Hallo liebe Leser dieses Forums,
ich habe mich hier angemeldet, weil ich ein Problem mit meinem Vater habe. Kurze Vorgeschichte:
Wir haben uns durch die Scheidung meiner Eltern aus den Augen verloren. Es gab keinerlei Kontakt bis vor einem Jahr, weil ich seitdem in der gleichen Stadt wie er lebe. Seine Adresse habe ich mühevoll recherchieren müssen. Ein Bekannter, der bei der Stadt arbeitet, konnte mir hier letztlich weiterhelfen.
Habe ihn dann angeschrieben und er hat einem Treffen zugestimmt. Dieses war natürich sehr bewegt, trotz des zeitlichen und persönlichen Abstands von mehr als 15 Jahren. In dieser Zeit gab es keinerlei Kontakt und ich war der Meinung, dass er sich ins Ausland abgesetzt hat...
Nach diesem Treffen haben wir uns einige Male wiedergesehen, was für mich immer nicht so einfach war. Ich wollte ihm aber eine Chance geben. Leider ist er starker Alkoholiker und nicht der Ansicht, dass das ein Problem ist. Er hat viele Verhaltensauffälligkeiten, keinen Job, keine längerfristigen Freundschaften und ist alleinstehend.
Das alles wäre für mich kein Grund, den Kontakt abzubrechen. Der Grund, weshalb ich nun ernsthaft darüber nachenke ist ein anderer: Er ist SEHR emotional!
Ständig rückt er sein eigenes Leid in den Mittelpunkt und will, dass man ihm zustimmt: Dass er wirklich immer sehr großes Pech hatte, dass die Frauen ihm böse mitgespielt haben, dass das Leben ein einiziger "Kampf und Krampf" ist. Auf meine Gefühle scheint er nicht wirklich eingehen zu können. Vor kurzem hatte ich einen harten EInschnitt in meinem Leben, worauf er in SMS konversationen null einging. Statdessen kam immer nur: Ich liebe dich und möchte dich wiedersehen, schenke mir diesen einen Tag, ich vermisse dich so sehr!
Neulich hat er mir sogar auf die Mailbox geheult (ja, wirklich sprichwörtlich geheult): Ich vermisse dich, ich vermisse dich, ich vermisse dich!! Bitte bitte melde dich!
Meine Frage ist: Wie gehe ich mir so jemandem um? Ich fühle mich bedrängt durch seine Art und frage mich auch, ob er mich verarschen will. Denn all die Jahre hielt er es auch gut aus, ohne mich und jetzt tut er so, als müsse er sterben, wenn er mich nicht zu sehen bekommt. Habe die Nachricht auch einer Freundin abgespielt, sie meint, er klinge so, als stünde er kurz vor einem Suizid. Das hat mir natürlich ein schlechtes Gewissen gemacht.
Weil ich gerade sehr viel um die Ohren habe persönlich habe ich nicht wirklich Lust, mich näher mit diesem Menschen zu befassen. Trotzdem habe ich ein schlechtes Gewissen. Wie geht man mit so einer Person um?!
Vater jahrelang kein Kontakt doch JETZT wird er anhänglich!!
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Das kenne ich auch. Manche Menschen sind leider so. Denke nicht das dein Vater das "spielt". Er ist einfach extrem Egozentrisch. Als junger Mensch hat er dich als Last gesehen und wollte seinen Spaß haben, im Alter merken solche Menschen, dass sie bald sterben und allein sind. Dann schwenkt das ganze um, und sie kriegen Verlustängste. Ist mit meinem Vater genau das gleiche.
Ich weiß daher genau wie du dich fühlst. Ich hab es bis heute nicht geschafft ihm ins Gesicht zu sagen, dass ich das nicht okay finde, wie er sich verhält. Einfach nur traurig meiner Meinung nach. Ich hab mittlerweile allen Respekt vor meinem Vater verloren.
