Mutter gegen Auswanderung und Heirat mit Amerikaner

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AmericanGirl
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Mutter gegen Auswanderung und Heirat mit Amerikaner

Beitrag Di., 10.05.2016, 20:04

Hallo!

Ich befinde mich momentan in einer schwierigen Situation, bin psychisch am Ende und hoffe auf euren Rat.

Ich lebe seit 2 Jahren in einer Fernbeziehung mit einem Amerikaner. Ich habe schon seit ca. einem Jahr versucht einen Job in den USA zu bekommen per Arbeitsvisum. Das ist allerdings eher erfolglos gelaufen, da es schwierig ist einen Arbeitgeber zu finden, der bereit wäre mir ein Visum zu sponsern. Momentan bin ich gerade dabei mein Masterstudium in Politikwissenschaft abzuschließen. Da auch sämtliche Job-Bewerbungen in meiner Stadt bisher erfolglos waren, haben mein Partner und ich beschlossen, dass er um ein Heiratsvisum für mich ansuchen wird, damit ich eine Greencard bekommen kann und wir gemeinsam in den USA leben und arbeiten können.

Meine Eltern sind davon nicht begeistert. Insbesondere meine Mutter versucht mich mit allen Mitteln davon zu überzeugen, dass das ein schwerer Fehler wäre. Der Hauptgrund für die Ablehnung liegt darin, dass mein Partner um 28 Jahre älter ist als ich und nicht besonderes wohlhabend. Ich liebe diesen Mann aber trotzdem und nachdem mich auch sonst nichts in meinem Land hält (kein richtiger Job, keine Freunde) sehe ich nicht ein warum ich nicht einen Neustart wagen sollte. Meine Mutter meint aber nur, dass ich mein gesamtes Erspartes verschwenden würde und am Ende mit nichts dastehen würde. Sie meint außerdem, dass mein Partner auch in meine Stadt ziehen könnte, wenn er mich wirklich lieben würde. Da gebe ich ihr Recht, allerdings möchte ich das nicht, weil ich kaum Berufschancen für mich und meinen Partner hier sehe und glaube, dass ich viel mehr berufliche Möglichkeiten in den USA hätte. Meine Mutter versucht mir nun permanent Schuldgefühle einzureden, da ich ja das einzige Kind bin und meine Familie nicht im Stich lassen kann.

Ich lebe noch bei meinen Eltern und muss mir das jetzt jeden Tag anhören und ich muss zugeben, dass ich dadurch total verunsichert bin. Einerseits habe ich Angst, dass meine Mutter Recht haben könnte, andererseits habe ich doch nichts zu verlieren. Auch wenn meine Beziehung scheitern sollte und ich eine Scheidung einreichen sollte, wäre das doch nicht das Ende der Welt?!

Meine Mutter gibt mir das Gefühl, dass ich ohne meine Eltern nichts erreichen könnte und ich fühle mich teilweise auch ziemlich unselbstständig, da mir meine Mutter immer alles abgenommen hat. Das habe ich während ich bei meinem Freund zu Besuch in den USA war gemerkt. Es ist mir ziemlich schwer gefallen mich um einfache Dinge wie kochen, Wäsche waschen etc. zu kümmern, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt bereits 25 Jahre alt war!!! Zum Glück war mein Freund sehr verständnisvoll und hat mich psychisch sehr unterstützt. Ich glaube, dass der Schritt in die USA ein wichtiger ist nicht nur um mit meinem Freund zusammenzuleben, aber auch um ein eigenständiges selbstbestimmtes Leben zu führen. Leider sind in mir diese tiefen Schuldgefühle und Ängste, die mir meine Entscheidung sehr schwer machen und dazu führen, dass ich jeden Tag unglücklich bin und mir manchmal sogar wünsche, dass ich den nächsten Tag einfach nicht mehr erlebe…

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Candykills
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Beitrag Di., 10.05.2016, 20:09

Denke das ist das ewige Schicksal eines Einzelkindes - die Verpflichtung gegenüber den Eltern immer auf Abruf bereit zu sein.
Wenn du in die USA gehen willst, dann solltest du das tun. Es ist schade und traurig, dass deine Eltern nicht hinter dir stehen mit dem Satz, dass du immer zurückkommen kannst, wenn du scheiterst. Aber das musst du nun wohl hinnehmen, auch wenn sich das ganze Unternehmen dadurch schwieriger gestaltet, zumindest aus psychischer Sicht.

