Entfremdung von meinem ehemals besten Freund
Entfremdung von meinem ehemals besten Freund
Ich habe diese Frage bereits auf einer Ratgeber-Community gepostet, aber irgendwas lief schief und meine Frage war nur teilweise sichtbar und demnach waren viele der Antworten nicht gerade hilfreich.
Mein bester Freund ist ein typischer Arbeitsloser. Einer von der Sorte, die keinerlei Rhythmus in seinem Leben hat und komplett unfähig ist, Verantwortung zu übernehmen. Weil ich das weiß (und mich schon damit abgefunden habe), richte ich mich, sofern möglich, meist nach ihm, wenn es um die Uhrzeit für ein Treffen geht. Trotzdem klappt es fast nie. Letztens meinte er, es sei MEINE Schuld, dass er unser vereinbartes Treffen (um 16:00) verschlafen hat, weil ich ihn nicht angerufen und erinnert/geweckt habe, was natürlich in einem Streit endete.
Ich verschaffe ihm, auf seine Bitte hin, einen Job und er schafft es, nach dem ersten Dienst wieder rausgeschmissen zu werden (weil der Job ihm "eh nicht gefallen hat"). Er verpasst seine Vorstellungsgespräche, weil er in der falschen Filiale auftaucht und natürlich ist es die Schuld desjenigen, der ihm, am Telefon, den falschen Treffpunkt genannt hat. Überhaupt scheint dieser Freund Probleme damit zu haben, Termine einzuhalten, weshalb er immer meint, dass spontane Treffen ihm lieber seien. Wenn ich ihm sage, dass dies nicht möglich sei, da ich vier Tage die Woche arbeite und deshalb meine freien Tage gerne effizient nutze, dann geht das irgendwie bei einem Ohr rein und beim anderen Ohr wieder hinaus und ist beim nächsten Mal wieder vergessen. Beim letzten Treffen ruft ihn sein Mitbewohner an und erinnert ihn daran, dass er seinen Arzttermin nicht vergessen sollte. Täusche ich mich, oder ist das seltsam? Wir sind übrigens beide Ende 20.
Er ist kein schlechter Kerl. Ganz im Gegenteil. Ich habe schon probiert ihn darauf anzusprechen, aber dann nutzt er seine selbst diagnostizierte Depression (sMn ein Resultat des anderen Jobs, den ICH ihm, wieder auf seine Bitte hin, verschafft hatte) als eine Art Ausflucht (so zumindest mein Gefühl). Wenn ich, als Ex-DGKP, ihm sage, dass er vielleicht aufhören sollte Weed zu rauchen, weil es Depressionen durchaus verschlimmern kann, dann wird auch dies gekonnt ignoriert.
Mittlerweile habe ich echt das Gefühl, dass wir in unterschiedlichen Welten leben. Mein Freund scheint in unseren Teenagerjahren hängengeblieben zu sein und das macht mich oftmals wirklich wütend. Andererseits will ich diese Freundschaft (die mittlerweile seit über fünfzehn Jahren besteht und auch eigentlich sehr erfüllend ist (wenn es denn mal klappt)) nicht einfach aufgeben.
Bestimmt könnt ihr euch vorstellen, dass eine solche Freundschaft ziemlich zehrend sein kann. ANDERERSEITS haben wir aber schon Spaß, wenn wir uns dann doch mal zu ner Runde Videospiele treffen, oder Walken gehen. Da wird über Gott und die Welt diskutiert und es ist wieder wie in den "guten alten Zeiten".
Was würdet ihr tun?
Mein bester Freund ist ein typischer Arbeitsloser. Einer von der Sorte, die keinerlei Rhythmus in seinem Leben hat und komplett unfähig ist, Verantwortung zu übernehmen. Weil ich das weiß (und mich schon damit abgefunden habe), richte ich mich, sofern möglich, meist nach ihm, wenn es um die Uhrzeit für ein Treffen geht. Trotzdem klappt es fast nie. Letztens meinte er, es sei MEINE Schuld, dass er unser vereinbartes Treffen (um 16:00) verschlafen hat, weil ich ihn nicht angerufen und erinnert/geweckt habe, was natürlich in einem Streit endete.
