, mut mobilisieren, sehnsucht so weit wie möglich zu leben - das finde ich reif.
in der rede vom einzelkämpfer schwingt für mich immer angst mit, angst vor nähe oder angst vor enttäuschung.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
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Ich denke nicht, dass der Wunsch nach einer tiefen und innigen Verbindung unreif ist, ich denke das Problem ist nur, wenn man sich selbst dann in dieser Verbindung verliert. Also ich denke man muss selbstständig bleiben und autonom ohne den anderen existieren können. So quasi ein Paar grenzt sich als Paar gegenüber anderen ab und die einzelnen Prrsonen, die das Paar ergeben grenzen sich auch nochmal voneinander ab.
Es kommt immer darauf an, wie Tiefe und Beziehungen definiert wird und um welche Art von Sehnsucht es sich handelt.
In der Regel basiert die Sehnsucht nach einer "tiefen Beziehung" (oder auch der "bedingungslosen Annahme" oder "bedingungslosen Liebe") auf ungelösten Eltern-Kind-Konflikten. Und der Angst davor, Verantwortung für sich selbst übernehmen zu müssen.
In der Regel basiert die Sehnsucht nach einer "tiefen Beziehung" (oder auch der "bedingungslosen Annahme" oder "bedingungslosen Liebe") auf ungelösten Eltern-Kind-Konflikten. Und der Angst davor, Verantwortung für sich selbst übernehmen zu müssen.
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Warum muss man von tiefer Beziehung zu bedingungsloser Annahme kommen, die es nie gegeben hat und nie geben wird? Mir scheint das Ausdruck von Spalten zu sein, wenn man zu automatisch in zu langen äquivalenzketten denkt
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
Danke für eure Antworten, ich habe jede sehr genau gelesen...
@Ziegenkind
Ich denke, ich empfinde das recht ähnlich. Wahrscheinlich habe ich aktuell einfach noch zu viele Menschen in meinem Umfeld, die eben nicht so beziehungsfähig weil untherapiert und voller Macken sind
Es ist verrückt, ich würde inzwischen sogar von mir sagen, dass ich mich nie mehr auf einen Menschen einlassen würde, von dem ich weiß, dass er ein wie auch immer geartetes schweres Schicksal in Kindheit und Jugend hatte, jedoch nie ernsthaft in Therapie war. Das ist so meine Konsequenz aus dem "unterfangen therapie" wahrscheinlich geht das vielen so, die mal (erfolgreich) in Therapie waren, ich weiß es nicht...
@Schlendrian
Das finde ich ein sehr schönes Verständnis von einer reifen und gleichzeitg verlässlichen, Sicherheit bietenden Beziehung. Also gerade dieses Paarempfinden, sich aber gleichzeitig auch als eigenen Menschen zu erhalten. Auf keinen Fall strebe ich eine komplette Symbiose an (das macht mir sogar Angst).
Ungelöster Eltern-Kind-Konflikt, das lässt den Menschen so defizitär erscheinen, meine ich. Dabei ist der Wunsch nach Nähe und Geborgenheit für mich etwas normales, wenn ich so in mich hinein horche. Mein Eindruck aber ist, dass an allen Enden und Ecken in die man schaut postuliert wird: Nimm dir das du jetzt gerade brauchst, sei ein Individuum ohne Abhängigkeiten, denn so sollte jeder sein, wenn er in dieser Welt überleben möchte. Aber ist nicht jeder irgendwo auch abhängig, zu mal in ernsthaften Beziehungen? Machen wir uns nicht alle etwas vor, wenn wir ach so unabhängig sein wollen?
Liegt hier nicht der Ursprung für den Anstieg an psychischen Erkrankungen in der Gesellschaft? Ich meine, ja. Es gibt kein Kollektiv mehr, das gibt es allenfalls "bei den Menschen, die jetzt zu uns kommen" und wenn ich ehrlich bin, beneide ich sie oft darum. Ja klar hat das auch Schattenseiten, Zwangsehe tralala, aber grundsätzlich hat es auch etwas schönes, Teil einer Großfamilie zB zu sein.
Aber ja, du hast schon recht: Vielleicht gibt es wirklich auch noch Graubereiche zwischen kompletter Symbiose und maximaler Unverbindlichkeit. Wahrscheinlich ist es einfach nicht so leicht, diese zu erkennen, wenn man in Kindheit und Jugend niemals diese unbedingte Geborgenheit erfahren konnte, die einfach notwenig ist um "Normal zu sein".