Ich hoffe für dich, dass du dich aus dieser Einzelkindfalle befreien und dein Leben nach deinen Vorstellungen leben kannst und nicht nur nach den Vorstellungen deiner Eltern. Und ganz ehrlich, wenn du auf die Schnauze fällst. Shit happens. Du wirst eine Menge dazugelernt haben, wahrscheinlich aufstehen, 's Krönchen richten und weitermachen. So wie es sich gehört.

LG
Candy
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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saffiatou
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Beitrag Di., 10.05.2016, 20:33

Hallo American Girl,

willkommen im Forum!

Ich war in einer ähnlichen Situation, mein Partner ist Brite (wir hatten also nicht diese Entfernung und auch ein Umzug wäre etwas einfacher). Wir entschieden und erstmal eine Beziehung aus der Ferne zu versuchen.

Meine Mutter meinte irgendwann, daß sie sich wünscht, daß meine Beziehung möglichst schnell zerbricht, damit ich weiter für sie da bin (bin kein! Einzelkind).

Meine Beziehung zerbrach tatsächlich aber erst viel später und das weil ich wegen meiner Depressionen und Therapie nicht mehr fliegen konnte. Es gab noch andere Gründe, er stand nicht an meiner Seite, wie ich es mir erhofft habe.

Aber meine Mutter hat mich mit diesem Satz extrem verletzt. Ich habe den Kontakt zu ihr inzwischen abgebrochen, das liegt an den Erinnerungen die in der Therapie hochgeholt wurden.

Ich denke, Du bist nicht dazu da die Erwartungen Deiner Eltern zu erfüllen! Was sind das für Eltern, die Dir eine Partnerschaft nicht gönnen, die Dir das Glück nicht gönnen? Was, wenn Du nach dem Studium Dich zu einem Auslandsaufenthalt entschließt? Sollst Du immer gefesselt an ihrer Seite stehen?

Klar kann es schief gehen! Aber es kann auch in hier misslingen!

Alles Gute,
Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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AmericanGirl
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Beitrag Di., 10.05.2016, 21:25

Lieber Candy, liebe Saffia,

danke für euren Zuspruch! Das gibt mir etwas mehr Kraft!

@Saffia
Meine Eltern hätten prinzipiell nicht so ein großes Problem mit einem temporären Auslandsaufenthalt, wenn sich dieser auf Europa beschränken würde. Mein Vater hat auch schon öfter kritisiert, dass ich immer noch zu Hause wohne und zu wenig selbständig bin. Dennoch mit meinem Entschluss nach Amerika zu gehen und einen Amerikaner zu heiraten können sie sich nicht abfinden, denn mein Partner entspricht leider nicht ihren Vorstellungen.

Was mich auch besonders traurig macht ist, dass sie denken, dass ich nichts in den USA erreichen kann. Mein Eltern sind fest davon überzeugt, dass ich bankrott zurückkehren werde und, dass mich mein Freund nur finanziell ausnützen wird etc. Ich weiß wirklich nicht woher diese Einstellung kommt. Auch wenn ich bisher in meinem Leben noch nicht viele Rechnungen selber zahlen musste, so bin ich dennoch immer vernünftig und sparsam mit Geld umgegangen. Ich bin auch gerade dabei mein Studium mit sehr gutem Erfolg abzuschließen und habe auch sonst bisher nichts "unvernünftiges" getan. Falls mein Freund und ich uns doch entscheiden zu heiraten, habe ich nun auch einige Bedenken wie ich an meine Dokumente (Geburtsurkunde etc.) kommen soll, da diese Dokumente versperrt aufbewahrt sind und ich keinen Zugang dazu habe ohne meine Eltern zu fragen...Ich habe wirklich Angst, dass ich mich zwischen einem Leben in Amerika und meinen Eltern entscheiden muss.

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Entknoten
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Beitrag Di., 10.05.2016, 22:32

Ich weiss ehrlich gesagt nicht ob man immer alles gleich so "therapeutisch" betrachten muss.
Es mag sein dass Eltern bei Kindern oft klammern. Aber ich finde dass Verlustangst auch durchaus Eltern zusteht!