Ich verschaffe ihm, auf seine Bitte hin, einen Job und er schafft es, nach dem ersten Dienst wieder rausgeschmissen zu werden (weil der Job ihm "eh nicht gefallen hat"). Er verpasst seine Vorstellungsgespräche, weil er in der falschen Filiale auftaucht und natürlich ist es die Schuld desjenigen, der ihm, am Telefon, den falschen Treffpunkt genannt hat. Überhaupt scheint dieser Freund Probleme damit zu haben, Termine einzuhalten, weshalb er immer meint, dass spontane Treffen ihm lieber seien. Wenn ich ihm sage, dass dies nicht möglich sei, da ich vier Tage die Woche arbeite und deshalb meine freien Tage gerne effizient nutze, dann geht das irgendwie bei einem Ohr rein und beim anderen Ohr wieder hinaus und ist beim nächsten Mal wieder vergessen. Beim letzten Treffen ruft ihn sein Mitbewohner an und erinnert ihn daran, dass er seinen Arzttermin nicht vergessen sollte. Täusche ich mich, oder ist das seltsam? Wir sind übrigens beide Ende 20.
Er ist kein schlechter Kerl. Ganz im Gegenteil. Ich habe schon probiert ihn darauf anzusprechen, aber dann nutzt er seine selbst diagnostizierte Depression (sMn ein Resultat des anderen Jobs, den ICH ihm, wieder auf seine Bitte hin, verschafft hatte) als eine Art Ausflucht (so zumindest mein Gefühl). Wenn ich, als Ex-DGKP, ihm sage, dass er vielleicht aufhören sollte Weed zu rauchen, weil es Depressionen durchaus verschlimmern kann, dann wird auch dies gekonnt ignoriert.
Mittlerweile habe ich echt das Gefühl, dass wir in unterschiedlichen Welten leben. Mein Freund scheint in unseren Teenagerjahren hängengeblieben zu sein und das macht mich oftmals wirklich wütend. Andererseits will ich diese Freundschaft (die mittlerweile seit über fünfzehn Jahren besteht und auch eigentlich sehr erfüllend ist (wenn es denn mal klappt)) nicht einfach aufgeben.
Bestimmt könnt ihr euch vorstellen, dass eine solche Freundschaft ziemlich zehrend sein kann. ANDERERSEITS haben wir aber schon Spaß, wenn wir uns dann doch mal zu ner Runde Videospiele treffen, oder Walken gehen. Da wird über Gott und die Welt diskutiert und es ist wieder wie in den "guten alten Zeiten".
Was würdet ihr tun?
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So wie sich das anhört, scheint dein Freund nicht mit der Einhaltung von Terminen umgehen zu können. Und ihr scheint auch in unterschiedlichen Lebensphasen zu sein. Du gehst arbeiten und er lebt in den Tag hinein.
Es wäre wohl sinnvoll das ganze Mal anzusprechen. Aus meiner Sicht sollte er daran arbeiten Termine mehr einhalten zu können. Nicht nur eurer Freundschaft wegen, sondern auch wegen ihm. Denn das wird für sein Leben sonst immer irgendwo ein Problem sein. Die Frage, die ich mir dabei stelle ist ob er mit dieser Eigenschaft an sich selbst denn zufrieden ist? Ob er denkt, dass ihn das langfristig selbst glücklich macht immer andere verantwortlich zu machen?
Es wäre wohl sinnvoll das ganze Mal anzusprechen. Aus meiner Sicht sollte er daran arbeiten Termine mehr einhalten zu können. Nicht nur eurer Freundschaft wegen, sondern auch wegen ihm. Denn das wird für sein Leben sonst immer irgendwo ein Problem sein. Die Frage, die ich mir dabei stelle ist ob er mit dieser Eigenschaft an sich selbst denn zufrieden ist? Ob er denkt, dass ihn das langfristig selbst glücklich macht immer andere verantwortlich zu machen?
"Die Frage, die ich mir dabei stelle ist ob er mit dieser Eigenschaft an sich selbst denn zufrieden ist?"
Das ist eine wirklich gute Frage. Danke!
Er hat einmal erwähnt, dass er zumindest seinen (Zitat) "unregelmäßigen Lebensstil" gut fände und dass er deshalb Probleme hat zu arbeiten, aber vielleicht sollte ich ihn, beim nächsten Mal, doch etwas genauer fragen anstatt, in die Offensive zu gehen (dieses Verhalten ist einfach ein rotes Tuch für mich). Könnte seine Scheu gegenüber Terminen damit zu tun haben, dass sein Tagesablauf einfach komplett chaotisch ist?
