Liebes Forum,
normalerweise schreibe ich hier über meine unerfüllten Hoffnungen auf Liebe und Partnerschaft. Das habe ich aufgegeben bzw. auf Eis gelegt und jetzt kommt es andersherum.
Ich habe in meiner Arbeit viel Kontakt mit Menschen, wobei sich die meisten in fortgeschrittenem Alter befinden.
Seit Jahren begegne ich nun einem Mann Anfang sechzig, zu dem ich so freundlich wie zu allen anderen bin, doch der Herr hat das fehlinterpretiert. So ist es dazu gekommen, dass er mir am Valentinstag ein rotes Rosenstöcklein und Süßigkeiten geschenkt hat.
Da ich ein Mensch bin, der schnell emotionalen Druck auf sich lasten fühlt, war ich ein paar Wochen lang schockiert und habe versucht, ihm nicht mehr über den Weg zu laufen, was jedoch nicht immer möglich war.
Eines Tages hat er mich nach der Arbeit abgepasst und gefragt, ob ich mit ihm einmal essen oder einen Kaffee trinken möchte und da ich nicht nein sagen kann, habe ich mich mehr schlecht als recht herausgewunden. Hierbei muss ich noch erwähnen, dass er sich seit Jahren in einer festen Partnerschaft befindet, was mich neben seinem mir nicht allzu sympathischen Auftreten abstößt.
Kurz vor Ostern begegnete er mir wieder in der Arbeit und ich dachte, die Lage hätte sich ein wenig beruhigt, doch dann kam er wieder mit Süßigkeiten, einem Blumenstock (er weiß nicht, dass ich weder Blumen mag, noch welche bei mir überleben) und dieses Mal mit einem sehr freundlichen Brief, in dem wieder sein Angebot, ihn zu treffen und seine Telefonnummer stand. Obwohl nicht direkt ein Annäherungsversuch zu lesen war, ließ er trotzdem etwas durchblicken – das hat mir meine Umgebung, die das auch gelesen hat, bestätigt.
Das hat mein Ostern so negativ überschattet, dass ich ihm als Antwort auch einen Brief geschrieben habe, den ich ihm bei unserer nächsten Begegnung überreichen möchte. Meine Familie fand die Formulierung gut, doch meine Chefin hat mich heftig kritisiert und meinte, ich hätte das Geschenk nicht annehmen sollen. Zuerst hatte ich das auch versucht, doch er war stur geblieben und meine Kolleginnen meinen, der Brief sei zu freundlich formuliert. Ich finde, wenn ich schreibe, dass ich sein Angebot ablehne und mein Entschluss unumstößlich sei, ist es doch egal, wenn der Rest sich nett liest und er erkennt trotzdem, dass er keine Chancen hat.
Am liebsten würde ich ihm eins reinwürgen, doch mir wurde schon so oft von meiner Familie und einer ehemaligen Kollegin gesagt, ich sei gefühllos und ruppig, dass ich mittlerweile sehr darauf achte, was ich von mir gebe.
Darum meine Frage vor allem an die Männer: ist dieser Weg der Abfuhr passend?
Vielen Dank für jede Antwort, H.
Wie einen Mann freundlich und bestimmt abweisen?
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Ich fände eine verbale, direkte, unmissverständliche Konfrontation besser, Briefe sind ein Ausdruck von Feigheit. Sag ihm einfach, Du bist nicht an ihm interessiert, und, das sich daran nichts ändern wird. Mit jeder weiteren Anfrage sollte der Ton dann ruppiger werden, so lange, bis er es schnallt.Honigkuchenpferd hat geschrieben:Darum meine Frage vor allem an die Männer: ist dieser Weg der Abfuhr passend?
Das hättest Du wirklich nicht annehmen sollen. Er wird jetzt wohl glauben, dass er Dich kaufen kann.Honigkuchenpferd hat geschrieben:(…) doch meine Chefin hat mich heftig kritisiert und meinte, ich hätte das Geschenk nicht annehmen sollen.
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Danke, dann weiß ich, dass das falsch ist.
Ich gehe davon aus, dass es lang dauern wird, bis er es kapiert. Mal sehen, wie viele Scherereien das noch macht. Mein Ansatz mit dem Brief war, dass ich das gleiche Kommunikationsmittel wie er benutze und er es schwarz bzw. blau auf weiß hat, dass ich kein Interesse habe.