Meine Kinder sind noch zu jung um auszuziehen zu wollen, aber wenn ich deine Schilderungen "mütterlich" betrachte, dann kämen auch mir große Bedenken!

Letztendlich musst du für dich entscheiden.
Aber unter deinen Voraussetzungen hätte ich wohl auch Bauchschmerzen.
Du musst für dich entscheiden, ich hoffe nur du planst sorgsam und bereitest auch alles für eine eventuelle Rückkehr vor.

Deine Eltern kennen bestimmt auch genügend Fälle aus den Medien, die umso dramatischer werden können wenn auch noch gemeinsame Kinder involviert sind.
Ganz so blauäugig würde ich diesen Schritt nicht gehen.

Wohl aber gut informiert - und unabhängig der Meinung meiner Eltern.
Und mein Kind würde ich ziehen lassen. Aber wohl kaum ohne einiger Gespräche und Tränen.
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
Cicero

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Nico
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Beitrag Mi., 11.05.2016, 04:56

Deine Eltern möchten halt nicht, dass du bei einer Bruchlandung als Nervenbündel bei Ihnen auf der Matte stehst, das ist verständlich.
Vor allem weil dann garantiert von dir Vorwürfe kommen nicht von ihnen energisch genug abgehalten worden zu sein.

Wenn du dir zutraust dein Leben auch bei einem Flop in USA selbständig gestalten zu können mach es wenn du unbedingt willst, aber übernimm die volle Verantwortung dafür und für die Folgen.

Aber das mit den Papieren ist ein NoGo, die würde ich an deiner Stelle, egal was kommt, sofort verlangen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Fouché
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Beitrag Mi., 11.05.2016, 06:10

Für mich keine Frage - natürlich solltest Du gehen! Du bist jung, Du bist hier nicht gebunden, der Zeitpunkt ist optimal. Wenn Du es nicht machen würdest, würdest Du es bereuen.
Die Ängste der Eltern sind zwar verständlich, aber
1) musst Du irgendwie Selbstständigkeit erlernen - egal ob hier oder in den USA
2) ist es ja heute nicht mehr so, dass man "aus der Welt" ist, wenn man in die USA geht - bei allen Kommunikationsmöglichkeiten die es gibt, und im Notfall gibt's Flüge.
3) auch wenn Du Einzelkind bist - im Fall der Fälle (wenn Deine Eltern wirklich total auf Hilfe angewiesen wärden, aber ich nehme an, so alt sind sie nocht nicht), könntest Du das auch nicht alleine stemmen, wenn Du hier bleiben würdest. Du müsstest Dir auf jeden Fall Unterstützung suchen.

Auch wenn Du scheiterst (und das ist ja nicht sicher, ganz und gar nicht), Du wirst viel erlebt und gelernt haben.

Wenn Du es nicht machst - Du würdest es ganz sicher bereuen. Und was noch schlimmer ist: Du würdest es Deinen Eltern vorwerfen.

Viel Glück!

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saffiatou
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Beitrag Mi., 11.05.2016, 09:26

ICh s
Entknoten hat geschrieben:Aber ich finde dass Verlustangst auch durchaus Eltern zusteht!
Sicher stehen Verlustängste den Eltern zu, aber sie zu fesseln ist eine andere Sache und das haben meine gemacht!

Ic
AmericanGirl hat geschrieben:Falls mein Freund und ich uns doch entscheiden zu heiraten, habe ich nun auch einige Bedenken wie ich an meine Dokumente (Geburtsurkunde etc.) kommen soll, da diese Dokumente versperrt aufbewahrt sind und ich keinen Zugang dazu habe ohne meine Eltern zu fragen...Ich habe wirklich Angst, dass ich mich zwischen einem Leben in Amerika und meinen Eltern entscheiden muss.
h denke Eltern sollten ihr Kind unterstützen, ihnen raten. Es ist ein entscheidender Schritt, den American Girl plant. Es kann eine Bruchlandung werden - aber auch eine tolle Sache - und wäre es dann nicht besser, wenn sie sie unterstützen und ihr zeigen, daß sie ihnen vertrauen kann, indem sie ihr sagen, sie ist egal was passiert immer wieder zu Hause willkommen!?