Das ist eine wirklich gute Frage. Danke!
Er hat einmal erwähnt, dass er zumindest seinen (Zitat) "unregelmäßigen Lebensstil" gut fände und dass er deshalb Probleme hat zu arbeiten, aber vielleicht sollte ich ihn, beim nächsten Mal, doch etwas genauer fragen anstatt, in die Offensive zu gehen (dieses Verhalten ist einfach ein rotes Tuch für mich). Könnte seine Scheu gegenüber Terminen damit zu tun haben, dass sein Tagesablauf einfach komplett chaotisch ist?
Ich denke schon, dass sein chaotischer Lebensstil womöglich etwas damit zu tun hat.
Du hast klare Strukturen, wegs Arbeit z.B., die hat er scheinbar nicht.
Zu Arbeit gehört halt auch die Einhaltung regelmäßiger Arbeitszeiten. Egal wo. Wenn das für ihn ein Problem ist, stellt er sich mAn langfristig damit selbst ein Bein. Die Frage wäre wohl auch wo er mit seinem Leben hin möchte? Welche Ziele hat er dür die Zukunft? Immer nur in den Tag hinrin leben?
Du hast klare Strukturen, wegs Arbeit z.B., die hat er scheinbar nicht.
Zu Arbeit gehört halt auch die Einhaltung regelmäßiger Arbeitszeiten. Egal wo. Wenn das für ihn ein Problem ist, stellt er sich mAn langfristig damit selbst ein Bein. Die Frage wäre wohl auch wo er mit seinem Leben hin möchte? Welche Ziele hat er dür die Zukunft? Immer nur in den Tag hinrin leben?
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"Welche Ziele hat er für die Zukunft?"
Soweit ich weiß, will er Karriere auf YouTube machen.
Ich kann es irgendwie verstehen, denn jeder hat einen Traum. (Ich selbst schreibe, neben der Arbeit, an einer Story für ein Indie-Game.) Aber als ich einmal meinte, ob es nicht klüger wäre, sich erst einen sicheren Job zu suchen und sich DANACH auf Luftschlösser zu konzentrieren, meinte er nur, dass er es lieber auf seine Art probiert und erst einmal ein, zwei Jahre in dieses "Projekt" investiert. Ich würde ihm gerne klar machen, dass er diese Zeit nicht mehr wirklich hat, aber das sieht er einfach anders.
Ich habe auch mal Luftschlössern nachgejagt. Ich war eine Zeit lang selbstversichert, um an einem Projekt zu arbeiten, welches ich dann letztendlich aufgeben musste. Insofern kann ich ihn verstehen. Der Unterschied ist aber der, dass ich damals 20 war und Arbeitgeber deshalb leichter darüber hinwegsehen. Abgesehen davon, hat er keine Ausbildung. Im schlimmsten Fall also, wird er sich dann, als schwer vermittelbarer Langzeitarbeitsloser, um unbefriedigende, schlecht bezahlte AMS Stellen streiten müssen. Und das ist einfach etwas, das ich niemandem wünsche.
Aber wie macht man das jemandem klar, der es einfach nicht akzeptieren will?
Ich habe ihm, vor etwa drei Monaten, empfohlen, einen Lebens- und Sozialberater aufzusuchen, was er wohl auch tut, aber trotzdem ändert sich nichts. Und als jemand, der selbst in diesem Bereich arbeiten wollte, kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass der Berater meines Freundes dessen Lebensstil befürwortet. Klar, sein Berater kann natürlich auch nicht einfach den Zauberstab schwingen, aber es verwundert mich doch, dass sich an meines Freundes Einstellung bislang gar nichts geändert hat.
Soweit ich weiß, will er Karriere auf YouTube machen.
Ich kann es irgendwie verstehen, denn jeder hat einen Traum. (Ich selbst schreibe, neben der Arbeit, an einer Story für ein Indie-Game.) Aber als ich einmal meinte, ob es nicht klüger wäre, sich erst einen sicheren Job zu suchen und sich DANACH auf Luftschlösser zu konzentrieren, meinte er nur, dass er es lieber auf seine Art probiert und erst einmal ein, zwei Jahre in dieses "Projekt" investiert. Ich würde ihm gerne klar machen, dass er diese Zeit nicht mehr wirklich hat, aber das sieht er einfach anders.