Bei meiner Tätigkeit bin ich es gewohnt, dass mir die Leute manchmal etwas schenken und ich bin schlecht im Abblocken, da Freundlichkeit zu großem Teil zu meinem Job gehört und ich den gern behalten möchte. Daher sollte meine Wortwahl sorgfältig sein. Irgendwie muss das auf jeden Fall enden.
Ich gehe davon aus, dass es lang dauern wird, bis er es kapiert. Mal sehen, wie viele Scherereien das noch macht. Mein Ansatz mit dem Brief war, dass ich das gleiche Kommunikationsmittel wie er benutze und er es schwarz bzw. blau auf weiß hat, dass ich kein Interesse habe.
Bei meiner Tätigkeit bin ich es gewohnt, dass mir die Leute manchmal etwas schenken und ich bin schlecht im Abblocken, da Freundlichkeit zu großem Teil zu meinem Job gehört und ich den gern behalten möchte. Daher sollte meine Wortwahl sorgfältig sein. Irgendwie muss das auf jeden Fall enden.
Es wäre zumindest nicht überraschen, wenn das sich noch ein wenig hinziehen könnte, schließlich hat er einen Fuß in der Tür, zumindest seiner Ansicht nach, denn Du hast seine "Geschenke" ja angenommen.Honigkuchenpferd hat geschrieben:Ich gehe davon aus, dass es lang dauern wird, bis er es kapiert.
Direkte Kommunikation ist trotzdem besser, weil man Missverständnissen besser vorbeugen kann. Dialoge sind besser zum Informationsaustausch geeignet als Monologe, zumindest, wenn es um Beziehungen geht.Honigkuchenpferd hat geschrieben:Mein Ansatz mit dem Brief war, dass ich das gleiche Kommunikationsmittel wie er benutze und er es schwarz bzw. blau auf weiß hat, dass ich kein Interesse habe.
Man kann "Geschenke" (im vorliegenden Fall ist es ja kein echtes Geschenk, sondern eine Vorschußleistung, dessen Annahme den Handelsvertrag besiegelt) auch freundlich und höflich ablehnen. Kann auch als Zeichen von Professionalität und Seriosität (Unbestechlichkeit) verstanden werden.Honigkuchenpferd hat geschrieben:Bei meiner Tätigkeit bin ich es gewohnt, dass mir die Leute manchmal etwas schenken und ich bin schlecht im Abblocken, da Freundlichkeit zu großem Teil zu meinem Job gehört und ich den gern behalten möchte.
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Nachdem ich deine Antwort gelesen habe, denke ich, ich werde es ihm sagen und ihm eventuell den den Brief geben, wenn er nicht locker lässt - als eine Art Gedächtnisstütze.
Mir scheint, es ist genauso schrecklich, jemanden abzuweisen wie sich einer Person zu nähern. Das hätte ich nicht gedacht.
Bestechlich bin ich nicht (ich arbeite in keinem Amt oder dergleichen und kann niemandem einen "Gefallen" tun), aber die Leute bedanken sich manchmal bei uns, was mich oft genug sehr freut.
Mir scheint, es ist genauso schrecklich, jemanden abzuweisen wie sich einer Person zu nähern. Das hätte ich nicht gedacht.
Bestechlich bin ich nicht (ich arbeite in keinem Amt oder dergleichen und kann niemandem einen "Gefallen" tun), aber die Leute bedanken sich manchmal bei uns, was mich oft genug sehr freut.
Das geht natürlich auch. Auf jeden Fall macht es weit mehr Eindruck, wenn Du Dich vor ihm aufbaust und ihm direkt ins Gesicht sagst, dass Du an ihm überhaupt nicht interessierst bist.Honigkuchenpferd hat geschrieben:Nachdem ich deine Antwort gelesen habe, denke ich, ich werde es ihm sagen und ihm eventuell den den Brief geben, wenn er nicht locker lässt - als eine Art Gedächtnisstütze.
Es kann aber schnell so wirken, wenn man Geschenke bzw. "Geschenke" annimmt.Honigkuchenpferd hat geschrieben:Bestechlich bin ich nicht (…)
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