Ich weiß daher genau wie du dich fühlst. Ich hab es bis heute nicht geschafft ihm ins Gesicht zu sagen, dass ich das nicht okay finde, wie er sich verhält. Einfach nur traurig meiner Meinung nach. Ich hab mittlerweile allen Respekt vor meinem Vater verloren.
Hallo gravel_pit!
1. Du brauchst keine Schuldgefühle zu haben. Du schuldest deinem Vater absolut nichts! Scheidung hin oder her, es war die Aufgabe deines Vaters, trotzdem weiterhin für dich da zu sein. (Auf welchem Weg auch immer.) Das hat er nicht getan. Er hat sich aus dem Staub gemacht.
2. Du hast IMMER das Recht Grenzen zu ziehen, egal um welche Beziehung es sich handelt. Dein Vater zieht dir Energie ab und will von dir haben. Was hat er dir bisher gegeben? (Seit eurem Wiedersehen)
3. Hat er bei dem Anruf gesagt, dass er sich umbringen will? ich glaube nicht, dass er das ernsthaft vorhat. Ich denke, er will dich nur unter Druck setzen.
Wenn du einem Vater helfen willst, und ich habe nicht herausgelesen, dass das dein Anliegen ist, musst du gut in dir selbst verankert sein. Anders funktioniert es nicht, bzw. nur auf deine eigenen Kosten.
Liebe Grüße
Whale
1. Du brauchst keine Schuldgefühle zu haben. Du schuldest deinem Vater absolut nichts! Scheidung hin oder her, es war die Aufgabe deines Vaters, trotzdem weiterhin für dich da zu sein. (Auf welchem Weg auch immer.) Das hat er nicht getan. Er hat sich aus dem Staub gemacht.
2. Du hast IMMER das Recht Grenzen zu ziehen, egal um welche Beziehung es sich handelt. Dein Vater zieht dir Energie ab und will von dir haben. Was hat er dir bisher gegeben? (Seit eurem Wiedersehen)
3. Hat er bei dem Anruf gesagt, dass er sich umbringen will? ich glaube nicht, dass er das ernsthaft vorhat. Ich denke, er will dich nur unter Druck setzen.
Wenn du einem Vater helfen willst, und ich habe nicht herausgelesen, dass das dein Anliegen ist, musst du gut in dir selbst verankert sein. Anders funktioniert es nicht, bzw. nur auf deine eigenen Kosten.
Liebe Grüße
Whale
Mir ist noch eingefallen: Kannst du vielleicht seine Nummer sperren?
Bei meinem Smartphone kann ich jeden Kontakt einfach sperren. Dann bist du für diese Nummer einfach nicht mehr erreichbar.
Zumindest bis es in deinem Leben wieder ruhiger ist und Zeit hast, zu entscheiden, wie du weitermachen wirst.
Whale
Bei meinem Smartphone kann ich jeden Kontakt einfach sperren. Dann bist du für diese Nummer einfach nicht mehr erreichbar.
Zumindest bis es in deinem Leben wieder ruhiger ist und Zeit hast, zu entscheiden, wie du weitermachen wirst.
Whale
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Hallo Gravel_pit,
Wie geht man mit dem Gefühl des schlechten Gewissen um?
Was macht man mit dieser Person?
Ich denke es müsste als erstes erklärt werden, wie sich das schlechte Gewissen entwickelt hat. Ich Versuche dieses Durch deine Angaben in deiner Beschreibung aus meiner Sicht.
Ich vermute mal, wo ich falsch liege bitte Berichtige mich.
Du hast deinen Vater 15 Jahre nicht gesehen und vor einen Jahr bekommst Du das Bedürfnis deinen Vater zu sehen und fragst Dich, was ist er für ein Mensch? Liebt er mich? Warum hat er den Kontakt nicht zu mir gesucht? So hast Du den ersten Schritt gemacht um eine Antwort auf die Fragen zu bekommen. Ein Bekannter bei der Stadt konnte Dir helfen seine Adresse zu finden.