Ich habe auch mal Luftschlössern nachgejagt. Ich war eine Zeit lang selbstversichert, um an einem Projekt zu arbeiten, welches ich dann letztendlich aufgeben musste. Insofern kann ich ihn verstehen. Der Unterschied ist aber der, dass ich damals 20 war und Arbeitgeber deshalb leichter darüber hinwegsehen. Abgesehen davon, hat er keine Ausbildung. Im schlimmsten Fall also, wird er sich dann, als schwer vermittelbarer Langzeitarbeitsloser, um unbefriedigende, schlecht bezahlte AMS Stellen streiten müssen. Und das ist einfach etwas, das ich niemandem wünsche.
Aber wie macht man das jemandem klar, der es einfach nicht akzeptieren will?
Ich habe ihm, vor etwa drei Monaten, empfohlen, einen Lebens- und Sozialberater aufzusuchen, was er wohl auch tut, aber trotzdem ändert sich nichts. Und als jemand, der selbst in diesem Bereich arbeiten wollte, kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass der Berater meines Freundes dessen Lebensstil befürwortet. Klar, sein Berater kann natürlich auch nicht einfach den Zauberstab schwingen, aber es verwundert mich doch, dass sich an meines Freundes Einstellung bislang gar nichts geändert hat.
Ich habe nicht den Eindruck dass dein Freund ein Problem mit der Situation hat. Und solange fehlt halt die eigene Motivation, etwas zu ändern. Warum auch?
Es gibt natürlich Jobs, für die keine fixen Arbeitszeiten notwendig sind, aber dafür braucht es Disziplin. Da muss man auch Termine einhalten und dein Freund klingt nicht so, als ob er momentan Interesse daran hat.
Ich verstehe, dass du an der langjährigen Freundschaft hängst. Aber… Du besorgst ihm Jobs. Schon aus Respekt dir gegenüber müsste er den Job wenigstens einige Zeit versuchen, bevor er ihn schmeisst. Du bist derjenige mit einer Arbeit. Trotzdem richtest du dich nach seinem Zeitplan (welchem eigentlich?) und er macht dir dann Vorwürfe, wenn ER einen Termin nicht einhält, weil DU ihn nicht erinnert hast?
Was bringt er in die Freundschaft ein?
Wie wärs wenn du dich eine Zeitlang rar machst und dich um deine Hobbys kümmerst? Du kannst ruhig einfordern, dass er sich auch nach dir richtet.
Es gibt natürlich Jobs, für die keine fixen Arbeitszeiten notwendig sind, aber dafür braucht es Disziplin. Da muss man auch Termine einhalten und dein Freund klingt nicht so, als ob er momentan Interesse daran hat.
Ich verstehe, dass du an der langjährigen Freundschaft hängst. Aber… Du besorgst ihm Jobs. Schon aus Respekt dir gegenüber müsste er den Job wenigstens einige Zeit versuchen, bevor er ihn schmeisst. Du bist derjenige mit einer Arbeit. Trotzdem richtest du dich nach seinem Zeitplan (welchem eigentlich?) und er macht dir dann Vorwürfe, wenn ER einen Termin nicht einhält, weil DU ihn nicht erinnert hast?
Was bringt er in die Freundschaft ein?
Wie wärs wenn du dich eine Zeitlang rar machst und dich um deine Hobbys kümmerst? Du kannst ruhig einfordern, dass er sich auch nach dir richtet.
Und finanziell hat er keine Problem? Kommt er mit seinem Arbeitslosengeld aus?
@Whale
Wie gesagt, er ist alles andere als ein schlechter Kerl. Wenn man mal jemanden braucht, um einfach abzuhängen, oder zu quatschen, dann kann man mit ihm schon viel Spaß haben. Und wir haben auch viel gemeinsam (Hobbies und Interessen zum Beispiel), sind aber auch unterschiedlich genug, um mal hitzig über ein Thema zu diskutieren. Gerade deshalb würde ich die Freundschaft auch nur ungerne beenden.
"...er macht dir dann Vorwürfe, wenn ER einen Termin nicht einhält, weil DU ihn nicht erinnert hast?"
Jein. Es fühlt sich so an, aber ich bin mir nicht sicher, ob er es auch wirklich so meint.