@Ziegenkind
Ich denke, ich empfinde das recht ähnlich. Wahrscheinlich habe ich aktuell einfach noch zu viele Menschen in meinem Umfeld, die eben nicht so beziehungsfähig weil untherapiert und voller Macken sind
Es ist verrückt, ich würde inzwischen sogar von mir sagen, dass ich mich nie mehr auf einen Menschen einlassen würde, von dem ich weiß, dass er ein wie auch immer geartetes schweres Schicksal in Kindheit und Jugend hatte, jedoch nie ernsthaft in Therapie war. Das ist so meine Konsequenz aus dem "unterfangen therapie" wahrscheinlich geht das vielen so, die mal (erfolgreich) in Therapie waren, ich weiß es nicht...
@Schlendrian
Das finde ich ein sehr schönes Verständnis von einer reifen und gleichzeitg verlässlichen, Sicherheit bietenden Beziehung. Also gerade dieses Paarempfinden, sich aber gleichzeitig auch als eigenen Menschen zu erhalten. Auf keinen Fall strebe ich eine komplette Symbiose an (das macht mir sogar Angst).
Ich kenne diese Deutung aus der Psychoanalyse durchaus und habe nie entscheiden können, wie ich mich dazu eigentlich positioniere. Ich weiß es nicht. An und für sich sind die PSychoanalyse und ihre Annahmen etwas für mich, wovon ich sehr viel halte, wodurch ich selbst sehr profitiert habe, wenn auch nicht unbedingt durch eine eigene Analyse, sondern mehr durch das Eigenstudium der entsprechenden Schriften von Freud und Jung.
Ungelöster Eltern-Kind-Konflikt, das lässt den Menschen so defizitär erscheinen, meine ich. Dabei ist der Wunsch nach Nähe und Geborgenheit für mich etwas normales, wenn ich so in mich hinein horche. Mein Eindruck aber ist, dass an allen Enden und Ecken in die man schaut postuliert wird: Nimm dir das du jetzt gerade brauchst, sei ein Individuum ohne Abhängigkeiten, denn so sollte jeder sein, wenn er in dieser Welt überleben möchte. Aber ist nicht jeder irgendwo auch abhängig, zu mal in ernsthaften Beziehungen? Machen wir uns nicht alle etwas vor, wenn wir ach so unabhängig sein wollen?
Liegt hier nicht der Ursprung für den Anstieg an psychischen Erkrankungen in der Gesellschaft? Ich meine, ja. Es gibt kein Kollektiv mehr, das gibt es allenfalls "bei den Menschen, die jetzt zu uns kommen" und wenn ich ehrlich bin, beneide ich sie oft darum. Ja klar hat das auch Schattenseiten, Zwangsehe tralala, aber grundsätzlich hat es auch etwas schönes, Teil einer Großfamilie zB zu sein.
Aber ja, du hast schon recht: Vielleicht gibt es wirklich auch noch Graubereiche zwischen kompletter Symbiose und maximaler Unverbindlichkeit. Wahrscheinlich ist es einfach nicht so leicht, diese zu erkennen, wenn man in Kindheit und Jugend niemals diese unbedingte Geborgenheit erfahren konnte, die einfach notwenig ist um "Normal zu sein".
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Heute geht es nur noch um Konsum und jeder scheint jederzeit austauschbar zu sein. [/quote]RoboCat hat geschrieben: ↑Fr., 19.10.2018, 11:47 Ansonsten fühle ich mich fast immer, wie aus der Zeit gefallen. Früher hatten Beziehungen noch einen ganz anderen Stellenwert.Heute geht es nur noch um Konsum und jeder scheint jederzeit austauschbar zu sein.
Richtig.
Früher (wann früher?), d.h. jahrhundertelang, ging man keine Beziehungen aus Liebe ein. Das heißt, das tat man schon, aber meist war es dann eine Affäre nebenbei.
FRüher tat man sich nämlich zusammen, weil es wirtschaftlich nötig war.
Herr X heiratete Fräulein Y, weil sie eine anshenliche Mitgift hatte. Weil er jemsanden haben wollte, der ihm das haus führte und seine Kinder bekam- Sie heiratete ihn, weil er ihr ein materiell und gesellschaftlich abgesichertes Leben bot. Weil sie so keine alte Jungfer blieb. Weil sie nur so akzeptierte Kinder bekommen durfte.
In höheren Gesellschaftsschichten addiere bitte noch als Heiratsaspekt: Politische / Machtpolitische Vorteile.
Und komme mir nicht Mit "es geht ja gar nicht ums Heiraten. Früher ging es ums Heiraten. In erster Linie. Das fing bei den Römern an und hörte in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderst noch nicht wirklich auf.
Eine "Beziehung" führte man damals nicht. Man(n) warb um die Frau, sprach mit deren Eltern und ihr, war verlobt und erst mit der Heirat begann das, was wir Beziehung nennen.