Als Du ihn dann gesehen hast nach 15 Jahren war da ein starken Alkoholiker, keinen Job, keine Freundschaften und alleinstehend. Er entsprach nicht deiner Vorstellung einer Vaterfigur. Er konnte Dir nicht das geben was Du Dir gewünscht hast was er Dir geben könnte oder sollte.
In den Gesprächen mit ihn hast Du festgestellt das er nur seine Leid in den Mittelpunkt stellt und nicht deine Gefühle und Gedanken verstehen kann. Auf der Mailbox gibt er Dir eine Nachricht und sagt heulend ich vermisse Dich! Bitte bitte melde Dich!
Da hast Du gespürt, dass Du ihm Liebe und Zuneigung geben sollst, die Du eigentlich von ihm als Vater Erwachtest hast. Du bekommst das Gefühl er spielt nur er will dich (vera***). Deine Freundin hat die Stimmung deines Vater als Suizid gefährdet eingestuft was Dir Angst gemacht hat und so ist das schlechte Gewissen entstanden.
Du hast den Kontakt zu deinen Vater gesucht um herauszufinden wer er ist und ob er Dir etwas geben kann. Doch Du hast einen Vater gefunden der mit seinen Gefühlen und Gedanken nicht klar kommt und sich nicht mit sich selber auseinandersetzt, nicht an sich Arbeitet sondern versucht mit Alkohol seine Gedanken und Gefühle zu verdrängen.
Du hast gemerkt das dein Vater mit seinen Leben weniger klar kommt als Du mit Deinem.
Du spürst das er Hilfe braucht. Du weißt aber auch das Du nicht die Kraft hast Dich ganz um ihn zu kümmern. Was soll ich machen? Da ist wieder das schlechte gewissen oder?
Hätte ich doch nicht den Kontakt gesucht und alles so gelassen dann wäre dieses Gefühl des schlechten Gewissen nicht da.
Doch da kommen immer wieder die Bilder von deinem Vater wie er da in seiner Wohnung ist.
Habe ich dein Innenleben die Gedanken und Gefühle getroffen?
Wenn nicht dann Berichtige mich Bitte?
Bist Du Religiös?
Wenn Ja, dann versuche ich zu Beschreiben wie ich denke, das Du am besten mit der Situation (Gefühlen und Gedanken) verarbeiten kannst.
Liebe Grüße Peter
Wie geht man mit dem Gefühl des schlechten Gewissen um?
Was macht man mit dieser Person?
Ich denke es müsste als erstes erklärt werden, wie sich das schlechte Gewissen entwickelt hat. Ich Versuche dieses Durch deine Angaben in deiner Beschreibung aus meiner Sicht.
Ich vermute mal, wo ich falsch liege bitte Berichtige mich.
Du hast deinen Vater 15 Jahre nicht gesehen und vor einen Jahr bekommst Du das Bedürfnis deinen Vater zu sehen und fragst Dich, was ist er für ein Mensch? Liebt er mich? Warum hat er den Kontakt nicht zu mir gesucht? So hast Du den ersten Schritt gemacht um eine Antwort auf die Fragen zu bekommen. Ein Bekannter bei der Stadt konnte Dir helfen seine Adresse zu finden.
Als Du ihn dann gesehen hast nach 15 Jahren war da ein starken Alkoholiker, keinen Job, keine Freundschaften und alleinstehend. Er entsprach nicht deiner Vorstellung einer Vaterfigur. Er konnte Dir nicht das geben was Du Dir gewünscht hast was er Dir geben könnte oder sollte.
In den Gesprächen mit ihn hast Du festgestellt das er nur seine Leid in den Mittelpunkt stellt und nicht deine Gefühle und Gedanken verstehen kann. Auf der Mailbox gibt er Dir eine Nachricht und sagt heulend ich vermisse Dich! Bitte bitte melde Dich!