Du kannst auf das Amt gehen und Dir neue Geburtsurkunden etc ausstellen lassen. Meine Eltern haben diese Urkunden auch einbehalten und ich muss für mich neue beantragen. Außerdem dürfen Dir Deine Eltern die Herausgabe eigentlich nicht verweigern.
AmericanGirl hat geschrieben:Meine Eltern hätten prinzipiell nicht so ein großes Problem mit einem temporären Auslandsaufenthalt, wenn sich dieser auf Europa
Temporär. Und was wäer bei einem dauerhaften Aufenthalt in Europa? Wäre das ein Unterschied?

Ich bin mit meinen Vorschriebern konform, es ist der richtige Zeitpunkt, weil Du noch jung und ungebunden bist, das Studium gerade abgeschlossen hast. Wann - wenn nicht jetzt!?

Es wird die Beziehung zu Deinen Eltern erschüttern, könntest Du damit umgehen?

Aber ich finde es unfair von den Eltern, ihr Kind so an sich zu binden.

Alles Gute,
Saffia
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Nico
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Beitrag Mi., 11.05.2016, 09:32

Aber natürlich sollten dir deine Eltern falls du scheiterst nicht unter die Arme greifen, damit du auch dann schön auf eigenen Füßen stehen kannst und dich ja nicht von ihnen eingeengt fühlen musst.....
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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candle.
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Beitrag Mi., 11.05.2016, 11:43

Hallo AmericanGirl!

Was mich jetzt etwas beim Lesen bedrückt ist, dass du schreibst, dass du psychisch am Ende bist! Was hast du denn?

Ich kann deine Eltern verstehen! Amerika ist nun mal nicht gerade um die Ecke. Kannst du es nicht vielleicht anders regeln mit deinem Aufenthalt? Ich weiß ja nicht, ob du auch zum Studium aufbauend dort etwas unternehmen kannst und schaust erstmal ein Jahr wie es mit eurer Beziehung läuft?

So sieht es ja aus- auch ja! wegen des hohen Alters des Mannes- als wenn du nur von einem Nest in das nächste schlüpfst, aber Vorsicht! Wie gut kennst du diesen Mann überhaupt? Warum sucht er eine jüngere Partnerin?

Das es jobmäßig in den USA für dich besser aussieht, das halte ich eher für eine innere Ausrede für dich. Jedenfalls scheinst du deiner Sache ja auch nicht so sicher zu sein. Klappt es weder mit Job noch mit dem Mann, stehst du möglicherweise dort auf der Straße, denn das Sozialsystem ist da anders und du bist ja auch noch Ausländerin. Also würde ich dann empfehlen: Erst einen Job suchen, dann zu ihm ziehen. Was macht er denn beruflich?

Es ist nicht Europa. Du wirst wohl ordentlich Biß brauchen um in den USA zu bestehen.

Letztlich wirkt es für mich dann doch eher wie eine Flucht aus diesem Leben in ein hoffentlich besseres anderes Leben, aber das gibt es wohl so nur im Fernsehen wie du dir das möglicherweise ausmalst.

Und Jobs akademischer Natur, sucht man sich ja nicht nur in seiner Heimatstadt, sondern innerhalb Deutschlands. Das finde ich auch irgendwie seltsam, dass du dich nur an deinen Wohnort hälst.

Aber letztlich bist du vom Alter längst erwachsen und kannst natürlich tun und lassen was du willst mit allen Konsequenzen. Es kann dich ja auch wachsen lassen, auch wenn das wohl nicht die Idealbedingungen sind.