Aus gesellschaftlichen und finanziellen Gründen hileten dann die Beziehungen sehr lange, die kürzere Lebenszeit der Bevölkerung sei mit erwähnt.
Also bitte immer schön vorsichtig mit "früher war alles besser"
wer sagt das?
ich kenne niemanden, der seinen Partner/in einfach austauschen will. Auch Jugendliche nicht. Die leiden nämlich genaus heftig unter Liebeskummer und Fremdgehen wie alle anderen heute und früher.
Was ich damit sagen will:
wer irgendwelche sehnsüchte oder Defizite bei sioch verspürt, neigt dazu, der "heutigen Zeit" die Schuld zu geben.
nein. Man muss bei sich selbst gucken.
heute ist vieles vielfach besser als es früher war, man muss auf sich selbst schauen und sollte niht so verallgemeinern.
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- Beiträge: 2003
du wirst NIE, nie und wirklich NIE die absolute Sicherheit haben, dass zwischen dir und deiner Partnerin nichts passiert.RoboCat hat geschrieben: ↑Fr., 19.10.2018, 12:15
Ich habe darum auch gar nicht die Vorstellung, etwas nachholen zu wollen, was ich nicht bekam. Das geht nicht, das weiß ich auch. Aber bin ich deshalb verdammt, ein Leben in Unsicherheit führen zu müssen? Das ist eine Vorstellung, mit der ich nicht leben kann.
Einer könnte zum Pflegefall werden....---< wo ist sie hin, die Sicherheit?
Einer könnte schwer krank werden und sterben ---> wo sit sie hin, die Sicherheit?
Einer könnte tödlich verunglücken --< wo ist sie hin, die Sicherheit?
Absolute Sicherheit gibt es nicht. Für niemanden. Für unsere Vorfahren übrigens noch viel viel weniger (Kriege, Krankheiten, Lebenserwartung allgemein)
Sich dessen bewusst zu werden und ein zufriedenes Leben zu führen, das ist erwachsen.
Natürlicherweise würden wir in einer Gruppe von 20, 30 oder mehr Menschen leben....
Wir sind eben einfach soziale Wesen... die Gruppe war ein großer Überlebensvorteil....
Und sichere Bindung die Lebensversicherung...
Und wir haben noch genau das gleich Gehirn, wie zu der Zeit als wir noch nicht wirklich sesshaftnwaren..
Also so wie du es beschreibst, ist es einfach ein zutiefst menschliches Bedürfnis das jeder hat. Ich finde das eher gesund, wenn man für sich einen Weg findet das auszuleben...
Den Preis den man für tiefe Verbindungen zahlt ist eben die Verlustangst. Ich denke, das ist untrennbar.
Der eine hat damit mehr Probleme, der andere weniger. Man muss eben seinen Weg finden damit umzugehen.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf
Virginia Woolf
Der sich "minimieren" lässt wenn man sich selbst vertraut. Also selbst darauf vertrauen kann zur Not auch ohne den "spezifischen Anderen" klar zu kommen. Wenn man das nicht kann dann ist man unreif abhängig.
Ich denke auch dass es normal ist dass Menschen ein Bedürfnis nach tiefen und sicheren Verbindungen haben, was ich für weniger "normal" (oder auch erwachsen) halte ist wenn dieses Bedürfnis mit nur einer einzigen - spezifischen - Person gelebt wird und sich nicht auf mehrere Personen verteilt.
Hä? Ich kapiere jetzt auch nicht, was an einer tiefen und sicheren Verbindung unreif sein soll (bzw. auch dem Bedürfnis danach... ein aus meiner Sicht normales menschliches Bedürfnis)? Ich halte das eher für ein Zeichen von Bindungsfähigkeit, sich (also wenn beide sich) darauf einlassen zu können... und bin ebenfalls eher bei ziegenkind. Problematisch wäre aus meiner Sicht eher, wenn man ohne einen Partner sozusagen nicht lebensfähig wäre oder sich gar nicht erst auf einen Partner einlassen würde bzw. könnte. Den Einzelgänger als Ideal oder Angst vor dem/der bedürftigen bzw.abhängigen PartnerIn würde ich eher mit Bindungsphobie in Verbindung bringen (gibt jedenfalls auch Menschen, die sich schnell vereinahmt fühlen, weil sie selbst unzureichend abgegrenzt sind), also etwas, das eine tiefe Beziehung verhindert. Als Gegenteil würde ich eine oberflächliche Beziehung ansehen. Soll das dann reif sein? Absolute Sicherheit für immer und ewig mag es nicht geben, hohe relative Sicherheit aber schon... und das wäre dann sowas wie Treue, Verlässlichkeit, Verbindlichkeit, usw. Das kann gar nicht jeder.
Liebe Grüße
stern
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»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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