Er meinte wortwörtlich: "Jeez! Was ist aus "ich ruf den anderen mal an, um zu sehen, ob er schon unterwegs ist" geworden?"
Daraufhin meinte ich: "Jeez! Was ist aus "ich bin ein eigenständiger Erwachsener, der sich selbst um die Einhaltung seiner Termine kümmert, weil der andere nicht meine Mom ist" geworden?"
Ich war zugegeben etwas wütend, weil ich meinen freien Tag nach ihm gerichtet habe und er die Zeit, die er selbst vorgeschlagen hatte, einfach verpennt. Bei jedem anderen hätte ich auch angerufen, aber hier habe ich aus Erfahrung gelernt, dass auch anrufen meist nichts bringt.
Es ist zugegeben eine Hassliebe. ^^
Früher waren wir mal beste Freunde (eben als Teenager) und auch jetzt würde ich es wohl gerne noch so sehen.
Ja, rar machen habe ich schon probiert. Hat aber auch nichts geändert. Mir persönlich wäre es wohl lieber, wenn er einfach einsehen würde, dass er drauf und dran ist, sich das Leben dauerhaft zu verbauen, aber das ist wohl Wunschdenken.
Wie gesagt, er ist alles andere als ein schlechter Kerl. Wenn man mal jemanden braucht, um einfach abzuhängen, oder zu quatschen, dann kann man mit ihm schon viel Spaß haben. Und wir haben auch viel gemeinsam (Hobbies und Interessen zum Beispiel), sind aber auch unterschiedlich genug, um mal hitzig über ein Thema zu diskutieren. Gerade deshalb würde ich die Freundschaft auch nur ungerne beenden.
"...er macht dir dann Vorwürfe, wenn ER einen Termin nicht einhält, weil DU ihn nicht erinnert hast?"
Jein. Es fühlt sich so an, aber ich bin mir nicht sicher, ob er es auch wirklich so meint.
Er meinte wortwörtlich: "Jeez! Was ist aus "ich ruf den anderen mal an, um zu sehen, ob er schon unterwegs ist" geworden?"
Daraufhin meinte ich: "Jeez! Was ist aus "ich bin ein eigenständiger Erwachsener, der sich selbst um die Einhaltung seiner Termine kümmert, weil der andere nicht meine Mom ist" geworden?"
Ich war zugegeben etwas wütend, weil ich meinen freien Tag nach ihm gerichtet habe und er die Zeit, die er selbst vorgeschlagen hatte, einfach verpennt. Bei jedem anderen hätte ich auch angerufen, aber hier habe ich aus Erfahrung gelernt, dass auch anrufen meist nichts bringt.
Es ist zugegeben eine Hassliebe. ^^
Früher waren wir mal beste Freunde (eben als Teenager) und auch jetzt würde ich es wohl gerne noch so sehen.
Ja, rar machen habe ich schon probiert. Hat aber auch nichts geändert. Mir persönlich wäre es wohl lieber, wenn er einfach einsehen würde, dass er drauf und dran ist, sich das Leben dauerhaft zu verbauen, aber das ist wohl Wunschdenken.
Zuletzt geändert von Isuno am Mi., 26.07.2017, 10:32, insgesamt 3-mal geändert.
Derweil scheint er über die Runden zu kommen.
Der erste Job, den ich ihn verschafft hatte, war ein Nachtjob (weil er meinte, dass er des nachts eh immer auf sei) und war dementsprechend recht gut bezahlt.
Wie lange das noch so bleibt, weiß ich nicht, denn das AMS kürtz das Arbeitslosengeld ja nach einiger Zeit (nach einem halben Jahr?).
Der erste Job, den ich ihn verschafft hatte, war ein Nachtjob (weil er meinte, dass er des nachts eh immer auf sei) und war dementsprechend recht gut bezahlt.
Wie lange das noch so bleibt, weiß ich nicht, denn das AMS kürtz das Arbeitslosengeld ja nach einiger Zeit (nach einem halben Jahr?).
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- [nicht mehr wegzudenken]
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- Beiträge: 2003
so ganz verstehe ich euer Verhältnis zu einander nicht.
Sei mir nicht böse, aber ein bisschen verhältst du dich wie eine Mutter gegenüber ihrem halbwüchsigen Sohn.
Ich denke auch, ein bisschen Distanz zu ihm täte dir ganz gut. Du bist nicht seine Retterin!