Liebe Grüße!
candle
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Eremit
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Beitrag Mi., 11.05.2016, 15:38

candle. hat geschrieben:[…] Es ist nicht Europa. Du wirst wohl ordentlich Biß brauchen um in den USA zu bestehen. […]
Ist in Europa aber auch nicht anders …

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simonius
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Beitrag Mi., 11.05.2016, 16:55

Eigentlich stellen dir deine Eltern doch ein paar interessante Fragen. Z.B die, warum komm er nicht zu dir nach Deutschland? wenn er dich doch liebt? Wieso glaubst du das ihr keine berufliche Zukunft hier hättet? Das wäre schlimm, dann müsste jeder Arbeitssuchende Deutschland verlassen. Tatsächlich sind in Deutschland gerade sehr viele Stellen frei. Stichwort: Facharbeitermangel.
Wie kommst du darauf, dass die Chancen in der USA so grandios sein werden. Wie sieht deine soziale Absicherung dort aus?
Ich denke mir doch, du willst nur dahin, weil du zu diesen Mann willst. Weil er deine große Liebe ist. Weil alles schön rosarot in deinen USA Träumen ist, mit diesen Mann deiner Träume, im "rosa Liebes-Schlösschen" auf immer und ewig vereint. Und irgendwas in mir sagt, dass du gerade dabei bist einen grandiosen Fehler zu begehen. Die Realität ist nämlich die, du kennst ihn noch nicht lange genug. 2 Jahre Fernbeziehung über diese Distanz? Wie oft habt ihr euch gesehen? Da er ja eher zu den ärmeren amerikanischen Schluckern gehören dürfte, wird er wohl kaum ständig hin und her gejettet sein? Dazu noch der enorme Altersunterschied (er hat bestimmt nicht so eine rosarote Brille an).
Ich habe so den starken Verdacht, dass deine Eltern dich nur vor einer großen Dummheit warnen wollen.
Und, dass du es im Prinzip weißt. Und das du dich deshalb so schlecht fühlst. Obwohl es doch so einfach ist, du bist erwachsen, du kannst machen was du willst, deine Eltern müssen dir die Papiere aushändigen. Also warum freust du dich nicht, nichts steht im Weg? Oder bist du dir vielleicht doch nicht so sicher?


Eremit
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Beitrag Mi., 11.05.2016, 16:58

simonius hat geschrieben:[…] Tatsächlich sind in Deutschland gerade sehr viele Stellen frei. Stichwort ;Facharbeitermangel. […]
Das ist ironisch gemeint, oder? Gäbe es tatsächlich einen Facharbeitermangel, würden ja deren Löhne steigen. Tatsächlich sinken sie (seit Jahrzehnten), der Markt ist mit Fachkräften überschwemmt, an Spezialisten mangelt es nicht.

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simonius
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Beitrag Mi., 11.05.2016, 17:07

Wie dem auch sei. Der Arbeitsmarkt ist in Deutschland relativ entspannt. Es gibt zahlreiche offene Stellen. Auf jeden Fall gibt es keinen Grund zu glauben, dass es in Deutschland für gut ausgebildete Menschen keine Chance gäbe und nur eine Flucht von diesem Kontinent die Existenz sichern könnte.


Eremit
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Beitrag Mi., 11.05.2016, 17:31

simonius hat geschrieben:Wie dem auch sei. Der Arbeitsmarkt ist in Deutschland relativ entspannt.[…]
Da habe ich aber von Deutschen etwas anderes gehört. Vor allem von jenen, die nach Österreich kommen, weil die Situation in Deutschland so besch*ssen ist.
simonius hat geschrieben:[…] Es gibt zahlreiche offene Stellen. […]
Da kann etwas nicht stimmen, wenn sich die Leute sogar um unbezahlte Praktika prügeln. Ganz zu schweigen von 1-Euro-Jobs, befristeten Arbeitsverträgen (die prinzipiell nicht verlängert werden) oder der Notwendigkeit, aufzustocken, weil der Lohn nicht einmal für eine 25m²-Plattenbauwohnung reicht.
simonius hat geschrieben:Auf jeden Fall gibt es keinen Grund zu glauben, dass es in Deutschland für gut ausgebildete Menschen keine Chance gäbe und nur eine Flucht von diesem Kontinent die Existenz sichern könnte.
Ob man eine Chance hat, hängt von vielen Faktoren ab, das kommt immer auf den jeweiligen Fall an. Wegen der wirtschaftlichen Situation in die USA auszuwandern ist auf jeden Fall nicht klug, drüben ist es auch nicht besser. Man darf auch nie vergessen: Die Weltwirtschaftskrise ist erst im Anrollen, dazu kommt noch die zunehmende Automatisierung.

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