Da hast Du gespürt, dass Du ihm Liebe und Zuneigung geben sollst, die Du eigentlich von ihm als Vater Erwachtest hast. Du bekommst das Gefühl er spielt nur er will dich (vera***). Deine Freundin hat die Stimmung deines Vater als Suizid gefährdet eingestuft was Dir Angst gemacht hat und so ist das schlechte Gewissen entstanden.
Du hast den Kontakt zu deinen Vater gesucht um herauszufinden wer er ist und ob er Dir etwas geben kann. Doch Du hast einen Vater gefunden der mit seinen Gefühlen und Gedanken nicht klar kommt und sich nicht mit sich selber auseinandersetzt, nicht an sich Arbeitet sondern versucht mit Alkohol seine Gedanken und Gefühle zu verdrängen.
Du hast gemerkt das dein Vater mit seinen Leben weniger klar kommt als Du mit Deinem.
Du spürst das er Hilfe braucht. Du weißt aber auch das Du nicht die Kraft hast Dich ganz um ihn zu kümmern. Was soll ich machen? Da ist wieder das schlechte gewissen oder?
Hätte ich doch nicht den Kontakt gesucht und alles so gelassen dann wäre dieses Gefühl des schlechten Gewissen nicht da.
Doch da kommen immer wieder die Bilder von deinem Vater wie er da in seiner Wohnung ist.
Habe ich dein Innenleben die Gedanken und Gefühle getroffen?
Wenn nicht dann Berichtige mich Bitte?
Bist Du Religiös?
Wenn Ja, dann versuche ich zu Beschreiben wie ich denke, das Du am besten mit der Situation (Gefühlen und Gedanken) verarbeiten kannst.
Liebe Grüße Peter
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Hallo und erst einmal ganz lieben Dank für eure Antworten! Es ist mir sehr "nahe gegangen", dass wildfremde Menschen Anteil an mir und meiner Geschichte genommen haben. Das ist für mich keinesfalls selbstverständlich. Danke für die Zeit, die ihr mir damit geschenkt habt!!
@whale: Nein, er hat nicht gesagt, dass er sich umbringen wolle. Das war nur eine Interpretation der Freundin, welcher ich die Nachricht vorgespielt habe. Im Nachhiein bereue ich das etwas, denn es war wohl etwas sehr intimes...andererseits war ich so perplex, dass ich gar nicht wusste damit umzugehen, so im ersten Moment. Ich hatte das nicht erwartet.
Seine Nummer muss ich glaube ich nicht sperren. Jedenfalls noch nicht. Er hält sich seitdem komplett zurück, es gab keine neuen Anläufe seinerseits. Aber dann wäre das natürlich eine gute Option, die ich mir im Hinterkopf behalten werde.
@sprache-chemie: Ich würde sagen, du hast das perfekt aus der Ferne analysiert, Hut ab Ja, in meinem schlechten Gewissen spielt tatsächlich die Vorstellung eine Rolle, wie er da in seiner Wohnung sitzt, sich betrinkt, weint... Jeden Tag, auch nachts. Dass er massiv labil ist, wusste ich bereits durch Erzählungen meiner Tante, die ihn noch von früher kennt (aber auch keinerlei Kontakt mehr hat). Es hat überhaupt keiner Kontakt zu ihm, auch niemand aus seiner Ursprungsfamilie. Das finde ich sehr traurig, wenn ich auch weiß, ich bin daran nicht Schuld. Auch nicht daran, dass es zu mir keinen Kontakt gab.
Diese Nachricht auf meiner Mailbox geht mir auch deshalb nicht aus dem Kopf, weil ich mich auf seltsame Weise bedrängt fühle. Für mich fühlt es sich so an, als wäre das noch immer ein Stück weit eine fremde Person für mich. Ich hätte ihn niemals auf diese Weise kontaktiert, ihm auf die Mailbox geweint. Das wäre mir im Traum nicht in den Sinn gekommen, da hätte es mir noch so mies gehen können.