Wieso eigentlich richtest DU dich terminlich nach IHM, obwohl du durch deine Arbeit terminlich mit Sicherheit enger liegst als er, der er den ganzen Tag keine Termine hat??
Sei mir nicht böse, aber ein bisschen verhältst du dich wie eine Mutter gegenüber ihrem halbwüchsigen Sohn.
Ich denke auch, ein bisschen Distanz zu ihm täte dir ganz gut. Du bist nicht seine Retterin!
Wieso eigentlich richtest DU dich terminlich nach IHM, obwohl du durch deine Arbeit terminlich mit Sicherheit enger liegst als er, der er den ganzen Tag keine Termine hat??
@ leuchtturm
Liegt vermutlich teilweise daran, dass ich mich schon während meiner Ausbildung zum DGKP sehr für LSB (Lebens- und Sozialberatung) und Psychologie interessiert habe. Und egal ob Pfleger, oder Pflegerin, ein bisschen ein Helfersyndrom ist bei uns nicht ganz ungewöhnlich. ^^
Zum Teil geht es aber auch darum, dass es mir halt schon schwer fällt, mitanzusehen, wie einer meiner ältesten Freunde sein Leben in eine solche Richtung lenkt. Arbeitslosigkeit und Drogen (selbst wenn es "nur" Weed ist) sind einfach keine gute Kombination.
Ein weiterer Punkt ist der, dass ich in letzter Zeit sehr viel Glück hatte und einen tollen, neuen Job gefunden habe. Jetzt denke ich natürlich an die Zukunft (Reisen, Kurse, etc) und es wäre halt schön, wenn es den engsten Freunden auch allen gut ginge (was es diesem Freund offensichtlich nicht geht, denn er klagt schon oft über seine Lage), damit man auch in Zukunft noch gemeinsam was unternehmen kann.
Wenn es nämlich so weitergeht, dann sehe ich in dieser Freundschaft eigentlich keine Zukunft und das wäre schon schade.
Vielleicht sollte ich ihm das auch so direkt sagen.
Aber mittlerweile bekomme ich eigentlich nur mehr den Rat, Abstand zu nehmen (auch auf dem anderen Message Board).
"Wieso eigentlich richtest DU dich terminlich nach IHM, obwohl du durch deine Arbeit terminlich mit Sicherheit enger liegst als er, der er den ganzen Tag keine Termine hat??"
Ja, das habe ich mich dann auch gefragt.
Vermutlich, war es mir in dem Moment wichtiger, etwas zu unternehmen, als Recht zu behalten.
Liegt vermutlich teilweise daran, dass ich mich schon während meiner Ausbildung zum DGKP sehr für LSB (Lebens- und Sozialberatung) und Psychologie interessiert habe. Und egal ob Pfleger, oder Pflegerin, ein bisschen ein Helfersyndrom ist bei uns nicht ganz ungewöhnlich. ^^
Zum Teil geht es aber auch darum, dass es mir halt schon schwer fällt, mitanzusehen, wie einer meiner ältesten Freunde sein Leben in eine solche Richtung lenkt. Arbeitslosigkeit und Drogen (selbst wenn es "nur" Weed ist) sind einfach keine gute Kombination.
Ein weiterer Punkt ist der, dass ich in letzter Zeit sehr viel Glück hatte und einen tollen, neuen Job gefunden habe. Jetzt denke ich natürlich an die Zukunft (Reisen, Kurse, etc) und es wäre halt schön, wenn es den engsten Freunden auch allen gut ginge (was es diesem Freund offensichtlich nicht geht, denn er klagt schon oft über seine Lage), damit man auch in Zukunft noch gemeinsam was unternehmen kann.
Wenn es nämlich so weitergeht, dann sehe ich in dieser Freundschaft eigentlich keine Zukunft und das wäre schon schade.
Vielleicht sollte ich ihm das auch so direkt sagen.
Aber mittlerweile bekomme ich eigentlich nur mehr den Rat, Abstand zu nehmen (auch auf dem anderen Message Board).
"Wieso eigentlich richtest DU dich terminlich nach IHM, obwohl du durch deine Arbeit terminlich mit Sicherheit enger liegst als er, der er den ganzen Tag keine Termine hat??"
Ja, das habe ich mich dann auch gefragt.
Vermutlich, war es mir in dem Moment wichtiger, etwas zu unternehmen, als Recht zu behalten.