Das Komische ist, dass wir zuerst sehr fix auf "einer Wellenlänge" waren, wobei da in der Rückschau sicher auch der Wunsch, dass es "gut sein muss", eine Rolle spielte. Und da er ja nun einmal mein Vater ist, werden wir eben auch Gemeinsamkeiten im Verhalten und in der Art aufweisen, was natürlich sympathisch macht.
Zum Thema "Hilfe anbieten": Ich habe ihm meine Hilfe angeboten, mehrfach sogar. Ich habe ihm auch nahegelegt, eine Therapie anzufangen. Davon aber hält er nichts, Zitat: Den Therapeuten überlasse ich dir! Wow, danke auch dafür... Erst mal müsste er ja sowieso vom Alkohol weg, damit er therapiefähig wird und da fängt es schon an. Denn natürlich hat er keinerlei Probleme mit dem Alkohol und führt ab und zu mal einen harten Entzug durch, um dann nach einigen Wochen wieder mit dem saufen anzufangen. So jedenfalls waren seine Berichte und so ähnlich habe ich das auch selber mitbekommen in der kurzen Zeit, in der wir uns kannten...ich merke gerade, dass ich bereits in der Vergangenheit schreibe...
@whale: Nein, er hat nicht gesagt, dass er sich umbringen wolle. Das war nur eine Interpretation der Freundin, welcher ich die Nachricht vorgespielt habe. Im Nachhiein bereue ich das etwas, denn es war wohl etwas sehr intimes...andererseits war ich so perplex, dass ich gar nicht wusste damit umzugehen, so im ersten Moment. Ich hatte das nicht erwartet.
Seine Nummer muss ich glaube ich nicht sperren. Jedenfalls noch nicht. Er hält sich seitdem komplett zurück, es gab keine neuen Anläufe seinerseits. Aber dann wäre das natürlich eine gute Option, die ich mir im Hinterkopf behalten werde.
@sprache-chemie: Ich würde sagen, du hast das perfekt aus der Ferne analysiert, Hut ab Ja, in meinem schlechten Gewissen spielt tatsächlich die Vorstellung eine Rolle, wie er da in seiner Wohnung sitzt, sich betrinkt, weint... Jeden Tag, auch nachts. Dass er massiv labil ist, wusste ich bereits durch Erzählungen meiner Tante, die ihn noch von früher kennt (aber auch keinerlei Kontakt mehr hat). Es hat überhaupt keiner Kontakt zu ihm, auch niemand aus seiner Ursprungsfamilie. Das finde ich sehr traurig, wenn ich auch weiß, ich bin daran nicht Schuld. Auch nicht daran, dass es zu mir keinen Kontakt gab.
Diese Nachricht auf meiner Mailbox geht mir auch deshalb nicht aus dem Kopf, weil ich mich auf seltsame Weise bedrängt fühle. Für mich fühlt es sich so an, als wäre das noch immer ein Stück weit eine fremde Person für mich. Ich hätte ihn niemals auf diese Weise kontaktiert, ihm auf die Mailbox geweint. Das wäre mir im Traum nicht in den Sinn gekommen, da hätte es mir noch so mies gehen können.
Das Komische ist, dass wir zuerst sehr fix auf "einer Wellenlänge" waren, wobei da in der Rückschau sicher auch der Wunsch, dass es "gut sein muss", eine Rolle spielte. Und da er ja nun einmal mein Vater ist, werden wir eben auch Gemeinsamkeiten im Verhalten und in der Art aufweisen, was natürlich sympathisch macht.
Zum Thema "Hilfe anbieten": Ich habe ihm meine Hilfe angeboten, mehrfach sogar. Ich habe ihm auch nahegelegt, eine Therapie anzufangen. Davon aber hält er nichts, Zitat: Den Therapeuten überlasse ich dir! Wow, danke auch dafür... Erst mal müsste er ja sowieso vom Alkohol weg, damit er therapiefähig wird und da fängt es schon an. Denn natürlich hat er keinerlei Probleme mit dem Alkohol und führt ab und zu mal einen harten Entzug durch, um dann nach einigen Wochen wieder mit dem saufen anzufangen. So jedenfalls waren seine Berichte und so ähnlich habe ich das auch selber mitbekommen in der kurzen Zeit, in der wir uns kannten...ich merke gerade, dass ich bereits in der Vergangenheit schreibe...
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Kannst du`s denn hinnehmen oder besser noch annehmen, dass er nunmal der Mensch ist, der er ist?gravel_pit hat geschrieben: Dass er massiv labil ist, wusste ich bereits durch Erzählungen meiner Tante, die ihn noch von früher kennt (aber auch keinerlei Kontakt mehr hat). Es hat überhaupt keiner Kontakt zu ihm, auch niemand aus seiner Ursprungsfamilie. Das finde ich sehr traurig, wenn ich auch weiß, ich bin daran nicht Schuld. Auch nicht daran, dass es zu mir keinen Kontakt gab.
Oder schwingen da doch noch Wünsche an ihn mit, er möge dir doch endlich mal der Vater sein, den du dir gewünscht hättest?
Ist ja nicht gerade das Angenehmste, so nen labilen Menschen, der sämtliche Leute, auch Familie, um sich rum zu vergraulen weiß, als "Vater" zu haben.
Und ich meine das jetzt keineswegs abwertend ihm gegenüber. Er ist nunmal so, führt sein Leben so, wie er das will. Möchte keine Unterstützung zu nem "Richtungswechsel" annehmen, heißt für mich : Er möchte auch gar nicht anders als so, wie er`s grade macht. Das darf er, das gestehe ich jedem Menschen zu - nur muß er halt auch mit den entsprechenden Konsequenzen dann umgehen.
Und er zieht dich als sein Kind da ja "zwangsweise" auch ein Stück weit mit. Deshalb find ichs wichtig, sich als so ein Kind klar zu machen, was man da eigentlich "abkriegt" dann, was in einem ausgelöst wird, was man vermisst, etc.pp. Zu ändern ist das dann wahrscheinlich nicht, aber besser, man hat das klar, als dass es im "Untergrund" in einem rumwerkelt.
Liegt vielleicht daran, dass er dich tatsächlich ja auch bedrängt. Er tut das ja auch : dich bedrängen, von dir einfordern, dir auf die Pelle rücken und dich volljammern - alles Dinge, die dir selber fremd sind, die du nicht gerade toll findest.gravel_pit hat geschrieben:Diese Nachricht auf meiner Mailbox geht mir auch deshalb nicht aus dem Kopf, weil ich mich auf seltsame Weise bedrängt fühle.
Kann ich verstehen, würde mir genauso gehen.
Ich glaub, dass du einfach allerhand gesunde Reaktionen in dir feststellst, dich nicht benutzen zu lassen von ihm, und nur "weil man das als Kind nicht macht, er ist doch dein Vater" , verunsichert es dich.
Dass er dir leid tut, kann ich auch gut verstehen. Jemand, der so sein Leben führt, tut mir auch einfach von Herzen leid. Weil er so "gefangen" ist in alledem und den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen scheint.
Aber Tatsache ist nunmal auch, dass er nur dann da rauskommt, wenn er da auch raus will und selber auch was dafür tun will.
Solange er da keine Initiativen zeigt, muß man ihn sein Leben führen lassen, wie er es will.
Ich glaube, dass du jetzt schon in der Vergangenheitsform schreibst, ist im Moment jedenfalls die beste Lösung, für euch beide. Und wenn er dir mal wieder auf die Pelle zu rücken beginnt, würde ich an deiner Stelle da auch ganz klare Worte finden und zur Not auch entsprechende Konsequenzen in die Wege leiten.
Sagt eine, die sich mit ner Mutter rumgeschlagen hat, die da ähnlich unterwegs war.
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