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- Helferlein
- , 79
- Beiträge: 114
Das kommt mir auch aus meinem persönlichen Umfeld bekannt vor, und ist zumindest für mich der schmerzhafteste Punkt zu akzeptieren: Durch sein orientierungsloses Verhalten ist ein (für mich ein ganz wichtiger) Mensch in ein Umfeld reingerutscht, wo er einfach nicht "hingehört" und was ihn nur noch weiter nach Unten zieht.
In den wenigen Momenten, wo wir beide noch zusammen sind, ist er wieder ‚Sich Selbst‘: Ein sehr emphatischer, humorvoller und intelligenter Mann. Sobald er länger in seinem neuen Umfeld interagiert, mutiert er zu einem fast schon „asozialen“ Eigenbrötler, der die ganze Welt verachtet und hasst. Er ist dann extrem gereizt und sein ganzes Benehmen verändert sich.
Manchmal (…ehrlich gesagt fast täglich) denke ich, daß ich eigentlich fast alle Möglichkeiten der Welt hätte, um ihn sowohl privat als auch beruflich wieder auf die Beine zu unterstützen…aber da er nicht WILL, kann ich gar nichts tun. Er hat anscheinend jetzt seine neue, rebellische Identität gefunden und findet sein neues Umfeld einfach „Cool“ (eben, wie ein Teenager).Da ich weder seine Ehefrau, Schwester noch seine Mutter bin, kann ich nur zuschauen, wie er irgendwann unter der Brücke landet.
Isuno, für Dich es gibt leider keine andere Möglichkeit, als Dich abzugrenzen.
Mein Vorschlag: Leb dein Leben möglichst selbstständig weiter und triff ihn ab und zu. Wenn er unpünktlich ist, gehst Du wieder, und wenn er betrunken oder vernebelt ist, brichst du das treffen sofort ab.
Viel Glück!
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 49
- Beiträge: 2003
von Drogen war am Anfang gar nicht die Rede.Arbeitslosigkeit und Drogen (selbst wenn es "nur" Weed ist) sind einfach keine gute Kombination.
Umso mehr muss ich sagen:
gewinne Abstand.
Du kannst ihn nicht retten.
Klar, es ist schwer zu sehen, wie der beste Freund (ist er überhaupt noch der, der er mal war, als er dein Freund wurde?) sein Leben vergeigt, aber du kannst es nicht ändern.
Das könnte nur er selbst, und es sieht nicht so aus, als sähe er dazu irgendeine Notwendigkeit.
Mach dich nicht kaputt!!!!!
Ich finde auch nicht, dass du die Freundschaft komplett beenden musst. Das, was du oben schreibst, kannst du doch weiterhin mit ihm tun. Allerdings würde ich mir dafür dann nicht extra Zeit freischaufeln, sondern ihn eben wirklich nur spontan treffen, wenn es eben passt. Ich kenne auch Leute, die keine Termine einhalten können, und finde das sehr nervig. Deshalb mache ich mit ihnen erst gar keine aus...Isuno hat geschrieben: ↑Mi., 26.07.2017, 10:19 Wenn man mal jemanden braucht, um einfach abzuhängen, oder zu quatschen, dann kann man mit ihm schon viel Spaß haben. Und wir haben auch viel gemeinsam (Hobbies und Interessen zum Beispiel), sind aber auch unterschiedlich genug, um mal hitzig über ein Thema zu diskutieren. Gerade deshalb würde ich die Freundschaft auch nur ungerne beenden.
Naja, im Grunde geht es dich nichts an, was er aus seinem Leben macht. Das ist ganz alleine seine Entscheidung, und es gibt durchaus Menschen, die keinem "normalen" Job nachgehen und trotzdem (oder gerade deshalb ) glücklich sind. Mag sein, dass dein Freund da nicht dazu gehört und bloß ein großer Träumer ist, aber meiner Meinung nach solltest du dich aus diesem Bereich seines Lebens raushalten, solange er dich nicht um Rat fragt.Isuno hat geschrieben:Ja, rar machen habe ich schon probiert. Hat aber auch nichts geändert. Mir persönlich wäre es wohl lieber, wenn er einfach einsehen würde, dass er drauf und dran ist, sich das Leben dauerhaft zu verbauen, aber das ist wohl Wunschdenken.
Für mich klingt das stark danach, dass er irgendwelchen Luftschlössern hinterher jagt.Isuno hat geschrieben: ↑Mi., 26.07.2017, 09:44 Soweit ich weiß, will er Karriere auf YouTube machen.
Ich kann es irgendwie verstehen, denn jeder hat einen Traum. (Ich selbst schreibe, neben der Arbeit, an einer Story für ein Indie-Game.) Aber als ich einmal meinte, ob es nicht klüger wäre, sich erst einen sicheren Job zu suchen und sich DANACH auf Luftschlösser zu konzentrieren, meinte er nur, dass er es lieber auf seine Art probiert und erst einmal ein, zwei Jahre in dieses "Projekt" investiert. Ich würde ihm gerne klar machen, dass er diese Zeit nicht mehr wirklich hat, aber das sieht er einfach anders.
Ich habe auch mal Luftschlössern nachgejagt. Ich war eine Zeit lang selbstversichert, um an einem Projekt zu arbeiten, welches ich dann letztendlich aufgeben musste. Insofern kann ich ihn verstehen. Der Unterschied ist aber der, dass ich damals 20 war und Arbeitgeber deshalb leichter darüber hinwegsehen. Abgesehen davon, hat er keine Ausbildung. Im schlimmsten Fall also, wird er sich dann, als schwer vermittelbarer Langzeitarbeitsloser, um unbefriedigende, schlecht bezahlte AMS Stellen streiten müssen. Und das ist einfach etwas, das ich niemandem wünsche.
Aber wie macht man das jemandem klar, der es einfach nicht akzeptieren will?
Auf Youtube Karriere zu machen, sodass man davon leben kann, ist gar nicht so einfach. Man muss einen interessanten Content liefern und zudem muss man auch da regelmäßig am Ball bleiben. Videos schneiden, diese regelmäßig hochladen. Zudem benötigt er dann auch gutes Kamera Equipement usw. Denn die Qualität (Auflösung) usw. sollte auch stimmen.
Und um wirklich erfolgreich zu werden und davon leben zu können, bräuchte er mindestens einige zehntausend Abonnenten. Zudem müsste er das dann langfristig als selbstständiges Gewerbe anmelden usw.
Mein Mann kennt einen Youtuber, der davon lebt. Dieser betreibt den größten deutschen Youtube-Kanal in Sachen Schach. (Sein Kanal nennt sich chessexplained) Das bedeutet für diesen Betreiber aber auch, dass er, um jetzt davon leben zu können, von morgens bis abends damit beschäftigt ist (auch Schachunterricht gibt, zum Beispiel an Schüler in Amerika. Das heißt dann um ein oder zwei Uhr morgens arbeitet er dann noch). Und zudem noch in anderen sozialen Netzwerken tätig ist und Kollaborationen eingeht. Also er verdient nicht allein nur Geld durch Youtube.
So easy ist das wirklich nicht.
Hat dein Freund denn mal eine normale Ausbildung abgeschlossen? Also hat er einen erlernten Beruf?
Insgesamt kann man niemanden zu etwas zwingen. Man kann nur Ratschläge geben. Doch mit Ende 20 hat er nicht mehr so viel Zeit im Leben endgültig Fuß zu fassen. Es kommt auch darauf an, wie lange er schon arbeitslos ist. Wenn es einige Jahre sind und er immer nur irgendwelche Nebenjobs hat, dann macht sich das halt langfristig gesehen nicht besonders gut. Zudem, sofern er keine Ausbildung oder dergleichen hat oder nochmals eine beginnen möchte, desto älter er wird, desto schwieriger wird auch das.
Aber das wirst du ihm bestimmt wohl alles schon gesagt haben?
Man muss eine Freundschaft ja nicht gleich beenden. Nur manchmal kann es halt sein, dass man sich, trotz langjähriger Freundschaft, irgendwann auseinander lebt.
Aus meiner Sicht ist das mit Youtube wie du selbst sagst ein Luftschloss. Wenn er Pech hat, klappt es nicht und er hat weitere Jahre verloren.
Wie gesagt, man kann nur Ratschläge geben. Der springende Punkt aus meiner Sicht ist der: Wäre er mit seinem Leben unzufrieden, würde er etwas ändern und entsprechende Bemühungen anstellen.
Mit anderen Worten: Man kann niemanden zu etwas zwingen. Er muss selbst etwas ändern wollen.
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